Aktien kaufen » In 3 Schritten mit Aktien handeln

Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, blickt gerade in Zeiten von niedrigen Zinsen zum Aktienmarkt. Er stellt höhere Renditen als Sparbücher in Aussicht, wenn auch verbunden mit gewissen Risiken. Ihr Aktienportfolio sollte durchdacht und breit gestreut sein, damit Sie trotz kurzfristiger Schwankungen auf lange Sicht profitieren. Soweit zur Theorie – gerade Neueinsteiger an der Börse werden sich zunächst fragen: Wie komme ich überhaupt an Aktien?
Die Spielwiese für den Aktienkauf ist groß: Es gibt unzählige Finanzinstitute und Online-Broker, die als Zugang zum Aktienmarkt infrage kommen. Unsere Vergleiche und Rezensionen helfen Ihnen dabei, das beste Depot für Ihre Bedürfnisse auszuwählen. In diesem Beitrag stellen wir einige Favoriten vor und erklären, wie der Aktienkauf im Online-Depot funktioniert.
Depot eröffnen
Welches Depot das Richtige für Sie ist, hängt von mehreren Faktoren ab, wobei die beiden wichtigsten Faktoren – der Handelsumfang und das Budget – etwas in Konflikt miteinander stehen. Grundsätzlich unterteilen sich die Depots in höherpreisige Anbieter mit einem größeren Umfang an Aktien und Handelsmöglichkeiten, und Discount-Broker mit eingeschränktem Handelsangebot. Wir haben 15 Anbieter aus beiden Kategorien getestet und können dabei die folgenden Online-Broker besonders empfehlen:
comdirect Depot - Unser Testsieger
Auf Platz 1 im EXPERTE.de-Test hat es comdirect geschafft, weil das Online-Depot aus der Commerzbank-Familie ein großes Handels- und Sparplanangebot mit exzellentem Support und einer intuitiven Benutzeroberfläche kombiniert. Kunden müssen im Gegenzug allerdings auch bereit sein, etwas mehr zu bezahlen, auch wenn Trading immerhin im ersten Jahr durch Neukundenrabatte noch preislich im Rahmen bleibt.
Für Sparpläne stehen mehr als 150 deutsche Aktien aus den Indizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX, mehr als 80 US-Werte sowie einige europäische Aktien zur Auswahl. Die Mindestsparrate liegt bei 25 €.

Smartbroker - Unser Preis-Leistungs-Sieger
Unser Preis-Leistungs-Sieger Smartbroker bildet die Brücke zwischen den beiden Online-Broker-Kategorien, weil er es schafft, niedrige Preise mit einem großen Handelsangebot zu kombinieren. Handeln können Sie an allen deutschen Börsen und zahlreichen ausländischen Handelsplätzen, hinzu kommen 16 Direkthandelspartner. Weniger begeistert warten wir vom Support des Brokers: Am Telefon mussten wir uns etwas gedulden, und unsere E-Mail-Frage wurde leider völlig ignoriert.

Trade Republic - Intuitiv für Einsteiger
Trade Republic ist einer der bekanntesten Neo-Broker, die in erster Linie auf niedrige Preise und hohe Benutzerfreundlichkeit abzielen, und dafür Abstriche beim Handelsumfang aufweisen. Das Aktienangebot ist mit 7.500 Stück dennoch solide, wobei Sie ausschließlich über das von der Börse Hamburg betriebene Handelssystem LS Exchange handeln können.

