Sicherster Cloud Speicher 2025: Bei welchen Anbietern sind Ihre Daten wirklich sicher?
Wenn Sie eine wichtige Datei auf einem USB-Stick speichern, wissen Sie genau, wo sie liegt und wer darauf zugreifen kann. In der Cloud ist das ein bisschen undurchsichtiger: Hier liegt die Datei auf dem Server eines Anbieters – und diesem Anbieter müssen Sie (zumindest bis zu einem bestimmten Grad) vertrauen. Doch welche Cloud-Speicher sind wirklich „sicher“?
Wir haben einige der beliebtesten Anbieter getestet und zeigen, was einen sicheren Cloud-Speicher ausmacht – und welche Anbieter bei Sicherheit und Privatsphäre überzeugen.

Was macht einen „sicheren“ Cloud-Speicher aus?
Eins vorab: Hundertprozentige Sicherheit gibt es im Internet nie – schon gar nicht, wenn Sie Ihre Daten einem externen Unternehmen anvertrauen. Wenn Sie dieses Risiko vollständig ausschließen möchten, müssten Sie Ihre Dateien ausschließlich lokal speichern und komplett auf Online-Funktionen verzichten. Und auch hier gibt es Risiken – Datenträger können (im Gegensatz zur Cloud) schließlich verloren oder kaputtgehen.
Mit der Sicherheit im Netz ist es also wie mit einem Investment: Sie müssen das Risikolevel finden, mit dem Sie leben können.
Dabei spielt auch die Auswahl des passenden Cloud-Speichers eine Rolle. Hier sind einige der wichtigsten Kriterien, auf die Sie achten sollten, wenn Ihnen die Sicherheit Ihrer Daten wichtig ist:
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Cloud-Speicher lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: solche mit und solche ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE).Bei E2EE werden Ihre Daten bereits auf Ihrem Gerät verschlüsselt und erst beim Empfänger wieder entschlüsselt. Selbst der Anbieter kann die Inhalte also nicht einsehen – selbst wenn er es wollte. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber Standardverschlüsselung, bei der die Anbieter, theoretisch jedenfalls, auf Ihre Daten zugreifen können.
Server- und Unternehmensstandort
Der Standort des Anbieters hat direkte Auswirkungen auf den Datenschutz. US-Firmen unterliegen beispielsweise dem Cloud Act und internationalen Geheimdienstabkommen wie den Five Eyes, wodurch Behörden Zugriff auf gespeicherte Daten verlangen können – sogar dann, wenn diese in Europa liegen.Wenn Ihnen Datenschutz besonders wichtig ist, sollten Sie Anbieter mit Sitz in Deutschland oder der EU bevorzugen. Diese unterliegen der DSGVO und müssen strenge Sicherheits- und Transparenzpflichten erfüllen. Bei ausländischen Cloud-Speichern sollten Sie zumindest die Serverregion selbst bestimmen können, damit klar ist, wo die Daten gespeichert werden.
Transparenz und Datenschutzrichtlinien
Ein seriöser Anbieter legt offen, wie Ihre Daten verarbeitet, gespeichert und gesichert werden. In den Datenschutzrichtlinien steht etwa, ob und wie Ihr Zugriff protokolliert und Metadaten gespeichert werden.Transparenz zeigt sich aber auch auf anderen Ebenen: Wie klar und nachvollziehbar ist die Unternehmensstruktur? Veröffentlicht der Anbieter regelmäßige Transparenzberichte, z. B. über behördliche Zugriffe? Gibt es Whitepaper, die das Sicherheitskonzept erklären? Ist der Quellcode der Software ganz oder teilweise offen einsehbar (Open Source)?
Je offener ein Anbieter kommuniziert, desto besser lässt sich sein Sicherheitsniveau einschätzen.
