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Malware: Was ist es und wie schütze ich mich?

Autor
Janis von Bleichert
Letzte Aktualisierung
16. März 2023

Im Internet hat das Böse einen Namen: Malware. Das Kurzwort, das sich aus "Malicious Software" zusammensetzt, umfasst sämtliche bösartige Software, die Ihnen an Ihre Daten, Ihr Geld und Ihre Privatsphäre möchte. Dazu zählen Viren, Trojaner, Ransomware, Spyware oder Adware. Hinter den Kulissen des Netzes tobt ein ständiger Krieg zwischen Gut und Böse - Malware und Anti-Malware.

Dass man im Krieg seinen Feind erst kennen muss, um ihn zu besiegen, wusste bereits Sunzi. Hier erklären wir deshalb, was Malware ist, welche Arten es gibt, welche Schäden sie anrichten können und wie Sie sich davor schützen.

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Welche Arten von Malware gibt es?

Der Kreativität von Cyber-Kriminellen sind keine Grenzen gesetzt, weshalb immer wieder neue Malware-Varianten das Licht der Welt erblicken. Dennoch lässt sich die Schadsoftware in einige grundsätzliche Kategorien einteilen:

  • Computervirus
    Bei Computerviren handelt es sich um Programme oder Programmcodes, die sich in "Wirtskörpern" wie ausführbaren Dateien in herkömmlichen Anwenderprogrammen verstecken. Wenn Nutzer die vom Virus befallene Datei öffnen, wird auch der Virus mit ausgeführt, der die Datenstruktur des Rechners angreifen und sich selbst vervielfältigen kann. Meist hat der Virus schädliche Folgen und löscht beispielsweise Daten, schränkt die Funktionsweise des Rechners ein oder schadet sogar der Hardware.

  • Trojaner
    Trojaner sind die heutzutage verbreitetste Form von Malware. Die Schadsoftware tarnt sich als legitime Anwendung, führt aber hinter Ihrem Rücken unerwünschte Funktionen aus. Der Schaden, den sie damit anrichten kann, ist vielfältig: Trojaner können Daten löschen, modifizieren oder blockieren, illegale Dateien ablegen oder Passwörter und andere sensible Daten ausspähen.

  • Ransomware
    Ransomware wird auch als "Erpressungstrojaner" bezeichnet, weil die Schadsoftware Ihre Dateien in Geiselhaft nimmt und sie nur gegen Lösegeld wieder herausrückt. Dabei werden Ihre Systeme gegen Ihren Willen blockiert oder Daten aus der Ferne verschlüsselt und nur gegen horrende Geldsummen wieder freigegeben. Bekannte Beispiele für Ransomware sind Locky oder WannaCry, das weltweit etwa 4 Milliarden US-Dollar Schaden anrichtete.

  • Spyware
    Spyware geht die Dinge weniger grob an als Ransomware, weil sie vor allem eins möchte: versteckt bleiben. Die Spionage-Software nistet sich heimlich in Ihrem Gerät ein und sammelt ohne Ihre Zustimmung Informationen über Ihre Aktivitäten, um sie beispielsweise an Dritte weiterzugeben - etwa für gezielte Werbekampagnen.

  • Adware
    Auch bei Adware geht es um Werbung, doch im Gegenteil zu Spyware bleibt die Software nicht lange unentdeckt: Adware tarnt sich meist als legitimes Programm, um Ihren Rechner dann mit Werbeanzeigen - meist für dubiose Produkte - zu überfluten. Oft öffnen sich automatisch zahlreiche Registerkarten, nicht selten zu pornografischen Websites. Genau wie Spyware kann Adware zudem Ihre Daten an Dritte weitergeben und Ihre Privatsphäre einschränken.

  • Botnet
    Beim Botnet handelt es sich um ein Netzwerk aus manipulierten Rechnern, an das auch Ihr Gerät - ohne Ihr Wissen - angeschlossen ist. Dabei schmuggeln Cyber-Kriminelle die sogenannten Bots heimlich auf Ihrem Gerät ein und verschaffen dem Netzwerk somit Zugriff auf Ihre Ressourcen. So erhalten Dritte nicht nur Zugriff auf sensible Daten, sondern können Ihren Rechner auch für kriminelle Zwecke verwenden.

  • Crypto-Miner
    Beim illegalen Crypto-Mining zapfen Kriminelle Ihren Rechner an, um Ihre Rechenleistung zum Abbau von Crypto-Währung wie Bitcoin zu missbrauchen.

  • Phishing
    Beim Phishing werden gefälschte Websites erstellt, mit denen Cyber-Kriminelle hinterlistig an Ihre Daten kommen. So knacken sie beispielsweise Ihre Passwörter oder stehlen Ihre Kontoinformationen.

Was kann Malware für Schäden verursachen?

Wie bereits der Name nahelegt, verfolgt Malware ausnahmslos böse Absichten. Welche das genau sind, unterscheidet sich jedoch von Programm zu Programm. Manche Schäden bemerken Sie sofort, andere bleiben lange unsichtbar. Manche sind nur etwas lästig, andere richtig teuer oder sogar geschäftsschädigend. Auch vom Gerätetyp und den verfügbaren Daten auf Ihrem Gerät können Art und Ausmaß des Schadens abhängen.

Generell kann Malware folgende Probleme verursachen:

  • Daten verschlüsseln oder löschen
    Besonders Ransomware ist dafür bekannt, Dateien ohne Ihr Wissen zu verschlüsseln. So verlieren Sie Zugriff auf wichtige Daten, die Sie nur mit Lösegeld wieder "freikaufen" können. Aber auch viele andere Malware-Typen können Daten auf Ihren Geräten löschen, stehlen oder für andere Zwecke missbrauchen.

  • Ausspionieren von Bankdaten und Passwörtern
    Spyware, Phishing und andere Schadprogramme gehen behutsam vor, um unbemerkt an Ihre sensibelsten Daten zu kommen. Dazu zählen Ihre Passwörter, die Hackern Zugriff auf Ihre Accounts verschaffen, und natürlich auch Ihre Bankdaten und Kreditkartennummern.

  • Performance-Einschränkungen
    Das erste Anzeichen für einen Malware-Befall liefert oft die Leistung Ihres Rechners. Ist der Computer plötzlich viel langsamer als sonst, könnte es darauf hinweisen, dass Ihre Ressourcen für fremde Zwecke missbraucht werden - wie beispielsweise beim illegalen Crypto-Mining.

Schon für private Benutzer kann Malware somit enorme Schäden anrichten, sowohl finanzieller als auch persönlicher Natur. Noch brisanter sind diese Risiken für Unternehmen: Die finanziellen Schäden können bei erfolgreichen Angriffen schnell Millionenhöhe erreichen, und auch Datenverluste können Unternehmen in den Ruin treiben.

Deshalb gilt: Wenn sich Malware erst eingenistet hat, zählt jede Sekunde.

Wie bemerke ich, ob mein Gerät infiziert ist?

Je nach Malware-Typ kann es schwierig sein, einen Befall ohne entsprechende Software zu identifizieren. Denn mit Ausnahme von Schädlingen wie Adware, die sich schnell bemerkbar machen, ist Malware Meister im Verstecken, weil sie schließlich davon lebt, unentdeckt ihren Daten- und Ressourcenklau zu betreiben. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf ein Malware-Problem hindeuten:

  • Gerät langsamer als gewöhnlich
    Wenn Ihr Rechner plötzlich an Leistung eingebüßt hat, könnte es daran liegen, dass Ihre Ressourcen aufgrund von Malware anderweitig im Einsatz sind.

  • Pop-ups und unerwünschte Programme erscheinen
    Öffnen sich automatisch Werbe-Pop-ups oder Tabs, die auf fragwürdige Websites führen? Dann ist ein Malware-Befall besonders wahrscheinlich.

Wie kann ich mich vor Malware schützen?

Bei Verdacht auf Infizierung

Malware hat sich bereits eingeschlichen - oder zumindest macht Ihr Rechner Anstalten, die darauf hinweisen? Dann sollten Sie keine Zeit verlieren. Glücklicherweise gibt es viele Programme, die Ihnen diese Arbeit abnehmen. Hier erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Geräte wieder von lästiger Malware befreien können.

Der beste Schutz: Vorbeugung

Auf Nummer sicher gehen Sie, indem Sie Malware gar nicht erst zum Problem werden lassen. Dafür können Sie sowohl mit Ihrem Verhalten im Netz und am Computer sorgen, als auch mit dedizierter Software:

  • Regelmäßige Updates (System & Programme)
    Malware lebt davon, ständig neue Sicherheitslücken in Programmen zu finden, durch die sie unbemerkt schlüpfen kann. Deshalb sollten Sie installierte Programme und Ihr System (vor allem Windows) stets auf dem neuesten Stand halten. Die meisten Programme und Betriebssysteme führen Updates automatisch durch, zögern Sie sie also nicht allzu lange hinaus.

  • Anti-Malware-Software mit Echzeitschutz installieren
    Anti-Malware-Programme helfen Ihnen sowohl bei der Vorbeugung als auch bei der Beseitigung von Malware. Echtzeitschutz sorgt dafür, dass es Schädlinge gar nicht erst auf Ihr System schaffen, weil Malware bereits beim Versuch, in Ihr Gerät einzudringen, erwischt wird. Natürlich können Sie Ihren Rechner mit den Programmen auch manuell auf Bedrohungen untersuchen.

    Doch die Auswahl an Anti-Malware-Programmen ist groß - welche Software ist am besten? Um diese Frage zu beantworten, haben wir im großen EXPERTE.de-Test 12 Anbieter auf die Probe gestellt.

Fazit

Der beste Schutz vor Malware ist also nach wie vor eine Kombination aus gesundem Menschenverstand und der richtigen Anti-Malware-Software. Wenn Sie im Netz Vorsicht walten lassen, keine ominösen Links oder E-Mails öffnen und mit einem kompetenten Anti-Malware-Programm auf Nummer sicher gehen, sollten Sie trotz aller Gefahren, die im Internet lauern, auf der sicheren Seite sein.

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Janis von Bleichert hat Wirtschaftsinformatik an der TU München und Informatik an der TU Berlin studiert. Er ist seit 2006 selbständig und ist der Gründer von EXPERTE.de. Er schreibt zu den Themen Hosting, Software und IT-Security.
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