Die Zahl der Online-Konten wĂ€chst stetig â von der E-Mail ĂŒber die verschiedenen Shopping-Plattformen bis hin zu den Streaming-Diensten. Aus Bequemlichkeit nutzen viele Anwender fĂŒr jeden Dienst die gleichen Zugangsdaten: die E-Mail Adresse und ein einfach zu merkendes Passwort. Dies erleichtert Datendieben das Leben: haben sie ein Konto geknackt, bekommen Sie alle anderen kostenlos mit dazu. Mit einem Passwort Manager beugen Sie dem vor, indem Sie bei jedem Dienst ein anderes Passwort verwenden.
Ob einer der von Ihnen genutzten Dienste bereits Opfer eines solchen Angriffs geworden ist, lĂ€sst sich recht einfach ermitteln. Es gibt zahlreiche Websites, die umfangreiche Datenbanken betreiben. Zwei der bekanntesten sind âHave I Been Pwnedâ, die vom Sicherheitsexperten Troy Hunt betrieben wird und der Identity Leak Checker vom Hasso Plattner Institut. In den beiden Datenbanken finden Sie 5,7 beziehungsweise 5,9 Milliarden geleakte Konten. EXPERTE.de stellt mit dem E-Mail Leak Check eine deutsche Version von "Have I Been Pwned" bereit.
Ob Ihre Account-Daten auch bereits geklaut wurden, erfahren Sie auf Plattformen wie âHave I Been Pwnedâ oder mit dem âIdentity Leak Checkerâ
Bei âHave I Been Pwnedâ sehen Sie direkt ĂŒber die Website, ob Ihre E-Mail Adresse im Datenbestand auftaucht, beim HPI erhalten Sie, falls es EintrĂ€ge gibt, direkt im Anschluss eine Nachricht.
FĂŒnf gute GrĂŒnde fĂŒr einen Passwort-Manager
NatĂŒrlich verhindert auch ein Passwort-Manager nicht, dass Dienste gehackt werden, er grenzt jedoch Ihr Risiko ein. Durch den zielgerichteten Einsatz verbessern Sie die Sicherheit wie folgt:
Jeder Dienst wird mit einem separaten, sicheren Passwort versehen
Passwörter lassen sich regelmĂ€Ăig ohne groĂen Aufwand Ă€ndern
Sie mĂŒssen sich nur ein zentrales Passwort merken
Konten und Anmeldedaten werden zentral gespeichert und sind auf allen GerĂ€ten verfĂŒgbar
Das AusfĂŒllen von Anmeldedaten erfolgt automatisch
Einmal eingerichtet erledigt der Passwort-Manager die meisten Aufgaben unauffÀllig im Hintergrund.
Passwort Manager Test
Das Angebot an Passwort Managern ist groĂ, und obwohl das Prinzip ĂŒberall das gleiche ist, unterscheiden sich die Programme untereinander doch sehr. Um etwas Ăbersicht auf dem umkĂ€mpften Markt zu schaffen, haben wir 14 Anbieter einmal genauer unter die Lupe genommen. Mit den beiden Testsiegern stellen wir im Folgenden unseren allgemeinen Favoriten und das beste Preis-Leistungs-Paket vor.
Testsieger: Dashlane
Dashlane zum Testsieger zu kĂŒren war keine schwierige Entscheidung. In der Bezahl-Version macht der Premium-Passwort Manager einfach alles ein bisschen besser als die Konkurrenz. Die Einrichtung ist simpel, die Desktop-App ist flink und intuitiv und Features gibt es im Ăberfluss. Besonders mit dem praktischen Password-Changer, der schwache Passwörter automatisch austauscht, hebt sich Dashlane von anderen Programmen ab. Sogar ein VPN ist mittlerweile im Paket enthalten.
In der Autofill-Disziplin ist Dashlane nicht perfekt, was bisher kein von uns getestetes Programm war, in der Regel aber ĂŒberaus verlĂ€sslich. Dazu kommt eine tolle Browser-Erweiterung, die den Haupt Client wunderbar ergĂ€nzt.
Der Premium-Preis von Dashlane liegt etwas ĂŒber dem Durchschnitt, ist aber in Anbetracht der Features vertretbar. AuĂerdem gibt es eine Gratis-Version, die sich allerdings nur zur Probe eignet, weil sie die Anzahl gespeicherter Passwörter auf 50 beschrĂ€nkt und keine Synchronisierung ermöglicht.
In der Bezahl-Version liefert Dashlane das beste Gesamtpaket in der schönsten Verpackung, und ist deshalb unsere erste Wahl.
Preis-Leistungs-Sieger: Sticky Password
Sticky Password macht optisch nicht viel her, gerade im Vergleich zu unserem Hochglanz-Testsieger, doch wer sich vom etwas altbackenen Interface nicht abschrecken lĂ€sst, wird mit einem ĂŒberaus leistungsstarken Passwort Manager belohnt. Im soliden Funktionspaket finden wir zwar keinen Password Changer, können uns von Autofill bis zum Passwort-Generator aber auf alles Wesentliche verlassen.
Ăberrascht hat uns die "portable Version", mit der Sie Ihre Sticky Password-Daten auf einen externen USB-Speicher ĂŒbertragen und daraus einen sicheren Mini-Passwort-Tresor machen können.
Weniger gut gefĂ€llt uns die Browser-Erweiterung, die komplexere Aufgaben an den Haupt Client abgibt. Im Prinzip ist das gar nicht schlimm, doch die Passwort-Erstellung beispielsweise könnte sich auch in der Erweiterung abspielen, was viele andere Programme benutzerfreundlich beweisen. DafĂŒr unterstĂŒtzt Sticky Password mehr Browser als so ziemlich jedes andere Programm, was Nutzer von Comodo Dragon oder Yandex freuen wird.
Sticky Password ist nicht perfekt, ĂŒberzeugt allerdings mit einem soliden Feature-Paket in benutzerfreundlichen Anwendungen zum relativ kleinen Premium-Preis.
Testergebnis
Unsere Testsieger machen gewisse Dinge richtig gut und stechen in ihren Kategorien aus der Menge hervor. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie zwingend die besten Programme fĂŒr Ihre individuellen BedĂŒrfnisse sind. Mit der folgenden Tabelle verschaffen Sie sich einen Ăberblick ĂŒber die Testergebnisse aller Passwort Manager, die wir getestet haben:
Funktionsweise eines Passwort-Manager
Jeder Passwort-Manager arbeitet mit einer zentralen, verschlĂŒsselten Datenbank. Diese liegt entweder zentral auf einem GerĂ€t oder zentral in der Cloud. Mithilfe eines Master-Passworts öffnen Sie die Datenbank und haben anschlieĂend Zugriff auf alle EintrĂ€ge.
AbhĂ€ngig von der Lösung gibt es Browser-Erweiterungen oder mobile Apps, welche die Neuanlage von Accounts, das Update von EintrĂ€gen und die Anmeldung am Dienst fĂŒr Sie ĂŒbernehmen.
Die Browser-Erweiterung â hier von LastPass â stellt die Verbindung zwischen Ihrem Passwort-Manager und der Website dar
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr ĂŒber die einzelnen Funktionen, die Ihnen bei den verschiedenen Passwort-Managern zur VerfĂŒgung stehen.
Sie schĂŒtzen Ihre zentrale Datenbank mit einem Passwort. Die cloudbasierten Dienste bieten eine webbasierte OberflĂ€che, ĂŒber die Sie Ihre EintrĂ€ge verwalten. Deswegen ist es besonders wichtig, ein sicheres Passwort zu wĂ€hlen. Das Bundesamt fĂŒr Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat hierzu einen guten Ratgeber herausgegeben. Die wichtigsten Punkte haben wir fĂŒr Sie zusammengefasst:
- Es sollte gut merkbar sein.
- Die PasswortlÀnge sollte mindestens acht Zeichen besitzen. Generell gilt: je lÀnger, desto besser.
- Es sollte aus einer Kombination aus Zahlen, GroĂ- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen bestehen
- Das Passwort sollte nicht im Wörterbuch zu finden sein.
- Vermeiden Sie Ziffern oder Sonderzeichen vor oder nach einem Wort
- Wichtige Passwörter sollten Sie regelmĂ€Ăig Ă€ndern
Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber "Sicheres Passwort". Um Ihr Passwort zu ĂŒberprĂŒfen, können Sie unseren Passwort Check verwenden. Wenn Sie diese Hinweise fĂŒr die Erstellung Ihres Master-Passworts berĂŒcksichtigen, ist Ihre Datenbank optimal geschĂŒtzt.
Import von Passwörtern
Haben Sie bereits einen Passwort-Manager in Verwendung, sind aber nicht zufrieden, lassen sich die Daten bei den meisten Diensten problemlos ĂŒbernehmen. LastPass beispielsweise bietet Ihnen einen komfortablen Importer an. Dieser bietet Ihnen knapp die Möglichkeit, aus knapp 40 verschiedenen Formaten die Benutzernamen und Passwörter zu importieren. Damit lĂ€sst sich ein Wechsel schnell und ohne Probleme bewerkstelligen.
Der Import von Passwörtern lĂ€sst sich bei vielen Plattformen komfortabel ĂŒber einen Assistenten umsetzen
Integration in den Browser
Nachdem Sie die alten Daten ĂŒbernommen haben, geht es im nĂ€chsten Schritt an die Integration des Passwort-Managers. Dies gelingt am einfachsten mit Hilfe einer Browser-Erweiterung. Sobald Sie eine entsprechende Seite aufrufen, meldet sich ihr Passwort-Manager. Die gefundenen Anmeldedaten fĂŒllen Sie automatisiert in die entsprechenden Felder ein.
Der Passwort-Manager identifiziert die Website automatisch und bietet Ihnen falls vorhanden, die passenden Zugangsdaten an
Viele Anbieter, wie beispielsweise LastPass, erkennen auch, wenn Sie ein neues Konto angelegt oder bei einem bestehenden ein Passwort geĂ€ndert haben. In diesem Fall erhalten Sie eine Meldung und können das neue Konto automatisch in Ihre Datenbank ĂŒbernehmen.
Sollte der Passwort-Manager trotz allem einmal nicht die richtigen Daten finden, haben Sie immer noch die Option, diese manuell zu suchen. DafĂŒr bieten die verschiedenen Dienste eine einfache Suche, welche normalerweise den Namen des Dienstes, die URL der Website sowie den Benutzernamen durchsuchen. Am Ende erhalten Sie eine Liste von Diensten â Passwort-Manager wie LastPass stellen nach Ihrer manuellen Zuweisung eine VerknĂŒpfung her und merken sich diese fĂŒr das nĂ€chste Mal.
Mobile Nutzung
Mindestens genauso wichtig wie die Nutzung des Passwort-Managers im Browser ist der Einsatz auf Smartphone und Tablet. Die meisten Dienste unterstĂŒtzen die beiden zentralen Plattformen Android und iOS.
Unter Android laufen die Apps permanent im Hintergrund und treten, sobald Sie sich bei einer App anmelden, rufen Sie die App auf und sehen die verfĂŒgbaren Konten. WĂ€hlen Sie das gewĂŒnschte aus â der Passwort-Manager fĂŒllt automatisch die Felder aus. Zur Anmeldung mĂŒssen Sie nur noch den Einloggen-Button anklicken.
Auch unter Android und iOS unterstĂŒtzen Sie die Passwort-Manager bei der Verwaltung der ZugĂ€nge und fĂŒgen automatisch die Konto-Daten in die App ein
Bei iOS lĂ€uft es seit der iOS 12-Version ebenfalls reibungslos. Sobald Sie an die Eingabe eines Benutzernamens kommen, sehen Sie ĂŒber der Tastatur die fĂŒr den Dienst gespeicherten Benutzernamen und Passwörter. WĂ€hlen Sie einfach den gewĂŒnschten aus. Damit dies gelingt, mĂŒssen Sie unter iOS 12 zuvor in den Einstellungen unter âPasswörter & Accounts / Automatisch ausfĂŒllenâ den genutzten Dienst einstellen.
Apple hat die UnterstĂŒtzung von Passwort-Managern unter iOS 12 deutlich verbessert â Sie können jetzt festlegen, aus welcher Datenbank die Login-Daten gewĂ€hlt werden sollen
Zwei-Faktor-Authentisierung
Der Zugriff auf Ihre Passwort-Datenbank ist bis jetzt durch ein â hoffentlich sicheres â Passwort geschĂŒtzt. Gelangt ein Hacker in den Besitz dieses Passworts hat er Zugriff zu all Ihren Diensten. Deswegen empfehlen wir Ihnen, Ihre Datenbank in jedem Fall durch ein zweites Passwort zu schĂŒtzen. Keine Sorge â dies ist keines, dass Sie sich merken mĂŒssen.
Im Falle der Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) melden Sie sich wie gewohnt erst mit Ihrem Benutzer und Ihrem Passwort an. AnschlieĂend wird jedoch noch ein nur zeitlich gĂŒltiger Code benötigt. Dieser wird durch eine App wie den Google Authenticator generiert und ist fĂŒr eine kurze Zeit â meist 30 Sekunden â gĂŒltig.
Die Aktivierung der 2FA sowie die VerknĂŒpfung Ihres Kontos mit der App erfolgt in den Einstellungen des jeweiligen Dienstes. Welcher der Dienste diese wichtige Sicherheitsfunktion unterstĂŒtzt, sehen Sie, wenn Sie im Auswahlfeld die Option 2-Faktor-Authentisierung auswĂ€hlen.
Sichern Sie den Zugriff auf Ihren Passwort-Manager am besten durch eine Zwei-Faktor-Authentisierung ab â damit wird fĂŒr die Anmeldung noch ein zusĂ€tzlicher Einmal-Code benötigt
Formulare automatisch ausfĂŒllen
Sehr komfortabel sind auch die Formular-Assistenten, die viele Dienste wie LastPass, 1Password oder Dashlane problemlos erledigen.
Gerade wenn Sie sich bei einem Dienst im Internet neu registrieren, sind immer die gleichen Informationen fĂ€llig: von Namen und Anrede ĂŒber die Adresse bis hin zur E-Mail Adresse mĂŒssen Sie jedes Mal alle Daten neu eingeben.
An dieser Stelle unterstĂŒtzten Sie die integrierten Formular-Assistenten. Sie hinterlegen einmal alle relevanten Daten in einem Profil und speichern diese im Passwort-Manager ab.
Mit den integrierten Formular-Assistenten gelingt die nÀchste Registrierung bei einem Online-Dienst in wenigen Sekunden
Beim nĂ€chsten Registrierungsprozess wĂ€hlen Sie nur noch das zuvor angelegte Profil aus und der Formular-Assistent fĂŒllt automatisch alle Daten in die passenden Felder ein.
Bei den meisten Diensten ist es möglich, mehrere Adressen zu hinterlegen, beispielsweise fĂŒr ihre private und die geschĂ€ftliche Anschrift. Bei einer solchen Konstellation zeigt Ihnen der Formular-Assistent beim Eintragen der Daten mehrere Profile zur Auswahl an.
Sie können auch mehrere Profile nutzen â etwa ein privates und ein geschĂ€ftliches â und unterschiedliche Daten hinterlegen
Verwalten weiterer Daten
Neben der Speicherung von Passwörtern und dem automatischen AusfĂŒllen von Formularen bieten die meisten Passwort-Manager auch Möglichkeiten zur Speicherung anderer strukturierter Daten an.
Neben der Speicherung von Passwörtern bieten viele Dienste die Möglichkeit, andere Zugangsinformationen fĂŒr Datenbanken oder Server strukturiert abzulegen
LastPass realisiert dies etwa ĂŒber die Ablage von Notizen. Dabei stehen Ihnen verschiedene Formulare zur VerfĂŒgung, wie etwa eines fĂŒr Zugriffsdaten auf Datenbanken, fĂŒr Server oder Ihre Passdaten.
Die hinterlegten Daten lassen sich zwar nicht automatisiert in Formulare einfĂŒgen, die Notizen sind aber vollstĂ€ndig durchsuchbar.
Passwörter Àndern
Wenn Sie bei einem Dienst einmal ein Passwort Àndern, erkennt das Browser-Plugin dies in der Regel automatisch. Nachdem Sie das neue Passwort eingegeben haben, meldet sich der Passwort-Manager und fragt nach, ob er das geÀnderte Passwort aktualisieren soll. Nachdem Sie dies bestÀtigt haben wird der Eintrag in der Datenbank abgelegt.
Sicherheit - VerschlĂŒsselungs-Algorithmen
Ein wichtiger Punkt im Hinblick auf die Sicherheit Ihrer gespeicherten Daten ist der VerschlĂŒsselungsalgorithmus sowie die Art und Weise, wie die VerschlĂŒsselung umgesetzt wird.
In der Regel kommt an dieser Stelle eine AES-256-Bit VerschlĂŒsselung zum Einsatz. Dies ist aktuell die höchste SchlĂŒssellĂ€nge und gilt als sicher. AES-192 und AES-256 sind in den USA fĂŒr die VerschlĂŒsselung von staatlichen Dokumenten mit höchster Sicherheitsstufe zugelassen.
Bei der Registrierung wird aus Ihrer E-Mail Adresse sowie Ihrem Master-Passwort ein individueller SchlĂŒssel generiert. Dieser wird im Anschluss â unter UmstĂ€nden in Kombination mit dem Einmal-SchlĂŒssel aus der 2FA â fĂŒr die Ver- und EntschlĂŒsselung Ihrer Passwort-Datenbank verwendet.
Neben dem VerschlĂŒsselungsalgorithmus ist auch noch wichtig, wo Ihre Daten verschlĂŒsselt werden.
Zero-Knowledge-VerschlĂŒsselung â was weiĂ der Anbieter?
Dies geschieht lokal auf Ihrem EndgerĂ€t mit Ihrem Master-Passwort. Damit besitzt keiner auĂer Ihnen die Möglichkeit, sich Ihre Passwörter zu betrachten. Dies gilt auch fĂŒr den Betreiber des Dienstes.
Damit dies gewĂ€hrleistet ist, darf Ihr Master-Passwort natĂŒrlich nicht an die Server des Dienstleisters geschickt werden.
Durch dieses Verfahren - auch Zero-Knowledge-VerschlĂŒsselung genannt â gewĂ€hrleisten die Anbieter die Sicherheit Ihrer Daten. Damit hat niemand, selbst wenn er Zugriff auf den Server des Anbieters erlangt, die Möglichkeit Ihre gespeicherten Daten zu entschlĂŒsseln.
FĂŒr Sie bedeutet dies aber auch, dass bei einem Verlust des Master-Passworts keine Wiederherstellung Ihrer Daten mehr möglich ist. Die meisten Anbieter haben jedoch an dieser Stelle noch ein oder mehrere Notfall-PlĂ€ne eingerichtet: eine Erinnerung fĂŒr das Passwort, eine Adresse oder Telefonnummer um das Passwort zurĂŒckzusetzen oder ein Notfall-Zugriff fĂŒr vertrauenswĂŒrdige Personen.
Welche Dienste die beiden Funktionen Zero-Knowledge Encryption und Notfallkontakte unterstĂŒtzen, sehen Sie ĂŒber die Feature-Liste in unserem groĂen Passwort Manager Vergleich.
Lokale oder Cloud-Speicherung
Trotz aller SicherheitsmaĂnahmen sind viele Anwender Cloud-Diensten gegenĂŒber immer noch kritisch eingestellt. Am Ende geben Sie Ihre Daten aus der Hand und speichern Sie in den meisten FĂ€llen auf auslĂ€ndischen Servern nach auslĂ€ndischen Datenschutz-Verordnungen.
Deswegen empfehlen wir Ihnen, nur einen solchen Cloud-Dienst auszuwĂ€hlen, der Ihnen eine Zero-Knowledge-VerschlĂŒsselung garantiert.
UnterstĂŒtzt ein Passwort-Manager die Zero-Knowledge-VerschlĂŒsselung haben nur Sie mit dem Master-Passwort Zugriff auf die Daten
Falls Sie trotz allem nicht von der Sicherheit Ihrer Daten in der Cloud ĂŒberzeugt sind, haben wir fĂŒr Sie noch eine Reihe von Diensten zusammengestellt, bei der Sie selbst die Datenbank verwalten und lokal speichern. Bei diesen ist natĂŒrlich kein ĂŒbergreifender Zugriff mehrerer GerĂ€te auf eine zentrale Datenbank möglich, da diese auf einem Ihrer Computer, Tablet oder Smartphone liegt.
Im unserer Anbieter-Ăbersicht finden Sie auch Dienste wie RoboForm, die Ihre Daten nur in einer lokalen Datenbank ablegen und verschlĂŒsseln
Passwörter mit anderen teilen
Wenn Sie Ihre Daten in der Cloud speichern, stehen Ihnen noch weitere hilfreiche Funktionen zur VerfĂŒgung. Neben der Synchronisation der Daten ĂŒber all Ihre GerĂ€te können Sie auch Passwörter mit anderen teilen oder sogar im Team mit gemeinsamen Passwörtern arbeiten.
Beim Teilen von Passwörtern legen Sie einen Ordner an und geben diesen fĂŒr mehrere Personen frei. Bei LastPass legen Sie diesen ĂŒber die Funktion âShared Foldersâ an und fĂŒgen anschlieĂend die Passwörter und die Freigaben vor.
Viele Dienste bieten auch die Möglichkeit, Zugangsdaten gemeinsam zu nutzen, etwa fĂŒr den Zugang zu Streaming-Diensten
Mit dieser Funktion verwalten Sie beispielsweise das Familienkonto Ihrer Streaming-Dienste oder verwalten das gemeinsame Konto der Online-Plattformen auf denen Sie einkaufen gehen.
Wenn Sie speziell nach einem solchen Dienst suchen, aktivieren Sie die Option âPasswörter teilenâ innerhalb der Features.
FĂŒr den Einsatz im geschĂ€ftlichen Alltag bieten zahlreiche Anbieter eine eigene Team-Version an. In vielen IT-Abteilungen liegen die Zugriffsdaten fĂŒr Server, Switche und Firewalls immer noch in einer Excel-Datei. Diese ist weder sicher noch können Sie die Zugriffsrechte darauf regeln. Die Team-Versionen erlauben es Ihnen, fĂŒr die einzelnen Passwörter Zugriffsrechte zu vergeben. ZusĂ€tzlich lassen sich auch Sicherheitskontrollen festlegen, mit denen Sie den Einsatz der Passwörter kontrollieren.
Falls Sie nach einer solchen speziellen Version des Passwort-Managers suchen, aktivieren Sie in der Suche die Team-Funktion.
Weitere Unterscheidungsmerkmale
Damit haben Sie bereits die wichtigsten Eigenschaften eines modernen Passwort-Managers kennengelernt. Bei der Lizenzierung gehen die Anbieter teils unterschiedliche Wege. Viele Passwort-Manager lassen sich auf einer beliebigen Anzahl von GerĂ€ten installieren und nutzen. Einige limitieren jedoch die Anzahl der GerĂ€te. Eine genaue Ăbersicht ĂŒber die Leistungsparameter haben wir den einzelnen Vertragsmodellen hinzugefĂŒgt.
Ein weiteres Kriterium ist die Anzahl an Passwörtern, die Sie mit dem Dienst verwalten können. In den meisten FĂ€llen ist diese unlimitiert. Gerade bei kostenlosen Versionen gibt es jedoch teilweise EinschrĂ€nkungen. Deswegen haben wir in der Feature-Ăbersicht noch einen Bereich hinzugefĂŒgt, ĂŒber den Sie die Anzahl der zu verwaltenden Passwörter festlegen.
Fazit
Ein Passwort-Manager ist fĂŒr eine sichere Speicherung Ihrer Online-Konten aus unserer Sicht unerlĂ€sslich. Selbst wenn es einem Hacker gelingen sollte, eines Ihrer Konten bei einem Dienst zu kapern, hat er damit nicht automatisch Zugriff auf andere Dienste.
Dank der automatisch generierten Passwörter ist es auch kein Problem, jedem Dienst schnell und einfach ein komplexes Passwort zuzuweisen.
Da Sie sich am Ende nur das Master-Passwort merken mĂŒssen, spielt die KomplexitĂ€t der anderen Passwörter keine Rolle mehr und kann problemlos auf 20 Zeichen gesetzt werden â Sonderzeichen sowie GroĂ- und Kleinbuchstaben natĂŒrlich flexibel integriert.
Welcher Dienst fĂŒr Sie am Ende der passende ist, finden Sie einfach ĂŒber unseren Vergleichsrechner heraus. Da die meisten erst einmal einen kostenlosen Testzeitraum bieten, gehen Sie am Ende auch kein Risiko ein. GefĂ€llt Ihnen die Handhabung nicht, probieren Sie einfach einen weiteren aus.
HĂ€ufige Fragen & Antworten
Was macht ein Passwort-Manager?
Ein Passwort-Manager speichert und verwaltet alle Ihre Passwörter in verschlĂŒsselter Form und verschafft Ihnen mit einem einzigen Master-Passwort Zugang zu allen Accounts, die Sie darin speichern. Neue Passwörter generiert er automatisch, um jene so sicher wie möglich zu machen. Zudem haben Passwort-Manager meist zusĂ€tzliche Sicherheitsfunktionen und erlauben auch das Speichern anderer Daten und Informationen â von Kreditkarten bis zu Ausweisdokumenten und Urkunden.
Ist ein Passwort-Manager sinnvoll?
Ein Passwort-Manager ist sinnvoll, weil er Komfort mit Sicherheit vereint. Er stellt sicher, dass jeder Ihrer Accounts mit einem automatisch erstellten, separaten Passwort gesichert ist. Falls Passwort Leaks auftreten, besteht fĂŒr Ihre anderen Accounts also keine Gefahr. Dazu kommt, dass Sie sich mit einem Passwort-Manager nur noch ein einziges Passwort merken mĂŒssen.
Wo sind meine Passwörter gespeichert?
Meist werden die Passwörter verschlĂŒsselt auf den Servern der jeweiligen Anbieter gespeichert. Das Master-Passwort der Nutzer wissen jene allerdings nicht, weil es in der Regel nach dem âZero Knowledgeâ Prinzip verschlĂŒsselt ist und der VerschlĂŒsselungs-Code lokal gespeichert ist. Um dies zu garantieren, unterziehen sich Anbieter manchmal unabhĂ€ngigen Audits. Manche Passwort-Manager erlauben Nutzern auch, ihre Passwörter lokal auf ihren eigenen GerĂ€ten zu speichern.
Wie sicher sind Passwort Manager?
Passwort-Manager gelten als Ă€uĂert sicher und vor allen Dingen sicherer als die Alternative, bei jedem Anbieter das gleiche Passwort zu verwenden. Um Sicherheitsrisiken zu vermeiden, sollten Sie dennoch ein paar Dinge beachten. Ihr Master-Passwort sollte als SchlĂŒssel zu all Ihren Accounts gut gewĂ€hlt und nicht einfach zu erraten sein. AuĂerdem sollten Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten, um Sie auch dann zu schĂŒtzen, wenn jemand Ihr Master-Passwort abgreift. Die Sicherheit Ihrer Daten beim Anbieter Ihrer Wahl liegt hingegen auĂerhalb Ihrer Kontrolle. Allgemein sind Kompromittierungen jedoch selten, und die meisten Anbieter gelten als sicher.
Welcher Passwort Manager ist der Beste?
Bei der Wahl eines Passwort-Managers spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Sicherheit, Preis, Features, Interface und mehr. Die grundlegenden Features sind bei den meisten Programmen gleich, doch bei der QualitĂ€t gibt es starke Unterschiede. Mit welchem Erfolg Autofill greift oder die Browser-Erweiterungen Passwort-Eingaben automatisch erkennen, ist von Programm zu Programm unterschiedlich. Manche Programme decken nur die Basics ab, wĂ€hrend sich andere mit raffinierten Sicherheits-Features hervorheben. Auch beim Preis und den EinschrĂ€nkungen der kostenlosen Versionen gibt es groĂe Unterschiede.