goneo Webhosting Test: Eine gute Webspace-Wahl?

Jedes Online-Projekt beginnt mit gutem Webhosting. Verlässlich, schnell und sicher sollten die Server sein – und dabei möglichst wenig kosten. goneo wirbt mit Webhosting, das „effizient, preiswert und einfach“ ist. Wir haben uns angeschaut, was der deutsche Anbieter kann.

goneo* ist ein deutscher Webhosting-Anbieter mit Sitz in Minden und einem Rechenzentrum in Frankfurt am Main. Neben klassischen Shared Webhosting-Lösungen bietet er seinen Kunden auch Managed Server, Domains und E-Mail-Konten, sowie einen Homepage-Baukasten.

In dieser Rezension haben wir aber nur das Shared Hosting mit geteilten Server-Ressourcen unter die Lupe genommen.

Unsere Freischaltung nach der Registrierung bei goneo erforderte einen Anruf, mit dem der Anbieter unsere Identität überprüfte. Jener kam zeitnah und die Bestätigung erfolgte direkt im Anschluss.

Nach dem Login landen Sie im goneo-Kundencenter, in dem Sie sowohl Ihren Vertrag als auch die technischen Aspekte Ihres Webhosting-Projekts verwalten. Im Gegensatz zu anderen Hosting-Anbietern wie Contabo oder ALL-INKL gibt es also keine Zweiteilung der Benutzeroberfläche, was das goneo-Dashboard allerdings nicht merklich überfrachtet.

Im Hauptmenü links navigieren Sie zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen. Die Vertragsverwaltung finden Sie in den Menüpunkten unterhalb der „Upgrades“. Unter „Meine Kundendaten“ können Sie Ihre persönlichen Daten oder Zahlungsinformationen bearbeiten; Ihre Rechnungen finden Sie unter „Rechnung-Online“. Hier gelangen Sie auch zum Support – mehr dazu später.

Ihre Webserver-Einstellungen konfigurieren Sie im Menüpunkt „Webserver“. Hier können Sie unter „FTP- und SSH-Zugriff“ mit wenigen Klicks neue FTP-Benutzer anlegen. Ihren Benutzernamen und das Home-Verzeichnis vergibt das System dabei automatisch, ein Passwort müssen Sie selbst erstellen.

Eine automatische Passwort-Erstellung wie bei anderen Anbietern wäre praktisch (vor allem für Nutzer, die noch keinen Passwort-Manager installiert haben).

Im Bereich „Datenbanken Übersicht“ finden Sie Einträge für alle Ihre vorhandenen Datenbanken und können neue mit wenigen Klicks anlegen. Deren Name wird dabei wieder vom System vorgegeben, Sie können aber eine Bemerkung anfügen.

Die Verwaltung Ihrer Datenbanken ist auch mit dem Tool phpMyAdmin möglich, in das Sie sich gesondert einloggen müssen.

Domains werden im gleichnamigen Untermenü bestellt und verwaltet. Möchten Sie eine neue Domain bestellen, können Sie deren Verfügbarkeit mit wenigen Klicks prüfen. Falls Sie eine Domain, deren Inhaber Sie sind, zu goneo umziehen möchten, ist dies hier ebenfalls möglich.

Eine Erinnerung, wie viele Domains in Ihrem Tarif noch verfügbar sind, erhalten Sie allerdings nicht. Diese Informationen können Sie jedoch stets unter „Paketdetails“ einsehen.

goneo entscheidet sich gegen eine Zweiteilung der Benutzeroberfläche in Technik und Verwaltung, ohne dabei Übersichtlichkeit zu opfern. Im Kundenbereich findet man sich schnell zurecht, die beiden Bereiche sind klar voneinander abgegrenzt und die Navigation ist simpel.

Ein Software-Installer ist ohne Einschränkungen Teil jedes goneo-Webhosting-Tarifs. Er heißt clickStart und ermöglicht Nutzern, Content-Management-Systeme wie WordPress, Joomla! oder Drupal, sowie andere Apps wie Shops oder Foren mit wenigen Klicks zu installieren.

Die Installation hat drei Schritte: Zunächst konfigurieren Sie das entsprechende Programm mit Benutzernamen, Passwort und E-Mail-Adresse, dann wählen Sie einen Webserver und eine Datenbank aus – den Rest erledigt goneo. Im Vergleich zu anderen Anbietern ist die Auswahl der verfügbaren Apps leider etwas gering.

In allen vier Tarifen stellt goneo Datenbanken mit SSD-Festplatten zur Verfügung, die weitaus schneller als die HDD-Alternative sind. Auch beim Webspace kommen SSDs zum Einsatz.

SSL-Zertifikate von Let’s Encrypt sind bei goneo in jedem Tarif kostenlos. Aktivieren können Sie die Zertifikate im Webserver-Admin-Panel. Zusätzliche SSL-Zertifikate von anderen Anbietern können Sie allerdings nicht einbinden, auch nicht kostenpflichtig.

Das Aufschalten externer Domains war bei unserem letzten Test noch nicht möglich, doch hier hat goneo mittlerweile nachgebessert. Klicken Sie im Kundencenter im Bereich „Domains“ auf den Button „+ externe Domain hinzufügen“, um den Vorgang zu starten.

Die automatische Sicherung ist etwas komplizierter als bei anderen Anbietern: goneo erstellt zwar ein globales Backup, das aber primär der Sicherheitsoptimierung dient – damit etwa bei Störungen, die von goneo verschuldet sind, keine Daten abhandenkommen.

Dennoch können Sie die Wiederherstellung von verloren gegangenen Daten in Auftrag geben, was aber nur per Kontakt mit dem Kundendienst möglich ist. Dann kann goneo (ohne Garantie) E-Mail-Daten der letzten fünf Tage und Webspace/ Datenbank-Daten der letzten sieben Tage wiederherstellen.

Das lässt sich der Anbieter natürlich bezahlen: Zum Testzeitpunkt musste man als Kunde dafür 50 Euro pro begonnener Arbeitsstunde berappeln.

Dem eigenen Slogan „so einfach ist das“ wird goneo nicht immer ganz gerecht: Manche Dinge, beispielsweise die Wiederherstellung automatisch erstellter Backups, könnten wesentlich einfacher geregelt sein und die Auswahl der Software, die Sie mit clickStart installieren können, ist klein. Auch den HTTP/2-Standard bietet goneo leider noch nicht.

Insgesamt wirkt das Angebot deshalb etwas unflexibel, gerade im Vergleich zu Feature-stärkeren Anbietern wie Contabo.

Note: 2,7

Wie schnell und zuverlässig sind die Server von goneo? Wir haben sechs Wochen lang diverse Messungen angestellt, um einen ausführlichen Eindruck der Performance zu gewinnen. Um gegenüber der Konkurrenz zu bestehen, muss der goneo in vier Kategorien überzeugen:

Zunächst sehen wir uns die Antwortgeschwindigkeit der goneo-Server an, die wir anhand der Time to First Byte messen. Sie gibt an, wie lange es dauert, bis nach dem Absenden einer Anfrage vom Nutzer das erste Daten-Byte ausgeliefert wurde.

Wir haben die Antwortgeschwindigkeit nicht nur einmal, sondern sechs Wochen lang (mit deaktiviertem Cache) getestet. So erhielten wir am Ende nicht nur einen Durchschnittswert, sondern auch einen Eindruck der Schwankungen.

Die folgende Grafik zeigt die jeweils schlechteste Antwortzeit pro Stunde im gesamten Testzeitraum:

goneo performt bei der Antwortgeschwindigkeit insgesamt unterdurchschnittlich, was sicherlich auch an den häufigen Schwankungen liegen dürfte. Im TTFB-Ranking der Anbieter aus unserem Test liegt goneo damit im unteren Drittel:

Ein besserer Indikator für die eigentliche Ladezeit, auch Pagespeed genannt, ist der Largest Contentful Paint (LCP). Er gibt an, wie lange es dauert, bis das größte bzw. wichtigste Inhaltselement einer Seite geladen ist. Weil dazu auch Bilder, JavaScript und CSS zählen, ist der LCP eine gute Basis, um das Zusammenspiel aller Performance-Optimierungen eines Servers einzuschätzen.

Google sieht das übrigens ganz genau so, denn der LCP zählt schon seit längerer Zeit zu den Core Web Vitals, anhand derer die Suchmaschine die Usability von Websites bewertet.

Auch die Pagespeed haben wir regelmäßig getestet, diesmal mit aktiviertem Cache. Hier ist das Ergebnis:

Im Pagespeed-Test macht goneo eine bessere Figur: Die Geschwindigkeiten waren nicht nur konstant, sondern auch absolut solide. Hier war alles im grünen Bereich:

Doch wie sieht es aus, wenn auf einmal mehr Besucher als gewohnt auf unsere goneo-Website zugreifen? Ob die Server mit unerwarteten User-Spitzen fertig werden, prüfen wir in unserem Lasttest, bei dem wir einen Besuch von 50 Nutzern gleichzeitig simulieren. Das Ganze testen wir einmal mit aktiviertem Cache, einmal ohne.

Im Test mit Cache sind in der Regel keine Probleme zu erwarten – was sich auch bei goneo bestätigte. Im Test ohne Cache könnte ein überlasteter Server hingegen für längere Antwortzeiten oder gar komplette Ausfälle sorgen. Glücklicherweise blieb die Performance bei goneo relativ konstant:

goneo macht auch im Lasttest eine gute Figur und liegt in unserem Ranking im guten Mittelfeld:

Eine gute Performance setzt natürlich auch voraus, dass die Website nicht von häufigen Downtimes geplagt ist. Wir haben sechs Wochen lang im Minutentakt getestet, ob unsere Website gerade online ist, um eine durchschnittliche Uptime zu errechnen.

Hier erwarten wir einen Wert, der so nah wie möglich an der 100 %-Marke liegt, denn bereits wenige Prozentpunkte weniger würden viele Stunden Downtime im Monat bedeuten.

goneo hatte mit 99,86 % leider die zweitschwächste Uptime der Hosting-Dienste aus unserem Test – ungefähr eine Stunde pro Monat war unsere Website nicht verfügbar.

goneo war zwar in keinem unserer Performance-Tests an der Spitze, lieferte aber überwiegend solide Geschwindigkeiten. Leider gab es in unserem Testzeitraum etwas zu viele Downtimes. Insgesamt liegt goneo damit im unteren Drittel unseres Performance-Rankings, mit einer gerade noch „guten“ Gesamtnote:

FAQs und Kontaktmöglichkeiten finden Sie im Menüpunkt „Service & Hilfe“. Der Hilfebereich ist recht knapp gehalten und die Antworten wirken etwas lieblos und unpersönlich. Immerhin gibt es eine Suchfunktion, mit der Sie schnell den richtigen Eintrag finden.

Direkten Kontakt können Sie telefonisch, per E-Mail oder Web-Formular aufnehmen, einen Live-Chat gibt es nicht.

Es dauerte ca. 13 Stunden, bis wir eine insgesamt zufriedenstellende Antwort von einem goneo-Mitarbeiter auf unsere per E-Mail geschickten Fragen erhielten. Einige Anbieter waren zwar schneller, andere aber auch deutlich langsamer. Am Telefon warteten wir nur wenige Minuten.

Webhosting bei goneo gibt es in vier verschiedenen Tarifen: Start, Profi, Premium und Ultra. Es gibt dabei flexible Monatstarife, die Sie mit einer Kündigungsfrist von 14 Tagen kurzfristig kündigen können, und etwas günstigere Jahres-Pakete, die Sie zwei Monate zuvor kündigen müssen.

Mit aufsteigenden Tarifen erhalten Sie bessere Performance und mehr Speicherplatz, Datenbanken oder Domains.

Eine aktuelle Preisliste der goneo-Tarife finden Sie hier:

Das Gute zuerst: Uns gefällt die einfache Benutzeroberfläche von goneo, in der wir uns schnell zu Hause fühlten. Die Hosting-Pakete sind relativ günstig und den Direktsupport erlebten wir im Test als schnell und zuverlässig.

Leider macht goneo aber manche Dinge komplizierter, als sie sein müssten: HTTP/2 sollte mittlerweile beispielsweise Standard sein, und auch automatische Backups regeln andere Anbieter wesentlich besser. Dazu kommt eine – im Vergleich mit anderen Hostern – nur mittelmäßige Performance.

goneo bietet also eine gute Grundlage, aber es gibt noch einige Baustellen, die dem Anbieter einen höheren Platz in unserem Ranking verwehren.

In den von uns erfassten Kundenbewertungen schafft es goneo gerade noch auf eine „gute“ Gesamtnote. Viele Nutzer loben das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die hohe Verfügbarkeit. Kritische Stimmen kommen immer wieder zum Support auf, den einige Nutzer als undurchsichtig und wenig hilfreich empfanden.

Sie suchen einen Hosting-Anbieter, der goneo nicht nur bei der Performance schlägt, sondern auch Features wie HTTP/2 unterstützt und die Wiederherstellung von Backups einfach macht? Dann könnten beispielsweise die Hosting-Pakete von 1blu oder Hetzner Online eine gute Wahl sein.

Weitere Alternativen zu goneo finden Sie hier: