webgo Webhosting Test: Wie sind Funktionen und Performance?

Ohne Webspace keine Website. Um Ihre Online-Projekte zu verwirklichen, benötigen Sie zunächst das passende Grundstück, das Sie bei einem Webhosting-Anbieter mieten können. Doch die Auswahl ist groß und alle Anbieter versprechen ungefähr dasselbe: Top-Performance, Top-Service, Top-Sicherheit. Auch webgo macht da keine Ausnahme.

Wir verraten, was die Webhosting-Pakete von webgo wirklich zu bieten haben – und wie sie sich im Vergleich zur Konkurrenz schlagen.

webgo* ist ein deutscher Hosting-Provider mit Sitz in Hamburg. Neben Shared Hosting und Managed Server-Lösungen ist mittlerweile auch ein Homepage-Baukasten Teil der webgo-Produktpalette. Jener überzeugte in unserem Test mit vielen Features und hoher Anpassungsfähigkeit, machte die Bedienung aber etwas komplizierter als nötig.

Ob die Webhosting-Lösungen von webgo dieselben Stärken und Schwächen haben, verrät unser Test.

webgo ließ uns nach der Registrierung nicht lange warten: Die Freischaltung erfolgte direkt nach unserer Bestellung. Sie finden Ihr Webhosting-Paket im Kundenportal, wo auch andere aktive Verträge - beispielsweise zum Homepage-Baukasten des Anbieters - mit eigenen Bedienelementen vertreten sind.

Im Webhosting-Modul können Sie zwischen der Vertragsverwaltung und dem technischen „Webspace Admin“-Panel wechseln. Erstere beherbergt Ihre Vertragsübersicht mit Zugangsdaten für Ihren FTP-Account, den webgo automatisch anlegt.

Ihre Stammdaten hingegen finden Sie unter der Schaltfläche „Benutzeraccount“ in der oberen Menüleiste. Dort können Sie auch Ihre Rechnungen einsehen und Ihr Passwort ändern. 2-Faktor-Authentifizierung bietet webgo dort aber bisher leider nicht.

Auch neue Domains können Sie im Kundenportal der Vertragsverwaltung bestellen. Dafür müssen Sie nur Ihre Wunschdomain ins Suchfenster eintippen, und webgo überprüft ihre Verfügbarkeit.

Hier haben Sie auch die Möglichkeit, bestehende Domains umzuziehen oder extern aufzuschalten. Subdomains hingegen legen Sie in der Webspace Admin-Konsole in der Domainverwaltung an.

Im Webspace Admin-Bereich spielt sich die technische Verwaltung ab. In der Menüleiste links sind hier die verschiedenen Webspace-Funktionen gelistet, eingeteilt in die Kategorien „Server“, „Statistik“, „E-Mail“, „Datenbanken“ und „Paket-Verwaltung“. In letzterer finden Sie beispielsweise den Link zum WebFTP-Client, wobei webgo für FTP-Transfers FileZilla empfiehlt.

Neue MySQL-Datenbanken können Sie im entsprechenden Untermenü mit wenigen Klicks anlegen. Den Datenbanknamen gibt webgo dabei vor und erstellt auf Wunsch, wie die meisten Anbieter, automatisch ein sicheres Passwort.

Verwalten lassen sich Ihre Datenbanken auch mit phpMyAdmin, wo Sie sich mit den entsprechenden Zugangsdaten einloggen können.

Die Bedienung von webgo ist solide, aber etwas überladen und weniger intuitiv als bei anderen Anbietern. Die verschiedenen Bereiche könnten klarer voneinander abgegrenzt sein, und wenn sich die technische und vertragliche Seite überkreuzen, entstehen Schnittstellen, die etwas die Übersicht rauben.

Viele Unterseiten wirken zudem einfach zu vollgepackt. In der Vertragsverwaltung gibt es beispielsweise eine FAQ-Fläche, wo es auch ein Link zum Support-Bereich oder ein aufklappbares Hilfefenster getan hätte, oder Werbung für einen gewonnenen Award (wir sind doch längst Kunde – genug mit der Werbung).

Die Kritik ist also dieselbe, die wir auch am webgo Homepage-Baukasten hatten: Die Benutzeroberfläche könnte etwas Luft zum Atmen gebrauchen.

Wenn Sie auf Ihrem frisch gebuchten Webspace schnell Anwendungen wie WordPress installieren möchten, kommt Ihnen webgo in allen Tarifen mit einem praktischen One-Click-Installer entgegen. Sie finden ihn im Bereich „Paket-Verwaltung“.

Im Gegensatz zu vielen Anbietern gibt es keine tarifgebundenen Beschränkungen, dafür ist die Anzahl der verfügbaren Software aber auch überschaubar – Typo3 beispielsweise fehlt.

webgo rühmt sich mit 100 % SSD Hosting-Power. Das bedeutet, dass sowohl Ihre Datenbanken als auch Ihr Webspace auf schnellen SSD-Festplatten liegen, die im Vergleich zur HDD-Alternative eine wesentlich bessere Leistung liefern. Auch HTTP/2 kommt auf allen webgo-Servern zum Einsatz.

SSL-Zertifikate von Let’s Encrypt gibt in allen webgo-Tarifen kostenlos. Sie können sie im Admin-Bereich in der „Paket-Verwaltung“ generieren. Bei Bedarf können Sie auch ein kostenpflichtiges SSL Zertifikat dazu buchen, das Sie entweder direkt bei webgo erhalten oder extern von einem SSL-Anbieter kaufen.

Externe Domains können Sie bei webgo kostenlos und ohne große Umstände hinzufügen. Dies erledigen Sie im Kundenportal, wo Sie auch neue Domains registrieren. Tragen Sie hier einfach den Domainnamen ein und wählen Sie aus, dass Sie die Domain extern aufschalten möchten.

Automatische Backups, die bis zu fünf Tage aufbewahrt werden, macht webgo nur von den Datenbanken. Sicherungen der FTP-Daten müssen Nutzer hingegen selbst vornehmen, wofür natürlich – je nach CMS – viele Plugins zur Verfügung stehen. Insgesamt könnte webgo hier etwas entgegenkommender sein, denn andere Anbieter legen Backups der gesamten Daten an und speichern sie etwas länger.

Mit unbegrenzter SSD-Power, HTTP/2, automatischen Backups und kostenlosen SSL-Zertifikaten erfüllt webgo die meisten Anforderungen, die wir an einen Hosting-Provider stellen. Nicht alle Features sind so kundenfreundlich umgesetzt, wie sie es sein könnten, doch insgesamt gibt es hier wenig zu meckern.

webgo verspricht „ultra schnelles“ Webhosting mit „Top Performance“. Ob das wirklich stimmt, prüfen wir mit vier Performance-Tests. Dabei konzentrieren wir uns auf vier Faktoren:

Um die Resultate der Anbieter möglichst vergleichbar zu machen, haben wir für unsere Performance-Tests jeweils einen Tarif für einen ähnlichen Preis (ca. 60 € jährlich) ausgewählt.

Beginnen wir mit der Antwortgeschwindigkeit, die wir anhand der Messzahl Time to First Byte messen. Sie beschreibt das Zeitintervall zwischen einer User-Anfrage und dem Erhalt des ersten Daten-Bytes vom Server. Generell gilt: Je schneller der Server Daten sendet, desto leistungsfähiger ist er.

Wir haben die Antwortgeschwindigkeit in unserem sechswöchigen Testzeitraum regelmäßig getestet, um einen Durchschnittswert zu errechnen und mögliche Schwankungen festzuhalten. Der Cache war während des Tests deaktiviert.

Der folgenden Grafik können Sie die jeweils schlechteste Antwortzeit pro Stunde im Testzeitraum entnehmen:

Insgesamt war die Antwortgeschwindigkeit in unserer Testperiode relativ konstant und es gab nur vereinzelt Ausschläge nach oben. Was die durchschnittliche Geschwindigkeit angeht, lieferte webgo im Vergleich mit anderen Anbietern jedoch „nur“ solide Leistungen. Im Ranking liegt der Hoster damit im Mittelfeld:

Die Pagespeed von webgo, also die Ladegeschwindigkeit einer bei webgo betriebenen Website, bewerten wir anhand der Messzahl Largest Contentful Paint (LCP). Der LCP verrät, wie lange der Server braucht, um das größte Inhaltselement einer Seite zu laden. Weil dabei auch Bilder, JavaScript und CSS berücksichtigt werden, ist der LCP ein guter Indikator für das Zusammenspiel aller Performance-Optimierungen eines Servers.

