Hostinger VPS Test 2025: Wie schnell sind die vServer wirklich?

Hostinger bewirbt seine vServer als moderne Komplettlösung: schnell eingerichtet, einfach zu verwalten und leistungsstark. Aber stimmt das auch – und wie schlägt sich das VPS-Angebot im Vergleich zur Konkurrenz?

Wir haben die vServer von Hostinger getestet und verraten, wie gut Bestellung, Verwaltung und Performance in der Praxis wirklich funktionieren.

Die Anmeldung erfolgt bei Hostinger direkt im Zuge der Produktauswahl. Sie wählen zunächst einen vServer-Tarif aus und erstellen anschließend während des Bestellprozesses Ihr Kundenkonto.

Die Registrierung ist wahlweise mit E-Mail und Passwort oder über bestehende Google-, Facebook- oder GitHub-Accounts möglich. Wie üblich wird der Zugang erst nach einer kurzen E-Mail-Verifizierung vollständig freigeschaltet.

Einen Identitätsnachweis per Ausweisdokument verlangt Hostinger in der Regel nicht. Nur in Ausnahmefällen – etwa beim Kauf bestimmter Domain-Endungen – kann ein solcher Nachweis erforderlich sein. Darauf weist Hostinger während der Registrierung hin und informiert zusätzlich per E-Mail.

Hostinger bietet eine zentrale Anlaufstelle für alle Hosting- und Administrationsaufgaben: Das sogenannte hPanel wirkt modern und ist in über 20 Sprachen verfügbar, darunter Deutsch, Englisch, Arabisch und Hindi.

Hostinger hat hier viel richtig gemacht: Das Dashboard wirkt aufgeräumt, durchdacht und optisch ansprechend. Alle Menüpunkte sind klar und logisch gruppiert. Navigation und Seitenwechsel erfolgen nahezu verzögerungsfrei.

Die Startseite lässt sich mit Widgets individualisieren, auch wenn die Auswahl derzeit noch begrenzt ist. Selbst ohne Anpassung werden gebuchte Produkte übersichtlich dargestellt – inklusive IP-Adresse, Status und direkten Verwaltungslinks.

Weniger gelungen ist die Werbeplatzierung im Dashboard. Hinweise auf das Partnerprogramm erscheinen beispielsweise prominent in der oberen Leiste. Zusätzlich bewirbt Hostinger Tools wie Reach oder den No-Code-KI-Assistenten Horizons, die sogar im Hauptmenü auftauchen, obwohl sie kostenpflichtige Zusatzprodukte sind.

Auch der KI-Chatbot Kodee ist fester Bestandteil des hPanels. Er beantwortet Fragen rund um alle Hostinger-Dienste (mehr dazu später). Allerdings sind nicht alle Textbausteine und Vorschläge vollständig übersetzt; einige Hinweise erscheinen ausschließlich auf Englisch. Kodee selbst versteht Deutsch ohne Probleme.

Weitere Produkte finden Sie im Marktplatz-Bereich. Einige davon lassen sich direkt über das hPanel erwerben, was den Bestellprozess verkürzt. Die Integration ist technisch sauber, aber klar auf Upselling ausgelegt.

Praktisch ist die Suchfunktion, die in dieser Form bei vielen anderen Hosting-Dashboards fehlt: Sie führt schnell zu Einstellungen und Verwaltungsbereichen wie Zahlungsinformationen, Domain-Details oder VPS-Funktionen. Suchbegriffe wie „Rechnung“ liefern konkrete Ergebnisse.

Hilfeartikel oder Anleitungen finden Sie über die Suchfunktion allerdings nicht. Wenn Sie technische Begriffe wie „SSH“ oder „Upgrade“ eingeben, erhalten Sie zwar Ergebnisse aus dem Dashboard – weiterführende Dokumentation blendet das hPanel an dieser Stelle jedoch nicht ein. An dieser Stelle hat Hostinger Potenzial verschenkt.

Die Einrichtung eines neuen vServers gelingt bei Hostinger schnell und ohne Hürden. Der gesamte Prozess ist klar strukturiert, und bereits während der Bestellung stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung.

Zunächst wählen Sie einen der vier Linux-basierten Tarife, die alle auf KVM (Kernel-based Virtual Machine) basieren. Eine Windows-Option gibt es nicht.

Während der Bestellung legen Sie die Vertragsdauer fest und wählen den gewünschten Serverstandort. Zur Auswahl stehen Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Litauen, die USA, Brasilien, Indien, Malaysia und Indonesien. Die vServer-Preise sind überall gleich.

Bereits während der Bestellung misst Hostinger automatisch die Latenz und schlägt basierend auf der niedrigsten Verzögerung den optimalen Standort vor. Sie können diesen Vorschlag aber auch ignorieren.

Optional können Sie ein tägliches Auto-Backup kostenpflichtig hinzubuchen. Ein wöchentliches Auto-Backup ist bei allen Tarifen kostenlos enthalten.

Die Auswahl an vorinstallierbaren Betriebssystemen ist groß: Es stehen elf Linux-Distributionen zur Wahl. Sie wählen zwischen Debian, Ubuntu, AlmaLinux, Rocky Linux, Arch Linux, CentOS, Fedora, openSUSE, CloudLinux, Alpine Linux und Kali Linux.

Zusätzlich zu den reinen Betriebssystemen stellt Hostinger zwei weitere Kategorien bereit: „Betriebssystem mit Panel“, bei dem eine Adminoberfläche direkt mitinstalliert wird, und „Anwendung“, bei der eine komplette Webanwendung vorkonfiguriert ist. Insgesamt stehen hier über 70 Optionen bereit, darunter:

Bei der Auswahl eines Panels oder einer Anwendung ist das zugrunde liegende Betriebssystem fest vorgegeben. Einige Control Panels sind außerdem kostenpflichtig; Hostinger weist die entsprechende Lizenzgebühr vor der Installation transparent aus.

Bezahlen können Sie per Kreditkarte, PayPal, Google Pay, Klarna oder über CoinGate in Kryptowährungen. Bei Krypto-Zahlungen kann die Bearbeitung jedoch bis zu 24 Stunden dauern.

Die Bereitstellung erfolgt nahezu in Echtzeit. In unserem Test war der vServer rund drei Minuten nach Abschluss der Bestellung vollständig eingerichtet und sofort nutzbar. Sie erhalten eine Bestätigungs-E-Mail und können direkt über das hPanel auf den Server zugreifen.

Die Verwaltung des vServers über das hPanel erfüllt die Erwartungen an eine moderne Oberfläche. Die erste Ebene des Menüs ist bewusst schlank gehalten. Im Hauptbereich der Startseite finden Sie alle zentralen Informationen zu Auslastung, Standort und Betriebssystem.

Oben rechts können Sie den vServer starten, stoppen, upgraden oder den Vertrag verlängern. Auch der schnelle Zugriff auf die Webkonsole ist dort prominent platziert.

Automatische Backups erstellt Hostinger wöchentlich zur Mittagszeit. Der Zeitpunkt lässt sich nicht anpassen, und es stehen stets nur die zwei jüngsten Sicherungen bereit.

Positiv fällt auf, dass Hostinger den für Sicherungen benötigten Speicherplatz nicht vom vServer abzieht. Stattdessen speichert der Anbieter die Backups separat auf Servern in Litauen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern zeigt Hostinger zusätzlich die Größe der Backups und die geschätzte Wiederherstellungsdauer an. Auf Wunsch können Sie die automatischen Sicherungen auch komplett deaktivieren.

Ergänzend zu den automatischen Backups können Sie manuelle Snapshots erstellen, etwa vor größeren Eingriffen in das System. Unabhängig vom gewählten Tarif ist jedoch immer nur ein Snapshot möglich, ein neuer überschreibt den alten. Die Speicherung erfolgt auf Ihrem vServer, was etwas Speicherplatz beansprucht.

Ein kostenfreier Malware-Scanner ist integriert und bietet eine Übersicht über potenziell gefährdete oder infizierte Dateien. Aktivieren müssen Sie ihn allerdings selbst. Die Bereinigung erfolgt entweder manuell oder über ein kostenpflichtiges Zusatzpaket, dessen Laufzeit an Ihren vServer-Vertrag gekoppelt ist.

Die Firewall ist nicht standardmäßig aktiv. Sie müssen sie zunächst einschalten und selbst konfigurieren. Für erfahrene Nutzer ist das problemlos machbar, für Anfänger wäre eine sichere Voreinstellung allerdings hilfreich.

Deutlich unkomplizierter ist das erneute Installieren eines Betriebssystems oder einer App inklusive Betriebssystem. Sie wählen die gewünschte Software aus, bestätigen die Installation, und Hostinger liefert passende Links zu Dokumentation und Anleitungen mit.

Bei einer Neuinstallation werden alle Daten und Snapshots gelöscht. Falls Sie kostenpflichtige Panels wie Plesk oder cPanel nutzen möchten, müssen Sie die Lizenz vorab über das hPanel erwerben.

Für fortgeschrittene Nutzer steht eine öffentlich dokumentierte API bereit. Darüber lassen sich Aufgaben wie Neustarts, Backups oder OS-Wechsel automatisieren. Auch Leistungsdaten können in Echtzeit abgefragt werden – ideal für komplexere Setups oder mehrere vServer.

Eine flexible Skalierung einzelner Ressourcen wie RAM oder CPU ist bei Hostinger hingegen nicht möglich. Upgrades erfolgen ausschließlich über den Wechsel in einen größeren Tarif.

Der Upgrade-Prozess ist unkompliziert, dauert in der Regel nur wenige Minuten und endet mit einem Neustart Ihres vServers. Die verbleibende Vertragslaufzeit rechnet der Hoster an. Wie immer gilt auch hier: Nach Ablauf der ersten Laufzeit greifen deutlich höhere Verlängerungspreise.

Hier sehen Sie die von Hostinger gebotenen Server‑Funktionen im Vergleich mit anderen Hostern:

Für unseren Performancevergleich testen wir die verschiedenen vServer-Anbieter mit standardisierten Benchmarks. Dabei versuchen wir, die Leistung der wichtigsten Komponenten möglichst objektiv zu erfassen. Wir testen dafür fünf zentrale Metriken:

Die Ergebnisse zeigen, wie gut ein Anbieter im direkten Vergleich zu seinen Wettbewerbern abschneidet und für welche Anwendungsfälle sich die virtuellen Server lohnen. Je höher die Punktzahl, desto besser das Ergebnis.

Weitere Informationen zu unserer Methodik finden Sie hier:

Bei der Einzelkernleistung erreicht Hostinger mit 1.771 Punkten den ersten Platz im Vergleichsfeld. Dieser Bereich ist relevant für Anwendungen, die nicht mehrere Prozessorkerne gleichzeitig nutzen – etwa klassische Webanwendungen oder Datenbankabfragen.

Für Nutzer, die vor allem auf schnelle Reaktionszeiten einzelner Prozesse angewiesen sind, ist das Ergebnis ein starkes Argument für Hostinger.

Anders sieht es im Multi-Core-Test aus: Mit 5.476 Punkten liegt Hostinger nur auf Rang 7 von 11. Das ist ein spürbarer Abstand zur Spitzengruppe und bedeutet, dass rechenintensive Anwendungen, die viele Kerne gleichzeitig auslasten, auf anderen Servern effizienter laufen. Für klassische Hosting-Zwecke ist das jedoch nur selten ein entscheidender Nachteil.

Beim RAM-Benchmark erreicht Hostinger einen Durchsatz von 86.477 MiB pro Sekunde. Damit liegt der Anbieter im oberen Mittelfeld (Platz 5).

Das ist ein gutes Ergebnis, das für viele Webanwendungen und Datenbanklösungen mehr als ausreichend ist. Wer allerdings regelmäßig große Datenmengen im RAM verarbeitet, findet bei der Konkurrenz etwas schnellere Lösungen.

Sehr überzeugend ist die Festplattenperformance: Mit 120.300 IOPS erreicht Hostinger auch hier Platz 1 im Vergleich. Das ist vor allem für datenintensive Anwendungen wie CMS-Systeme, E-Commerce-Plattformen oder Datenbanken von Vorteil. Kurze Ladezeiten und schnelle Zugriffe auf viele kleine Dateien sind hier garantiert.

Weniger erfreulich fällt das Ergebnis beim Netzwerk-Benchmark aus. Mit einer durchschnittlichen Übertragungsrate von 986 Mbit/s belegt Hostinger den vorletzten Platz im Vergleich.

Für viele Anwendungszwecke ist dieser Wert zwar noch ausreichend, aber bei datenintensiven Transfers kann das im Vergleich zur starken Performance in anderen Bereichen zum Flaschenhals werden.

Weil sich die VPS-Tarife der Anbieter stark unterscheiden, ist ein direkter Vergleich kaum möglich. Deshalb bewerten wir die Kosten anhand von fünf festen Leistungskategorien:

Wir berücksichtigen ausschließlich die regulären Bruttopreise, ohne zeitlich begrenzte Rabatte oder Sonderaktionen. So entsteht eine verlässliche Grundlage für einen fairen Vergleich.

Hier sehen Sie die Kosten von Hostinger im Vergleich mit anderen Anbietern:

Hostinger bietet vier VPS-Tarife an, die sich deutlich in Ausstattung, Leistung und Preis unterscheiden. Alle vServer nutzen KVM-Virtualisierung und schnellen NVMe-SSD-Speicher.

Jeder Tarif stellt eine deutliche Leistungssteigerung dar und bietet jeweils doppelt so viele Hardware-Ressourcen wie der vorherige.

Hier sind die wichtigsten Leistungsdaten im Überblick:

Hier ist eine Tarifübersicht der VPS-Tarife von Hostinger:

Je nach Projektgröße und technischen Anforderungen bieten sich unterschiedliche Tarife an. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Hostinger-Pakete und ihrer Ausstattung:

Hostinger bietet Unterstützung über mehrere digitale Kanäle: eine umfangreiche Wissensdatenbank, Tutorials, YouTube-Videos, einen KI-Chatbot, Live-Chat und E-Mail. Eine telefonische Hotline gibt es jedoch nicht mehr.

Die Wissensdatenbank des Hosters umfasst ganze 1.328 Artikel in 21 Themenbereichen. Allein im VPS-Bereich sind über 200 Einträge zu finden.

Die Artikel sind verständlich formuliert und häufig mit Screenshots, Tabellen und weiterführenden Links ausgestattet. Das Angebot überzeugt inhaltlich – doch leider stehen sämtliche Beiträge nur auf Englisch zur Verfügung.

Tutorials und Guides im Hostinger-Blog sind dagegen auch auf Deutsch verfügbar. Sie decken neben Technikthemen auch Marketing- und Online-Basics ab, wirken aber teilweise eher wie Marketinginhalte. Ähnlich verhält es sich mit der „Hostinger Academy“ auf YouTube.

Der KI-Assistent Kodee arbeitet zuverlässig und ist tatsächlich hilfreich. Er versteht deutschsprachige technische Fragen gut, wechselt in einzelnen Antworten aber gelegentlich ins Englische. Oft liefert er passende Verweise auf Wissensartikel.

Ein menschlicher Support-Mitarbeiter wird erst zugeschaltet, wenn Kodee nicht mehr weiterkommt – und das auch erst nach mehrfacher Rückfrage. Im Test meldete sich eine Support-Mitarbeiterin nach rund vier Minuten.

Auch wenn Hostinger seinen E-Mail-Support kaum bewirbt, ist er verfügbar. Unsere Testanfrage an support@hostinger.com wurde an einem Mittwochmittag innerhalb von 3,5 Stunden beantwortet – auf Deutsch, sachlich und mit einem hilfreichen Link.

Telefonischen Support bietet Hostinger leider nicht mehr an. Der Hoster begründet das mit der besseren Effizienz des (KI-)Chats. Für Kunden, die Wert auf persönliche Beratung per Gespräch legen, ist das ein deutlicher Minuspunkt.

Die Kundenerfahrungen fallen überwiegend positiv aus. Besonders gelobt werden der 24/7-Live-Chat und die schnellen Reaktionszeiten. Gleichzeitig zeigt sich in Bewertungen, dass der Chat bei komplexeren technischen Fragen gelegentlich an seine Grenzen stößt. Kritisiert wird außerdem, dass ein Großteil der Supportinhalte nur auf Englisch verfügbar ist.

Hostinger macht vieles richtig: Die vServer sind eine gute Option, wenn Sie Wert auf ein schnelles Setup, eine moderne Oberfläche und eine breite Auswahl an Software legen. Auch die Performance überzeugt in vielen Bereichen – vor allem bei Single-Core-Lasten und dank der schnellen NVMe-SSDs.

Die Multi-Core-Leistung ist hingegen nur durchschnittlich. Wenn Sie viele parallele Prozesse oder rechenintensive Anwendungen betreiben, stoßen Sie schneller an Limits. Auch die vergleichsweise langsame Netzwerkanbindung könnte je nach Projekt zum Problem werden.

Trotzdem überwiegen bei Hostinger die Vorteile: Wenn Sie eine unkomplizierte Verwaltung suchen, mit der englischen Dokumentation klarkommen und keinen telefonischen Support benötigen, bekommen Sie hier ein solides VPS-Angebot mit einer soliden, wenn auch nicht durchgehend starken Performance.

Was halten Kunden von Hostinger? Wir haben Kundenbewertungen auf bekannten Review-Portalen ausgewertet und wiederkehrendes Feedback für Sie zusammengetragen:

Hostinger ist doch nicht die richtige Wahl für Ihr Projekt? Vielleicht werden Sie ja bei einer dieser Alternativen fündig:

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