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So erstellen Sie ein WordPress Backup

Autor
Carsten Podszun
Letzte Aktualisierung
9. Apr. 2020

Backups sind in der digitalen Datenverarbeitung immer ein wichtiges Thema. Ob sensible Firmendaten oder die private Fotosammlung zuhause - der Verlust von Daten, zu denen es keine Sicherung gibt, ist immer ein großes Ärgernis. Bei einer WordPress-Webseite ist es nicht anders.

Welche Möglichkeiten es gibt, ein Backup zu erstellen, wie es konkret funktioniert und was Sie sonst noch zu WordPress Backups wissen sollten, erfahren Sie hier.

Warum ein regelmäßiges Wordpress-Backup so wichtig ist

Eine WordPress Seite komplett aufzubauen ist sehr viel Arbeit. Häufig beinhaltet sie neben den eigenen Inhalten auch Kommentare, Bewertungen oder sonstige Beiträge anderer Nutzer. Gleichzeitig ist WordPress ein komplexes System, das häufig mit vielen Plugins oder auch einem speziellen Theme arbeitet. Dies erhöht das Risiko, dass Einfallstore für Hacker entstehen oder dass ein Plugin durch Inkompatibilität zu einem Zusammenbruch der Seite führt.

Wenn dann kein Backup vorhanden ist, lassen sich viele Inhalte der Seite kaum mehr wieder herstellen. Entsprechend sollten Sie frühzeitig dem Risiko vorbeugen und für regelmäßige Backups Ihrer WordPress-Seite sorgen, aus denen Sie die Seite im Notfall wiederherstellen können.

Datenbank oder Dateien sichern?

Eine WordPress-Webseite besteht aus zwei Hauptkomponenten:

Die Dateien der Seite (hierzu gehören alle Bilder, Themes, Plugins etc.) sowie die Datenbank zur Seite (diese beinhaltet alle Blogbeiträge, Seiten, Produkte etc.).

Zwar können Sie die Dateien relativ einfach sichern - beispielsweise durch das Kopieren der Inhalte per FTP auf Ihre Festplatte - damit alleine lässt sich die WordPress-Installation später aber nicht mehr herstellen, denn alle Seiten, Einträge und der gesamte Inhalt wären verloren, da dieser in der Datenbank gespeichert ist. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie sowohl Dateien als auch die Datenbank sichern. Wie das funktioniert, welche Möglichkeiten es gibt und wie sie sich unterscheiden, verraten wir Ihnen hier.

Welche Möglichkeiten zum Backup einer Wordpress Seite gibt es?

VorteileNachteile

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Manuelles Backup

Kann per FTP-Client und PHPMyAdmin durchgeführt und per PHP-Skript individuell angepasst werden.

Für unerfahrene Nutzer nicht empfehlenswert, da es PHP-Kenntnisse und Erfahrung erfordert.

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Backup durch Provider

Viele Hoster bieten die Möglichkeit, ein Backup der gesamten WordPress-Installation durchzuführen, häufig sogar kostenlos.

Es muss sehr auf die Konfiguration geachtet werden, denn häufig werden mehrere Accounts zusammengefasst und man muss sich zudem voll auf den Hoster verlassen. Die Dauer der Speicherung ist zudem häufig sehr begrenzt.

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Backup per Plugin

Für die WordPress Installation gibt es eine Reihe von Plugins, über die Backups eingerichtet und durchgeführt werden können. Dies ist in der Regel sehr unkompliziert.

Häufig stehen Zusatzfunktionen nur über eine Pro-Version zur Verfügung, die zusätzlich Geld kostet.

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Backup per Servicedienstleister

Backups lassen sich auch vollautomatisch mit externen Dienstleistern in einem Cloudspeicher durchführen. Dies ist sehr einfach, gleichzeitig sehr sicher und erfordert keine Vorkenntnisse.

Solche Dienstleistungen kosten Geld. Je nach Umfang und Möglichkeiten, können schnell 10 bis 20 Euro pro Monat zusammenkommen, was sicherlich nicht für jeden in Frage kommt.

Welche Backup-Variante für Sie am sinnvollsten ist, hängt von Ihren Anforderungen und Ihrem Bedarf ab. Damit Sie besser abwägen können, welche Lösung in Frage kommt, haben wir Ihnen im Folgenden vier Praxisbeispiele zusammengefasst, anhand derer Sie besser verstehen, wie die einzelnen Varianten funktionieren.

1.

Manuelles Backup

Backup der Dateien
Ein manuelles Backup ist kein Hexenwerk. So lassen sich alle Dateien, die Plugins, Themes und Upload enthalten, einfach sichern, indem Sie die Ordnerstruktur der Webseite auf Ihrer Festplatte oder in der Cloud speichern. Dies kann beispielsweise über das FTP-Programm FileZilla geschehen.

Alternativ können Sie beispielsweise in Linux auch ein einfaches Script erstellen, um die Daten per SSH-Verbindung zu sichern. Grundsätzlich ist das Sichern per Eingabeaufforderung recht einfach. Um beispielsweise den Ordner "Wordpress" als Backup mit dem Datum als Zusatz im Namen zu sichern, müssen Sie folgendes eingeben:

tar -cvf Backup-$(date "+%d-%b-%y").tar ./Wordpress

Wenn Sie diese Sicherung als Cronjob anlegen, können Sie ihn automatisieren. Dazu muss allerdings der komplette Pfad angegeben werden. So lässt sich beispielsweise jeden Sonntag um 3:00 Uhr morgens ein Backup der Dateien erstellen, das Sie dann nur noch herunterladen müssen:

0 3 * * 7 tar -cf /homepages/seite/h1743822/htdocs/Backup-$(date "+%d-%b-%y").tar /homepages/12/d123456789/htdocs/Wordpress

Backup der Datenbank

Anschließend müssen Sie noch manuell die Datenbank sichern. Dies klappt am einfachsten per phpMyAdmin. In einem Strato-Webpaket erreichen Sie dieses Tool beispielsweise über die Datenbankverwaltung im Kunden-Login-Bereich.

Hier werden alle Datenbanken angezeigt. Es muss dann die korrekte Wordpress-Datenbank herausgesucht werden. Dann klicken Sie einfach auf Verwalten, worüber Sie direkt in das phpMyAdmin Tool gelangen. Hier kann die Datenbank über den oberen Reiter Exportieren gespeichert werden.

2.

Backup durch den Hoster am Beispiel von 1&1 IONOS

1&1 IONOS erstellt tägliche Datensicherungen Ihres gesamten Webspace. Diese Sicherungen stehen maximal sieben Tage lang für eine Rücksetzung zur Verfügung, weshalb wir empfehlen, sie in regelmäßigen Abständen herunterzuladen, um auch frühere Fehler, die erst spät erkannt werden, wieder rückgängig machen zu können.

Sie erreichen die Datensicherung der Linux-basierten Systeme über das ControlCenter unter Webspace Recovery.

3.

WordPress Backup über das Plugin BackWPub

Das Plugin BackWPub ist für Backups von Wordpress-Seiten sehr beliebt und lässt sich einfach bedienen. Je nach Einstellung kann eine komplette Seite gesichert werden. Dies beinhaltet Dateien und die Datenbank gleichermaßen.

Der große Vorteil ist, dass die Erstellung eines Backups mit dem Tool sehr unkompliziert ist. Das Plugin erscheint nach der Aktivierung in der linken Menüleiste und lässt sich darüber direkt ansteuern.
Ein neues Backup können Sie sehr unkompliziert unter dem Menüpunkt Neuer Auftrag erstellen. Hier wird ausgewählt, welche Dateien gesichert und in welchem Format das Backup abgelegt werden soll. Empfehlenswert ist es, alle Dateien sowie die Datenbank zu sichern.

Zudem lässt sich unter dem Punk Planung sehr einfach ein regelmäßiges Backup einrichten, sodass Sie sich um nichts weiter zu kümmern brauchen.

4.

WordPress Datensicherung mit VaultPress

VaultPress ist ebenfalls als Plugin für Ihre WordPress-Webseite verfügbar. Allerdings erfolgt die Speicherung direkt auf die VaultPress Server, über die die erstellten Backups jederzeit wieder abgerufen werden können. Zudem werden sie automatisch einen Security-Scan unterzogen, was das frühzeitige Erkennen von Hackerangriffen einfacher macht. Der große Vorteil ist hier zudem, dass Sie die Wiederherstellung nicht manuell vornehmen müssen, sondern auch dies über wenige Klicks automatisiert durchführen lassen können.

Entsprechend kostet der Service auch etwas mehr als ein einfaches Plugin. Insbesondere wenn Sie mehrere Seiten betreuen oder eine professionelle Datensicherungs-Lösung mit höchstmöglicher Automatisierung anstreben, lohnt sich die Beauftragung eines solchen Servicedienstleisters aber auf alle Fälle.

Backup wieder einspielen

In den seltensten Fällen werden Sie, wenn Sie eine Seite wiederherstellen möchten, dies über das WordPress Backend selbst tun, denn meist ist die Seite nicht mehr erreichbar. Spätestens bei der Wiederherstellung müssen Sie daher auf manuelle Methoden zurückgreifen, falls Sie nicht eine komplette Wiederherstellung eines bestimmten Zeitpunktes über Ihren Hoster oder einen Dienstleister die Wiederherstellung beauftragen können.

Wenn Sie ein Backup der Daten als Cronjob erstellt haben, lässt es sich sehr einfach über folgenden Befehl wiederherstellen:

tar -xvf Backup-01-Dez-2015.tar

Wenn Sie Ihre Datenbank gesichert haben, können Sie diese am einfachsten über phpMyAdmin wieder einspielen. Dazu muss einfach nur der umgekehrte Weg gegangen werden, wie oben im Bereich ‚manuelles Backup' beschrieben. Sie müssen hier lediglich statt zu exportieren den Punk Importieren wählen und die ZIP-Datei der Backups auswählen. Die Dateien können dann ebenfalls einfach wieder über FileZilla oder ein anderes FTP-Programm auf den Server aufgespielt werden.

Carsten Podszun hat Informatik und Betriebswirtschaft studiert und war 15 Jahre lang selbständig im Einzelhandel tätig. Seit 2014 ist er Berater für Startups, freier Autor und schreibt bei EXPERTE.de rund um die Themen Homepage, Hosting & IT-Security.
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