Surfshark Test: Unser Preis-Leistungs-Sieger
Auf dem heiß umkämpften VPN-Markt ist Surfshark ein ziemlicher Neuankömmling, der Dinge verspricht, die viele andere Programme längst leisten. Sicheres Surfen, Anonymität im Netz, Blockaden überwinden, ausländische Streaming-Inhalte: All das garantieren zahlreiche VPN-Dienste bereits seit Jahren.
Ob sich Surfshark im Haifischbecken etablierter VPN-Größen beweisen kann oder kläglich absinkt, verrät unser Test.
Was ist Surfshark?
Surfshark* ist ein VPN-Anbieter mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln, der seit 2017 auf dem Markt ist. Anwendungen gibt es für Windows, MacOS, Linux, Android und iOS, sowie für FireTV, Apple TV und AndroidTV. Dazu kommen Browser-Erweiterungen für Chrome und Firefox.
Auch auf anderen Geräte wie Spielekonsolen, Routern und sonstigen Smart-TVs kann mit ein paar zusätzlichen Schritten eine VPN-Verbindung eingerichtet werden. Wir testeten Surfshark auf Windows und Android.
Surfshark Test
intuitive Anwendungen
viele Features, inklusive Split Tunneling
exzellente Geschwindigkeiten
Schnäppchen-Preis im 2-Jahres-Paket
Server-Netzwerk könnte noch etwas größer sein
kein Audit seit 2018
Bedienung und Features
Die verschiedenen Surfshark-Anwendungen sind auf der Website übersichtlich aufgelistet und blitzschnell installiert. Weil es keine Gratis-Version gibt, müssen Sie erst einen Account erstellen und einen Tarif auswählen, damit die App Sie ins Dashboard lässt. Mehr zu den verschiedenen Surfshark-Tarifen lesen Sie im Kapitel "Preisgestaltung".
Alle verfügbaren Apps und Anleitungen für die manuelle Einrichtung finden Sie im Kundenbereich
Im Interface der Anwendung findet man sich schnell zurecht. Ein blauer Button im Hauptfenster stellt eine Verbindung zum schnellsten Server oder dem nächstgelegenen Land her, direkt darunter befindet sich eine Liste mit den zuletzt verwendeten Verbindungen.
Der "Nicht Verbunden"-Reiter verbirgt Ihre aktuelle IP-Adresse und den Kill Switch, der den Internetzugang deaktiviert, falls die VPN-Verbindung verloren geht. Er sorgt also dafür, dass Ihre IP-Adresse auch dann nicht offen gelegt wird, wenn das VPN oder Ihre Verbindung Probleme macht.
Sie können sich entweder zum schnellsten oder zum nächstgelegenen Server verbinden
Wenn Sie die App im langgezogenen Format verwenden, finden Sie die Serverliste links neben dem Verbindungsfenster, ansonsten öffnet sie sich mit einem Klick auf "Standorte". Hier gibt es neben der Komplettliste drei weitere Kategorien: Favoriten, Statische IP und MultiHop.
Favoriten können Sie mit einem Klick auf das Stern-Symbol festlegen. Standorte mit statischen IPs behalten stets dieselbe IP-Adresse, also auch dann, wenn Sie die Verbindung trennen und neu herstellen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um dedizierte IPs, sie werden also dennoch mit anderen Nutzern geteilt. MultiHop-Verbindungen stellen eine VPN-Verbindung über zwei Länder her, fügen also eine weitere Sicherheitsebene für noch mehr Maskierung hinzu.
Mit einem Klick auf das Kreissymbol mit Tacho oben rechts können Sie die Geschwindigkeitsmetriken abrufen, sodass der aktuelle Ping neben den Standorten angezeigt wird.
Virtuelle Standorte werden mit einem "V" gekennzeichnet
Im Funktionen-Untermenü gibt es mit CleanWeb einen Adblocker, der Werbung, Malware und Tracker blockiert. Split Tunneling erledigt Surfshark über den Whitelister, mit dem Sie ausgewählte Websites oder Apps von der VPN-Verbindung ausnehmen können.
Für einen E-Mail-Leak-Check, den wir auch auf EXPERTE.de anbieten, leitet Sie das Programm ins Web-Dashboard weiter. Dort gibt es auch einen Inkognito-Suchmodus, der ganz ohne Werbung, Tracker oder Logs rein organische Ergebnisse anzeigt. Beide Funktionen gibt es im Paket, für das Sie jedoch monatlich zusätzlich zur Kasse gebeten werden.
Mit Split Tunneling können Sie bestimmte Apps und Websites auswählen, die Sie ohne VPN aufrufen möchten
In den Einstellungen können Sie unter "Konnektivität" den Autostart und automatische Verbindungen einrichten. Das VPN-Protokoll, auf das wir im Bereich "Sicherheit und Privatsphäre" noch ausführlicher eingehen, wechseln Sie im Bereich "Erweitert". Hier finden Sie auch die Funktion "NoBorders", mit der Sie Internetbeschränkungen in Ländern wie China umgehen können. Mehr dazu im "Performance"-Kapitel.
Bei der Browser-Erweiterung von Surfshark handelt es sich im Prinzip nur um eine etwas vereinfachte Version des Desktop-Clients, die direkt im Browser abrufbar ist.
Die Surfshark Browser-Erweiterung gibt es für Chrome und Firefox
Mobile App
Die Smartphone-Anwendung von Surfshark ist stark an die Desktop-Version angelehnt. Die Menüpunkte sind (mit Ausnahme der Mini-Version) dieselben, nur befindet sich das Menü hier am unteren Bildschirmende. Auch alle Extra-Features wie Split Tunneling, Kill Switch, MultiHop Server und der Ablocker haben den Weg vom Desktop aufs Smartphone überlebt.
Wer bereits die Desktop-App benutzt hat, wird am Smartphone sofort zurechtkommen
Insgesamt lassen sich die Surfshark-Anwendungen wenig zuschulden kommen: Sie sind optisch ansprechend, einfach zu bedienen und decken alle wichtigen Features ab, inklusive Split Tunneling, das leider noch nicht überall zum Standard geworden ist, und MultiHop.
Server-Netzwerk
Surfshark stellt rund 3.200 Server in 65 Ländern zur Verfügung. Die meisten davon befinden sich in Europa, doch auch international ist der relativ junge VPN-Dienst bereits ganz gut aufgestellt. Am wenigsten Beachtung finden wie so oft Afrika und der Nahe Osten, wo Surfshark mit insgesamt vier Standorten in Nigeria, Südafrika, Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten vertreten ist.
Besonders in Europa ist Surfshark an vielen Standoten vertreten
Mit den Netzwerken der ganz großen VPN-Dienste kann Surfshark (noch) nicht mithalten, doch besonders für einen so jungen Anbieter kann sich die Verteilung durchaus sehen lassen.
Performance
Die Performance der von uns getesteten VPNs messen wir anhand eines Servers in Frankfurt mit 1 Gbit/s-Anbindung. Mehrmals täglich verbinden wir uns dort mit einem zufälligen Surfshark-Server in den USA und Deutschland, um die Geschwindigkeiten repräsentativ festzuhalten. Ausführliche Informationen zur Methodik finden Sie in unserem VPN Speedtest.
Die folgende Tabelle zeigt, absteigend nach Download + Upload-Geschwindigkeiten sortiert, die Ergebnisse der letzten 365 Tage zum Zeitpunkt des Tests:
Mit Download-Geschwindigkeiten von 191,7 Mbit/s und Upload-Geschwindigkeiten von 42,8 Mbit/s belegt Surfshark einen exzellenten 2. Platz und muss sich nur gegen NordVPN geschlagen geben. Eine exzellente Leistung und eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Test 2019, als Surfshark noch auf Platz 10 landete.
Das folgende Diagramm zeigt die durchschnittliche Geschwindigkeit von Surfshark in den vergangenen Monaten:
Um die Performance in der Praxis zu überprüfen, haben wir Surfshark auch einen ganzen Tag lang als unseren regulären VPN-Begleiter benutzt. Dabei wurde gehalten, was der Speedtest verspricht: Flotte Verbindungen ohne Unterbrechungen und andere Probleme. Auch auf nervige Captchas bei Google-Suchen, die bei VPN-Verbindungen manchmal auftreten, stießen wir nicht.
Auch die Streaming-Tauglichkeit von Surfshark stellten wir auf die Probe, und die Herausforderung meisterte das VPN mit Bravour: Bei allen vier getesteten Diensten (Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ und der BBC iPlayer) konnten wir uns Zugriff auf ausländische Inhalte erschleichen.
Apropos Ausland: Auch eine Reise nach China können Sie mit Surfshark antreten, solange Sie den Client vor Ihrem Reiseantritt herunterladen und die "NoBorders"-Funktion aktivieren. Allerdings sollten Sie das (leider nur auf Windows und Android erhältliche) Protokoll Shadowsocks auswählen, weil bei der automatischen Protokollwahl viele Server nicht funktionierten.
Alles in allem bietet Surfshark eine in jeder Hinsicht exzellente Performance.
Sicherheit und Privatsphäre
Der Datenverkehr wird bei Surfshark mit dem AES 256-bit-Standard verschlüsselt, der als der sicherste auf dem Markt gilt. Der Anbieter unterstützt auf Windows, MacOS, Android und iOS die Protokolle OpenVPN (TCP und UDP), IKEv2 sowie den neuen Goldstandard, was die Kombination aus Sicherheit und Performance angeht: WireGuard. Auf Windows und Android gibt es zudem das Protokoll Shadowsocks, mit dem Sie Chinas "Great Firewall" überwinden.
Unsere VPN Leak Tests (IPv6, DNS und WebRTC) bestand Surfshark allesamt ohne Probleme.
Leaks traten in unserem Test keine auf, unsere Privatsphäre war stets gesichert
Genau wie ExpressVPN hat Surfshark seinen Sitz auf den Britischen Jungferninseln, die keine strikten Regeln zur Datenspeicherung befolgen müssen und nicht verpflichtet sind, ihre Daten an Geheimdienste weiterzugeben. Sie sind zudem nicht Mitglied von der 14 Eyes oder 5 Eyes Intelligence Sharing Vereinbarungen. Aus Datenschutz-Sicht ist der Firmensitz also rein positiv zu betrachten.
Der Datenschutzerklärung von Surfshark ist zu entnehmen, dass der Dienst keine Logs speichert. Nur die Anmelde- und Zahlungsinformationen werden gelagert, um Ihren Account zu verwalten. Ganz auf das Wort des Anbieters verlassen müssen Sie sich dabei nicht: 2018 hat Cure53 einen unabhängigen Sicherheits-Audit der Surfshark Browser-Erweiterungen durchgeführt.
Die Tester schlussfolgerten, dass "die Anwendungen einen sehr robusten Eindruck hinterlassen und keine Risiken bergen, weder im Bereich Privatsphäre, noch der allgemeinen Sicherheit". Allzu umfangreich war dieser Audit allerdings nicht, und zudem einzig auf die Browser-Erweiterungen des Anbieters beschränkt. Hier kann Surfshark mit anderen Diensten, die alle ihre Apps regelmäßig von Dritten überprüfen lassen, leider nicht mithalten.
Auf dem Papier gibt es also wenig auszusetzen, doch es wäre an der Zeit, dass Surfshark seine Anwendungen einem aktualisierten und umfangreicheren Audit unterzieht.
Kundensupport
Im Hilfezentrum von Surfshark gibt es allgemeine FAQs und eine Knowledge Base mit Tutorials, allgemeinen Informationen und Infotexten zur Bezahlung. Obwohl uns der Support versicherte, dass der Hilfebereich auch in deutscher Sprache verfügbar sei, fanden wir die Einträge nur auf Englisch. Die Sprache wechseln, wie auf der allgemeinen Website, konnten wir nicht.
Wer sich selbst helfen möchte, sollte des Englischen mächtig sein
Direkten Kontakt ermöglicht Surfshark per 24/7 Live-Chat und Support-Ticket. Im Chat sprachen wir bei jedem Versuch bereits nach rund einer Minute mit einem hilfsbereiten Mitarbeiter, auf unsere Support-Anfrage erhielten wir nach rund sieben Stunden eine E-Mail-Antwort.
Deutschsprachige Support-Mitarbeiter gibt es nicht, doch wenn Sie Ihre Frage auf Deutsch stellen, beantworten sie die Helfer mit automatischen Übersetzungen.
Mit kurzen Antwortzeiten macht Surfshark eine richtig gute Figur, könnte seinen Support aber noch auf andere Sprachen ausweiten.
Preisgestaltung
Wie so oft bezahlen Sie bei Surfshark weniger pro Monat, je länger Sie Ihr Abonnement abschließen. Das 2-Jahres-Abo ist jedoch selbst im Vergleich zu günstigeren Konkurrenten ein echtes Schnäppchen und satte 81% günstiger als der Monatspreis. Eine Übersicht über die aktuellen Preise finden Sie hier:
24 Monate | 12 Monate | 1 Monat | |
---|---|---|---|
Monatlicher Effektivpreis | 1,99 € | 3,99 € | 13,99 € |
Vertragslaufzeit (Monate) | 24 | 12 | 1 |
Limits | |||
Datenvolumen | unbegrenzt | unbegrenzt | unbegrenzt |
Anzahl Geräte | unbegrenzt | unbegrenzt | unbegrenzt |
Funktionen | |||
Anzahl Server | 3.200 | 3.200 | 3.200 |
Anzahl Länder | 100 | 100 | 100 |
Keine Serverlogs | ✓ | ✓ | ✓ |
P2P erlaubt | ✓ | ✓ | ✓ |
Tor Zugang | ✗ | ✗ | ✗ |
Kill Switch | ✓ | ✓ | ✓ |
Protokolle | OpenVPN WireGuard IKEv2 | OpenVPN WireGuard IKEv2 | OpenVPN WireGuard IKEv2 |
Bezahlen können Sie mit Kreditkarten, PayPal, Google Pay, Amazon Pay, Kryptowährungen, Alipay und Sofortüberweisung. Spezielle Unternehmens-Tarife gibt es nicht.
Eine kostenlose Testversion stellt Surfshark nicht bereit, dafür können Sie 30 Tage lang Ihr Geld zurückfordern.
Fazit
Surfshark mag noch ein Neuankömmling im großen VPN-Ozean sein, wo größere Fische längst ihr Revier abgesteckt haben, schwimmt dafür aber umso schneller als (fast) alle anderen. Intuitive Anwendungen, viele Features, schneller Support und exzellente Geschwindigkeiten machen Surfshark zu einer mehr als soliden Wahl – und noch dazu zu einem exzellenten Fang, weil der Dienst im 2-Jahres-Paket eines der günstigsten Premium-Abonnements auf dem Markt bietet.
Doch in mancher Hinsicht kann Surfshark der führenden Konkurrenz nicht das Wasser reichen: Während wir 2019 noch beeindruckt waren, dass der junge Anbieter sich gleich einem unabhängigen Audit unterzog, sind wir heute etwas enttäuscht, dass er sich auf diesen Lorbeeren ausgeruht zu haben scheint, denn regelmäßige Überprüfungen gab es seither nicht. Wenn es Surfshark noch schaffen würde, seine Datenschutz-Versprechen regelmäßig testen zu lassen, gäbe es wenig auszusetzen.
Kundenbewertungen
Auf Trustpilot überwiegen positive Bewertungen deutlich und die meisten Nutzer benoten Surfshark mit "Hervorragend" oder "Gut". Besonders das gute Preis-Leistungs-Verhältnis ist für viele Nutzer ausschlaggebend. Gelegentliche Kritik gibt es hingegen zum Tempo der Verbindungen.
Alternativen
Sie legen Wert darauf, dass VPN-Dienste ihre Datenschutz-Behauptungen regelmäßig von unabhängiger Seite überprüfen lassen? Anbieter wie TunnelBear, NordVPN oder ExpressVPN haben sich bereits mehreren Audits unterzogen.
Wenn es noch günstiger als Surfshark sein soll, nämlich kostenlos, sind ProtonVPN und Windscribe, unsere Top-Gratis-VPNs, einen Blick wert.
Sie können sich nicht entscheiden? So schlägt sich Surfshark im direkten Vergleich mit NordVPN und ExpressVPN:
Eine Liste mit den besten Alternativen finden Sie hier: