WP Engine WordPress Hosting Test: Wirklich der schnellste Hoster auf dem Markt?
„A smarter way to WordPress“ – das verspricht WP Engine. Der Anbieter von Managed WordPress Hosting-Lösungen kümmert sich um technische und verwalterische Aspekte Ihrer WordPress-Website, damit Sie sich ganz auf den Bau und Betrieb Ihrer Website konzentrieren können. Doch was taugt das Angebot von WP Engine?
Wir haben uns WP Engine einmal genauer angeschaut und verraten, ob WordPress-Projekte damit wirklich smarter werden.
Was ist WP Engine?
WP Engine* ist ein Webhosting-Anbieter aus Austin in Texas, der 2010 gegründet wurde und mittlerweile mehr als 1,5 Millionen Websites für mehr als 185.000 Kunden betreibt. Wie der Name vermuten lässt, konzentriert sich WP Engine zu 100 % auf WordPress Hosting, weshalb das Angebot ganz auf die Bedürfnisse von WordPress-Nutzer zugeschnitten ist.
WP Engine behauptet, der schnellste und sicherste WordPress Hoster auf dem Markt zu sein. Was an diesen Versprechen dran ist, verrät unser Test.
WP Engine WordPress Hosting Test
Exzellente Performance
Schnelle Antwortzeiten und Pagespeed, auch unter Last, und eine perfekte Uptime: WP Engine belegt den ersten Platz in unserem Performance-Test.Server in Deutschland
WP Engine ist ein Anbieter aus den USA, doch Sie können bei der Registrierung auch Server in Deutschland auswählen.Automatische Backups für 60 Tage
Automatisch erstellte Backups werden bei WP Engine bis zu 60 Tage lang aufbewahrt – deutlich länger aus bei vielen anderen Hostern.Komplett auf WordPress spezialisiert
Bei vielen anderen Hostern ist WordPress Hosting nur eines von vielen Angeboten. WP Engine spezialisiert sich zu 100 % auf WordPress Hosting, was in stärkerer Performance, besserem Service und einem fokussierten Angebot resultiert.
Benutzeroberfläche nur auf Englisch
Das Backend von WP Engine ist benutzerfreundlich und auch für Anfänger geeignet, doch leider wurde es bisher nicht ins Deutsche lokalisiert.Wichtige Funktionen hinter Bezahlschranken
Einige Features, vor allem im Bereich Sicherheit (z. B. Web Application Firewall, DDoS-Schutz) lassen sich nur durch kostenpflichtige Erweiterungen freischalten.
Einrichtung & Bedienung
Zunächst sollten Sie wissen, dass WP Engine ausschließlich auf Englisch zur Verfügung steht. Weder die Website noch das Kundenportal wurden bisher ins Deutsche lokalisiert. Falls die Sprachbarriere ein Ausschlusskriterium ist, sollten Sie sich stattdessen einen WordPress Hoster aus Deutschland suchen – Raidboxes oder HostPress bieten beispielsweise ein ähnliches Angebot.
Wenn Englisch kein Problem ist, müssen Sie zunächst einen Account erstellen und einen Tarif buchen. Beides erledigen Sie im selben Schritt; dabei können Sie auch einige Add-ons hinzufügen und auswählen, ob Sie monatlich bezahlen oder mit einem Jahrestarif sparen möchten.
Wichtig ist der Punkt „Data center“ im Bereich „Account information“. Hier können Sie Ihren Server-Standort auswählen. Standardmäßig sind die USA eingestellt, doch Sie können stattdessen auch zu Deutschland wechseln, was nichts extra kostet.
Eine deutsche Lokalisierung gibt es bei WP Engine nicht – deutsche Server hingegen schon.
Wenn Sie einen Account angelegt und einen Tarif gebucht haben (mehr zu den Preisen und Tarifen von WP Engine lesen Sie weiter unten), können Sie Ihre erste WordPress-Installation anlegen.