Auch unseren Pagespeed-Test haben wir sechs Wochen lang regelmäßig (mit aktiviertem Cache) ausgeführt. Hier ist das Ergebnis im Zeitverlauf:

Im Pagespeed-Vergleich aller Hosting-Dienste aus unserem Test liegt webgo erneut im Mittelfeld:

Wie verhält sich unsere bei webgo gehostete Website bei einem plötzlichen Besucheransturm? In unserem Lasttest überprüfen wir, wie der Server unter Last performt, indem wir einen Besuch von 50 Nutzern gleichzeitig simulieren. Den Test führen wir einmal mit und einmal ohne aktivierten Cache durch.

webgo bestand beide Tests mit Bravour: Auch ohne aktivierten Cache hatte die gestiegene Besucherzahl kaum Auswirkungen auf die Antwortgeschwindigkeit. Die Grafik zeigt, wie sich die Antwortzeit (blaue Linie) bei steigender Besucherzahl (graue Fläche) entwickelte:

Die Antwortgeschwindigkeit unter Last war exzellent und sichert webgo in dieser Kategorie einen Platz auf dem Siegertreppchen:

Schnelle Ladezeiten sind natürlich nur hilfreich, wenn die Website überhaupt verfügbar ist. Um zu prüfen, wie häufig es bei webgo zu Ausfällen kommt, haben wir die Verfügbarkeit unserer Website im Testzeitraum einmal pro Minute getestet.

Das Ergebnis: webgo ist einer von fünf Hostern, die in unserem Test eine perfekte Uptime von 100 % erzielen konnten.

Mit soliden Antwort- und Ladezeiten, einer exzellenten Performance im Lasttest und einer im Testzeitraum perfekten Verfügbarkeit sichert sich webgo in unserem Gesamtranking die Bronzemedaille. Nur bei 1blu und ALL-INKL war die Performance insgesamt noch runder.

Im übersichtlichen Hilfe-Center von webgo finden Sie FAQ-Beiträge, die logisch nach Kategorien sortiert sind. Eine Suchfunktion gibt es natürlich ebenfalls.

Direkten Kontakt können Sie per E-Mail, Telefon und sogar Live-Chat aufnehmen. webgo-Mitarbeiter stehen dabei von montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr zur Verfügung, am Wochenende und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Eine Antwort auf unsere Frage per Support-Ticket erhielten wir nach etwa 20 Stunden.

Der Hilfebereich von webgo ist vorbildlich, am Telefon sprachen wir blitzschnell mit einem Mitarbeiter und auch die Antwortzeit per E-Mail ist im grünen Bereich. Der Support-Chat, der auch Nicht-Kunden offensteht, ist ein besonderer Bonus, der gerade im Hosting-Bereich nicht alltäglich ist.

Note: 1,3

Im Webhosting gibt es bei webgo vier verschiedene Tarife: Starter, Profi, Business und Power. Gegen das Starter-Paket spricht vor allem das Fehlen von Cronjobs. Zudem gibt es bei webgo in jedem Tarif RAM-Begrenzungen. Davon abgesehen greifen die typischen Abstufungen bei Inkluusiv-Domains, Webspace oder E-Mail-Konten.

Eine aktuelle Preisliste der Tarife des Anbieters finden Sie hier:

Die Webhosting-Pakete von webgo bewegen uns zu einem ähnlichen Fazit wie der Homepage-Baukasten des Anbieters: Hier stimmt fast alles, nur die Bedienung könnte noch etwas besser sein. webgo ist technisch auf der Höhe der Zeit und heimst mit schnellen Ladezeiten und einer perfekten Verfügbarkeit Bestnoten bei der Performance ein.

Mit dem webgo-Kundenportal wurden wir aber nicht ganz warm, denn das Interface ist etwas in die Jahre gekommen und nicht so intuitiv wie andere Cloud-Plattformen. Wenn Sie mit einer etwas angestaubten Bedienung leben können, ist webgo aber eine gute Wahl.

webgo schneidet bei den Kunden gut ab: Viele Rezensionen loben besonders den kompetenten und schnellen Kundensupport. webgo ist in den Bewertungsportalen aber auch viel unterwegs und antwortet - fast schon zu bemüht - auf negative Reviews. Jene beschweren sich gelegentlich beispielsweise über Server-Ausfälle oder Probleme bei der Kündigung. Der Großteil der Kunden scheint aber sehr zufrieden zu sein.

Die einzige Front, an der uns webgo nicht ganz überzeugt, ist die Benutzerfreundlichkeit. Hier machen andere Allround-Talente wie dogado oder ALL-INKL eine bessere Figur.

Was die Performance angeht, musste sich webgo in unserem Ranking nur gegen 1blu und ALL-INKL geschlagen geben.

Eine Auswahl beliebter Alternativen zu webgo finden Sie hier: