Alfahosting Webhosting Test: Wie ist die Performance?

Ein guter Webhosting-Dienst ist das Fundament jedes erfolgreichen Online-Projekts. Er sollte verlässlich, leistungsstark und sicher sein, und dazu neben einem guten Kundenservice auch mit einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. alfahosting* verspricht, alle diese Kriterien zu erfällen.

Wir haben uns den Hoster 'Made in Germany' einmal genauer angeschaut und verraten, was er auf dem Kasten hat.

alfahosting, bzw. die Alfahosting GmbH, ist ein deutscher Provider für Webhosting und andere Internetdienstleistungen mit Sitz in Halle an der Saale. 2017 schloss er sich mit der dogado GmbH zusammen, die ebenfalls Webhosting-Lösungen und WordPress Hosting bereitstellt.

Neben Webhosting-Paketen hat alfahosting mittlerweile auch einen Homepage-Baukasten im Angebot, der in unserem Test im Vergleich zu führenden Anbietern aber etwas abfiel. Das muss jedoch nichts bedeuten – denn Webhosting ist das eigentliche Spezialgebiet von alfahosting.

Anfangs ließ uns alfahosting etwas länger warten als andere Anbieter: Drei Stunden dauerte es, bis unser Account freigeschaltet wurde. Sobald Sie sich schließlich einloggen und loslegen können, begrüßt Sie die Verwaltungszentrale von alfahosting, von der aus Sie alle Funktionen mit wenigen Klicks erreichen.

Im alfahosting-Kundencenter navigieren Sie im Hauptmenü zu Ihren Verträgen, Rechnungen, SSL-Zertifikaten und dem Support. Dieselben Funktionen erreichen Sie über die Module auf der Bedienfläche der Startseite – hier würde sich ein konfigurierbarer Schnellzugriff auf oft genutzte Funktionen anbieten.

Ihre Stammdaten, von der Anschrift bis zu den Zahlungseinstellungen, können Sie mit wenigen Klicks unter „Persönliche Daten“ anpassen. Hier können Sie für zusätzliche Sicherheit auch die 2-Faktor-Authentisfizierung einrichten, um unberechtigte Zugriffe zu vermeiden.

Im Bereich „Meine Verträge“ sehen Sie alle Produkte gelistet, die Sie bei alfahosting bestellt haben. Klicken Sie auf Ihren Hosting-Tarif, um eine Übersicht des Vertrags zu öffnen.

Hier finden Sie, unterteilt in mehrere Tabs, allgemeine Tarifinformationen, Informationen und Anleitungen zum Server, den hauseigenen Homepage-Baukasten und mehr.

Früher mussten sich alfahosting-Kunden bei der technischen Verwaltung ihrer Hosting-Produkte mit der etwas veralteten Confixx-Oberfläche herumschlagen. Mittlerweile kommt dogados CloudPit zum Einsatz, in das Sie sich vom alfahosting-Dashboard aus direkt einloggen können.

Die CloudPit-Benutzeroberfläche gefiel uns schon bei dogado. Für alfahosting-Kunden ist sie somit ein eindeutiges Upgrade der Benutzererfahrung. Gehen wir die wichtigsten Funktionen kurz durch:

Auf der Startseite finden Sie zunächst eine Übersicht der Auslastung Ihres Tarifs, sowie Quick Links zu einigen wichtigen Funktionen und Tools.

Links im Hauptmenü navigieren Sie zu allen wichtigen Hosting-Funktionen. Ihre FTP-Zugänge verwalten Sie beispielsweise im gleichnamigen Untermenü, wo Sie natürlich auch neue Zugänge mit wenigen Klicks hinzufügen und Web-FTP öffnen können.

Im Bereich „Datenbanken“ können Sie neue Datenbanken anlegen und Ihre bestehenden Datenbanken verwalten. Dabei wird ständig angezeigt, wie viele Datenbanken in Ihrem aktuellen Tarif noch frei sind. phpyMyAdmin ist natürlich ebenfalls verfügbar.

Die Domainverwaltung ist auf die beiden alfahosting-Kundenbereiche aufgeteilt: In der vertraglichen Verwaltung können Sie neue Domains bestellen und/ oder übertragen. Im Domain-Bereich in der technischen Verwaltung können Sie diese Domains dann konfigurieren und Subdomains anlegen.

Mach’s gut, Confixx-Konsole: Gut, dass alfahosting mittlerweile genau wie dogado aufs intuitive CloudPit setzt, das die technische Hosting-Verwaltung deutlich vereinfacht.

Ganz so elegant eingebunden wie bei dogado ist es zwar nicht und manche Funktionen sind etwas ungeschickt zweigeteilt (z. B. die Domain-Verwaltung), doch insgesamt ist alfahosting seit der Einführung des CloudPit um einiges benutzerfreundlicher geworden.

Natürlich können Sie auch bei alfahosting gewisse Applikationen mit wenigen Klicks auf Ihrem Webspace installieren. Dazu zählen Content-Management-Systeme wie WordPress, Drupal oder Joomla, Community-Apps wie Chamilo oder phpBB und Marketing-Apps wie Live Helper Chat.

Möchten Sie beispielsweise WordPress installieren, müssen Sie nur eine Version auswählen, einen Installationsordner angeben, eine Datenbank erstellen oder auswählen und eine Domain angeben.

alfahosting verspricht „100 % SSD-Hosting“. Neben den MySQL-Datenbanken profitieren Sie damit auch beim Webspace von SSD-Power, die eine im Vergleich zu HDDs bessere Leistung bietet. Die Größe Ihres Webspace hängt dabei von Ihrem Tarif ab und variiert zwischen 75 GB und 600 GB. Datenbanken können Sie in den Business-Tarifen von Alfahosting sogar unbegrenzt anlegen.

In allen Tarifen haben Sie die Wahl zwischen den aktuellsten PHP-Versionen, inklusive PHP 8. Auch HTTP/2 wird seit der Umstellung aufs CloudPit unterstützt.

SSL-Zertifikate von Let’s Encrypt sind mittlerweile in allen Tarifen kostenfrei enthalten. Weitere SSL-Zertifikate können Sie im Kundenzentrum mit einer Laufzeit von 12 Monaten bestellen.

Backups Ihrer Webdaten, Datenbanken und E-Mails erstellt alfahosting automatisch, und zwar alle drei Stunden. Wie lange die Backups archiviert werden – entweder 7 oder 14 Tage – hängt dabei vom gewählten Tarif ab.

Im CloudPit können Sie die verfügbaren Backups im gleichnamigen Menüpunkt einsehen und mit wenigen Klicks wiederherstellen.

Extern verwaltete Domains können Sie auch bei alfahosting in Ihren Account integrieren, wofür jedoch ein Update der Domain-Nameserver oder eine Weiterleitung via DNS auf die IP des alfahosting-Servers erforderlich ist. Für diesen Vorgang müssen Sie sich aktiv mit alfahosting in Verbindung setzen, eine Funktion im Dashboard gibt es dafür nicht.

Außerdem ist der Service kostenpflichtig: Für die Einbindung von bis zu drei Domains bezahlen Sie 9 Euro. Das Let’s Encrypt SSL-Zertifikat gilt für externe Domains nicht.

Insgesamt deckt alfahosting die wichtigsten Funktionen ab, ist aber noch nicht in jeder Hinsicht State of the Art. Die Verwaltung externer Domains ist woanders beispielsweise weitaus einfacher geregelt.

Die Webhosting-Pakete von alfahosting vereinen laut Anbieter „Top-Performance mit höchster Verfügbarkeit“. Ob herauszufinden, ob das wirklich stimmt, haben wir in unserem Performance-Test vier der wichtigsten Leistungs-Metriken umfassend getestet:

Sehen wir uns zunächst die Time to First Byte (TTFB) an, die ein guter Indikator für die Leistungsfähigkeit des Servers ist. Hierbei handelt sich um die Zeit, die verstreicht, bis der Server nach einer Anfrage das erste Daten-Byte der Website an den Nutzer liefert.

Wir haben die TTFB sechs Wochen lang mit deaktiviertem Cache getestet, um einen Durchschnittswert zu errechnen und zugleich herauszufinden, ob es häufiger zu Schwankungen oder Spitzen kommt. Die folgende Grafik zeigt die jeweils schlechteste Antwortzeit pro Stunde im Zeitverlauf unseres Tests:

Trotz häufiger Schwankungen und eines mehrtägigen Plateaus waren die durchschnittlichen Antwortzeiten von alfahosting in unserem Testzeitraum absolut solide:

Als Nächstes sehen wir uns die durchschnittlichen Ladezeiten bei alfahosting an, die wir anhand des Largest Contentful Paint (LCP) messen. Jener gibt an, wie lange es dauert, bis das größte bzw. wichtigste Inhaltselement einer Seite geladen ist. Dabei werden auch Bilder, JavaScript und CSS berücksichtigt, weshalb der LCP ein recht gutes Bild der Gesamtperformance eines Servers zeichnet.

Auch den Pagespeed-Test haben wir sechs Wochen lang mehrmals täglich (mit aktivem Cache) durchgeführt. Hier ist zunächst wieder das Ergebnis im Zeitverlauf:

Auch im Pagespeed-Vergleich liegt alfahosting mit absolut soliden Zeiten im guten Mittelfeld:

Bisher schlagen sich die alfahosting-Server in unserem Test ziemlich gut. Können sie diese Geschwindigkeit beibehalten, wenn plötzlich mehr Besucher aus gewohnt auf unsere Seite zugreifen? Das überprüfen wir in unserem Lasttest, bei dem wir einen Zugriff von 50 Usern gleichzeitig simulieren.

Wir führten den Test einmal mit und einmal ohne aktivierten Cache durch. Mit aktiviertem Cache kam es bei alfahosting (genau wie bei allen anderen Hosting-Diensten aus unserem Vergleich) zu keinerlei Problemen. Ohne Cache stiegen die Antwortzeiten hingegen etwas an, wie Sie der folgenden Grafik entnehmen können:

Leider performte alfahosting in unserem Test unter Last nur mittelmäßig. Hier sehen Sie das Ranking der Anbieter aus unserem Vergleich:

alfahosting verspricht aber nicht nur Top-Geschwindigkeiten, sondern auch „höchste Verfügbarkeit“. Wie es um jene bestellt ist, haben wir sechs Wochen lang im Minutentakt geprüft. Das Ergebnis: Die Uptime lag bei 99,99 %.

Für eine perfekte Verfügbarkeit, die fünf Anbieter aus unserem Test lieferten, hat es also nicht gereicht, doch mit minimalen Downtimes können wir leben.

alfahosting ist weder der schnellste noch der zuverlässigste Hoster aus unserem Test, bietet aber eine konstante und stabile Leistung, die für die meisten Projekte ausreichend sein dürfte. Bei der Performance unter Last gibt es aber noch viel Luft nach oben.

Das Hilfezentrum von Alfahosting ist eine große FAQ-Seite, in der Antworten zu den wichtigsten Fragen in unterschiedlichen Kategorien gesammelt und regelmäßig aktualisiert werden. Die Einträge sind übersichtlich angeordnet und ausführlich beantwortet, wären mit Screenshots aber noch etwas anschaulicher.

Natürlich gibt es eine Suchfunktion, mit der Sie schnell die richtigen Artikel ausfindig machen können.

Direkten Kontakt können Sie telefonisch oder per Support-Ticket aufnehmen, wobei Kundenbetreuer rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung stehen. Telefonisch sprachen wir bereits nach etwa drei Minuten mit einer sehr hilfsbereiten Mitarbeiterin, die sich jeder unserer Fragen annahm.

Um Support-Tickets zu erstellen, wechseln Sie im Kundencenter zum Bereich „Supportsystem“. Ihren Anfragen können Sie eine von drei Dringlichkeitsstufen verpassen, die auch wirklich etwas bewirken: Unsere als „dringlich“ markierte Frage wurde bereits nach 15 Minuten beantwortet, während unsere eine Stunde davor gestellte Frage mit niedriger Stufe noch ungeöffnet blieb. Die Antwort darauf kam aber ebenfalls schon nach 90 Minuten.

Insgesamt ist der Direktsupport von alfahosting hervorragend und von persönlichen Antworten, schnellen Antwortzeiten und freundlichen Mitarbeitern geprägt. Nur ein Live-Chat könnte ihn noch besser machen. Der FAQ-Bereich könnte zudem noch etwas mehr Aufmerksamkeit vertragen.

Note: 1,3

Bei alfahosting haben Sie die Wahl zwischen flexiblen Tarifen, die Sie monatlich bezahlen, und jährlichen Paketen. Nutzer, die zu Letzteren greifen, belohnt der Anbieter mit etwas günstigeren Preisen und dem Wegfallen der Setup-Gebühr.

Grundsätzlich gibt es dabei vier Tarif-Pakete: Multi L, Multi XL, Business L und Business XL. Die Ss und Ms lässt Alfahosting also gleich außen vor, was den Tarifdschungel etwas lichter macht. Aufsteigend gibt es zum Beispiel je Tarif mehr Inklusivdomains (3 bis 10), SSD-Speicherplatz (75 GB bis 600 GB) oder RAM (512 MB bis 10 GB).

Eine detaillierte Übersicht über die verschiedenen Tarife finden Sie hier:

Fortschritt bringt Verbesserung: Gut, dass sich alfahosting von der veralteten Confixx-Bedienkonsole verabschiedet hat und zum CloudPit gewechselt ist. Jenes macht die Hosting-Verwaltung deutlich intuitiver als bisher. Darüber hinaus punktet alfahosting mit soliden Geschwindigkeiten, einer guten Verfügbarkeit und schnellem Support am Telefon und via Ticket.

Doch nicht in jeder Hinsicht ist Hoster aus der dogado-Familie auf dem neuesten Stand: In unserem Lasttest, bei dem wir die Leistungsfähigkeit der Server unter Last prüfen, schnitt alfahosting beispielsweise nur mittelprächtig ab, und die Einbindung externer Domains ist unnötig kompliziert.

Seit der Generalüberholung der Benutzeroberfläche sind es aber nur noch Kleinigkeiten, die alfahosting einen Platz unter den Top-Hostern verwehren.

Bei Nutzern ist alfahosting sehr beliebt, was sich in einer durchschnittlich „sehr guten“ Note widerspiegelt. Viele Kunden heben besonders den guten Service hervor, der rund um die Uhr Hilfe leistet. Auch die Leistung und die Flexibilität der Pakete sind viel gelobt.

Das CloudPit gefällt Ihnen, doch Sie suchen einen Hoster, der auch das Aufschalten externer Domains einfach macht? Dann ist dogado einen Blick wert – allerdings schnitt der Anbieter im Lasttest noch einmal deutlich schlechter ab als alfahosting.

Eine gute Performance ist Ihr Auswahlkriterium Nr. 1? Dann können Sie es mit 1blu oder ALL-INKL versuchen, den in unserem Performance-Test die Bestnote erhielten.

Weitere Alternativen zu alfahosting finden Sie hier: