Business & Finanzen

SWOT-Analyse erstellen: Anleitung und Strategien

Autor
Anastasia Wranek
Letzte Aktualisierung
26. Juli 2023

Die Geschäftswelt dreht sich zunehmend schneller, was Unternehmen immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Wer auf dem Markt bestehen will, muss in der Lage sein, auf die sich ständig ändernden Marktanforderungen und Trends zu reagieren. Strategisch denken ist angesagt – und dabei hilft die SWOT-Analyse.

Wir verraten, was es mit der SWOT-Analyse auf sich hat, wie ihre Durchführung in der Praxis aussieht und wie Sie darauf basierend eine Strategie entwickeln können, die Ihr Unternehmen zum Erfolg führt.

Was ist eine SWOT-Analyse?

Die SWOT-Analyse ist eine Methode zur umfassenden Unternehmensbewertung. Das Akronym SWOT steht für:

  • Strengths (Stärken)

  • Weaknesses (Schwächen)

  • Opportunities (Chancen) und

  • Threats (Risiken)

Mithilfe dieser Methode können Sie die internen Stärken und Schwächen einer Organisation – sowie die externen Chancen und Risiken – ermitteln. So finden Sie heraus, wo Sie stehen und können daraus ableiten, welche Maßnahmen Sie ergreifen müssen, um Ihre Ziele zu erreichen.

Komponenten der SWOT-Analyse: Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken

Bei der SWOT-Analyse werden die Ergebnisse und Informationen in einer übersichtlichen 4-Feld-Matrix dargestellt:

Die SWOT-Analyse

Stärken

Die Stärken eines Unternehmens sind interner Natur und in der Regel unabhängig von externen Faktoren.

Was zeichnet interne Faktoren aus? Dass Unternehmen sie anpassen und verändern können. Dabei beziehen sich die Stärken auf alle Vorteile, die Sie nutzen können, wie beispielsweise Ressourcen, Fähigkeiten oder finanzielle Schlagkraft.

Beispiel für Stärken sind:

  • Qualifizierte Experten und Fachkräfte im Unternehmen

  • stabile Prozesse

  • hoher Grad an Anpassungsfähigkeit

  • ausreichend finanzielle Mittel und Ressourcen

Schwächen

Die Schwächen eines Unternehmens sind ebenfalls intern. Sie beziehen sich auf alle Nachteile, die es gegenüber Konkurrenten mit sich bringt.

Beispiele dafür sind:

  • mangelnde Innovationskraft

  • geringe Produktionskapazitäten

  • unzureichender Kundenservice

  • fehlendes qualifiziertes Personal

Chancen

Chancen hingegen sind externe Faktoren, die außerhalb des direkten Einflusses Ihres Unternehmens liegen, aber trotzdem beachtet werden müssen. Sie beziehen sich auf alle Chancen und Möglichkeiten auf dem Markt und im Umfeld, die Sie zu Ihrem eigenen Vorteil nutzen können.

Beispiele sind:

  • positive Trends

  • neue Technologien

  • Veränderungen der Kundenbedürfnisse

  • Ausstieg von Wettbewerbern aus dem Markt

Risiken

Auch Risiken können Sie nicht beeinflussen. Dieser Faktor umfasst alle potenziellen Gefahren und Nachteile auf dem Markt und dem Unternehmensumfeld, auf die Sie sich vorbereiten sollten.

Beispiele für Risiken sind:

  • Innovationen der Wettbewerber sowie zunehmende Konkurrenz

  • Regulationen und verschärfte Gesetze durch die Regierung

  • Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie

  • politische Krisen

Wann kommt die SWOT-Analyse zum Einsatz?

Eine SWOT-Analyse ist sinnvoll, wenn Sie sich einen fundierten Überblick über die aktuelle Position Ihres Unternehmens verschaffen möchten. Sie sollten den Prozess jedoch in regelmäßigen Abständen durchführen, um Veränderungen zu erkennen, die sich auf Ihr Unternehmen auswirken könnten. Dazu gehören etwa der Markteintritt neuer Wettbewerber oder technologische Fortschritte und Neuerungen.

Neben der allgemeinen Unternehmensanalyse kann die Methode aber auch in spezialisierten Einsatzgebieten eine große Hilfestellung sein. Sie können dadurch Erfolgschancen und Risiken besser beurteilen und wohlüberlegte Entscheidungen treffen.

Hier sind einige Beispiele für konkrete Einsatzbereiche:

  • Produkte und Dienstleistungen
    Verwenden Sie eine SWOT-Analyse, um zu analysieren, welche Produkte oder Dienstleistungen auf dem Markt eine Chance haben. Sie kann Ihnen auch dabei helfen, aktuelle Angebote zu beurteilen, um Weiterentwicklungen und Veränderungen zu planen.

  • Marketing
    Bewerten Sie das Kundenverhalten, die Aktivitäten der Wettbewerber und andere relevante Faktoren, um eine effektive Marketingstrategie zu entwickeln.

  • Projekte
    Analysieren Sie die verschiedenen Faktoren, die einen Einfluss auf den Erfolg Ihrer Projekte haben können. Dadurch können Sie Maßnahmen zur Risikominderung ergreifen und die Erfolgschancen des Projektes erhöhen.

  • Unternehmensgründung
    Nutzen Sie die SWOT-Analyse, um die Branche oder Ihre Zielgruppe zu analysieren, einen Standort zu bewerten oder um die Marke strategisch optimal zu platzieren.

  • Prozessanpassungen
    Eine gründliche Analyse kann Ihnen helfen, Ihre Unternehmensabläufe zu optimieren und die Leistung zu verbessern.

Die SWOT-Analyse ist also sehr vielseitig und daher in vielen Situationen ein geeignetes Hilfsmittel. Nicht umsonst betrachten sie viele als unabdingbaren Bestandteil eines Business-Plans.

Durchführung einer SWOT-Analyse in 4 einfachen Schritten

Es ist deutlich einfacher, eine SWOT-Analyse auf die Beine zu stellen, als Sie vielleicht denken. Wir beschreiben ausführlich, wie Sie in vier einfachen Schritten nicht nur die Analyse durchführen, sondern daraus auch passende Strategien ableiten können.

1.

Vorlage und Zielsetzung wählen

Zunächst müssen Sie Ihre SWOT-Analyse richtig strukturieren. Dabei kommt eine 4-Felder-Matrix zum Einsatz. Weil die Struktur immer dem gleichen Schema folgt, ist es sinnvoll, zu diesem Zweck eine Vorlage zu erstellen oder eine bestehende Vorlage zu verwenden.

Als Nächstes sollten Sie das Thema eingrenzen, auf das sich die Analyse bezieht. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Ergebnisse tatsächlich aussagekräftig und relevant sind. Wollen Sie etwa tatsächlich Ihre gesamte Produktpalette auf einmal analysieren – oder die Analyse lieber auf ein bestimmtes Produkt ausrichten?

Je nachdem, was Sie sich von der Analyse erhoffen, sind unterschiedliche Abgrenzungen sinnvoll.

2.

Die SWOT-Matrix befüllen

Nehmen Sie sich nun Zeit, um die Matrix gründlich auszufüllen und versuchen Sie, die Faktoren aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Dabei gilt: Seien Sie absolut ehrlich zu sich selbst, um am Ende von aussagekräftigen Ergebnissen zu profitieren.

Was kommt hinein?

Herangehensweise

Mögliche Fragestellungen

Stärken identifizieren

Analysieren Sie interne Ressourcen und Fähigkeiten und heben Sie Ihre Kernkompetenzen hervor.

Interne Unternehmensanalyse

  • Worin ist das Unternehmen besser als die Konkurrenz?

  • Was läuft besonders gut?

  • Was sind die Ursachen für bisherige Erfolge?

Schwächen erkennen

Betrachten Sie interne Prozesse und Schwachstellen kritisch und objektiv. Es geht auch darum, Wettbewerbsnachteile zu identifizieren.

Interne Unternehmensanalyse

  • Mit welchen Herausforderungen hadert das Unternehmen?

  • In welchen Bereichen hinkt das Unternehmen der Konkurrenz hinterher?

  • Gibt es ineffiziente Prozesse oder Ressourcenverteilungen?

Chancen ausmachen

Untersuchen Sie Markt- und Branchentrends, um potenzielle Wachstumschancen zu erkennen.

Externe Umfeldanalyse

  • Gibt es Technologien und Innovationen, welche von Vorteil sein können?

  • Welche Trends kann das Unternehmen für sich nutzen?

  • Von welchen Entwicklungen am Markt kann das Unternehmen profitieren?

Risiken einschätzen

Analysieren Sie externe Faktoren und Einflüsse, die mögliche Hindernisse oder Bedrohungen darstellen können.

Externe Umfeldanalyse

  • Welche Trends und Entwicklungen können zu Problemen führen?

  • Sind Regulierungen oder Gesetze geplant, die das Geschäftsmodell gefährden können?

  • Gibt es Risiken im Hinblick auf die Entwicklung des Marktes oder der Konkurrenz?

Wenn alle Felder befüllt sind, ist die eigentliche SWOT-Analyse fertiggestellt. Nun können Sie im Prinzip damit beginnen, Maßnahmen zu ergreifen, um Ihre Schwächen zu überwinden und Ihre Stärken besser ausnutzen.

In der Praxis hat sich jedoch vor dem Festlegen konkreter Maßnahmen ein weiterer Schritt durchgesetzt: die Erstellung einer TOWS-Matrix.

3.

Kombinierte SWOT-Matrix erstellen (TOWS-Matrix)

Die TOWS-Matrix hilft dabei, die Ergebnisse einer SWOT-Analyse zu analysieren. Sie kombiniert die internen SWOT-Faktoren (Stärken und Schwächen) mit den externen SWOT-Faktoren (Chancen und Bedrohungen), um daraus strategische Optionen für ein Unternehmen abzuleiten. Deshalb ist diese Matrix auch unter dem Namen „Kombinierte SWOT-Analyse“ bekannt.

TOWS-Matrix

Wenn in der Praxis die Rede von einer SWOT-Analyse ist, verwenden Anwender oft die oben dargestellte Abbildung 2. Genau genommen handelt es sich dabei jedoch um eine TOWS-Matrix, die auf eine SWOT-Analyse folgt und diese ergänzt.

Während Sie mit der einfache SWOT-Analyse den IST-Zustand ermitteln können, können Sie basierend auf der kombinierten SWOT-Analyse Strategien für die Zukunft ableiten.

4 Strategien basierend auf der kombinierten SWOT-Analyse

Kombinieren Sie die Ergebnisse der SWOT-Analyse, um die TOWS-Matrix zu erstellen. Darauf basierend können Sie vier Strategien ableiten:

Aus der kombinierten SWOT-Analyse ergeben sich vier strategische Richtungen

1. SO-Strategie: Ausbauen – Stärken und Chancen kombinieren

Bei dieser Strategie verwenden Sie die Stärken Ihres Unternehmens, um Chancen auf dem Markt zu ergreifen. Dies erfordert ein gewisses Maß an Kreativität und Innovation, da Sie die Art und Weise, wie Sie Ihre Stärken einsetzen, neu überdenken müssen.

2. WO-Strategie: Aufholen – Schwächen und Chancen kombinieren

Die WO-Strategie zielt darauf ab, Schwächen gezielt anzugehen und abzubauen, um Chancen auf dem Markt zu ergreifen. Sie holen Ihre Konkurrenten dadurch auf und sind in der Lage, Chancen, die das Marktumfeld bietet, wahrzunehmen.

3. ST-Strategie: Absichern – Stärken und Risiken kombinieren

Mit der ST-Strategie sind Sie in der Lage, Ihre Position auf dem Markt abzusichern. Sie nutzen Ihre Stärken, um Risiken zu begegnen und diese abzumildern.

4. WT-Strategie: Vermeiden – Schwächen und Risiken kombinieren

Bei der WT-Strategie geht es um die Vermeidung von Risiken, indem Sie Schwächen erkennen und abbauen. Dadurch lassen sich Risiken begrenzen oder deren Eintritt mildern.

4.

Strategie auswählen und Maßnahmen definieren

Sie können nun auswählen, welche Strategie Sie verfolgen möchten, oder mehrere Strategien miteinander kombinieren. Wichtig ist, dass Sie messbare Maßnahmen definieren und klare Ziele formulieren. Dabei kann die SMART-Formel eine große Unterstützung sein:

Es ist außerdem hilfreich, einen Maßnahmenplan zu erstellen, Meilensteine zu setzen und die Erfolge sowie das Voranschreiten regelmäßig zu kontrollieren.

Fallbeispiel: Anwendung der SWOT-Analyse

Und wie sieht all das nun in der Praxis aus? Versuchen wir einmal, die SWOT-Analyse anhand eines Beispiels zu verdeutlichen.

Dafür nutzen wir ein fiktives Unternehmen namens „Marketing Stern“. Die Werbeagentur hat sich im Laufe der Jahre auf dem Markt etabliert und genießt heute einen guten Ruf – allerdings gibt es auch andere Wettbewerber, die in den vergangenen Jahren einen nicht unerheblichen Marktanteil erobern konnten.

1.

Festlegen der Ziele

Das Marketing Stern-Team möchte die Positionierung auf dem Markt und die Sichtbarkeit des Unternehmens in der 4-Feld-Matrix analysieren.

2.

Befüllen der SWOT-Matrix

Das Unternehmen führt eine interne Unternehmensanalyse durch, um die unten folgenden Stärken und Schwächen zu bestimmen. Mithilfe einer Umfeldanalyse ermittelt es Chancen und Risiken des Marktumfeldes.

Stärken

Schwächen

  • gute Reputation auf dem Markt

  • qualitativ hohe Leistungen, die zu hoher Conversion der Kunden führen

  • das Unternehmen beschäftigt bekannte Experten

  • das Unternehmen passt sich flexibel und agil an Kundenanforderungen an

  • finanzielle Engpässe hinsichtlich des Werbebudgets

  • die Konkurrenz hat eine höhere Präsenz im Internet

  • es fällt dem Unternehmen schwer, Neukunden zu generieren

  • begrenzte Vielfalt an Dienstleistungen im Vergleich zu Full-Service-Agenturen

Chancen

Risiken

  • immer mehr Kunden nutzen das Internet und greifen auf die Dienste von Werbeagenturen zurück

  • Content-Recycling ist ein neuer Trend auf dem Markt

  • Werbeagenturen gehen zunehmend Partnerschaften ein, um Expertengebiete zu kombinieren

  • Nachfrage nach Expertenleistungen steigt an

  • wachsender Wettbewerb auf dem Markt

  • immer mehr Kunden probieren Dienstleistung von KIs aus, anstatt eine Werbeagentur zu beauftragen

  • Start-ups und Freelancer betreten den Markt, die Ihre Dienstleistungen günstiger anbieten

  • neue Technologien verändern die Art des Contents und die Anforderungen daran immer schneller

3.

Kombinierte SWOT-Matrix erstellen

Anhand der aus der SWOT-Analyse gewonnenen Informationen kann das Team der Werbeagentur nun eine TOWS-Matrix erstellen, in welcher die Stärken und Schwächen mit Chancen und Risiken kombiniert werden können. Die Kombinationen der einzelnen Faktoren führen zu vier Strategien.

Als Beispiel ergeben sich folgende Aktionsmöglichkeiten:

Strategie

Beispiel

SO-Strategie

  • die hohe Conversion und Reputation zum Aushängeschild machen und im Internet bewerben, um Kunden zu erreichen

  • die Experten des Unternehmens sichtbar machen, um Expertenstatus zu festigen

  • Expertengebiete nutzen, um sich mit anderen Werbeagenturen zu vernetzen und im Gegenzug von deren Experten zu profitieren

  • die Agilität des Unternehmens nutzen, um neuen Marktanforderungen zu begegnen und sich an den Content-Recycling-Trend anzupassen

WO-Strategie

  • finanzielle Ressourcen oder Sponsoren beschaffen, um Online-Präsenz auszubauen

  • Expertise im Social-Media-Marketing aufbauen, um Online-Präsenz zu steigern, dadurch eine höhere Sichtbarkeit erlangen und Neukunden anziehen

  • mit erfolgreichen Werbeagenturen als Partner vernetzen, um von ihnen über Neukundenakquise zu lernen

  • Kooperationen mit anderen Werbeagenturen eingehen, um mehr Services für Kunden bieten zu können und Dienstleistungen zu ergänzen

ST-Strategie

  • die gute Reputation und Conversion als Aushängeschild nutzen, um sich im steigenden Wettbewerb abzuheben und zu behaupten

  • Agilität und Flexibilität einsetzen, um neuen Technologien zu begegnen

  • die Expertenposition ausbauen, die sich gegen KI-Systeme absetzt

  • die eigenen Preise mit qualitativ hochwertigen Ergebnissen und Conversions rechtfertigen

WT-Strategien

  • begrenzte Vielfalt an Dienstleistungen ausbauen, um den Bedarf nach neuem Content zu stillen

  • Neukundenakquise verbessern, um Kunden nicht an die KI zu verlieren

  • das Werbebudget einsetzen, um die Sichtbarkeit gegenüber neuen Marktteilnehmern zu erhöhen

4.

Strategie auswählen und Maßnahmen festlegen

Marketing Stern kann nun aus diesen Strategien wählen und darauf basierend konkrete Maßnahmen festlegen.

Wenn das Team etwa die SO-Strategie einsetzen möchte, kann es Expertenvideos auf Social-Media-Kanälen posten. Aber auch eine Vernetzung mit Agenturen oder weitere zielführende Maßnahmen kommen infrage.

Vor- und Nachteile der SWOT-Analyse

Wie alles im Leben birgt auch die SWOT-Analyse sowohl Vor- als auch Nachteile:

  • Umfassende Übersicht
    Die Analyse verschafft Ihnen eine umfassende Übersicht über externe und interne Faktoren, die das Projekt, Ihr Unternehmen oder das Marketing beeinflussen.

  • Simple Durchführung
    Die Anwendung ist sehr einfach und die Ergebnisse sind leicht verständlich.

  • Datengestützte Entscheidung
    Die Ergebnisse ermöglichen eine fundierte Entscheidung und die Wahl einer geeigneten Strategie.

  • Vielseitiger Einsatz
    Durch die SWOT-Analyse können Sie Prozesse optimieren, das Unternehmen entwickeln oder neue Produkte und Dienstleistungen auftun. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig.

  • Agilität und Anpassbarkeit
    Eine regelmäßige Durchführung stellt sicher, dass Sie schnell auf Marktänderungen reagieren können und damit einen Wettbewerbsvorteil erhalten.

  • Neue Ideen
    Durch das Vorgehen können Sie neue Ideen entwickeln und Faktoren verknüpfen, um das Potenzial des Unternehmens bestmöglich auszunutzen.

  • Unterschiedliche Qualität der Ergebnisse
    Die Ergebnisse können variieren, je nachdem, wer die Analyse durchführt. Denn die Kriterien, die zur Analyse herangezogen werden, sind oftmals subjektiv.

  • Keine Ursache und Wirkung
    Die Matrix büßt an Aussagekraft ein, da weder Priorisierungen der Faktoren erfolgen, noch Ursachen- und Wirkungsbeziehungen ersichtlich sind.

  • Zu stark vereinfacht
    Die Anwender vereinfachen komplexe Situationen oftmals, sodass es sich bei einigen Punkten nur noch um Abstraktionen handelt.

  • Unvollständigkeit
    Die Analyse und die Ergebnisse sind oft unvollständig, da nicht alle Informationen (z. B. über die Konkurrenz) vorliegen.

Tipps für die Praxis

Trotz der Nachteile haben Sie mit der SWOT-Analyse ein wertvolles Tool für die Praxis an der Hand. Beachten Sie folgende Tipps, um das Beste aus ihr herauszuholen:

  • Ziele setzen: Welche Bereiche Sie analysieren und wie stark Sie ins Detail gehen möchten, entscheiden Sie selbst. Möchten Sie einen Blick aus der Vogelperspektive erhalten oder tief in die Analyse bestimmter Prozesse eintauchen? Formulieren Sie klare Ziele, damit Sie die Ergebnisse erhalten, die Sie benötigen.

  • Informationen erheben: Fundierte Informationen führen zu Ergebnissen, die etwas bewirken können. Ziehen Sie unterschiedliche Informationsquellen, etwa aus der Marktforschung, aus Befragungen oder aus Studien hinzu.

  • Teilnehmerkreis wählen: Beziehen Sie alle relevanten Personen in die Anfertigung der Matrix mit ein. Dazu zählen beispielsweise Stakeholder, Mitarbeitende und Führungskräfte aus unterschiedlichen Abteilungen. Dies gewährleistet ein breites Spektrum an Perspektiven und Ideen, wodurch die Ergebnisse an Objektivität gewinnen.

  • Kreativ sein: Sie sollten die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und auch außerhalb des gewohnten Rahmens denken, um innovative Lösungen zu entwickeln. Kreativitätstechniken und verschiedene Brainstorming Methoden können Sie dabei unterstützen.

  • Analyse wiederholen: Sie sollten eine SWOT-Analyse nicht einmalig durchführen und die Ergebnisse für immer in der Schublade verschwinden lassen. Damit Sie tatsächlich Wettbewerbsvorteile erhalten, sollten Sie das Ganze in regelmäßigen Abständen wiederholen.

  • Maßnahmenplan erstellen: Definieren Sie konkrete Maßnahmen, weisen Sie Verantwortlichkeiten zu und legen Sie Fristen fest. Dies wird Ihnen helfen, das ermittelte Potenzial tatsächlich umzusetzen und die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Fazit

Die SWOT-Analyse ist ein leistungsfähiges Instrument, mit dem Sie die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens, sowie die Chancen und Gefahren im externen Umfeld, ermitteln können. Sie kann Ihnen zu einem Wettbewerbsvorteil verhelfen, indem sie Ihre Kernkompetenzen erkennt, verbesserungswürdige Bereiche identifiziert und neue Trends und Chancen aufdeckt.

Basierend auf der SWOT-Analyse können Sie die TOWS-Matrix nutzen, um strategische Entscheidungen zu treffen und effektive Maßnahmen abzuleiten. Dabei gilt: Seien Sie vorsichtig bei der Bewertung der Ergebnisse und hinterfragen Sie jede Maßnahme kritisch. Dann haben Sie mit der SWOT-Analyse ein Hilfsmittel zur Hand, das Ihnen strategisch den Weg zum Erfolg weisen kann.

FAQ

Was ist eine SWOT-Analyse?

Die SWOT-Analyse ist eine Methode, mit der Sie den IST-Zustand eines Unternehmens erfassen. Anwender können ein Themengebiet festlegen und dieses auf interne und externe Faktoren hin untersuchen, um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken zu bestimmen.

Was ist eine TOWS-Matrix?

Die TOWS-Matrix wird auch kombinierte SWOT-Analyse genannt, da sie die Ergebnisse der vier Felder der SWOT-Analyse miteinander kombiniert, um daraus Strategien abzuleiten. In der Praxis ist die TOWS-Matrix jedoch zumeist fester Bestandteil der SWOT-Analyse und wird als Synonym für jene verwendet.

Welche Einsatzgebiete gibt es für die SWOT-Analyse?

Sie können die Analyse auf unterschiedliche Unternehmensbereiche anwenden. Dazu gehören unter anderem die Produkt- und Dienstleistungsentwicklung, die Unternehmensgründung, das Entwickeln einer Marketingstrategie oder das Angehen von Prozessoptimierungen.

Welche Strategien lassen sich aus der SWOT-Analyse ableiten?

Die TOWS-Matrix, die im Rahmen der SWOT-Analyse erstellt wird, eröffnet vier mögliche Strategien:

  • 1.

    Das Einsetzen der eigenen Stärken, um Chancen zu ergreifen.

  • 2.

    Das Abbauen von Schwächen, um Chancen zu ergreifen.

  • 3.

    Das Nutzen der Stärken, um Risiken zu begegnen.

  • 4.

    Das Abbauen von Schwächen, um Risiken zu minimieren.

Anastasia Wranek hat Wirtschaftspsychologie studiert und mehrere Jahre als Projekt und Prozessmanagerin gearbeitet. Ihre Spezialgebiete liegen in der Organisations- und Personalentwicklung sowie im IT-Projektmanagement. Als freiberufliche Autorin schreibt sie hauptsächlich über die Themen Projektmanagement, Agilität und New Work.
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