Relevante Zertifikate und Audits
Seriöse Cloud-Anbieter lassen ihre Systeme regelmäßig extern prüfen und zertifizieren. Achten Sie auf anerkannte Sicherheitszertifikate wie ISO 27001, ISO 27018, SOC 2 Type II oder TÜV-geprüfte IT-Sicherheitsstandards. Externe Audits von anerkannten Organisationen sind ein weiteres Sicherheitsmerkmal.Vorfälle und allgemeine Seriosität des Anbieters
Auch ein Blick in die Vergangenheit hilft bei der Einschätzung der Sicherheit eines Anbieters: Gab es schon mal Datenlecks, Sicherheitsvorfälle oder kritische Berichte über den Anbieter? Auch das Verhalten im Krisenfall ist aufschlussreich – wurde offen kommuniziert, wie mit dem Vorfall umgegangen wurde?Zudem lohnt sich ein Blick auf die Unternehmensgeschichte und die Eigentumsverhältnisse. Anbieter mit klarer Struktur, langer Marktpräsenz und gutem Ruf sind seriöser als undurchsichtige Briefkastenfirmen.
Es gibt keinen Anbieter, der in all diesen Kategorien perfekt abschneidet. Zudem ist die Sicherheit ja nur ein Kriterium von vielen: Was nützt Ihnen ein „sicherer“ Cloud-Speicher, wenn die Synchronisierung nicht zuverlässig funktioniert oder wichtige Funktionen fehlen?
Viele Worte, um zu sagen: „Sicher“ ist immer relativ. Das sollten Sie auch bei der nachfolgenden Liste sicherer Cloud-Speicher beachten.
Die sichersten Cloud-Speicher
Wir haben 13 Cloud-Speicher ausgiebig getestet. Hier sind fünf Anbieter, die uns in puncto Sicherheit und Privatsphäre besonders überzeugen konnten:
luckycloud: Datenschutz „Made in Germany“

luckycloud ist ein Cloud-Speicher aus Berlin, der sich ganz bewusst als deutsche – sprich: sichere, private und DSGVO-freundliche – Alternative zu US-Plattformen wie Dropbox & Co. positioniert.
Was macht luckycloud sicher?
Nicht nur der Datenstandort macht luckycloud attraktiv für deutsche Nutzer. Der Anbieter bietet durchgängig hohe Sicherheitsstandards:
Standardmäßige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Alle Dateien werden vor dem Upload auf Ihrem Gerät verschlüsselt (AES-256). Die Schlüssel bleiben bei Ihnen: Weder luckycloud noch Dritte können Inhalte lesen.Transparenz & Open Source
Der Dienst setzt auf Open-Source-Software und veröffentlicht jährliche Transparenzberichte mit Informationen zu behördlichen Anfragen.Standort Deutschland
Die Daten werden ausschließlich in deutschen, ISO-27001/BSI-zertifizierten Rechenzentren verarbeitet. Das erleichtert die DSGVO-konforme Nutzung.
Gibt es trotzdem Sicherheitsbedenken?
Konkrete Sicherheitslücken sind uns nicht bekannt, und auch öffentliche Vorfälle gab es bisher nicht. Natürlich gibt es trotzdem keine Garantie für absolute Sicherheit. Zudem fehlt bisher eine ISO-27018-Zertifizierung.
Was gefällt uns sonst noch an luckycloud?
Der Fokus auf Sicherheit geht bei luckycloud aber nicht – wie das oft ist – auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit: Die deutsche Cloud-Firma muss sich hier nämlich vor der internationalen Konkurrenz nicht verstecken.
Ob Browser, Desktop oder Smartphone: Die Benutzeroberflächen von luckycloud sind modern und elegant. Das Web-Dashboard punktet mit umfangreichen Sortier- und Filterfunktionen, inklusive benutzerdefinierter Tags.
Zudem hat luckycloud ein eigenes Office-Tool integriert: Sie können Word-, PowerPoint- oder Excel-Dateien also nicht nur in der Cloud abspeichern, sondern sie dort auch direkt und gemeinsam mit anderen bearbeiten. Freigaben, sowohl intern als auch extern, sind dabei äußerst flexibel geregelt.

Das Web-Dashboard von luckycloud.
Was sind Nachteile von luckycloud?
luckycloud macht Vieles richtig – und sichert sich damit Platz 2 in unserem Ranking der besten Cloud-Speicher –, doch natürlich hat der deutsche Anbieter auch ein paar Schwächen. Die betreffen vor allem zwei Aspekte: Kosten und Performance.
Hohe CPU-Auslastung
Die Sync-Performance von luckycloud war in unserem Test nur mittelmäßig. Upload- und Download-Geschwindigkeiten waren in Ordnung, doch die Systemlast war deutlich höher als bei anderen Cloud-Speichern.Teils hohe Kosten
luckycloud hat eine sehr flexible Tarifstruktur, die sich vor allem für Teams auszahlt. Einzelnutzer bezahlen hingegen deutlich mehr als bei der Konkurrenz.Zwei Desktop-Clients
Etwas ungünstig: Aktuell hat luckycloud zwei unterschiedliche Desktop-Clients. Wenn Sie alle Funktionen nutzen wollen, müssen Sie beide installieren.
Tresorit: Sicherer Cloud-Speicher aus der Schweiz

Tresorit ist ein Cloud-Speicher mit Sitz in der Schweiz, der Nutzern eine „ultrasichere“ Umgebung für ihre vertraulichen Dateien verspricht. Genau wie luckycloud sieht sich Tresorit als private Alternative zu internationalen Cloud-Diensten, bei denen immer wieder Fragen zum Datenschutz aufkommen – und verteilt dabei gern den einen oder anderen Seitenhieb gegen Anbieter wie Google oder Microsoft.
Was macht Tresorit sicher?
Tresorit punktet mit Schweizer Datenschutzstandards und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung:
Ende-zu-Ende-Schutz in allen Tarifen
Tresorit setzt standardmäßig auf Zero-Knowledge-Verschlüsselung. Alle Dateien werden bereits vor dem Upload auf Ihrem Gerät verschlüsselt, sodass selbst Tresorit Ihre Daten nicht einsehen kann.Granulare Zugriffskontrollen
Beim Teilen von Dateien und Ordnern können Sie exakt festlegen, wer Zugriff erhält, ob ein Passwort nötig ist oder wann ein Link automatisch abläuft. In höheren Tarifen gibt es erweiterte Zugriffsprotokolle.Rechenzentren in der Schweiz und der EU
Die Daten werden ausschließlich in zertifizierten Rechenzentren mit hohen Sicherheitsstandards (ISO 27001, 27017 und 27018) gespeichert, außerhalb der Reichweite des US CLOUD Acts.
Gibt es trotzdem Sicherheitsbedenken?
Was behördliche Zugriffe angeht, könnte Tresorit noch etwas transparenter sein. Der letzte Transparenzreport ist nämlich schon ein paar Jahre her – andere Cloud-Speicher veröffentlichen diese jährlich.
2024 untersuchten Forscher der ETH Zürich zehn Ende-zu-Ende-verschlüsselte Cloud-Dienste auf mögliche Schwachstellen. Tresorit schnitt in diesem Vergleich besser ab als die Konkurrenz, ganz ohne Kritik blieb der Anbieter aber nicht.
Konkret bemängelten die Forscher, dass die öffentlichen Schlüssel bei der Dateifreigabe nicht ausreichend authentifiziert waren. In einem theoretischen Szenario könnte ein Angreifer so eigene Schlüssel einschleusen und damit Daten abfangen.

Tresorit schnitt in der Studie von Forschenden der ETH Zürich etwas besser ab als andere Cloud-Speicher (Quelle).
Was gefällt uns sonst noch an Tresorit?
Tresorit überzeugt insgesamt mit einem stimmigen Gesamtpaket: Die Oberflächen sind aufgeräumt und intuitiv, die Synchronisierung funktioniert zuverlässig und flexibel.
Sie können Ihre Dateien selektiv synchronisieren, also ganz konkret auswählen, welche Ordner und Unterordner synchronisiert werden sollen. Die Upload- und Download-Geschwindigkeiten in unserem Test waren in Ordnung.

Die Web-Oberfläche von Tresorit.
Was sind Nachteile von Tresorit?
Sicherheit und Usability stehen bei Cloud-Speichern manchmal ein wenig im Widerspruch zueinander. Auch Tresorit schafft es leider nicht ganz, hohe Sicherheitsstandards mit alltagstauglicher Benutzerfreundlichkeit unter einen Hut zu bringen.
Etwas träge Bedienung
Die Tresorit-Apps sind ansprechend und modern gestaltet, doch in unserem Test kam es immer wieder zu Rucklern und Performance-Problemen.Kaum Kollaborations-Funktionen
Tresorit ist kein Ersatz für Google Drive oder Microsoft OneDrive: Hier fehlen viele klassische Teamfunktionen – etwa gemeinsames Live-Bearbeiten von Dokumenten oder integrierte Kommentarfunktionen.Relativ teuer
Bei vergleichbarem Datenvolumen zahlen Sie bei Tresorit oft deutlich mehr als bei anderen Cloud-Speichern. Auch beim Gratis-Speicher (3 GB) ist Tresorit recht geizig.
MEGA: Der EXPERTE.de-Testsieger

MEGA ist ein Cloud-Speicher aus Neuseeland, der oft mit Piraterie in Verbindung gebracht wird. Das liegt vor allem an seiner Geschichte: MEGA gilt als Nachfolger der Sharehosting-Plattform Megaupload, die wegen der Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material geschlossen wurde.
Im Kern handelt es sich bei MEGA aber um einen klassischen Cloud-Speicher, der Dateien speichert, synchronisiert und teilt – und dabei dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gar nicht weiß, welche Inhalte die Nutzer hochladen.
Was macht MEGA sicher?
MEGA überzeugt mit grundsätzlich hohen Sicherheitsstandards – und dem „Zero-Knowledge“-Versprechen, kein Interesse an Ihren Daten zu haben oder auf diese zugreifen zu können.
Standardmäßige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Alle Dateien werden bereits vor dem Upload auf Ihrem Gerät verschlüsselt (AES-128). Nur Sie besitzen den Schlüssel – selbst MEGA kann Ihre Daten nicht einsehen.Zero-Knowledge-Prinzip
Weil MEGA keine Passwörter oder Schlüssel speichert, bleiben Ihre Inhalte selbst bei einem Serverangriff geschützt.Offener Quellcode
Die MEGA-Apps und Browser-Erweiterungen sind quelloffen und können von jedem geprüft werden.
Gibt es trotzdem Sicherheitsbedenken?
Ja, leider ist auch MEGA nicht frei von Kritik. Trotz der auf dem Papier hohen Sicherheitsstandards gab es in der Vergangenheit Schwachstellen in der Verschlüsselungsarchitektur.
2022 entdeckten Sicherheitsforscher der ETH Zürich mehrere theoretische Angriffswege, über die sich der private Schlüssel eines Nutzers rekonstruieren ließ – und damit unter bestimmten Umständen sogar ein Zugriff auf verschlüsselte Daten möglich gewesen wäre.
MEGA reagierte zwar schnell mit Updates und Patches, doch gerade bei einem Anbieter, der so stark mit Sicherheit und Zero-Knowledge wirbt, sind solche Schwachstellen enttäuschend – und lassen gewisse Zweifel an der Architektur zurück.
Was gefällt uns sonst noch an MEGA?
MEGA konnte sich in unserem Cloud-Speicher-Vergleich die Pole-Position sichern. Wir fanden also nicht nur die Sicherheitsstandards überdurchschnittlich: MEGA punktete darüber hinaus auch mit einer exzellenten Sync-Performance, einem intuitiven Interface und flexiblen Freigabe-Einstellungen.
