Hetzner VPS Test 2025: Wie gut ist die Leistung der Cloud-Server?

Hetzner zählt seit Jahren zu den festen Größen im Hosting-Bereich. Die vServer des Anbieters sind vor allem für Entwickler, Selbstständige und kleinere Unternehmen interessant. Doch wie alltagstauglich ist Hetzners VPS-Angebot wirklich?

Wir haben uns einen vServer eingerichtet und den kompletten Ablauf durchgespielt – von der Registrierung über die Verwaltung bis hin zu Performance, Kosten und Support. So bekommen Sie ein realistisches Bild davon, was Sie bei Hetzner erwartet.

Der Einstieg bei Hetzner verläuft insgesamt unkompliziert. Nach der Registrierung per E-Mail landen Sie direkt im Dashboard. Wenn Sie sich zum ersten Mal einloggen, müssen Sie jedoch zunächst eine Verifizierung abschließen.

Bei unserem Firmenkonto fordert Hetzner einen Handelsregisterauszug an. Private Nutzer geben stattdessen Ausweisdaten an, in Einzelfällen wird zusätzlich eine Ausweiskopie verlangt.

Unseren Handelsregisterauszug akzeptiert Hetzner ohne weitere Nachfrage, und etwa zehn Minuten später ist das Konto aktiv. Anschließend stehen alle Funktionen uneingeschränkt zur Verfügung.

Die Hetzner Console ist die zentrale Schaltstelle für alles rund um Ihre Server. Hier verwalten Sie nicht nur vServer, sondern bei Bedarf auch Load Balancer, Netzwerke, Firewalls und weitere Infrastruktur – alles in einem einheitlichen Interface.

Die Startseite zeigt Ihnen Details zum Projekt, darunter die Anzahl der gemieteten Server, eingerichtete Firewalls und die letzten Nutzer-Aktivitäten. Die Ansicht lässt sich anpassen – Sie können beispielsweise die Weltkarte im Hintergrund ausblenden. Einen Dark Mode gibt es auch.

Die Einrichtung eines vServers startet bei Hetzner mit einer breiten Auswahl an Optionen. Direkt zu Beginn legen Sie fest, in welchem Rechenzentrum Ihr Server laufen soll. Zur Auswahl stehen Standorte in Nürnberg, Falkenstein, Helsinki, Singapur sowie mehrere US-Standorte.

Als Betriebssystem stehen neben Ubuntu auch Fedora, Debian, CentOS, Rocky Linux, AlmaLinux und openSUSE bereit. Wer möchte, kann sogar eigene ISO-Dateien hochladen.

Zusätzlich bietet Hetzner vorkonfigurierte App-Images – etwa für Docker, WordPress oder Nextcloud. Das spart Zeit und macht den Einstieg unkompliziert, weil die manuelle Installation entfällt.

Bei der Wahl des Servertyps unterscheidet Hetzner zwischen Varianten mit geteilter oder dedizierter vCPU. Insgesamt stehen 19 Konfigurationen bereit, die sich durch unterschiedliche Kombinationen aus CPU-Kernen, Arbeitsspeicher und Speicherplatz unterscheiden. Wird das enthaltene Datenvolumen von 20 TB überschritten, fällt pro zusätzlichem Terabyte ein Aufpreis an.

Auf Wunsch hinterlegen Sie bereits während des Setups einen SSH-Schlüssel, was den sicheren Zugriff erleichtert. Auch Backups, Firewalls oder zusätzliche Volumes können direkt bei der Einrichtung aktiviert werden.

Unmittelbar nach Abschluss der Bestellung startet Hetzner mit der Bereitstellung. Meist dauert es nur wenige Sekunden, bis der vServer inklusive IP-Adresse bereitsteht. Über die erfolgreiche Bereitstellung werden Sie zusätzlich per E-Mail informiert.

Doch erneut gilt: Für Anfänger fehlen Erläuterungen oder kontextbezogene Empfehlungen, etwa zur Wahl geeigneter Instanztypen oder zum Zusammenspiel von CPU, RAM und Speicherplatz.

Hetzner stellt Ihnen für die Verwaltung Ihres vServers eine große Bandbreite an Funktionen bereit. Die Möglichkeiten können am Anfang etwas erschlagend wirken, bieten im Alltag aber viel Flexibilität und Kontrolle über das System.

Rechts oben in der Console finden Sie die wichtigsten Schnellaktionen – etwa zum Neustarten, Herunterfahren oder Ausschalten des Servers. Dort aktivieren Sie auch Schutzfunktionen gegen versehentliches Löschen oder verschieben den Server in ein anderes Projekt.

Über die Rebuild-Funktion installieren Sie bei Bedarf ein neues Betriebssystem. Hetzner bietet hier mehrere Dutzend Linux-Distributionen an, darunter Ubuntu, Debian und viele weitere Varianten. Ein Rebuild dauert meist nur wenige Minuten.

Bei Problemen unterstützt das integrierte Rescue-System. Beim nächsten Start bootet der Server nicht regulär, sondern lädt ein minimales Live-System mit SSH-Zugriff. Darüber können Sie Konfigurationsfehler beheben, Daten sichern oder das Root-Passwort zurücksetzen.

Das Monitoring ist ausführlicher als bei vielen anderen Hostern. Die Console zeigt unter anderem CPU-Last, RAM-Verbrauch, Netzwerktraffic und Festplattenaktivitäten grafisch an.

Wenn Sie zusätzliche Überwachungsfunktionen oder Alarme benötigen, können Sie externe Tools wie Grafana oder Prometheus über die offene API anbinden. Das ermöglicht eine flexible Erweiterung der Monitoring-Optionen.

Zur Datensicherung steht eine kostenpflichtige Backup-Funktion bereit. Diese müssen Sie für jeden Server einzeln aktivieren. Sie umfasst tägliche Sicherungen, die sieben Tage lang bereitstehen.

Einmal eingeschaltet, übernimmt Hetzner die Verwaltung der Backups. Die Abrechnung erfolgt anteilig zum gewählten Tarif. Je höher die Tarifkosten, desto höher fällt auch der Preis für die Auto-Backups aus.

Alternativ können Sie Snapshots nutzen, um den aktuellen Serverzustand zu sichern. Diese Art der Sicherung eignet sich für kurzfristige Zwecke, etwa vor einem Update oder der Installation neuer Software. Snapshots bleiben erhalten, bis Sie sie gezielt löschen. Die Abrechnung erfolgt nach Speicherbedarf.

Wenn Sie mehr (oder weniger) Leistung benötigen, können Sie die integrierte Skalierungsfunktion nutzen. Darüber wählen Sie z.B. direkt einen stärkeren Tarif aus, sofern dieser mit der bestehenden Serverarchitektur kompatibel ist.

Zudem besteht die Möglichkeit, nur CPU und Arbeitsspeicher anzupassen, ohne die Festplattengröße zu wechseln. Die Umstellung auf den neuen Tarif erfolgt zügig, auf der Festplatte gespeicherte Daten bleiben unverändert.

Zum Schutz vor DDoS-Angriffen ist standardmäßig ein Filtersystem aktiv. Es erkennt verdächtigen Netzwerkverkehr in Echtzeit und leitet diesen über eine zentrale Infrastruktur um.

Die Aktivierung erfolgt automatisch, zusätzliche Einstellungen sind nicht nötig. Wenn Sie mehr Kontrolle oder individuelle Schutzprofile benötigen, greifen Sie auf Drittanbieter wie Cloudflare zurück.

Hier sehen Sie die wichtigsten Server-Funktionen von Hetzner im Vergleich mit anderen Anbietern:

Für unseren Performance-Test betrachten wir fünf Messgrößen, die entscheidend dafür sind, wie schnell und zuverlässig ein vServer im Alltag arbeitet:

Alle Server aus unserem Vergleich setzen wir mit Benchmarks unter Last und messen, wie schnell sie Daten verarbeiten, lesen und schreiben. Wie die Benchmark-Ergebnisse genau zustande kommen, erklären wir hier ausführlich:

Für den CPU-Test verwenden wir Geekbench 6. Der Benchmark simuliert typische Aufgaben wie Datenverarbeitung, Grafikoperationen oder KI-Rechenprozesse und misst sowohl die Leistung eines einzelnen Kerns als auch die Gesamtleistung aller Kerne.

Der getestete vServer erreicht 1.442 Punkte im Single-Core-Benchmark. Das ist ein gutes Ergebnis, reicht aber nicht ganz für die Spitzenplätze:

Deutlich stärker zeigt sich die Maschine im Multi-Core-Test: Mit 7.945 Punkten gehört der Server zu den leistungsfähigeren Systemen im Vergleichsfeld.

Die Leistung des Arbeitsspeichers messen wir mithilfe des Benchmark-Tools STREAM. Besonders wichtig ist die Speicherbandbreite – also, wie viele Daten der RAM pro Sekunde verarbeiten kann. Der CPX41 kommt auf eine beeindruckende Bandbreite von 105.374 MiB/s.

Dieser Wert liegt deutlich über dem, was viele Standard-Cloud-Instanzen liefern. Für speicherintensive Szenarien wie In-Memory-Datenbanken, Caching oder parallele Datenverarbeitung ist das ein deutlicher Vorteil.

Die Geschwindigkeit der SSD prüfen wir mit dem Tool fio. Dabei liegt der Fokus auf den sogenannten IOPS, also der Anzahl der Ein- und Ausgaben pro Sekunde. Entscheidend ist hier vor allem die Leistung bei kleinen Blockgrößen, wie sie in vielen Anwendungen häufig vorkommen.

Der getestete vServer erreicht bei einer Blockgröße von 4k insgesamt 57.700 IOPS. Das ist ein guter Wert, der auf eine schnelle und zuverlässige SSD hinweist. Im Vergleich mit anderen Anbietern reicht es aber nur für einen Platz im Mittelfeld.

Für den Netzwerk-Test messen wir, wie schnell der Server Daten über das Internet sendet und empfängt. Mit rund 5 Gbit/s nach London ist Hetzner solide angebunden und liefert eine stabile Verbindung. Für die Spitzenplätze reicht es aber nicht ganz.

Um die Preise fair vergleichen zu können, haben wir uns angesehen, wie viel typische Server-Konfigurationen bei den verschiedenen Anbietern kosten. Bewertet haben wir fünf Kategorien, die im Alltag besonders relevant sind:

Jede Kategorie gewichten wir mit einem festen Punktesystem. Je günstiger das Angebot (oder je kürzer das Abrechnungsmodell), desto mehr Punkte sind möglich. Grundlage der Bewertung sind reguläre Listenpreise inklusive Mehrwertsteuer, aber ohne Rabatte oder zeitlich begrenzte Aktionen. So lässt sich objektiv beurteilen, welcher Anbieter das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Hier sehen Sie die Kosten von Hetzner im Vergleich mit anderen Anbietern:

Die Shared-vCPU‑Tarife bei Hetzner sind in der CX‑Reihe organisiert (beispielsweise CX22, CX32, CX42 oder CX52). Mit jeder Tarifstufe steigen die zentralen Leistungsmerkmale:

Sie zahlen entweder den Stundentarif, der sich bis zum jeweiligen Monatspreis aufsummiert – oder bei dauerhafter Nutzung den fixen Monatspreis. Das ist transparent und fair.

Eine Übersicht der VPS-Tarife von Hetzner finden Sie hier:

Die Shared-vCPU‑Tarife decken eine breite Leistungsspanne ab, von Einsteiger-Setups bis hin zu sehr leistungsstarken virtuellen Maschinen, die auch für größere Anwendungen ausreichen:

Die Unterschiede liegen nicht nur in RAM und Speicher, sondern auch in der Netzlast‑Toleranz: Höhere Tarife verkraften Lastspitzen besser, obwohl die CPU weiterhin geteilt ist. Eine garantierte Mindestleistung gibt es jedoch nicht. Bei permanent hoher Auslastung ist ein dedizierter vCPU-Tarif die bessere Wahl (Linie CCX).

Mit den Hetzner Docs steht eine umfangreiche technische Dokumentation bereit. Die Inhalte sind auf Deutsch und Englisch verfügbar und decken alles ab – von Cloud-Instanzen über Netzwerkeinstellungen bis hin zur API-Nutzung. Die Anleitungen sind klar strukturiert, präzise formuliert und häufig mit Screenshots ergänzt.

Wer bereits ein technisches Grundverständnis mitbringt, findet hier fast immer die passende Lösung – oft, ohne überhaupt den Support kontaktieren zu müssen. Für Einsteiger fehlen jedoch gelegentlich etwas niedrigschwelligere Hilfen. Es besteht auch nicht die Möglichkeit, direkt aus der Dokumentation heraus eine relevante Frage an den Support zu stellen.

Support-Anfragen laufen direkt über die Hetzner Console. Bereits während des Tippens der Anfrage erscheinen Inhalte von Support-Artikeln, die bei der Lösung des Problems behilflich sein können. Erst wenn Sie „Ich brauche weitere Hilfe“ auswählen, lässt sich die Support-Anfrage abschicken.

Im Test erfolgte die fachlich korrekte Rückmeldung auf eine einfache Support-Anfrage binnen 30 Minuten. Generell beschränkt sich die Unterstützung auf Infrastrukturthemen. Bei Softwarefragen oder CMS-Problemen hilft der Support nicht weiter. Die Antwortsprache richtet sich nach dem Nutzerprofil (Deutsch oder Englisch).

Hetzner bietet montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr eine Telefon-Hotline für allgemeine und technische Anliegen. Im Test war die Verbindung an einem Donnerstagvormittag nach kurzer Zeit hergestellt, ohne dass wir lange in der Warteschleife bleiben mussten.

Für Notfälle im Zusammenhang mit dedizierter Hardware gibt es einen 24/7-Bereitschaftsdienst in den Rechenzentren. Kunden mit geschäftskritischen Diensten erhalten dadurch eine zusätzliche Sicherheitsebene. Voraussetzung ist ein aktiviertes Telefonpasswort oder Einmalkennwort.

Im Test zeigte sich jedoch: Der Bot kann auch bei technischen Aufgaben helfen. So erklärte er korrekt und nachvollziehbar, wie sich ein Server zwischen Projekten verschieben lässt.

Auf Nachfrage findet der Chatbot auch viele Gründe, warum sich Neukunden für Hetzner entscheiden sollten. Die Frage, ob Kunden vielleicht bei der Konkurrenz besser aufgehoben wären, will der Bot hingegen lieber nicht beantworten.

Nutzerbewertungen auf Plattformen wie Trustpilot, Reddit und Hosting-Foren zeichnen ein insgesamt positives Bild. Den Support nehmen Kunden meist als kompetent und schnell wahr. Vereinzelte Kritikpunkte betreffen gelegentliche Unerreichbarkeit oder als unbefriedigend wahrgenommene Problemlösungsversuche.

Hetzner richtet sich klar an Nutzer, die wissen, was sie tun – und hat für diese Zielgruppe auch viel zu bieten. Der Anbieter liefert ein solides Gesamtpaket aus Performance, Funktionsumfang und Support zu insgesamt fairen Preisen, gerade in den höheren Tarifen.

Wer Wert auf schnelle CPUs, viel RAM und eine zuverlässige Infrastruktur legt, ist bei Hetzner gut aufgehoben. Beim Support punktet der Anbieter mit schnellen Reaktionszeiten und technischer Kompetenz, wenn auch mittlerweile ohne Live-Chat.

Für Anfänger ist Hetzner dagegen weniger geeignet: Wenn Sie einen Anbieter suchen, der Sie Schritt für Schritt durch ein einfaches Setup führt, sollten Sie sich besser woanders umsehen.

Bei Hetzner zählt Eigeninitiative – dafür erhalten Sie am Ende aber auch ein System, das Ihnen nahezu freie Hand lässt. Wenn Sie diese Herangehensweise schätzen, finden Sie kaum einen Anbieter, der Ihnen ähnlich viel Server fürs Geld bietet.

Wir haben Bewertungen auf Review-Portalen unter die Lupe genommen und die häufigsten Rückmeldungen zusammengefasst. Erfahrungsberichte im Netz zeichnen dabei generell ein positives Bild von den Hetzner-Servern:

Hetzner ist doch nicht der richtige Anbieter für Sie? Hier sind ein paar passende Alternativen:

Hier finden Sie weitere Alternativen zu Hetzner: