Französisch lernen - Bester Online-Sprachkurs / App

"Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt", meinte einst Wilhelm von Humboldt. Wer einsprachig lebt, dem bleibt somit ein Großteil der Welt verschlossen. Gut, dass man seinen Schlüsselbund heutzutage immer einfacher vergrößern kann, denn Sprachen lernt man nicht mehr nur in Schulen und Universitäten. Ob in 5-Minuten-Sessions am Smartphone im Bus oder der U-Bahn, oder konzentriert in Web-Kursen am PC: Digitale Plattformen zum Sprachenlernen werden immer beliebter und machen sprachliche Bildung für Nutzer aller Hintergründe immer zugänglicher.
Im Vergleich zu traditionellen Methoden bieten Sprachlern-Apps viele Vorteile: Sie sind günstiger als vollwertige Sprachkurse mit echten Lehrern oder Tutoren, ermöglichen Nutzern, ihr eigenes Tempo zu bestimmen, und machen oft auch einfach Spaß. Dies liegt an der sogenannten Gamifizierung - also der Integration von spielerischen Elementen in einem eigentlich Spiel-fremden Kontext. In vielen digitalen Sprachkursen absolvieren Sie Level und werden mit Punkten oder einer Aussicht auf den High Score belohnt.
Es gibt noch weitere Methoden, die Sprachlern-Apps besonders effektiv machen: Spaced-Repetition-basierte Vokabeltrainer sorgen dafür, dass neue Vokabeln Schritt für Schritt in Ihr Langzeitgedächtnis wandern, indem die intelligenten Programme sie in regelmäßigen, algorithmisch bestimmten Abständen wiederholen.
Französisch mit Sprachlern-Apps
Französisch ist eine der beliebtesten Fremdsprachen und beinahe jede Sprachlern-Plattform hat entsprechende Kurse im Angebot. Warum Sie gerade Französisch lernen sollten? Vielleicht haben Sie einst in der Schule erste Kenntnisse erworben, die Sie aber nie wirklich ausbauen konnten; mit einem digitalen Sprachkurs können Sie dies einfacher nachholen als je zuvor. Französisch gilt zudem als eine der schönsten und elegantesten Sprachen auf dem Planeten, noch dazu als Sprache der Liebe. Im Schlüsselbund zur Welt ist Französisch also besonders wichtig - wer möchte sich schon der Liebe verwehren?
Im folgenden stellen wir die drei besten Sprachlern-App zum Französischlernen vor. Allons-y!
Testsieger: Babbel

Babbel hat uns besonders überzeugt, weil die digitale Lernplattform ihre Nutzer primär als Lernende wahr- und somit ernst nimmt - nicht als Spieler. Während viele Apps das Sprachenlernen zum niemals endenden Mini-Spiel machen, was der Motivation dienen, aber auch vom eigentlichen Ziel ablenken kann, kombiniert die Berliner App bewährte Lehrbuch-Lernmethoden mit den Vorzügen einer digitalen Bedienung. Dabei entsteht ein interaktiver Sprachkurs mit Lektionen, die für jede Sprachkombination durchdacht erstellt wurden.
In der Babbel-Philosophie ist der Wille, eine Sprache zu lernen, die beste Motivation, weshalb auf übermäßige Gamifizierung verzichtet wird. Das bedeutet, dass im Vergleich zu den manchmal eher spielerischen Apps mehr Disziplin notwendig ist und gelegentliche Langeweile aufkommt, wie im Klassenzimmer eben.
Dafür erzielen Sie gerade als Anfänger schnell erste Lernerfolge und werden sich im Französischen nach und nach wohler fühlen, wenn Sie die Aufgaben regelmäßig bewältigen. Im Gegensatz zu vielen anderen Sprachlern-Plattformen ist jeder Sprachkurs von Hand erstellt, die Kurse unterscheiden sich also in jeder Zielsprache. Jede Lektion ist von Sprachwissenschaftlern und Experten vorbereitet, was die Kurse insgesamt runder macht. Sie haben auch einen kulturellen Charakter, bereiten Sie also mehr als nur sprachlich auf die Reise in die Provence oder das Auslandssemester in Paris vor.

Vokabeln lernen Sie mit dem bewährten Spaced Repetition-Prinzip, eingebaut in einen praktischen Vokabeltrainer. Jedes französische Wort, das Sie lernen, wird dabei vom Programm in immer größer werdenden Intervallen abgefragt, bis es Ihnen keine Probleme mehr bereitet.
Insgesamt ist Babbel ein hervorragendes Werkzeug zum Französisch-Lernen, sollte aber wie alle Sprachlern-Plattformen mit praxisorientierten Lernstrategien kombiniert werden.
Eine Gratis-Version von Babbel gibt es nicht: Die Lernplattform ist an Abonnements gebunden und stellt in jedem Kurs nur die erste Lektion kostenlos zur Verfügung. Unser Preis-Leistungs-Sieger Duolingo strapaziert den Geldbeutel etwas weniger.
Preis-Leistungs-Sieger: Duolingo

Duolingo ist die vielleicht bekannteste App zum Sprachenlernen. Etwa jeder zehnte Smartphone-Nutzer hat sie installiert. Die Beliebtheit hat ihre Gründe: Im Vergleich zu Babbel ist Duolingo wesentlich verspielter und motiviert Nutzer mit eingebauten Gaming-Elementen. Jene nehmen allerdings nicht Überhand, sondern werden geschickt eingesetzt, um Nutzer zum Lernen anzuspornen. Es fühlt sich einfach befriedigend an, die Module zu absolvieren wie Levels in einem Minispiel.
Der Deutsch-Französisch-Kurs von Duolingo ist individuell für diese Sprachkombination erstellt und die Lernreise ist gut strukturiert: Jedes Modul besteht aus fünf Levels und ist einem Themenbereich wie "Familie" oder "Natur" zugeordnet. Wenn Sie neue Module freischalten möchten, müssen Sie zunächst eine bestimme Anzahl bereits verfügbarer Levels abschließen und/oder einen Checkpoint-Test bestehen.
Duolingo motiviert zudem mit einem guten Lern-Rhythmus, der aus einer hervorragenden Bedienung in einem ansprechenden Design hervorgeht. Die Mischung aus Handyspiel und Sprachkurs richtet sich an Französisch-Lerner aller Altersgruppen, verspricht aber besonders Anfängern und Lernenden mit ersten Kenntnissen der Sprache Erfolg.

Die sprachliche Kreativität und das Hörverständnis verbessert Duolingo nur mit Einschränkungen und leidet damit an den gleichen Problemen wie ähnliche Apps. In anderen Sprachkombinationen, besonders mit der Ausgangssprache Englisch, bietet Duolingo immer mehr Zusatz-Inhalte wie Podcasts an, um diese Schwäche digitaler Lernplattformen auszugleichen, doch im deutschen Französisch-Kurs ist dies bisher nicht der Fall.
Duolingo ist völlig kostenlos, finanziert sich allerdings durch Werbung. Nur als Mitglied des Premium-Programms "Duolingo Plus" können Sie werbefrei lernen (und erhalten dazu ein paar Extra-Features wie die Möglichkeit, Kurse herunterzuladen).
Innovativ: Rosetta Stone

Rosetta Stone geht einen etwas anderen Weg als die meisten digitalen Sprachlern-Apps. Mit einem Ansatz, den die Firma stolz "dynamische Immersion" nennt, sollen Sprachenlerner noch intensiver in eine Fremdsprache eintauchen. Mit Rosetta Stone lernen Sie also Französisch auf multi-sensorische Art und Weise - mit Augen und Ohren. Einfache Übersetzungsaufgaben und Erklärungen in der Ausgangssprache, die bei fast allen Plattformen Standard sind, gibt es hier nicht. Stattdessen soll Immersion stattfinden, indem von Anfang an nur auf Französisch kommuniziert wird.
Das bedeutet, dass Sie neue Vokabeln zunächst durch einfache Bilder lernen und komplexeren Wortschatz nach und nach aus dem Kontext heraus erschließen. Gerade beim Vokabellernen zahlt sich der einsprachige Ansatz von Rosetta Stone wirklich aus: Wenn Sie französische Wörter mit ihren entsprechenden Konzepten verbinden, und nicht mit der deutschen Übersetzung, finden Sie mit der Zeit einfacher und unabhängiger die richtigen Worte.
Eingebettet ist die immersive Lernerfahrung in eine hochwertige Benutzeroberfläche, die die individuelle Lernreise der Nutzer gut strukturiert. Rosetta Stone fühlt sich an wie ein Premium-Produkt - kostet aber auch entsprechend.

Ganz überzeugen konnte uns der innovative Ansatz von Rosetta Stone in der Praxis allerdings nicht. Abseits des Vokabeltrainings, das von der Einsprachigkeit wirklich profitiert, fehlen manchmal einfach klärende Worte, besonders im Grammatik-Teil. Würde man die Immersion mit der einen oder anderen Erklärung in der Ausgangssprache wirklich betrügen? Wir glauben, man könnte beides vereinbaren. Auch die Eintönigkeit der Aufgaben macht sich mit der Zeit an der Motivation zu schaffen. Besonders fehlte uns außerdem ein eigenständiger, SRS-basierter Vokabeltrainer, um unseren Wortschatz zusätzlich zu den Lektionen regelmäßig zu testen.
Trotz ihrer Schwächen ist die Immersions-Methode von Rosetta Stone aber auf jeden Fall einen Blick wert.
Alternativen
Unsere Testsieger beweisen, dass es die perfekte Sprachlern-App bisher nicht gibt, die Stärken aber bei manchen Programmen deutlich überwiegen. Auch andere Plattformen überzeugen mit einzigartigen Features - Lingvist etwa mit einem intelligenten, Spaced Repetition-basierten Karteikartensystem, das Ihr individuelles Sprachniveau berücksichtigt, Memrise mit einem süchtig machenden Lern-Schleife mit Levels und Punktesystemen. Detaillierte Rezensionen zu vielen beliebten Sprachkursen lesen Sie hier.




Fazit
Wenn Sie Französisch lernen möchten, haben Sie heute mehr Möglichkeiten als je zuvor. Zahlreiche Sprachlern-Apps und digitale Lernplattformen stehen zur Auswahl, und Französischkurse gibt es in fast allen davon. Die Lernmethoden können sich jedoch von App zu App unterscheiden: Duolingo repräsentiert einen verspielteren Ansatz, Babbel wirkt eher wie ein interaktives Kursbuch und bei Rosetta Stone müssen Sie die deutsche Sprache gleich ganz an der Tür abgeben.
Unvollständig ist jedoch jede Sprachlern-App, denn wirklich Französisch lernen Sie erst, wenn Sie die Sprache auch abseits vorgefertigter Übungen hören oder sprechen. Als Teil einer effektiven Lernstrategie können diese digitalen Plattformen Ihren Fortschritt jedoch enorm vorantreiben, Ihr Vokabular erweitern und Sie nach und nach mit der Fremdsprache vertraut machen.
