Daten​sicherung

Datensicherung für Selbstständige und kleinere Unternehmen

Autor
Martin Gschwentner
Letzte Aktualisierung
19. Nov. 2020

Benutzer lassen sich bekanntlich in zwei Kategorien unterteilen: Diejenigen, die schon einmal Daten verloren haben - und diejenigen, die es noch werden. Das alte Computer-Sprichwort trifft auch auf Unternehmen zu. Doch gerade für kleinere Unternehmen und Selbstständige kann ein Datenverlust schnell über ein kleines Ärgernis hinauswachsen. Wenn kritische Daten verloren gehen, könnte es sogar den unternehmerischen Ruin bedeuten.

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Datenschutz und Backup-Strategien sollten deshalb in keinem Handbuch für die Unternehmensführung fehlen, und doch behandeln gerade kleinere Firmen das Thema oft noch allzu stiefmütterlich. Dabei werden die Backup-Methoden immer einfacher und benutzerfreundlicher, und die regelmäßige Datensicherung ist längst nicht mehr die Hürde, die es einst war.

In diesem Beitrag stellen wir ein paar gängige Methoden der Datensicherung vor, mit denen Sie sich und Ihr Unternehmen vor Daten-Pannen schützen können.

Wie können Daten überhaupt verloren gehen?

Datenverlust hat viele Gesichter. Für eines davon müssen Sie nur in den Spiegel blicken: Wir alle haben schon einmal versehentlich wichtige Dokumente verloren, gelöscht oder überschrieben. Meist lassen sich diese Verluste wieder rückgängig machen, doch oft vergehen Stunden, ehe die eigenen Fehler berichtigt sind. Gerade für Selbstständige und kleinere Unternehmen verschwendet diese Zeit wichtige Ressourcen.

Menschliche Fehler sind jedoch nur eine Gefahrenquelle von vielen. Hardware ist in den meisten Fällen verlässlicher als Ihr Gedächtnis, doch hier können Beschädigungen zu gefährlichen Totalverlusten führen. Dazu kommen Viren und andere Malware und sogar gezielte Cyber-Attacken und Diebstahl. Es gibt also Grund genug, unternehmenskritische Daten regelmäßig abzusichern.

Das 3-2-1 Prinzip: Die Backup-Basis

Das Ziel jeder Backup-Strategie ist, das Risiko von Datenverlusten so gering wie möglich zu halten. Als Basis für vielfältige Datenschutz-Methoden hat sich deshalb das 3-2-1-Prinzip durchgesetzt. Es steht für:

  • 3 Kopien Ihrer Daten

  • 2 verschiedene Speichermedien

  • 1 externe Sicherung

Je mehr Kopien Sie von Ihren Daten haben, desto geringer ist logischerweise die Gefahr für Verluste. Deshalb sollte jedes Unternehmen neben dem "Original" mindestens zwei Daten-Backups besitzen. Diese Backups wiederum sollten Sie auf mindestens zwei verschiedene Medien verteilen, um für den Ausfall eines Speichertyps gewappnet zu sein. Zudem sollte es für den Fall, dass das gesamte Rechenzentrum ausfällt, eine externe Sicherung geben. Weil gerade kleinere Unternehmen vielleicht keine andere Zweigstelle besitzen, können Cloud-Backup-Strategien in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen.

Backup-Strategien für Ihr Unternehmen

Mit dem 3-2-1-Prinzip im Kopf können Sie nun die passende Strategie zur Datensicherung für Ihr Unternehmen entwickeln. Generell unterschieden werden Backups nach der Art des Speichermediums.

1.

Klassische Lösungen

Die traditionelle Methode, Backups zu erstellen, setzt auf lokale Speichermedien. Prinzipiell können Sie damit alle 3 Punkte der 3-2-1-Regel abdecken, wenn auch mit Abstrichen. Zu den wichtigsten Speichertypen zählen:

  • USB-Festplatten
    Für private Zwecke sind einfache externe Festplatten die wohl beliebteste Methode der Datensicherung. Während die simple Backup-Strategie für große Firmen nicht tragbar ist, können kleinere Unternehmen durchaus auf Festplatten setzen. Zudem sind USB-Festplatten günstig und mobil, können nach dem 3-2-1-Prinzip also auch als externe Sicherung dienen. Gegen Festplatten spricht, dass sie weniger langlebig als Magnetbänder und schnell beschädigt sind.

  • Magnetbänder
    Sie denken vielleicht, Magnetbänder wären ein Relikt aus alten Computer-Zeiten, doch die Tapes erfreuen sich tatsächlich auch heute noch großer Beliebtheit als günstige und zuverlässige Methode der Datensicherung. Magnetbänder sind nur vorübergehend mit dem System verbunden, weshalb sie auch vor Malware-Angriffen effektiven Schutz liefern. Für Daten, die sich häufig ändern und regelmäßig gesichert werden müssen, bieten sich Tapes jedoch nicht an.

  • NAS-Systeme
    Für kleine Unternehmen können individuelle Backup-Medien wie Festplatten ausreichen, doch größere Büros benötigen in der Regel mehr Power im Backup-Ofen. Hier kommen NAS (Network Attached Storage)-Geräte ins Spiel. Komfortabler als manuelle Festplatten-Sicherungen, dienen die zentralen Server als gemeinsamer Speicher fürs gesamte Rechner-Netz. Zu den bekanntesten NAS-Anbietern zählen Synology und Western Digital. Weil NAS-Systeme fest im Rechenzentrum Ihres Unternehmens sitzen, sind sie für Datenverluste im System jedoch genauso anfällig wie der Rest Ihres Netzwerkes. Deshalb sollten Sie die zusätzliche externe Sicherung der 3-2-1-Regel nicht vergessen.

Sie können Ihre Daten aber auch ganz ohne Hardware sichern und physischen Medien zugunsten eines Cloud-Anbieters den Rücken kehren.

2.

Datensicherung ohne Hardware: Cloud Backup

Die Cloud hat die Datensicherung gerade für kleinere Unternehmen revolutioniert. Komfort spielt dabei eine besondere Rolle: Änderungen müssen nicht mehr extra gespeichert werden, sondern wandern ganz automatisch in die Cloud. Einfache Cloud-Speicher wie Dropbox können ausreichen, um wichtige Daten abzusichern.

Besonders praktisch sind hingegen eigens für den Zweck der Datensicherung entwickelte Software-Lösungen. Wir haben in unserem großen Cloud Backup Vergleich bereits einige Anbieter und Tarife für Sie zusammengestellt, aus denen Sie ganz Ihren Bedürfnissen entsprechend die passende Lösung auswählen können.

Gegenüber klassischen Methoden der Datensicherung haben diese Cloud-Lösungen teils erhebliche Vorteile:

  • Gefahr durch defekte, gestohlene oder verlorene Datenträger ist ausgemerzt

  • Datenzugriff ist immer und überall möglich - vorausgesetzt, die Verbindung stimmt

  • Dedizierte Cloud-Anbieter haben maßgeschneiderte Angebote für kleinere Unternehmen

Doch wie immer ist wachsender Komfort nicht nur mit Vorteilen verbunden. Potenzielle Gefahren lauern überall dort, wo Cloud-Angebote generell angreifbar sind.

  • Gefahr des Daten-Missbrauchs wie bei jedem Cloud-Service

  • Möglichkeit, dass der eigene Cloud-Anbieter von Hackern angegriffen wird

  • Komplizierte und unübersichtliche Datenschutz-Richtlinien, gerade bei außereuropäischen Anbietern

Datensicherung vs. Archivierung

Oft werden die Begriffe Backup und Datensicherung verwendet, obwohl eigentlich die Archivierung gemeint ist. Dabei handelt es sich um völlig verschiedene Prozesse, die nur eines gemeinsam haben: Bei beiden Vorgängen werden zusätzliche Datenträger genutzt, um Daten abzulegen.

Bei der Archivierung handelt es sich um eine langfristige Speicherung von Daten, die in der Regel unveränderbar sind und nicht mehr überschrieben werden. Bei der Datensicherung hingegen geht es um eine kurz- bis mittelfristige Speicherung von Kopien bestehender Daten, die mit jeder Änderung überschrieben werden.

Fazit: Datensicherung ist kein "Nice to Have"

Eine realistische Backup-Strategie ist ein Muss für jedes Unternehmen, egal welcher Größe. Sie können dabei auf traditionelle Methoden zurückgreifen, oder Gebrauch von bequemen Cloud-Anbietern machen. Wenn Sie die 3-2-1-Regel beachten, sind Sie für alle Fälle auf der sicheren Seite.

Ob Sie also zu den glücklichen Nutzern gehören, die bisher keine Datenverluste erdulden mussten, oder in dieser Hinsicht bereits schlechte Erfahrungen gesammelt haben: Spätestens jetzt sollten Sie eine Strategie zur Datensicherung implementieren.

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Martin Gschwentner hat Amerikanistik und Medienwissenschaft in Deutschland, den USA und Frankreich studiert und arbeitet als freier Redakteur in Paris. Er forscht als Doktorand am Institut für England- und Amerikastudien der Universität Paris Diderot zum Einfluss des Geldes auf die US-Politik. Auf EXPERTE.de schreibt er über IT-Sicherheit, Datenschutz und Software für Selbständige und Kleinunternehmen.
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