Firefox Proxy: So nutzen Sie einen Proxy in Firefox
Wenn Sie sich etwas mehr Anonymität im Netz wünschen, sind Proxy-Server einen Blick wert. Sie stellen sich schützend zwischen Sie und das Internet, indem sie Anfragen für Sie weiterleiten und dabei Ihre IP-Adresse verschleiern. Die Einrichtung eines Proxy-Servers ist dabei gar nicht so schwierig, und auch im Mozilla Firefox-Browser gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Grundsätzlich gibt es drei Methoden, eine Proxy-Verbindung in Firefox herzustellen: Sie können einen simplen Web-Proxy-Service besuchen, eine Browser-Erweiterung installieren oder den Proxy-Server manuell konfigurieren. Wir stellen alle drei Methoden kurz vor.
1. Möglichkeit: Web-Proxy
Einfacher als per Web-Proxy geht es nicht: Sie müssen nur die Website eines Web-Proxys besuchen und eine URL ins Suchfeld eingeben, und schon wird eine sichere Proxy-Verbindung zu einer Website Ihrer Wahl hergestellt.
Der Vorteil dabei ist, dass Sie nichts installieren oder gar konfigurieren müssen. Je nach Proxy-Tool lassen sich höchstens ein paar simple Einstellungen vornehmen, beispielsweise zur Handhabung von Skripten oder Cookies.
Der Haken an der Sache ist, dass es sich nur um eine simple HTTP-Verbindung handelt, die direkt zu einer einzigen, manuell im Browser ausgewählten Website hergestellt wird. Wenn Sie sich mehr Flexibilität wünschen und beispielsweise Traffic einer Desktop-Anwendung über die Proxy-Verbindung laufen lassen möchten, müssen Sie eine andere Methode wählen.
Der VPN-Anbieter HideMyAss hat auch einen kostenlosen Web-Proxy-Dienst zu bieten.
Vor- und Nachteile
simpel
kostenlos
keine Konfigurierung oder manuelle Einrichtung erforderlich
nur für einfache HTTP-Verbindungen
jede Website muss manuell über die Web-Proxy-Seite besucht werden
Auf der Suche nach einem kostenlosen Web-Proxy? In unserem Artikel zum Thema Web-Proxies stellen wir sieben Anbieter vor.
2. Möglichkeit: Browser-Erweiterung
Sie möchten sich vom Web-Proxy loslösen und etwas flexibler mit Proxy-Verbindung surfen? Dann könnte Ihnen eine Proxy-Browser-Erweiterung gelegen kommen. Damit können Sie die HTTP-Proxy-Verbindung auf den gesamten Browser anwenden. Angeboten werden solche Browser-Erweiterungen von einigen VPN-Diensten, beispielsweise:
CyberGhost Proxy
Die Proxy-Erweiterung von CyberGhost bietet vier Standorte: Deutschland, Rumänien, die Vereinigten Staaten und die Niederlande. Daten-Limits gibt es glücklicherweise nicht, erweiterte Einstellungen sind jedoch auch nicht möglich. Dafür benötigen Sie die Premium-VPN-App des Anbieters, die in der Proxy-Erweiterung beworben wird. Im Test von EXPERTE.de kam jene immerhin auf eine „gute“ Gesamtnote.
Mit der kostenlosen Proxy-Erweiterung von CyberGhost können Sie ohne Daten-Limits surfen.
hide.me Proxy
Mit der Proxy-Erweiterung von Hide.me haben Sie die Wahl zwischen Servern in Deutschland, Kanada und den Niederlanden, sowie der automatischen Serverauswahl. Daten-Limits gibt es keine, und in den Einstellungen können Sie beispielsweise WebRTC deaktivieren und festlegen, dass die Proxy-Verbindung stets automatisch hergestellt werden soll.
Auch Hide.me ergänzt sei VPN-Angebot mit einer eigenen Proxy-Erweiterung.
Hotspot Shield Proxy
Auch die kostenlose Firefox-Proxy-Erweiterung von Hotspot Shield legt Ihnen keine Bandbreiten-Limits in den Weg, bietet dafür (neben der automatischen Standortauswahl) aber ausschließlich Server in den USA. In den Einstellungen finden Sie ein paar nützliche Sicherheits-Features, beispielsweise zum Blockieren von Tracking, Cookies oder Malware.
Vor- und Nachteile
praktisch in den Browser integriert
kostenlos
nur für einfache HTTP-Verbindungen
begrenzte Server-Auswahl
je nach Anbieter gibt es Daten- oder Speed-Limits
3. Möglichkeit: Manuelle Proxy-Einstellungen
Wenn Sie die Proxy-Verbindung flexibler einsetzen möchten, können Sie sie auch manuell konfigurieren. Dafür benötigen zunächst die IP-Adresse eines Proxy-Servers, den Sie verwenden können. Hier gibt es viele kostenlose Angebote, die jedoch häufig recht unzuverlässig sind. Mit der Proxy-Liste von EXPERTE.de finden Sie kostenlose Proxy-IPs, die regelmäßig überprüft werden:
Natürlich gibt es auch zuverlässige Proxy-Server, die Sie gegen Bezahlung mieten können.
Sobald Sie eine Proxy-IP haben, können Sie den Proxy-Server in Firefox manuell einrichten. Wir erklären Schritt für Schritt, wie Sie dabei vorgehen müssen:
1. Klicken Sie aufs Hamburger-Menü oben rechts und im Menü auf Einstellungen.
Öffnen Sie zunächst die Einstellungen.
2. Scrollen Sie bis ganz nach unten zu den Verbindungs-Einstellungen und klicken Sie hier auf Einstellungen.
In den Verbindungs-Einstellungen finden Sie die Proxy-Optionen.
3. Wählen Sie nun die Option Manuelle Proxy-Konfiguration aus. Hier geben Sie ins jeweilige Feld die Proxy-IP und den zugehörigen Port ein, die Sie beispielsweise in der EXPERTE.de Proxy-Liste finden. Beachten Sie dabei, um welchen Proxy-Typ es sich handelt (HTTP/S oder SOCKS5) und kopieren Sie die Informationen ins jeweilige Feld.
Geben Sie die Proxy-Daten ein und klicken Sie auf OK, um die Einrichtung abzuschließen.
4. Klicken Sie im Anschluss auf OK. Nun ist der Proxy-Server aktiviert.
Soweit zu Mozilla Firefox. Falls Sie einen Proxy-Server auch mit anderen Browsern oder auf Betriebssystemebene nutzen möchten, haben wir in unserem Ratgeber zur Proxy-Einrichtung alle Möglichkeiten zusammengestellt.
Vor- und Nachteile
maximale Flexibilität
systemweite Proxy-Einstellungen
kostenlose Proxy-IPs müssen aufgrund von Unzuverlässigkeit häufig manuell gewechselt werden
keine Verschlüsselung
Fazit
Wenn Sie in Ihrem Firefox-Browser eine Proxy-Verbindung herstellen möchten, stehen drei Möglichkeiten zur Auswahl: Sie können einen Web-Proxy nutzen, um einzelne Websites über die anonyme Proxy-Verbindung aufzurufen. Mit einer Browser-Erweiterung können Sie sich den Umweg über die Web-Proxy-Website sparen und die Proxy-Verbindung direkt in der Browser-Taskleiste ein- und ausschalten.
Alternativ können Sie die Proxy-Verbindung direkt in den Firefox-Einstellungen konfigurieren. Dafür benötigen Sie nur eine (kostenlose) Proxy-IP, die Sie beispielsweise in der Proxy-Liste von EXPERTE.de finden. Die kostenlosen Server sind im Vergleich zu kostenlosen Angeboten jedoch häufig unzuverlässig, deshalb kann es sein, dass Sie zunächst einige Proxy-IPs durchprobieren müssen.
Eine zuverlässigere und insgesamt sicherere, dafür in der Regel kostenpflichtige Alternative zum Proxy-Server stellen VPNs dar. Auch damit können Sie Ihre IP-Adresse verschleiern und beispielsweise Ländersperren umgehen, doch zusätzlich wird Ihre Verbindung verschlüsselt. Im zugehörigen Artikel erfahren Sie, welche VPN-Dienste für Firefox besonders geeignet sind.