Server mieten - 12 Anbieter und 400+ Tarife im Vergleich
Spätestens wenn das bestehende Shared-Webhosting-Paket zu klein für die geplanten Erweiterungen wird, schauen sich viele Webseiten-Betreiber nach einem eigenen Server um. Je nach Größe und Anspruch Ihres Vorhabens kommen dafür verschiedene Lösungen infrage und Sie müssen nicht zwangsläufig gleich ein eigenes System kaufen.
Indem Sie einen Server mieten, sparen Sie neben den Anschaffungspreis auch bei Kosten und Aufwand, die Sie ansonsten jeden Monat in Wartung und Sicherheitsmaßnahmen investieren müssten. Vom günstigen vServer, über Cloud-Lösungen bis hin zu umfangreichen gemanagten Varianten gibt es für jede Anforderung genau das richtige Komponenten-Paket. Zudem erhalten Sie auf Wunsch auch vollen Root-Zugriff und können zwischen verschiedenen Windows- und Linux-Betriebssystemen wählen. Darüber hinaus haben Sie fast immer die Möglichkeit, die Kapazitäten Ihres Servers dem wachsenden Bedarf anzupassen.
Vergleichen lohnt sich dennoch, denn bereits die Grundkonfiguration und die zugeteilten Ressourcen entscheiden letztendlich über den reibungslosen Betrieb Ihres Systems. Unser Tarifvergleich hilft Ihnen, das passende Angebot aus der riesigen Anzahl von Providern zu finden.
Server mieten: Diese unterschiedlichen Typen gibt es
Es gibt verschiedene Arten von Servern, die jeweils eigenen Vor- und Nachteile haben. Im Folgenden stellen wir ihnen mit vServern, Dedicated Servern, Managed Servern und Cloud Servern die wichtigsten Kategorien vor.
vServer - der günstige Einstieg
Ein vServer oder VPS ist eine privater virtueller Server, auf dem Sie Ihre Webseiten oder Anwendungen hosten können. Im Gegensatz zum Shared Hosting sind die darauf gespeicherten Daten in einer virtuellen Maschine isoliert und stehen ausschließlich dem Benutzer zur Verfügung. Da auf dem dedizierten Host-System aber noch weitere Maschinen (Instanzen) bereitgestellt werden, müssen Sie sich die Server-Leistung mit vielen anderen Kunden teilen. Der Zugriff der Systeme untereinander wird jedoch durch die Virtualisierung unterbunden.
Die Parameter der einzelnen vServer (z.B. die Größe des Speicherplatzes oder die Konfiguration der Netzwerkverbindung) sind durch den Hoster festgelegt. Sie erhalten aber garantierte virtuelle Ressourcen im Bereich der vCores, des RAMs und des SSD-Speichers. In der Regel wird auf einem vServer Linux ohne grafische Oberfläche installiert, prinzipiell können Sie diesen aber mit nahezu allen Betriebssystemen und Distributionen (z.B. Ubuntu, Debian, CentOS) betreiben. Die Installation und Verwaltung der Software übernehmen Sie wahlweise entweder selbst (via Root-Zugriff) oder übergeben diese Aufgabe an den Hoster (Managed vServer).
Damit stellt der VPS eine perfekte Mischung aus Webhosting und physischem Server dar, denn Sie profitieren von der Leistung und Verlässlichkeit einer dedizierten Umgebung ohne sich dabei um die Verwaltung der physischen Hardware kümmern zu müssen. Aus diesem Grund werden vServer in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt, darunter beispielsweise Unternehmenswebsites, Medien-Portale, CRM-Systeme, E-Commerce oder kollaborative Lösungen.
schnelle Einrichtung
kostengünstig
vom Root-Access bis Managed Server alle Konfigurationen möglich
in gewissem Rahmen skalierbar
partiell keine Leistungsgarantie
wegen Virtualisierung kein direkter Zugriff auf Hardware
Dedicated Server - volle Kontrolle
Unter dem Begriff Dedicated Server (zu Deutsch „Dedizierter Server“) versteht man einen Server, bei dem die komplette Leistung sowie alle vorhandenen Ressourcen exklusiv genutzt werden können. Im Vergleich zu einem vServer oder Shared Hosting ist ein Dedicated Server zwar teurer, dafür müssen Sie sich aber weder die Festplatte mit anderen Nutzern teilen, noch sind Sie hinsichtlich der Rechte eingeschränkt. Besonders Unternehmen, die ihre sensiblen Daten getrennt von anderen Nutzer auf dem Server hosten möchten, sind mit einem dedizierten Server gut beraten.
Ein Dedicated Server ist außerdem immer dann die richtige Entscheidung, wenn Sie für bestimmte Anwendungen oder Dienste auf lange Sicht große Mengen an Ressourcen benötigen oder wichtige Web-Projekte hosten möchten. Die erforderliche Software können Sie „maßgeschneidert“ installieren, allerdings müssen Sie sich auch um das Backup selbst kümmern, denn der Provider verfügt über keinen Zugriff auf den Server.
Serverleistung unabhängig von den Aktivitäten anderer Nutzer
individuelle Softwareinstallationen möglich
auch als Managed-Varianten verfügbar
vergleichsweise teuer
Einrichtung und Administration erfordern Fachkenntnisse (ausgenommen Managed Server)
Skalierung nur durch Änderungen an der Hardware möglich
Managed Server - kein Administrationsaufwand
Mit einem Managed Server erhalten Sie zwar auch einen eigenen Webserver, müssen sich aber im Gegensatz zu einem Root-Server nicht um dessen Pflege und Betreuung kümmern. Das übernimmt der Provider für Sie, der abhängig vom gewählten Paket, einen umfassenden Hard- und Softwaresupport anbietet. Dieser schließt außerdem noch Zusatz-Funktionen, wie beispielsweise regelmäßige Updates oder ein Monitoring, mit ein.
Somit benötigen Sie für den Betrieb eines Managed Servers keine speziellen Fachkenntnisse und es besteht auch nicht die Gefahr, dass Sie durch „gefährliches Halbwissen“ Sicherheitslücken oder andere Probleme hervorrufen. Ansonsten profitieren Sie aber von allen anderen Vorteilen eines Servers, darunter
eine hohe Performance
dedizierte Systemressourcen
große Flexibilität (natürlich weniger Möglichkeiten als bei einem Root-Server, aber dennoch genügend)
umfangreichen Service und Support durch den jeweiligen Hoster
Die Bequemlichkeit hat allerdings auch Ihren Preis, denn bei einem Managed Server fällt wesentlich mehr Aufwand für Management und Pflege an als bei einem Root Server. Während letzterer schon ab 30 Euro im Monat zu haben ist, beginnen viele Angebot für Managed Server erst bei rund 100 Euro im Monat. Für leistungsstärkere Server können allerdings auch Kosten von 200 Euro und mehr im Monat anfallen, allerdings sind natürlich auch Root-Server mit einer höheren Performance entsprechend teurer. Für Webseitenbetreiber, die weder über das Knowhow und die Zeit verfügen, um einen Root-Server zu betreuen, lohnt sich die Investition in einen Managed Server aber allemal.
Provider übernimmt alle Pflege-, Wartungs- und Managementaufgaben
keine speziellen Fachkenntnisse für Einrichtung und Administration notwendig
geringe Flexibilität
Lösung nur mit der angebotenen Hard- und Software realisierbar
in der Regel nur in Kombination mit einer Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten
Cloud Server - flexible Abrechnung
Bei Cloud Servern handelt es sich um Server, die mithilfe von Virtualisierungssoftware erstellt werden, um einen physischen Server (Bare-Metal-Server) in mehrere virtuelle Server aufzuteilen, deren Rechenleistung und Speicherkapazität über das Angebot eines Hosters zur Verfügung gestellt wird. Aus Sicht des Anwenders verhalten Sie sich aber genauso wie ein physischer Server. Im Gegensatz zu einem dedizierten Server-System oder einem VPS sind Cloud Server jederzeit skalierbar und können somit genau die Leistung zur Verfügung stellen, die gerade benötigt wird. Die Abrechnung erfolgt auf Basis der zugewiesenen Ressourcen, das bedeutet, Sie bezahlen immer nur diejenigen, die Sie auch verwenden. Einen festen monatlichen Tarif gibt es nicht.
In der Regel existieren dabei redundante Server in zwei unabhängigen Rechenzentren. Durch Verteilung auf mehrere Systeme respektive Festplatten hat der Ausfall einer bestimmten Hardware-Komponente daher keinerlei Einfluss auf die Verfügbarkeit und die Sicherheit Ihrer Daten.
nach Bedarf skalierbar
hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit durch redundante Server
kostengünstig (Sie zahlen nur für die Leistung, die Sie auch tatsächlich nutzen)
mögliche Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter
Unsere TOP 3 Anbieter
Insgesamt vergleichen wir in unserem Server Vergleich 12 Anbieter mit mehr als 400 Tarifen. In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen unsere 3 Favoriten im Bereich "Server mieten" im Detail vorstellen.
Contabo - günstige vServer & Dedicated Server
Die Contabo GmbH* (ehemals Giga-Hosting.biz) ist sowas wie der Discounter unter den Server-Anbietern. Das Unternehmen mit Sitz in München hat sich auf preiswerte Dienstleistungen im Bereich virtuelle und dedizierte Server spezialisiert. Die Rechenzentren befinden sich in München und Nürnberg. Neben sieben unterschiedlich konfigurierten VPS können Sie auch noch aus sechs verschiedenen Dedicated Server Paketen wählen, die sich in Hinblick auf CPU, RAM, Festplatte und Bandbreite unterscheiden.
Als Betriebssysteme stehen abhängig vom Tarif neben Windows (Windows Server 2012 R2 oder 2016 (64 Bit)) und zahlreichen Linux-Distributionen (darunter Debian 9 und 10, Ubuntu, Fedora oder FreeBSD) auch Proxmox und XenServer als Virtualisierungs-OS zur Verfügung.
Die Serververwaltung erfolgt über ein Adminstration-Panel, über das Sie unter anderem Hard- oder Soft-Reboots durchführen, Snapshots erstellen oder bei Bedarf ein neues Betriebssystem installieren können. Der Contabo Kundenservice wurde 2019 im Hotline Test der Zeitschrift CHIP mit „Sehr gut“ ausgezeichnet und ist telefonisch täglich von 08:00 bis 23:00 Uhr erreichbar. Alternativ können Sie Ihre Anfragen aber natürlich auch rund um die Uhr per E-Mail stellen.
1&1 IONOS Server - große Auswahl
Der Karlsruher Webservice-Provider 1&1 IONOS SE* ist einer der größten Provider in Deutschland und bietet sowohl VPS, als auch Dedicated- und Cloud Server zur Miete an. Die Serverauswahl ist riesig: Allein im Dedicated-Bereich stehen beispielsweise schon insgesamt vierzehn Pakete (basierend auf HDD, SSD oder optimiertem NVMe) mit unterschiedlichen Konfigurationen für CPU, Festplatte und Speicher zur Wahl. Sie können dabei selbst bestimmen, ob Sie vollen Root-Zugriff erhalten möchten oder lieber auf eine der bequemen Managed-Variante setzen.
Administriert wird wahlweise über das 1&1 Cloud Panel oder die neuste Version des Plesk Panels. Der Datenverkehr ist bei allen Server-Paketen unbegrenzt. Sie können jederzeit auf ein höheres Server-Paket upgraden, außerdem besteht ein 30tägiges Rückgaberecht für sämtliche Produkte.
netcup Server - günstige Root- und vServer
Das Serverangebot des Web-Hoster netcup* umfasst neben VPS (ohne dedizierte CPU-Ressourcen) auch voll-virtualisierte Root-Server (mit dedizierten CPU- und RAM-Ressourcen) in unterschiedlichen Konfigurationen. Die Virtualisierung der vServer erfolgt mittels Linux, was unter Umständen zu geringfügigen Einschränkungen (z.B. in Hinblick auf die Kernel-Konfiguration) führen kann. Unabhängig davon garantiert der Provider Dank schnellem und sicheren Hardware-RAID für seine Root-Server aber eine Mindestverfügbarkeit von 99,9%.
Abgerechnet wird entweder monatlich (bei den Root-Servern, mit einer Mindestvertragslaufzeit von einem Monat) oder stündlich (bei den VPS). Netcup bietet für seine Server auch attraktive Managed-Tarife an, darüber hinaus enthalten alle Pakete auch eine kostenlose Option, um Backups basierend auf Snapshots zu erstellen. Das Rechenzentrum von netcup befindet sich in Nürnberg und unterliegt damit auch den strengen deutschen Datenschutzrichtlinien. Der Support steht Ihnen Montag bis Freitag von 10 bis 18 telefonisch mit Rat und Tat zur Seite.
Fazit: Server mieten bedeutet stets flexibel zu bleiben
Sobald der Traffic auf Ihrer Seite zunimmt und Sie sich keine langen Zugriffs- und Ausfallzeiten mehr leisten können und möchten, kommen Sie um einen eigenen Server nicht mehr herum. vServer stellen eine leistungsstarke Einstiegsmöglichkeit dar, für die Sie keine Unsummen ausgeben müssen und trotzdem im Vergleich zum Shared Hosting von mehr Performance und Einfluss profitieren. An die Leistung eines „richtigen“ Servers reicht ein VPS allerdings nicht heran. Möchten Sie diesen zudem auch noch für sich allein haben, müssen Sie schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Dafür beeinflusst beim Dedicated Server aber kein anderer Kunde Ihre Performance und können alles genau so einstellen, wie Sie es brauchen.
Wer lediglich eine Lösung für einzelne Dienste oder bestimmte Aufgaben sucht, der ist mit einem Cloud-Server gut beraten. Denn hier zahlen Sie nur für die Leistung, die Sie auch wirklich beanspruchen.
Sie wollen mit der ganzen Konfiguriererei lieber überhaupt gar nichts zu tun haben? Dann sind Sie ein perfekter Kandidat für eine Managed-Lösung, bei der der Provider alle Wartungs-, Pflege- und Betreuungsaufgaben übernimmt. Bedenken Sie aber, dass Sie im Vergleich zum Root-Server dann auch weniger Möglichkeiten für das „Feintuning“ haben.