WordPress installieren
WP Engine macht die Installation von WordPress-Instanzen kinderleicht. Klicken Sie im Kundenportal zunächst auf „Add a new Site“, um mit der Einrichtung zu beginnen. Dann müssen Sie einfach nur Ihre Anmeldedaten eingeben und WP Engine erledigt den Rest. Innerhalb weniger Minuten sollte Ihre WordPress-Website startklar sein.
Die WordPress-Installation dauert nur wenige Minuten.
Sauberes Dashboard, intuitive Bedienung
Nach der Installation finden Sie Ihre neue WordPress-Seite unter „My Sites“ im WP Engine-Kundenportal gelistet. Hier findet man sich schnell zurecht: Im Hauptmenü links navigieren Sie zu den übergeordneten Bereichen wie Ihren Websites, E-Commerce-Projekten, der Benutzerverwaltung, Add-ons und Rechnungen.
In der oberen Menüleiste finden Sie eine Suchfunktion, sowie Links zum Support-Zentrum und Ihrem Nutzerprofil mit weiteren Einstellungen. Falls Sie schnelle Hilfe benötigen, können Sie unten rechts einen Support-Chat starten.
Der Admin-Bereich von WP Engine ist logisch aufgebaut.
Die Liste Ihrer WordPress-Seiten enthält ein paar grundlegende Informationen zur jeweiligen Installation, beispielsweise die PHP-Version oder die Bandbreite. Einen Direktlink zum Login in die WordPress-Konsole gibt es hier ebenfalls. Um die WordPress-Einstellungen bei WP Engine zu öffnen, klicken Sie auf den Namen des Projekts.
Auch dieser Verwaltungsbereich ist logisch strukturiert. Zunächst landen Sie in einem „Overview“-Fenster, das die wichtigsten Statistiken und Einstellungen Ihrer Installation zeigt.
Links finden Sie ein Navigationsmenü, das in die drei Umgebungen gegliedert ist, die für jede WordPress-Seite unterstützt werden: Production, Staging und Development (zunächst wird nur eine Production-Umgebung angelegt). Alle wichtigen Funktionen, von Backups über SSL-Zertifikate bis zu Caching-Features, warten hier.
Erweiterte Einstellungen zu Ihrer WordPress-Seite nehmen Sie in diesem Untermenü vor.
Migration Ihrer WordPress-Seite via Plugin
Sie betreiben bereits eine WordPress-Seite und möchten sie nun zu WP Engine umziehen? Dafür hat der Anbieter ein hauseigenes Plugin namens WP Engine Automated Migration entwickelt. Jenes müssen Sie auf der WordPress-Seite, die Sie migrieren möchten, installieren.
Um die Migration durchzuführen, müssen Sie im Dashboard von WP Engine eine neue WordPress-Instanz installieren. Dann öffnen Sie in der Admin-Konsole der WordPress-Seite, die Sie migrieren möchten, das WP Engine Automated Migration-Plugin und folgen den Anweisungen. Für die Migration benötigen Sie dafür ein paar Informationen, die Sie im WP Engine-Dashboard in der Detailansicht Ihrer WordPress-Installation unter Staging > Site migration finden.
Ganz so „automatisch“ wie bei manchen anderen WordPress-Hostern ist die Migration also nicht, sondern Sie müssen sie mit dem Plugin manuell vornehmen. Dennoch ist der eigentliche Transfer mithilfe dieses Plugins auch für technisch weniger erfahrene Nutzer recht unkompliziert.
Das WP Engine Automated Migration-Plugin unterstützt beim Umzug Ihrer WordPress-Projekte.
Das Bedienkonzept von WP Engine geht auf: Die Plattform punktet mit sauberen Dashboards und einer intuitiven Navigation. Die wichtigsten Funktionen jeder WordPress-Instanz, beispielsweise der Login in die WordPress-Konsole, sind besonders einfach zu erreichen, und in den Untermenüs muss man keine Einstellungen allzu lange suchen.
Umso größer ist die Enttäuschung, dass die Benutzeroberfläche bisher nur auf Englisch verfügbar ist, denn für manche deutschsprachige Nutzer könnte die Sprachbarriere ein Ausschlusskriterium sein.
Technik & Features
Doch wie sieht es unter der schicken, glänzenden Oberfläche von WP Engine aus? Hier entscheidet sich schließlich, was an den Performance- und Sicherheitsversprechen des Anbieters dran ist. Wir gehen die technischen Spezifikationen im Einzelnen durch, ehe wir weiter unten verraten, wie es um die Sicherheit und Performance in der Praxis bestellt ist.
PHP nur bis 8.0
Beim PHP-Standard hinkt WP Engine leider ein wenig hinterher. Standardmäßig ist PHP 8.0 aktiviert und beim Versuch, die PHP-Version zu wechseln, stellen wir fest, dass nur ein Downgrade zu 7.4 möglich ist. Bei anderen Anbietern war die neuere Version 8.1 zum Testzeitpunkt längst Standard, manche unterstützten sogar 8.2.
Jede neue PHP-Version bietet viele neue Features und Verbesserungen, was sowohl die Performance als auch die Sicherheit von WordPress-Websites betrifft. Deshalb ist schade, dass WP Engine hier nicht mit der Konkurrenz gleichauf ist.
Sie können die PHP-Version anpassen, doch die neueren Versionen 8.1 (zum Testzeitpunkt Standard) und 8.2 wurden leider noch nicht unterstützt.
Server von NGINX und Apache, Datenbanken von MySQL
WP Engine nutzt Server von NGINX und Apache und Datenbanken von MySQL. Leider gibt es pro WordPress-Website nur eine Datenbank, Sie können (auch kostenpflichtig) keine weiteren anlegen. Hier sind andere Hosting-Anbieter deutlich flexibler.
Erweiterte Einstellungen zur Datenbank sind im WP Engine-Dashboard nicht möglich, Sie können aber via phpMyAdmin direkt auf Ihre Datenbank zugreifen.
Mit phpMyAdmin können Sie direkt auf Ihre Datenbank zugreifen.
Performance-Funktionen von WP Engine
WP Engine nutzt ausschließlich schnelle SSD-Festplatten, sowohl bei den Datenbanken als auch beim Speicher. Zudem unterstützt die Plattform das HTTP/2-Protokoll, was im Vergleich zu HTTP eine effizientere Datenübertragung im Netz ermöglicht.
Beim Caching kommt eine proprietäre Technologie namens EverCache zum Einsatz: Sie cacht statischen Content auf Ihrer Website automatisch, sodass er nicht jedes Mal neu geladen werden muss, wenn ein Besucher Ihre Website aufsucht. EverCache ist dabei komplett auf WordPress optimiert, weshalb WP Engine eine PageSpeed-Steigerung von bis zu 40 % im Vergleich zu anderen Lösungen verspricht.
Ein paar weitere Caching-Funktionen und die Möglichkeit, Caches manuell zu löschen, finden Sie im Cache-Menü in der Verwaltung Ihrer WordPress-Instanz:
WP Engine optimiert die Performance Ihrer Website mit EverCache.
Weitere Features von WP Engine
Das war natürlich erst der Anfang, denn WP Engine hat viele weitere Funktionen. Hier ein paar Highlights:
Staging- und Development-Umgebungen: Es gibt eine Staging-Umgebung, wo Sie Updates oder Änderungen vorab stressfrei testen können. Weitere Development-Umgebungen lassen sich ebenfalls kostenfrei hinzufügen.
SFTP und SSH-Zugriff: Sie können via SFTP- und SSH-Zugang auf Ihre Daten zugreifen und sie frei anpassen. Auch die wp-config,php ist via SFTP editierbar.
Content Delivery Network (CDN): WP Engine hat in allen Tarifen ein CDN von Cloudflare eingebaut. Dadurch verspricht der Anbieter schnelle Ladezeiten für Website-Besucher auf der ganzen Welt.
Multisites: WP Engine unterstützt Multisites, also den Betrieb mehrerer Websites in einer einzigen WordPress-Instanz. Dies ist jedoch erst ab dem Professional-Tarif möglich.
Darüber hinaus stellt WP Engine ein paar kostenpflichtige Add-ons, die in keinem Tarif Teil der Standard-Ausstattung sind, zur Verfügung. Der GeoIP Service sorgt beispielsweise dafür, dass Content dynamisch an Besucher basierend auf ihrem Standort ausgeliefert wird, was die Performance weiter verbessert. Außerdem bietet WP Engine ein Toolkit für Freelancer und Agenturen, die Websites für Kunden bauen, und einen Smart Plugin Manager.
Apropos Plugins: Es gibt eine recht ausführliche Liste von Plugins, die von WP Engine verboten sind. Schauen Sie am besten vorbei, ob eines davon für Ihre Seite wichtig ist.
Insgesamt bietet WP Engine einen soliden Funktionsumfang. Schade ist, dass in keinem der Tarife eine Inklusivdomain dabei ist, E-Mail-Hosting ebenso wenig. Auch die Beschränkung auf eine Datenbank pro Website ist ärgerlich.
Sicherheit
WP Engine behauptet, das „sicherste WordPress Hosting“ auf dem Markt zu bieten. Handfeste Vergleiche mit anderen Anbietern sind hier natürlich schwieriger als bei der Performance, schließlich lässt sich die Sicherheit schwer in Prozentzahlen ausdrücken.
An der Compliance-Front punktet WP Engine mit der Einhaltung der Standards SOC-2 und ISO 27001-2013. Deutsche Kunden profitieren zudem von der Möglichkeit, einen Server-Standort in Deutschland zu wählen.
Kostenlose SSL-Zertifikate von Let’s Encrypt sind in allen Tarifen enthalten. Sobald Sie Ihrer WordPress-Installation eine Domain zugewiesen haben, können Sie die SSL-Zertifikate im gleichnamigen Untermenü in Ihrer Production-Umgebung einrichten. Hier lassen sich natürlich auch andere Zertifikate importieren.
WP Engine stellt kostenlose SSL-Zertifikate von Let's Encrypt zur Verfügung.
Schutz vor Angriffen und Malware
WP Engine hat einige eingebaute Schutzfunktionen, um Angriffe auf Ihre Website proaktiv abzuwehren. Updates von WordPress und PHP sind in allen Tarifen automatisch, sodass veraltete Versionen keine Angriffsfläche bieten. Außerdem gibt es eine Bedrohungserkennung, die Sie auf mögliche Gefahren hinweist.
Für Sichtbarkeit sorgt WP Engine mit Nutzerrechten und Zugriffsprotokollen: Sie können genau festlegen, welche Nutzer auf welche Bereiche Zugriff erhalten und unter „Access Logs“ die Aktivitäten auf Ihrer WordPress-Seite einsehen
Protokolle verraten, wer auf Ihrer Website wann was gemacht hat.
Erweiterte Sicherheitsfunktionen hinter Bezahlschranken
Leider verfrachtet WP Engine die interessanteren Sicherheits-Features hinter Bezahlschranken. Eine Web Application Firewall und erweiterten DDoS-Schutz gibt es beispielsweise nur als Teil einer kostenpflichtigen Erweiterung. Jene sorgt auch dafür, dass Ihre Plugins automatisch upgedatet werden.
Backup-Funktionen von WP Engine
Backups sind der Retter in der Not, falls auf Ihrer WordPress-Website einmal etwas schiefgehen sollte. Hier sorgt WP Engine sowohl mit automatischen Backups als auch mit der Möglichkeit, manuelle Updates zu erstellen, für Sicherheit. Automatische Backups werden täglich angefertigt, manuelle Backups lassen sich jederzeit anlegen.
Alle Ihre Backups – und die Möglichkeit, Ihre WordPress-Seite aus einem Backup wiederherzustellen – finden Sie in der Verwaltung Ihres WordPress-Projekts unter „Backups“. Backups werden bis zu 60 Tage lang gespeichert, was im Vergleich zu anderen Anbietern großzügig ist.
WP Engine fertigt täglich ein automatisches Backup Ihrer WordPress-Seite an.
Insgesamt erfüllt WP Engine die wichtigsten Sicherheitsstandards. Leaks oder Skandale gab es beim Anbieter bisher zudem nicht. Gut gefällt uns, dass automatische Backups bis zu 60 Tage lang aufbewahrt werden. Allerdings ist etwas schade, dass ein paar wichtige Sicherheitsfunktionen, beispielsweise DDoS-Schutz und eine Firewall, nur gegen Aufpreis angeboten werden.
Performance
Damit Ihre Besucher glücklich sind, sollte Ihre WordPress-Website sollte nicht nur sicher sein, sondern auch schnell. Letzteres überprüfen wir in unserem Performance-Test. Dabei vergleichen wir die Performance der Hoster aus unserem Test anhand der vier wichtigsten Metriken: Antwortgeschwindigkeit, Pagespeed, Lasttest und Verfügbarkeit.
Damit die Ergebnisse möglichst vergleichbar sind, haben wir bei jedem Anbieter einen Tarif gewählt, der einem Monatspreis von 20 € möglichst nahekommt. Bei WP Engine fiel die Wahl deshalb auf den „Managed WordPress“-Tarif für 19 € im Monat.
Antwortgeschwindigkeit (Time to First Byte)
Die Antwortgeschwindigkeit des Servers messen wir anhand der Time to First Byte. Diese „Zeit bis zum ersten Byte“ verrät, wie viel Zeit zwischen dem Absenden einer Anfrage vom Nutzer (also eines Besuchers Ihrer Website) bis zur Auslieferung des ersten Bytes an Daten vergeht.
Idealerweise ist die Antwortgeschwindigkeit konstant, doch in der Praxis kommt es oft zu Schwankungen – beispielsweise, weil auch andere Websites auf dem Server liegen und die Performance beeinflussen.
Wir haben die Time to First Byte sechs Wochen lang mit deaktiviertem Cache getestet, um sowohl einen Durchschnittswert als auch einen Eindruck der Schwankungen im Zeitverlauf zu erhalten. Hier das Resultat:
Im Test der Antwortgeschwindigkeit kam es zu einigen Ausschlägen nach oben, doch insgesamt war die Time to First Byte gut.
Die Grafik zeigt zwar regelmäßige Ausschläge nach oben, doch insgesamt waren die Antwortgeschwindigkeiten im Testzeitraum sehr gut. WP Engine zählt zu den schnellsten Hostern aus unserem Vergleich:
Anbieter | TTFB |
---|---|
Cloudways | 0,13 s |
Flywheel | 0,13 s |
WordPress.com | 0,20 s |
Raidboxes | 0,21 s |
WP Engine | 0,21 s |
Siteground | 0,22 s |
DomainFactory | 0,23 s |
dogado | 0,24 s |
IONOS | 0,27 s |
Kinsta | 0,31 s |
GoDaddy | 0,34 s |
HostPress | 0,37 s |
Hostinger | 0,49 s |
Strato | 0,85 s |
Pagespeed (Largest Contentful Paint)
Ein einziges Byte macht aber noch keine Website. Eine bessere Messzahl für die Gesamtperformance und die eigentliche Ladegeschwindigkeit ist daher der Largest Contentful Paint (LCP). Er verrät, wie lange es dauert, bis die Seite das größte Inhaltselement geladen hat. Weil dabei auch Bilder, CSS und Javascript berücksichtigt werden, ist der LCP ein guter Indikator für das Zusammenspiel aller Performance-Optimierungen.
Google sieht das ganz genauso, denn der LCP ist Teil der Core Web Vitals, die Aufschluss über die Benutzerfreundlichkeit einer Website geben. Auch aus SEO-Sicht ist eine gute Pagespeed somit wichtig.
Nun zu unserem Test: Wir haben sechs Wochen lang mehrmals pro Tag mit aktivem Cache die aktuelle Pagespeed überprüft. Die Grafik zeigt den LCP im Zeitverlauf:
Die Pagespeed von WP Engine war in unserem Test konstant.
