RAID 1 einfach erklärt: Technik, Vorteile, Einsatzbereiche
Wenn die Festplatte ausfällt, können Sie wichtige Daten verlieren – vor allem, wenn Sie kein Backup eingerichtet haben. RAID 1 schützt Sie vor diesem Risiko.
Mit RAID 1 speichern Sie Ihre Daten automatisch auf zwei Festplatten gleichzeitig. Wir erklären, wie das Verfahren funktioniert, welche Vorteile es bietet und worauf Sie bei der Einrichtung achten sollten.
RAID 1 ist ein Verfahren, bei dem Ihre Daten automatisch auf zwei Festplatten gespiegelt werden. Fällt eine Platte aus, bleiben die Informationen erhalten.
Bei RAID 1 geht es um Datensicherheit, nicht um maximale Speicherausnutzung. Der Speicherplatz wird nämlich effektiv halbiert, weil alle Daten doppelt gespeichert werden.
RAID 1 ersetzt aber kein Backup. Es schützt nur vor dem Ausfall eines Laufwerks, nicht vor versehentlichem Löschen oder Schadsoftware.
Die Einrichtung ist unkompliziert. Sie können RAID 1 sowohl über einen Hardware-Controller als auch per Software aufsetzen.
Besonders sinnvoll ist RAID 1 für kleine Server und NAS-Systeme, weniger für Szenarien mit hoher Schreiblast oder begrenztem Speicherbudget.
RAID 1 ist nur eine von mehreren RAID-Optionen. Je nach Einsatzzweck kann auch ein anderes RAID-Level besser passen – etwa RAID 0 für mehr Geschwindigkeit oder RAID 5 für bessere Speicherausnutzung.
Was ist RAID 1?
RAID 1 ist ein Festplatten-Verbund, der Daten vor Verlust durch Hardwareausfälle schützt. Das Kürzel RAID steht für Redundant Array of Independent Disks – ein Verfahren, bei dem mehrere Festplatten gemeinsam arbeiten.
Je nach RAID-Variante werden Daten anders auf mehrere Festplatten verteilt: für mehr Sicherheit, mehr Tempo oder mehr nutzbaren Speicher. RAID 1 ist dabei eines der einfachsten RAID-Konzepte. Es setzt auf vollständige Spiegelung. Das bedeutet: Jedes Byte wird gleichzeitig auf zwei oder mehr Festplatten gespeichert.
Im Gegensatz zu anderen RAID-Leveln, die etwa auf mehr Geschwindigkeit (RAID 0) oder höhere Effizienz (RAID 5) ausgelegt sind, steht bei RAID 1 die Ausfallsicherheit im Mittelpunkt. Die Spiegelung sorgt für hohe Datensicherheit – bringt aber auch einen wichtigen Nachteil mit sich:
Sie können nur so viel Speicher nutzen, wie die kleinste Festplatte im Verbund hergibt. Das liegt an der konsequenten Spiegelung. Zwei 1-TB-Festplatten ergeben also nur 1 TB verfügbaren Speicher, nicht 2 TB.
So funktioniert RAID 1
RAID 1 basiert auf dem Prinzip der Spiegelung. Das System speichert alle Daten parallel auf zwei Festplatten. Dadurch entsteht eine vollständige Redundanz – jede Datei existiert doppelt. Fällt eine der beiden Festplatten aus, bleibt der Datenbestand vollständig erhalten.
Diese simple Struktur macht RAID 1 zu einer beliebten Lösung für alle, die ihre Daten zuverlässig schützen möchten, ohne sich mit komplexeren Speichersystemen wie RAID 5 oder virtualisierten Storage-Lösungen befassen zu müssen.
Neben der Ausfallsicherheit profitieren Sie beim Lesen der Daten in vielen Fällen von einer leichten Leistungssteigerung: Da beide Platten gleichzeitig ausgelesen werden können, verdoppelt sich die potenzielle Leserate. Beim Schreiben gibt es hingegen keinen Geschwindigkeitsvorteil, da alle Daten doppelt gespeichert werden müssen. Die Schreibrate entspricht daher der einer einzelnen Festplatte.

Bei RAID 1 haben mindestens zwei Festplatten die exakt gleichen Inhalte.
Vor- und Nachteile von RAID 1
RAID 1 bietet dank seiner Redundanz viele Vorteile – bringt aber auch ein paar Kompromisse mit sich. Hier die wichtigsten Vor- und Nachteile:
Maximale Datensicherheit
RAID 1 schützt Ihre Daten zuverlässig vor dem Ausfall einer Festplatte. Alle Inhalte liegen auf beiden Laufwerken identisch vor. Fällt eine Platte aus, läuft das System ohne Unterbrechung weiter.Einfache Wiederherstellung
Fällt eine Festplatte aus, kann sie einfach durch eine neue ersetzt werden. Das System spiegelt dann automatisch alle Daten auf die neue Platte, sodass der Schutz erhalten bleibt.Schnelleres Lesen möglich
Beim Lesen können beide Festplatten gleichzeitig angesprochen werden. Das verbessert in vielen Fällen die Leserate – etwa beim parallelen Zugriff durch mehrere Anwendungen oder bei häufigen Lesevorgängen in Netzwerkumgebungen.Transparenter Betrieb
Die Spiegelung erfolgt vollständig im Hintergrund. Das System verwaltet die Daten automatisch, unabhängig vom verwendeten Betriebssystem.
Hoher Speicherbedarf
RAID 1 halbiert den verfügbaren Speicherplatz. Zwei 2-TB-Platten ergeben nur 2 TB nutzbare Kapazität, die andere Hälfte dient ausschließlich der Spiegelung. Wer viel Speicher braucht, zahlt diesen Schutz mit doppeltem Platteneinsatz.Keine Performance-Gewinne beim Schreiben
Beim Speichern werden die Daten gleichzeitig auf beide Festplatten geschrieben. Diese Verdopplung bringt keinen Geschwindigkeitsvorteil – im Gegenteil: Bei schwächerer Hardware oder vielen kleinen Schreibvorgängen kann das System etwas langsamer reagieren.Kein Schutz vor Softwarefehlern
RAID 1 schützt nur vor Hardwareausfällen. Wenn Malware Ihre Dateien verschlüsselt oder Sie versehentlich einen Ordner löschen, betrifft das sofort beide Festplatten. Auch beschädigte Dateien oder Systemfehler werden gespiegelt.Kein Ersatz für ein Backup
RAID erhöht die Verfügbarkeit Ihrer Daten, ersetzt aber kein Backup. Es schützt nicht vor Diebstahl, Feuer, Blitzschlag oder versehentlichen Änderungen. Für eine vollständige Datensicherung brauchen Sie zusätzliche externe Backuplösungen.
Typische Einsatzbereiche für RAID 1
RAID 1 eignet sich besonders für einfache Server, NAS-Systeme oder Einzelplatzlösungen. Die Technik kommt überall dort zum Einsatz, wo Ausfallschutz wichtiger ist als die Maximierung von Speicherplatz oder Geschwindigkeit. In folgenden Szenarien zum Beispiel:
Lokale Serversysteme mit Fokus auf Datensicherheit
RAID 1 ist eine gängige Wahl für kleine Serverumgebungen, bei denen ein einzelner Festplattenausfall nicht zu einem Systemausfall führen darf. Vor allem bei internen Datenbanken, sensiblen Geschäftsdaten oder Systemen mit hohen Verfügbarkeitsanforderungen bietet die Spiegelung zuverlässigen Schutz.NAS-Systeme für kleine Büros oder Heimnetzwerke
Netzwerkspeicher (NAS) im Home-Office oder in kleinen Betrieben profitieren ebenfalls von RAID 1: Wichtige Dateien wie Dokumente, Bilder oder Projektdaten sind auch bei einem Festplattenausfall weiterhin verfügbar.Einsatz in Backup-Strategien als primäre Redundanz
RAID 1 eignet sich als erste Verteidigungslinie gegen Hardwareausfälle. Es ersetzt zwar kein Backup – das Sie beispielsweise gegen Malware oder physische Schäden wie Brände absichert –, sorgt aber dafür, dass das System bei Defekten weiterläuft. Durch die Kombination entsteht ein mehrstufiges Sicherheitskonzept.Für alle Nutzer, die mehr Sicherheit wünschen
RAID 1 lohnt sich immer dann, wenn Datensicherheit wichtiger ist als Geschwindigkeit oder Speichermaximierung – etwa bei Buchhaltungsdaten, Kundenakten, rechtlichen Dokumenten oder sensiblen Projektdateien.