Auch aus preislicher Sicht ist MEGA attraktiv: Mehr Gratis-Speicher (20 GB) gibt es bei keinem anderen Anbieter aus unserem Test, und bei größeren Speichervolumina ist MEGA einer der günstigsten Cloud-Speicher auf dem Markt.

Die Web-Oberfläche von MEGA.
Was sind Nachteile von MEGA?
MEGA ist aber nicht immer die richtige Wahl:
Keine Kollaborations-Plattform
MEGA eignet sich gut zum sicheren Speichern und Teilen von Dateien, bietet aber kaum Funktionen für die gemeinsame Arbeit. Echtzeit-Bearbeitung, Kommentare oder integrierte Office-Tools fehlen komplett.Hohe Kosten für Gelegenheitsnutzer
Wer nur wenig Speicherplatz braucht, zahlt bei MEGA vergleichsweise viel. Was fehlt, sind günstigere Optionen für kleine Speicherbedarfe.
pCloud: E2E-Verschlüsselung im Crypto-Ordner

pCloud ist ein Cloud-Speicher aus der Schweiz, der sich mit guter Performance, fairen Preisen und hohen Sicherheitsstandards positioniert.
Was macht pCloud sicher?
pCloud kombiniert moderne Standards mit einer optionalen E2E-Schicht für besonders sensible Daten.
Optionale Ende-zu-Ende-Verschlüsselung („Crypto-Ordner“)
Für vertrauliche Dateien gibt es einen separaten Crypto-Ordner. Hier werden Inhalte clientseitig verschlüsselt, bevor sie hochgeladen werden. Entschlüsseln können nur Sie (und freigegebene Personen). Der Haken: E2E ist nicht standardmäßig aktiv, sondern nur in Business-Tarifen oder als kostenpflichtige Zusatzoption verfügbar.Transport- und Serversicherheit
Auch außerhalb des Crypto-Ordners sind Dateien natürlich nicht ungeschützt: pCloud nutzt TLS/SSL für die Übertragung und serverseitige Verschlüsselung (AES-256) für gespeicherte Daten.Serverstandort wählbar
Bei der Registrierung können Sie die Datenregion festlegen. So behalten Sie die Kontrolle, wo Ihre Daten gespeichert werden, was für Compliance-Vorgaben wichtig ist.
Gibt es trotzdem Sicherheitsbedenken?
Ja, auch bei pCloud gibt es ein paar offene Fragen und Sicherheitsrisiken. Da wäre natürlich die Tatsache, dass der E2E-Schutz nicht standardmäßig in allen Tarifen und für alle Daten gilt, sondern als kostenpflichtiges Extra behandelt wird.
Wir fanden den Anbieter zudem etwas intransparent: pCloud wirbt mit Schweizer Datenschutz, doch die Unternehmensstruktur ist etwas undurchsichtig. Transparenzberichte oder unabhängige Audits scheint es zudem nicht zu geben. Auch der Quellcode der pCloud-Anwendung ist – anders als beispielsweise bei Proton Drive – nicht offen einsehbar.
In der oben bereits erwähnten ETH-Studie entdeckten Forschende zudem einige potenzielle Schwachstellen im Verschlüsselungsdesign von pCloud, unter anderem bei der Authentifizierung von Schlüsseln und der Integrität von geteilten Dateien. Zudem wurde bemängelt, dass pCloud Metadaten und Verzeichnisstrukturen preisgibt.
Was gefällt uns sonst noch an pCloud?
In unserem Test punktete pCloud mit einer starken Performance (sprich: einer besonders schnellen Synchronisierung) und vielen Sync-Optionen, inklusive selektiver Synchronisierung, LAN-Sync und Bandbreiten-Limits. Auch die Freigabe von Dateien ist flexibel, ob für Teammitglieder oder externe Nutzer.
Dazu kommen faire Preise und ein relativ großzügiger Gratis-Speicher von 10 GB. Wenn Sie keine Lust auf ein weiteres Abo haben, können Sie den Cloud-Speicher sogar auf Lebenszeit kaufen – auch wenn Sie bei solchen Lifetime-Cloud-Speicher-Angeboten immer vorsichtig sein sollten.

Die Web-App von pCloud.
Was sind Nachteile von pCloud?
pCloud landete in unserem Ranking auf einem starken dritten Platz, hat aber natürlich trotzdem einige Schwächen:
Keine umfassende Kollaborations-Suite
Ein integrierter Dokumenteneditor fehlt, für Echtzeit-Zusammenarbeit ist pCloud also nicht geeignet.Probleme mit der Web-App
Bei uns im Test kam es hin und wieder zu Hängern der Web-App. Auch der Video-Player funktionierte nicht immer zuverlässig.Missverständliche Backup-Funktion
pCloud hat eine Funktion namens Backup, die aber keines ist: Weil Daten bidirektional synchronisiert werden, ist die Sync-Funktion für richtige Cloud-Backups nicht geeignet.
Proton Drive: Rundum-Fokus auf Sicherheit

Proton Drive ist ein Cloud-Speicher der Schweizer Proton AG, die für ihre Sicherheitslösungen (z. B. Proton VPN, Proton Mail, Proton Pass) bekannt ist. Der Dienst richtet sich an Nutzer, die großen Wert auf Datenschutz legen – und dafür bereit sind, auf die eine oder andere Komfort-Funktion zu verzichten.
Was macht Proton Drive sicher?
Proton Drive setzt ganz auf Datenschutz, und das technisch wie organisatorisch sehr konsequent.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Ihre Dateien werden schon auf Ihrem Gerät verschlüsselt, bevor sie überhaupt hochgeladen werden. Entschlüsseln kann sie nur, wer den passenden Schlüssel besitzt. Selbst Proton hat keine Möglichkeit, die Inhalte einzusehen.Quelloffene Anwendungen
Die Anwendungen und Kryptobibliotheken von Proton sind quelloffen und öffentlich bei GitHub einsehbar.Audits und Sicherheitsprogramme
Proton unterzieht sich unabhängigen Sicherheitsprüfungen und betreibt ein Bug-Bounty-Programm, das Nutzer belohnt, die Schwachstellen ausfindig machen.Schweizer Datenschutz
Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Schweiz, einem Land mit besonders strengen Datenschutzgesetzen. Alle Server stehen in sicheren Rechenzentren in der Schweiz.
Gibt es trotzdem Sicherheitsbedenken?
Ja, natürlich ist auch Proton Drive nicht hundertprozentig sicher. Ein bekanntes Problem, das in der Reddit-Community von Proton Drive bereits häufiger angesprochen wurde, betrifft den Umgang mit E-Mail-Adressen beim Teilen von Dateien oder Ordnern. Wenn Nutzer Inhalte per E-Mail-Freigabe teilen, kann in manchen Fällen die Haupt-E-Mail-Adresse des Kontos sichtbar werden.
Was gefällt uns sonst noch an Proton Drive?
Die Oberfläche von Proton Drive ist modern und einfach zu bedienen – egal ob im Browser, auf dem Desktop oder per App. Besonders praktisch ist die Integration mit den anderen Proton-Apps: Wenn Sie auch Proton Mail oder Proton VPN nutzen, können Sie alles bequem in einem Konto bündeln und gemeinsam verwenden.
Ebenfalls nett: Proton Drive ist zwar kein Ersatz für Google Docs & Co., hat aber mittlerweile auch einen Dokumenteneditor eingebaut. Sie können also Textdateien direkt in der Cloud editieren und mit anderen in Echtzeit daran arbeiten. Die E2E-Verschlüsselung gilt dabei auch für alle Elemente und Vorgänge, die sich im Editor abspielen.

Die Web-App von Proton Drive.
Was sind Nachteile von Proton Drive?
In unserem Ranking der besten Cloud-Speicher liegt Proton leider nur im unteren Mittelfeld. Abseits der Sicherheit hatten wir nämlich einiges auszusetzen:
Enttäuschende Sync-Performance
In unserem Performance-Test hat Proton Drive keine sonderlich gute Figur gemacht: Die Upload-Geschwindigkeit war die schlechteste aus unserem Vergleich, und auch die Download-Zeiten waren bestenfalls mittelmäßig.Fehlende Features
Dem Sicherheitsfokus sind einige Komfortfunktionen zum Opfer gefallen. Die Freigabeoptionen sind beispielsweise etwas unflexibel, und es gibt keine zuverlässige Dateivorschau.Keine umfassende Kollaborations-Suite
Der E2E-Editor ist nett, doch ein Kollaborations-Powerhouse wie bei Google oder Microsoft sollten Sie hier nicht erwarten.
Weitere Anbieter
Der richtige Anbieter für Ihre Bedürfnisse ist in unserer Top 5 nicht dabei? Natürlich gibt es noch viele weitere Cloud-Speicher, die einen Blick wert sind. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gibt es beispielsweise auch bei Dropbox (in den Business-Tarifen), Icedrive, STRATO HiDrive oder IONOS HiDrive.
Das gesamte Ranking der von uns getesteten Cloud-Speicher, mit Links zu den ausführlichen Testberichten, finden Sie hier:
Sind Cloud-Speicher ohne E2E-Verschlüsselung „unsicher“?
Nein: Ein fehlender Ende-zu-Ende-Schutz bedeutet natürlich nicht automatisch, dass ein Cloud-Speicher „unsicher“ ist. Die meisten großen Anbieter bieten ein grundsätzlich hohes Level an Sicherheit: Sie setzen meist auf starke Transport- und Serversicherheit (z. B. AES-256 und TLS/SSL) und bieten strenge Zugriffs- und Authentifizierungsverfahren.
Es ist auch nicht so, dass diese Anbieter ständig in Ihre Dateien schauen, Ihre Tagebücher lesen oder Ihre Romanentwürfe klauen. Aber die Möglichkeit besteht eben – etwa bei behördlichen Anfragen, internen Prüfungen oder für automatisierte Datenanalysen (z. B. für KI-gestützte Services).
Am Ende müssen Sie selbst entscheiden, was Ihnen wichtiger ist: maximale Privatsphäre oder maximale Funktionalität.
Tipp: Sie können die Daten, die Sie in der Cloud speichern, auch zusätzlich absichern – etwa, indem Sie sensible Dateien vor dem Upload mit Tools wie Cryptomator verschlüsseln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihre Daten, ohne zwingend einen Cloud-Speicher mit E2E-Verschlüsselung nutzen zu müssen.
Fazit: Sicher vs. privat
„Sicher“ ist immer relativ – auch in der Cloud. Jeder Cloud-Speicher bietet ein anderes Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Preis.
Wenn Ihnen Datenschutz und Privatsphäre besonders wichtig sind, sollten Sie zu einem Cloud-Speicher mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung greifen, z. B. luckycloud, Tresorit, MEGA, pCloud oder Proton Drive. Diese Anbieter wissen technisch gar nicht, was Sie speichern, und können Ihre Daten daher auch nicht herausgeben.
Wenn Sie mehr Wert auf Komfort und Echtzeit-Zusammenarbeit legen, sind Dienste wie Google Drive, Microsoft OneDrive oder Dropbox die praktischere Wahl. Auch diese Anbieter bieten hohe Sicherheitsstandards und schützen Ihre Daten zuverlässig gegen Angriffe von außen. Allerdings behalten sie den Schlüssel zu ihren Dateien – und sind daher nicht die erste Wahl für besonders vertrauliche Daten.