Neben dieser Auswahl gibt es noch viele weitere Online-Broker, mit denen Sie schnell und unkompliziert Aktien erwerben können. Mit unserem praktischen Depot-Vergleich finden Sie mithilfe Ihrer Anforderungen ans Budget und die Handelsmöglichkeiten das beste Depot für Ihre Bedürfnisse:
Aktien auswählen
Wenn Sie Ihr Depot eröffnet haben, stellt Sie der Aktienkauf vor die nächste, vermutlich noch wichtigere Frage: In welche Aktien sollten Sie überhaupt investieren? Konkrete Anlageempfehlungen können wir nicht geben – mit einigen Kennzahlen, die Sie vor dem Kauf kennen sollten, möchten wir Sie allerdings vertraut machen:
- Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Es bezeichnet das Verhältnis zwischen dem aktuellen Kurs der Aktie und dem Gewinn pro Aktie in den vergangenen 12 Monaten. Somit beschreibt das KGV, wie viele Jahre es dauern würde, bis das Unternehmen beim aktuellen Kurs und Gewinn seinen Börsenwert erreicht.
- Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): Es beschreibt das Verhältnis zwischen Aktienkurs und Buchwert pro Aktie. Damit können Sie einschätzen, wie der Wert des Unternehmens in Relation zum Eigenkapital steht.
- Die Eigenkapitalquote (EKQ): Sie beschreibt den Anteil des Eigenkapitals eines Unternehmens in Prozent. Je mehr Eigenkapital Unternehmen besitzen, also je weniger sie auf Fremdkapital angewiesen sind, desto geringer ist das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit.
- Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV): Es beschreibt ein Verhältnis ähnlich des KGVs, setzt den Kurs aber in Relation zum Umsatz, nicht zum Gewinn.
- Die Dividendenrendite: Sie bezeichnet das Verhältnis der für jede Aktie ausgeschütteten Dividende zum aktuellen Aktienkurs.
Weil jede dieser Kennzahlen in Isolation betrachtet irreführend sein, sollten Sie bei der Bewertung einer Aktie immer mehrere Faktoren miteinbeziehen, um einen ganzheitlichen Eindruck ihrer Attraktivität zu gewinnen.
Generell gilt:
- 1.Kaufen Sie nur Aktien, die Sie verstehen.
- 2.Investieren Sie nur Geld, das Sie auch zu verlieren bereit sind.
- 3.Seien Sie vorsichtig, was Aktientipps von Online-Gurus angeht.
Aktien ordern
Wenn Sie Ihre Hausaufgaben gemacht und die richtige Aktie auserkoren haben, ist der schwierigste Teil geschafft. Nun müssen Sie das Wertpapier nur noch in der Handelsmaske Ihres Online-Brokers kaufen. Wir erklären den Vorgang am Beispiel unseres Testsiegers comdirect.
Zunächst wählen Sie das entsprechende Wertpapier aus. Bei comdirect finden Sie stets ein Suchfenster in der oberen Menüleiste, können aber auch im dafür vorgesehenen Kauffenster suchen. comdirect stellt für In- und Auslandshandel sowie für den außerbörslichen Direkthandel ("LiveTrading" bei comdirect) separate Ordermasken bereit. LiveTrading ist generell günstiger, was besonders bei Online-Brokern wie comdirect mit höheren Gebühren stark ins Gewicht fällt. Dafür ist der Börsenhandel stärker reguliert und durch die umfangreiche staatliche Aufsicht etwas sicherer.
Egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden: In der Suchmaske geben Sie den Namen oder eine Identifikationsnummer (WKN oder ISIN) der gesuchten Aktie ein und wählen sie im Ergebnismenü aus.

Zunächst müssen Sie die richtige Aktie ausfindig machen
Im nächsten Schritt wählen Sie den Handelsplatz aus, über den Sie die Aktie erwerben möchten, geben die Stückzahl an und legen den Ordertyp fest. Mit Ordertypen realisieren Sie Ihre Investment-Strategien, indem Sie den Kauf und Verkauf von Wertpapieren an bestimmte Faktoren knüpfen. Zu den bekannten Ordertypen zählen:
- Markt-Order: Ihre Order wird zum nächsten verfügbaren Preis ausgeführt
- Limit-Order: Sie legen ein Limit fest, ab dem die Order ausgeführt wird, um somit günstiger als zum aktuellen Kurs zu kaufen
- Stop-Order: Die Aktie wird automatisch gekauft/ verkauft, wenn der Kurs einen bestimmten Wert erreicht
- Trailing Stop-Order: Stop Buy-Order, bei der der Stopkurs an den Kurs angepasst wird
- One Cancels Other-Order: Wenn eine Stop- bzw. Limit-Order ausgeführt wird, wird die andere automatisch gestrichen

Mit Ordertypen können Sie Ihren Aktienkauf präzisieren
Wenn Sie alle Angaben gemacht haben, können Sie die Einstellungen als Ordervorlage speichern, oder auf "Weiter" klicken, um noch einmal alles zu überprüfen und die Order kostenpflichtig abzuschließen.
Alternative: ETFs kaufen
So informiert er auch ist: Jeder Aktienverkauf birgt das Risiko, dass Sie alles verlieren. Risiken zählen beim Investieren natürlich dazu, doch nicht alle Risiken sind gleich. Im Gegensatz zum Kauf einzelner Aktien, bei denen alles von der Kursentwicklung einzelner Unternehmen und Werte abhängt, ist das Risiko breiter gestreut, wenn Sie in Indizes investieren, in denen sich die längerfristige Entwicklung von Märkten, Branchen oder Wirtschaftskreisen widerspiegelt.
Besonders beliebt sind heutzutage börsengehandelte Indexfonds. Wir erklären, wie Sie in drei Schritten in ETFs investieren können und was Sie dabei beachten sollten.
Alternative: Sparpläne
Wer vom schnellen Geld träumt, wird an der Börse meist sofort auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Fakt ist: Geldanlage ist kein Sprint, sondern ein Marathon, dementsprechend sollten Sie langfristige Entwicklungen im Fokus haben, nicht kurzzeitige Schwankungen. Um das Investieren zur Gewohnheit zu machen, kann es sich lohnen, Wertpapiere mit Sparplänen schrittweise zu erwerben.
Bei fast allen Online-Brokern können Sie das Sparen in wenigen Schritten automatisieren. Dabei gibt es jedoch von Anbieter zu Anbieter viele kleine Unterschiede: Wichtig ist unter anderem die Mindestsparrate, von der abhängt, wie "niedrig" Sie mit dem Sparen anfangen können. Bei den unterstützten Assetklassen gibt es ebenfalls Unterschiede, und natürlich sind auch die Gebühren von Anbieter zu Anbieter verschieden.
Wenn Sie einen ETF-Sparplan einrichten möchten, finden Sie mit unserem ETF-Sparplan-Vergleich den idealen Online-Broker.
Fazit
Jeder Aktienkauf ist ein Abwägen von Risiken und Chancen: Wenn Sie langfristig erfolgreich Geld anlegen möchten, sollte jede Handlung an der Börse gut überlegt sein – von der Wahl des richtigen Wertpapiers bis zur Wahl des richtigen Depots, wo Sie Ihre Wertpapiere lagern.
Auf der Suche nach den richtigen Aktien für Ihr Portfolio können wir nur mit Tipps und allgemeinen Ratschlägen zur Seite stehen, denn auswählen müssen Sie Ihre Wertpapiere selbst (oder mit Unterstützung der richtigen Vermögensberatung). Welche Werkzeuge Sie beim Aktienhandel nutzen, ist jedoch auch wichtig. Wir haben 15 Online-Broker ausgiebig getestet, um Ihnen die Auswahl zu erleichtern.
Häufige Fragen & Antworten
Um Aktien zu kaufen, benötigen Sie ein Wertpapierdepot, das Sie bei einer Filial- oder Direktbank oder einem Online-Broker eröffnen können.
Wenn Sie ein Wertpapierdepot eröffnet haben, können Sie in der Online-Benutzeroberfläche Ihres Brokers nach Aktien suchen und Kauforders erteilen. Alternativ können Sie auch einen Sparplan einrichten, um regelmäßig automatisch in ausgewählte Wertpapiere zu investieren.
Es ist schwierig, den idealen Zeitpunkt für den Aktienkauf zu finden, weil der Markt durch Angebot und Nachfrage stets schwankt. Indem Sie schrittweise mit Sparplänen investieren, können Sie dabei zumindest das Risiko mindern, zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt zu kaufen.