Einrichtung von RAID 1
Wenn Sie ein RAID 1 aufsetzen möchten, stehen Ihnen zwei Wege offen: Sie können die Spiegelung mit einer speziellen Hardware oder über eine Softwarelösung einrichten. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
Hardware-RAID
Ein Hardware-RAID nutzt einen eigenen RAID-Controller, der entweder als Steckkarte in den Rechner eingebaut oder direkt auf dem Mainboard integriert ist. Diese dedizierte Hardware übernimmt alle Aufgaben der Spiegelung, ohne auf das Betriebssystem angewiesen zu sein.
Sobald der Rechner startet, beginnt der Controller damit, beide Festplatten zu verwalten und ihre Inhalte automatisch zu synchronisieren.
Hohe Stabilität: Einmal eingerichtet, läuft das RAID unabhängig vom Betriebssystem. Dadurch ist es ideal für 24/7-Server oder produktive Arbeitsplätze.
Hot-Swap-Funktionalität: Viele Controller unterstützen sogenanntes „Hot-Swapping“. Das bedeutet, Sie können eine defekte Festplatte im laufenden Betrieb entfernen und ersetzen, ohne das System herunterzufahren.
Automatischer Wiederaufbau: Fällt eine Festplatte aus, beginnt der Controller meist automatisch mit dem Wiederherstellen der Daten auf der neuen Festplatte – ohne manuelle Eingriffe.
Zusätzliche Kosten: Ein RAID-Controller kostet je nach Ausstattung zwischen 50 und 300 €. Für professionelle Umgebungen können es auch deutlich mehr sein.
Komplexe Einrichtung: BIOS-Menüs sind oft unübersichtlich, Fehler bei der Konfiguration können die Spiegelung beeinträchtigen.
Abhängigkeit vom Controller: Wenn der Controller defekt ist, benötigen Sie ein baugleiches Ersatzgerät zur Wiederherstellung.
Hardware-RAID-1 einrichten
Die Einrichtung eines Hardware-RAID-1 beginnt bereits vor dem eigentlichen Systemstart. Sobald Sie den RAID-Controller eingebaut und die Festplatten angeschlossen haben, erfolgt die Konfiguration über ein spezielles BIOS-Menü des Controllers.
Dort wählen Sie die Option zur Erstellung eines neuen RAID-Verbunds aus und geben an, dass es sich um RAID 1 handeln soll. Anschließend markieren Sie die beiden Festplatten, die gespiegelt werden sollen.
Manche Controller fragen zusätzlich nach Optionen wie Stripe-Größe oder Initialisierungstyp. Diese Optionen sind bei RAID 1 meist irrelevant, weil keine Datenverteilung über mehrere Platten erfolgt.
Nach dem Speichern der Einstellungen beginnt der Controller mit der Initialisierung des Verbunds (Arrays). Dieser Vorgang kann je nach Festplattengröße einige Minuten bis Stunden dauern. Währenddessen werden die Daten von einer Festplatte vollständig auf die andere übertragen.
Viele RAID-Controller bieten darüber hinaus zusätzliche Funktionen wie:
S.M.A.R.T.-Monitoring – ein System zur Früherkennung möglicher Festplattenfehler.
Hot-Spare-Management – automatische Einbindung einer vorbereiteten Ersatzplatte bei Ausfall.
Automatischer Rebuild – eine neue Festplatte wird nach dem Austausch automatisch synchronisiert.
Sobald das RAID 1 erstellt ist, erkennen Betriebssysteme den Verbund als ein einziges Laufwerk. Sie können Windows, Linux oder andere Systeme wie gewohnt darauf installieren, meist ohne zusätzliche Treiber oder Konfigurationen.
Software-RAID
Bei einem Software-RAID-1 übernimmt das Betriebssystem die Spiegelung – etwa über die Datenträgerverwaltung unter Windows oder mithilfe des Linux-Tools mdadm. Diese Lösung kommt ohne zusätzliche Hardware aus. Die Einrichtung ist oft flexibler, erfordert jedoch etwas mehr technisches Wissen.
Im laufenden Betrieb belastet ein Software-RAID-1 den Hauptprozessor, weil das System sämtliche Spiegelungsaufgaben selbst erledigt. Das kann sich bei leistungsschwacher Hardware negativ auf die Gesamtperformance auswirken – vor allem dann, wenn zusätzlich rechenintensive Programme laufen.
Für einfache Server mit moderner CPU ist ein Software-RAID dennoch eine kostengünstige und zuverlässige Lösung.
Keine Zusatzkosten: Sie verwenden ausschließlich vorhandene Systemressourcen, müssen also keine spezielle Hardware kaufen.
Flexibel: Die Einrichtung lässt sich frei konfigurieren, auch auf virtuellen Maschinen oder in gemischten Setups.
Ideal für Einzelnutzer: Ein Software-RAID-1 ist eine gute Einstiegslösung, wenn Sie Ihren Arbeitsplatzrechner oder ein NAS sichern möchten.
Höhere CPU-Last: Die Spiegelung belastet den Hauptprozessor, was sich bei hoher Systemauslastung bemerkbar machen kann.
Technisches Know-how erforderlich: Einrichtung und Wartung sind komplexer als bei Hardwarelösungen.
Weniger komfortabel bei Fehlern: Die Wiederherstellung nach einem Festplattendefekt erfordert meist manuelle Schritte.
Software-RAID-1 einrichten
Die Einrichtung erfolgt direkt im Betriebssystem – unter Windows über die Datenträgerverwaltung, unter Linux per Kommandozeile mit mdadm.
→Einrichtung unter Windows
So gehen Sie vor, wenn Sie ein Software-RAID-1 bei Windows einrichten möchten:
- 1.
Festplatten vorbereiten: Schließen Sie zwei leere Festplatten an, die möglichst gleich groß sind. Öffnen Sie die Datenträgerverwaltung (Rechtsklick auf das Windows-Symbol in der Taskleiste) und löschen Sie eventuell vorhandene Partitionen auf den beiden Laufwerken.
- 2.
Spiegel-Volume erstellen: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine der leeren Festplatten und wählen Sie „Neues gespiegeltes Volume“. Wählen Sie die zweite Festplatte als Spiegelpartner aus. Windows erstellt nun ein RAID 1, das im Hintergrund synchronisiert wird.
- 3.
Dateisystem formatieren: Geben Sie dem neuen Volume einen Laufwerksbuchstaben und formatieren Sie es mit NTFS. Nach Abschluss steht Ihnen das RAID wie ein gewöhnliches Laufwerk zur Verfügung.
- 4.
Synchronisation überwachen: Die erste Spiegelung kann je nach Datenmenge mehrere Stunden dauern. Sie sehen den Fortschritt im Fenster der Datenträgerverwaltung. Das System bleibt währenddessen nutzbar.

Die Datenträgerverwaltung von Windows 11.
→Einrichtung unter Linux (mit mdadm)
So gehen Sie vor, wenn Sie ein Software-RAID-1 bei Linux einrichten möchten:
- 1.
System vorbereiten: Installieren Sie das Tool mdadm (z. B. unter Debian/Ubuntu mit dem Befehl sudo apt install mdadm). Verbinden Sie danach zwei unformatierte, möglichst gleich große Festplatten mit dem System.
- 2.
RAID erstellen: Erstellen Sie mit dem folgenden Befehl ein RAID 1:
mdadm create --verbose /dev/md0 --level=1 --raid-devices=2 /dev/sdb /dev/sdcDateisystem anlegen: Sobald das Array erstellt ist, formatieren Sie es mit dem folgenden Befehl:
sudo mkfs.ext4 /dev/md0 - 3.
Einbinden und dauerhaft aktivieren: Mounten Sie das RAID 1 manuell oder fügen Sie es in die /etc/fstab ein, damit es beim Systemstart automatisch eingebunden wird.
- 4.
Status überwachen: Mit dem Befehl cat /proc/mdstat oder mdadm --detail /dev/md0 können Sie jederzeit den Zustand des Arrays prüfen.
Das hängt ganz vom Einsatzzweck ab: Möchten Sie ein RAID schnell und ohne tiefere Systemeingriffe einrichten, sind Sie mit der Hardware-Methode gut beraten. Wenn Sie lieber volle Kontrolle über das Setup möchten und bereit sind, sich einzuarbeiten, spricht vieles für die Software-Variante.
Entscheiden Sie nicht pauschal, sondern je nach Umgebung. Für Server und Systeme mit Dauerbetrieb empfiehlt sich Hardware-RAID. Für einzelne Arbeitsplätze oder Testszenarien reicht meist die Software-Variante.
4 häufige RAID-1-Fehler und wie man sie vermeidet
Auch wenn RAID 1 technisch relativ unkompliziert ist, schleichen sich in der Praxis immer wieder vermeidbare Fehler ein. Wer diese kennt, kann Ausfälle verhindern:
- 1.
RAID 1 mit Backup verwechseln
RAID 1 schützt nur vor einem Festplattenausfall. Wer es als vollständige Datensicherung versteht, läuft Gefahr, bei einem Virus oder versehentlicher Datenlöschung alles zu verlieren. Ein regelmäßiges, externes Backup ist deshalb unerlässlich. - 2.
Zustand des RAID 1 nicht prüfen
Wenn eine Festplatte ausfällt, funktioniert RAID 1 zunächst weiter – aber ohne Redundanz. Viele Nutzer bemerken den Ausfall nicht sofort. Erst beim zweiten Defekt sind die Daten unwiederbringlich verloren. Aktivieren Sie daher Benachrichtigungen, prüfen Sie den RAID-Status regelmäßig und achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche oder Fehlermeldungen. - 3.
Inkompatible Festplatten RAID 1 verwenden
Unterschiedliche Laufwerksgrößen oder -typen führen zu Performanceproblemen und verschenkter Kapazität. Ideal ist die Verwendung zweier identischer Laufwerke bei RAID 1. - 4.
Fehlkonfiguration bei der RAID-1-Einrichtung
Ein falscher Modus im BIOS oder ein unvollständig initialisiertes Volume kann dazu führen, dass Daten bei RAID 1 nicht gespiegelt werden. Lesen Sie die Anleitung Ihres Mainboards oder Controllers sorgfältig – und sichern Sie wichtige Dateien vor der Einrichtung.
Weitere RAID-Level im Vergleich
RAID 1 ist nur eines von vielen RAID-Konzepten. Wenn Sie mehr Leistung, Speicherplatz oder Redundanz benötigen, könnten andere RAID-Level besser zu Ihren Anforderungen passen. Hier ist ein Überblick über die gängigen Alternativen:
RAID-Level | Redundanz | Nutzbarer Speicher | Besonderheit |
|---|---|---|---|
RAID 0 | Keine | 100 % | Maximale Geschwindigkeit, aber kein Schutz |
RAID 1 | Spiegelung (1:1) | 50 % | Volle Datensicherheit durch Spiegelung |
1 Festplatte | ca. 67–80 % | Gutes Verhältnis zwischen Sicherheit & Kapazität | |
2 Festplatten | ca. 60–75 % | Höhere Ausfallsicherheit bei großen Arrays | |
Spiegelung + Striping | 50 % | Kombination aus Performance & Sicherheit |
Die Wahl des richtigen RAID-Levels hängt davon ab, was Ihnen wichtiger ist: Geschwindigkeit, Ausfallsicherheit oder Speichereffizienz? RAID 1 bleibt eine hervorragende Wahl für einfache Setups mit maximaler Sicherheit bei nur zwei Laufwerken.
RAID 5 oder 6 punkten bei größeren Systemen, wenn auch Performance und Speicherplatz zählen. RAID 10 bietet das Beste aus beiden Welten, aber zu entsprechend höheren Kosten. Vergleichen und berechnen Sie Ihre RAID-Anforderungen genau, bevor Sie sich entscheiden.
RAID 1 vs. RAID 0
RAID 1 und RAID 0 nutzen jeweils mindestens zwei Festplatten, doch ihr Einsatzzweck könnte kaum unterschiedlicher sein. Während RAID 0 auf maximale Leistung zielt, steht bei RAID 1 der Schutz der Daten im Vordergrund.

Bei RAID 0 gibt es keine Redundanz.
Anders als RAID 1 verwendet RAID 0 das sogenannte Striping: Das System verteilt Datenblöcke abwechselnd auf beide Festplatten. So steigen Lese- und Schreibgeschwindigkeit deutlich. Da keine Redundanz vorgesehen ist, steht Ihnen die volle Kapazität aller Laufwerke zur Verfügung. Fällt jedoch eine der Festplatten aus, sind Daten verloren.
Kriterium | RAID 0 | RAID 1 |
|---|---|---|
Ziel | Maximale Geschwindigkeit | Maximale Datensicherheit |
Datenverteilung | Striping (blockweise auf mehrere Platten) | Spiegelung (identisch auf alle Platten) |
Anzahl benötigter Platten | Mindestens 2 | Mindestens 2 |
Fehlertoleranz | Keine | Sehr hoch |
Schreibgeschwindigkeit | Sehr hoch | Unverändert gegenüber Einzelplatte |
Lesegeschwindigkeit | Hoch (durch paralleles Lesen) | Etwas erhöht (bei parallelem Zugriff) |
Nutzbare Kapazität | 100 % (z. B. 2 × 2 TB = 4 TB) | 50 % (z. B. 2 × 2 TB = 2 TB) |
Geeignet für | Temporäre Arbeitsdaten, Gaming, Videoschnitt | Sicheres Speichern wichtiger Daten |
RAID 0 ist auf Geschwindigkeit ausgelegt, schützt aber nicht vor Datenverlust. Wenn Sie auf Performance setzen und ein Backup bereitsteht, kann das eine gute Lösung sein. Für kritische Daten ist RAID 1 die deutlich sicherere Wahl.
RAID 1 vs. RAID 5
Auch zwischen RAID 1 und RAID 5 bestehen erhebliche Unterschiede. RAID 5 verteilt die Daten und zusätzliche Prüfinformationen (Parität, p auf folgender Grafik) auf mindestens drei Festplatten. Damit lassen sich verlorene Daten im Notfall aus den verbleibenden Informationen rekonstruieren.
Der Nachteil: Die Wiederherstellung dauert länger, weil fehlende Daten aufwendig aus Paritäten berechnet werden müssen.

RAID 5 bietet mehr Möglichkeiten, ist aber deutlich komplexer.
RAID 1 ist auch für Einsteiger leicht einzurichten, während RAID 5 Erfahrung mit RAID-Controllern oder Software-RAID erfordert. Dafür bietet RAID 5 mehr Optionen zur Skalierung, etwa in NAS-Systemen mit vier oder mehr Festplatten.
Kriterium | RAID 5 | RAID 1 |
|---|---|---|
Ziel | Effiziente Redundanz mit mehr nutzbarem Speicher | Maximale Datensicherheit |
Datenverteilung | Striping mit verteilter Parität | Spiegelung (vollständig) |
Anzahl benötigter Platten | Mindestens 3 | Mindestens 2 |
Fehlertoleranz | Eine Platte kann ausfallen | Eine Platte kann ausfallen |
Wiederherstellungszeit | Lang (Paritätsberechnung notwendig) | Kurz (direkte Kopie) |
Schreibgeschwindigkeit | Reduziert durch Paritätsberechnung | Unverändert |
Lesegeschwindigkeit | Erhöht durch paralleles Lesen | Etwas erhöht |
Nutzbare Kapazität | ca. 67–80 % (z. B. 3 × 4 TB = 8 TB nutzbar) | 50 % (z. B. 2 × 4 TB = 4 TB) |
Komplexität | Mittel bis hoch | Gering |
Geeignet für | NAS-Systeme, Fileserver, größere Speicherpools | Kleine Server, kritische Daten |
RAID 5 bietet mehr Kapazität und gute Leistung bei moderatem Schutz. Wenn Sie mit höherer Komplexität umgehen können, ist RAID 5 eine effiziente Alternative zu RAID 1.
Fazit
RAID 1 ist eine einfache und zuverlässige Methode, um Daten vor dem Ausfall einzelner Festplatten zu schützen. Dabei werden zwei Festplatten zu einem Verbund zusammengefasst, der im Hintergrund automatisch alle Daten spiegelt. Fällt eine der beiden Platten aus, bleibt der Inhalt vollständig erhalten. Der Nachteil: Dadurch steht effektiv nur die Hälfte des Speichers zur Verfügung.
RAID 1 ist eine der einfachsten und zugleich zuverlässigsten RAID-Varianten. Es eignet sich besonders für alle, die auf Datensicherheit setzen möchten, ohne sich mit komplexen Systemen oder Paritätsberechnungen auseinandersetzen zu müssen. Vor allem bei Anwendungen, bei denen es auf Verfügbarkeit ankommt und nicht auf maximale Geschwindigkeit oder Speicherausnutzung, ist es gut geeignet.
Allerdings ersetzt RAID 1 kein Backup. Es schützt Sie vor Hardwareausfällen, nicht aber vor versehentlichem Löschen, Malware oder Dateikorruption. Kombinieren Sie RAID 1 deshalb immer mit einer unabhängigen Backup-Lösung – idealerweise regelmäßig, versioniert und extern gespeichert.
Sie suchen eine RAID-Variante mit mehr Speicher oder höherer Geschwindigkeit? In unserer Übersicht der wichtigsten RAID-Level finden Sie die passende Lösung für Ihren Anwendungsfall.