Auch bei der Pagespeed ist bei WP Engine alles im grünen Bereich:
Anbieter | TTFB |
---|---|
Flywheel | 0,98 s |
Siteground | 0,98 s |
dogado | 1,06 s |
IONOS | 1,09 s |
Kinsta | 1,16 s |
Cloudways | 1,17 s |
WP Engine | 1,17 s |
HostPress | 1,18 s |
Hostinger | 1,30 s |
DomainFactory | 1,36 s |
WordPress.com | 1,36 s |
GoDaddy | 1,38 s |
Raidboxes | 1,50 s |
Strato | 1,92 s |
Lasttest (50 Besucher gleichzeitig)
In unserem Lasttest simulieren wir, wie sich eine Website verhält, wenn plötzlich viele Nutzer auf einmal darauf zugreifen. Wir testen das Ganze mit 50 Usern gleichzeitig – einmal mit aktiviertem Cache, einmal ohne.
Szenario Nr. 1 bereitete keinem der Anbieter aus unserem Test Probleme, also auch WP Engine nicht. Bei ausgeschaltetem Cache hatten einige Provider hingegen etwas zu kämpfen. WP Engine nicht: Die Antwortgeschwindigkeit ging in unserem Test sogar noch etwas zurück.
Größere Besucherzahlen bereiteten WP Engine in unserem Test keine Probleme.
Die Antwortzeiten unter Last waren bei WP Engine im Vergleich mit anderen Hostern exzellent:
Anbieter | TTFB |
---|---|
WordPress.com | 0,16 s |
Hostinger | 0,21 s |
Siteground | 0,21 s |
Strato | 0,24 s |
WP Engine | 0,26 s |
DomainFactory | 0,40 s |
GoDaddy | 0,54 s |
dogado | 1,28 s |
Cloudways | 1,64 s |
HostPress | 2,00 s |
IONOS | 2,22 s |
Kinsta | 2,37 s |
Flywheel | 3,38 s |
Raidboxes | 6,94 s |
Verfügbarkeit (Uptime)
Dann wäre da noch die Uptime, also die Zeit, die Ihre Website auch tatsächlich verfügbar ist. Hier wünschen wir uns einen Wert, der der 100 %-Marke so nahe wie möglich kommt, denn bereits ein halber Prozentpunkt weniger würde eine monatliche Ausfallzeit von dreieinhalb Stunden bedeuten.
Bei WP Engine erlebten wir glücklicherweise gar keine Downtime: In unserem Test, bei dem wir sechs Wochen lang einmal pro Minute die Verfügbarkeit der Website überprüften, war die Website stets erreichbar:
Anbieter | TTFB |
---|---|
WP Engine | 100 % |
WordPress.com | 100 % |
Strato | 100 % |
Raidboxes | 100 % |
IONOS | 100 % |
HostPress | 100 % |
Cloudways | 100 % |
Kinsta | 99,99 % |
DomainFactory | 99,99 % |
Siteground | 99,98 % |
GoDaddy | 99,98 % |
dogado | 99,89 % |
Hostinger | 99,83 % |
Flywheel | 99,78 % |
Gesamtperformance
WP Engine liefert eine durch die Bank exzellente Performance in allen Testkategorien und liegt damit in unserem Vergleich auf dem ersten Platz. So schnell und zuverlässig war kein zweiter Anbieter aus unserem Test:
Anbieter | TTFB | Pagespeed | Lasttest | Uptime | Gesamtnote |
---|---|---|---|---|---|
WP Engine | 0,21 s | 1,17 s | 0,26 s | 100 % | 1,0 |
Siteground | 0,22 s | 0,98 s | 0,21 s | 99,98 % | 1,0 |
WordPress.com | 0,20 s | 1,36 s | 0,16 s | 100 % | 1,3 |
Cloudways | 0,13 s | 1,17 s | 1,64 s | 100 % | 1,3 |
DomainFactory | 0,23 s | 1,36 s | 0,40 s | 99,99 % | 1,3 |
IONOS | 0,27 s | 1,09 s | 2,22 s | 100 % | 1,7 |
GoDaddy | 0,34 s | 1,38 s | 0,54 s | 99,98 % | 1,7 |
HostPress | 0,37 s | 1,18 s | 2,00 s | 100 % | 1,7 |
Kinsta | 0,31 s | 1,16 s | 2,37 s | 99,99 % | 1,7 |
dogado | 0,24 s | 1,06 s | 1,28 s | 99,89 % | 1,7 |
Raidboxes | 0,21 s | 1,50 s | 6,94 s | 100 % | 2,0 |
Hostinger | 0,49 s | 1,30 s | 0,21 s | 99,83 % | 2,3 |
Flywheel | 0,13 s | 0,98 s | 3,38 s | 99,78 % | 2,3 |
Strato | 0,85 s | 1,92 s | 0,24 s | 100 % | 2,7 |
Support
Guter Support ist bei Managed WordPress Hosting besonders wichtig, schließlich möchten Kunden manuelle Verwaltungsaufgaben so gut es geht vermeiden. Hier sind zwei Aspekte wichtig: ein gutes Support-Zenturm mit Anleitungen und Tutorials, sowie schneller Direktsupport über verschiedene Kanäle.
Starten wir mit dem Hilfezentrum: Jenes erreichen Sie über das Support-Icon oben rechts in der Menüleiste. Hier gibt es eine Suchfunktion, mit der Sie schnell relevante Artikel zu Ihrem Problem ausfindig machen. Darüber hinaus sind die Hilfeinhalte in verschiedene Kategorien, wie z. B. „Setup a Site“, „WordPress Help“ oder „Troubleshoot“ unterteilt.
Die Artikel selbst sind gelungen: Jeder Beitrag hat ein Inhaltsverzeichnis, was der Übersicht dienlich ist, und Screenshots und Hyperlinks machen die Anleitungen anschaulicher.
Das Support-Center von WP Engine.
Direktsupport gibt es über den Live-Chat von WP Engine. Hier wurden wir stets schnell zu freundlichen Mitarbeitenden durchgestellt, die sich mit den technischen Spezifikationen und Funktionen von WP Engine gut auszukennen schienen. Der Support-Chat ist rund um die Uhr belegt.
Schade ist, dass es sonst keine Kontaktmöglichkeiten gibt – eine Telefon-Hotline bietet WP Engine beispielsweise nur für den Vertrieb.
Der Support-Chat ist 24/7 belegt.
WP Engine punktet mit schnellem Chat-Support, der rund um die Uhr verfügbar ist, und einem gut ausgestatteten Hilfezentrum. Leider ist der Support nur in englischer Sprache verfügbar, zudem gibt es keine Telefon-Hotline.
Preis
Die Tarife von WP Engine sind in reguläre Managed WordPress-Tarife und E-Commerce-Tarife unterteilt, wobei sich letztere (neben dem Preis) nur bei den integrierten E-Commerce-Funktionen unterscheiden.
Es stehen jeweils vier Tarife zur Auswahl: Startup, Professional, Growth und Scale. Unterschiede gibt es bei den integrierten Websites (1, 3, 10, 30), den empfohlenen Besuchern pro Monat (25.000, 75.000, 100.000, 400.000), dem dedizierten Speicherplatz(10 GB, 15 GB, 20 GB, 50 GB) und der monatlichen Bandbreite (50 GB, 125 GB, 200 GB und 500 GB).
Multisites werden erst ab Professional unterstützt.
Wenn Ihre Bedürfnisse von keinem dieser Tarife abgedeckt werden, bietet WP Engine auch eine benutzerdefinierte Lösung mit erweiterten Funktionen. Eine Übersicht der Tarife finden Sie hier:
Startup | Professional | Growth | |
---|---|---|---|
Monatlicher Effektivpreis | ab 18,02 € | ab 35,44 € | ab 69,07 € |
Vertragslaufzeit (Monate) | 1 - 12 | 1 - 12 | 1 - 12 |
Inklusive | |||
WP Installationen | 1 | 3 | 10 |
Speicherplatz | 10 GB | 15 GB | 20 GB |
Domains | 0 | 0 | 0 |
Datenbanken | 1 | 3 | 10 |
SSL-Zertifikate | unbegrenzt | unbegrenzt | unbegrenzt |
Features | |||
SSD Speicher | ✓ | ✓ | ✓ |
SSD Datenbank | ✓ | ✓ | ✓ |
HTTP/2 | ✓ | ✓ | ✓ |
SSH | ✓ | ✓ | ✓ |
externe Domains | ✓ | ✓ | ✓ |
automatisches Backup | ✓ | ✓ | ✓ |
Cronjobs | ✓ | ✓ | ✓ |
Preisvergleiche sind schwierig, weil jeder Hosting-Anbieter unterschiedliche Tarife mit unterschiedlichen Funktionen anbietet. Der Preis des günstigsten Tarifs ist jedoch ein gute Indikator dafür, wie teuer eine Lösung ist. In der folgenden Tabelle finden Sie einen Vergleich der günstigsten Einsteiger-Tarife der Anbieter aus unserem Test:
Wie Sie sehen, ist WP Engine vergleichsweise teuer und dabei sind weder Domains noch E-Mail-Hosting integriert. Im Gegenzug erhalten Sie aber auch gute bis sehr gute Leistungen in allen Testkategorien und ein rundes Gesamtpaket.
Fazit
WP Engine ist ein Webhoster, dem man anmerkt, dass er sich zu 100 % auf WordPress spezialisiert. In unserem Performance-Test liegt WP Engine auf dem ersten Platz, was für eine exzellente WordPress-Optimierung spricht. Dazu kommt ein benutzerfreundliches, auf WordPress-Funktionen abgestimmtes Dashboard, sowie guter Support und hohe Sicherheitsstandards.
Der Funktionsumfang könnte in mancher Hinsicht noch etwas größer sein, denn einige Features sind nur als kostenpflichtige Extras verfügbar, und Domains gibt es leider nicht dazu. Für deutsche Kunden ist zudem schade, dass die Benutzeroberfläche und der Support bisher ausschließlich in englischer Sprache zur Verfügung stehen.
Insgesamt ist WP Engine jedoch einer der besten Hosting-Provider für WordPress auf dem Markt, der sich den guten Service aber auch bezahlen lässt.
Kundenbewertungen
Kunden von WP Engine scheinen unsere positiven Eindrücke zu teilen: Sie bezeichnen die Lösung als schnell und zuverlässig, auch der Support erhält viel Lob. Hier finden Sie eine Übersicht der Reviews in einigen der wichtigsten Bewertungsportale:
Alternativen
Sie suchen nach einer günstigen Alternative und sind bereit, ein paar Abstriche bei der Performance und beim Support zu machen? Bei Anbietern wie IONOS, DomainFactory oder dogado finden Sie besonders günstige Einsteiger-Tarife.
Die Top 5 der besten Alternativen zu WP Engine finden Sie hier:
Häufige Fragen & Antworten
Ja, WP Engine ist auch für deutsche Kunden geeignet. Bei der Registrierung können SIe sogar deutsche Server auswählen. Allerdings ist die Benutzeroberfläche bisher nur in englischer Sprache verfügbar.
Die Performance von WP Engine ist exzellent: Im Performance-Test von EXPERTE.de lieferte der Hoster hervorragende Pagespeeds und Antwortgeschwindigkeiten, auch unter Last, sowie eine perfekte Uptime, und landete damit im Vergleich mit 14 Anbietern auf dem ersten Platz.
WP Engine ist vergleichsweise teuer. Außerdem deckt es nicht alle Funktionen ab: Domains sind beispielsweise nicht integriert, eine Web Application Firewall und DDoS-Schutz kosten extra.
WP Engine hat keine kostenlose Testversion im Angebot. Dafür können Sie 60 Tage lang Ihr Geld zurückfordern, wenn Sie mit dem Angebot nicht zufrieden sind.