Webhosting

Website-Anbieter wechseln: So gelingt der Website-Umzug

Autor
Janis von Bleichert
Letzte Aktualisierung
18. Dez. 2023

Sie spielen mit dem Gedanken, Ihrem Webhosting-Anbieter den Laufpass zu geben? Wenn er Ihre Bedürfnisse ignoriert, nicht genug Unterstützung bietet und/ oder zu sehr mit anderen Websites beschäftigt ist, ist es vielleicht wirklich Zeit für einen Neuanfang. Doch wie klappt der Wechsel des Hosting-Providers?

Wir verraten, wie Sie den Webhosting-Anbieter Ihrer Website wechseln, was Sie dabei beachten müssen und welche Hosting-Dienste in unserem Test eine gute Figur machen.

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Was bedeutet ein Wechsel des Hosting-Anbieters?

Den Hosting-Anbieter zu wechseln heißt, eine Website von einem Webserver auf einen anderen umzuziehen. Dabei geht es nicht nur um die physischen Dateien und Datenbanken der Website, sondern auch um E-Mail-Dienste, verbundene Anwendungen und die Domain selbst.

Wann ist es Zeit, den Hosting-Provider zu wechseln?

Kein Anbieter ist perfekt und Kompromisse müssen Sie überall eingehen. Doch wenn es bei einem oder mehreren der folgenden Faktoren auf Dauer hakt, ist ein Wechsel vermutlich die beste Entscheidung:

  • Schlechte Performance
    Ihre Website lädt oft langsam oder ist häufig gar nicht verfügbar? Dann sollten Sie sich einen schnelleren, zuverlässigeren Hosting-Service suchen – denn Ihre Kunden und Besucher werden eine schlechte Website-Performance nicht lange in Kauf nehmen.

  • Mangelnder Support
    Beim Kundensupport gibt es zwischen den Anbietern enorme Qualitätsunterschiede. Wenn Sie feststellen, dass Ihr Hosting-Provider nicht zeitnah oder effektiv auf Ihre Anfragen reagiert, könnte das ein Grund sein, sich nach alternativen Lösungen umzusehen.

  • Zu teuer
    Der Neukunden-Bonus greift nicht länger und Sie haben das Gefühl, deutlich zu viel für Ihren Webspace zu bezahlen? Ein Wechsel kann sich finanziell lohnen, die Einsparungen sollten aber mit dem Aufwand, den ein Umzug verursacht, abgewägt werden.

  • Fehlende Funktionen
    Ihr Unternehmen hat sich seit dem Launch Ihrer Website weiterentwickelt, und mit ihm auch Ihre Webhosting-Anforderungen? Wenn Ihr aktueller Anbieter nicht skaliert oder Funktionen, die Sie dringend benötigen, nicht anbietet, könnte es Zeit sein, zu einem flexibleren Service zu wechseln.

  • Sicherheitsbedenken
    Wenn Webhosting-Dienste Schlagzeilen machen, geschieht das oft aus den falschen Gründen – beispielsweise, weil sie Opfer eines Hacking-Angriffs wurden oder Kundendaten anderweitig in falsche Hände gefallen sind. Wenn Sie Bedenken haben, dass die Sicherheit Ihrer Website und der darauf gespeicherten Daten bedroht ist, sollten Sie den Wechsel nicht mehr lange hinauszögern.

So funktioniert ein Hosting-Umzug

Sie haben beschlossen, zu wechseln. Wie geht es nun weiter? Wir erklären Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Website von einem Hosting-Provider zum anderen umziehen können.

Den neuen Anbieter auswählen

Machen Sie mit Ihrem aktuellen Anbieter erst Schluss, wenn sein Nachfolger bereits in den Startlöchern steht. Bei dessen Auswahl sollten Sie besonders wählerisch sein, damit sich das Problem nicht bald wiederholt.

Um Ihnen bei der Suche nach dem besten Anbieter für Ihre Bedürfnisse zu helfen, haben wir 15 Webhosting-Lösungen umfassend getestet und in Kategorien wie „Einrichtung & Bedienung“, „Features“, „Performance“, „Support“ und „Preis“ miteinander verglichen.

Die Schwächen Ihres aktuellen Hosting-Anbieters sind ein guter Startpunkt für die Suche nach seinem Ersatz. Was genau stört Sie am aktuellen Provider?

Aktueller Hosting-Anbieter zu teuer?

Ihr aktueller Hosting-Anbieter ist einfach zu teuer für das, was er leistet? Wenn Sie in erster Linie nach einer kostengünstigen Option suchen, ist unsere Zusammenstellung der günstigsten Webhosting-Anbieter einen Blick wert:

Aktueller Hosting-Anbieter zu langsam?

Es ist vor allem die Performance, die beim aktuellen Provider zu wünschen übrig lässt? Dann lohnt sich ein Blick in unserem Performance-Test, bei dem wir die wichtigsten Performance-Kriterien der Hosting-Anbieter überprüfen. Das Ergebnis – und die schnellsten Hosting-Provider – haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Umfangreiche Testberichte zu 15 Webhosting- und 15 WordPress Hosting-Anbietern, sowie zahlreiche Anleitungen und Ratgeber-Texte, finden Sie hier:

Option 1: Migrationsservice des Anbieters nutzen

Weil Hosting-Dienste Kunden von der Konkurrenz abwerben möchten, ist es in ihrem Interesse, den Umzug so einfach wie möglich zu machen. Als Neukunde mit einem bestehenden Website-Projekt bei einem anderen Provider profitieren Sie deshalb bei vielen Hosting-Diensten von einem Migrationsservice, der Ihnen den Großteil der Arbeit abnimmt.

Die meisten Hosting-Anbieter erleichtern die Migration mit einem professionellen Umzugsservice.

Der genaue Ablauf des Umzugs kann von Anbieter zu Anbieter etwas abweichen. So funktioniert es beispielsweise bei unserem Webhosting-Testsieger mittwald:

Schritt 1: Zunächst kontaktieren Sie den mittwald-Support, um die Details des Umzugs (z. B. den Zeitplan) und mögliche Rückfragen zu klären. Dann macht sich das mittwald-Team an die Arbeit.

Schritt 2: mittwald überträgt die Daten Ihres Website-Projekts, inklusive CMS und Domains, übernimmt nötige Konfigurations-Anpassungen und führt einige Tests durch.

Schritt 3: Ihre E-Mail-Postfächer können Sie nun selbst mit mittwalds kostenlosem Umzugstool übertragen. Alternativ können Sie den Transfer auch ans mittwald-Team abgeben, was jedoch eine Extra-Gebühr kostet.

Der Umzug dauert in der Regel 5–10 Werktage. Wer bereit ist, mehr zu bezahlen, kann aber auch eine Express-Migration in 2–3 Werktagen beantragen.

Welche Hosting-Dienste bieten einen Migrationsservice?

Wir haben 15 Webhosting- und 14 WordPress Hosting-Provider getestet. Bei den regulären Hosting-Diensten bietet nur mittwald einen richtigen Migrationsservice, der für WordPress-, TYPO3-, Shopware- und WooCommerce-Projekte geeignet ist. Manche Anbieter, beispielsweise ALL-INKL, unterstützen die Migration aber mit speziellen Tools, die Sie durch alle Schritte des Transfers führen.

Bei WordPress Hostern sind Migrations-Dienste gängiger:

  • SiteGround bietet einen kostenpflichtigen Migrations-Dienst und ein kostenloses Plugin, mit dem Sie den Umzug selbst übernehmen können.

  • Raidboxes hat einen Gratis-Umzugsservice, mit dem Sie Ihr Projekt mit wenigen Klicks transferieren.

  • Kinsta übernimmt den Umzug von Standard-WordPress-Installationen kostenlos, doch für manche Transfers (z. B. von Online-Shops oder Multisite-Netzwerken) wird eine Gebühr fällig.

  • HostPress bietet einen kostenlosen Umzugsservice für Neukunden.

  • Hostinger bietet einen kostenlosen Migrations-Dienst, der Websites innerhalb von 48 Stunden umzieht.

  • Cloudways spendiert jedem Neukunden eine kostenlose Migration durch den integrierten Migrationsservice – weitere Transfers sind hingegen kostenpflichtig. Ein hauseigenes Migrations-Plugin gibt es aber auch.

  • Flywheel bietet einen Transfer-Service, der sich innerhalb von drei Tagen um den Umzug Ihrer Website kümmert. Wenn es schnell gehen muss, können Sie gegen einen Aufpreis auch eine beschleunigte Migration innerhalb von acht Stunden buchen.

  • DomainFactory hat keinen richtigen Umzugsservice, bietet aber eine Auto-Migrationsfunktion, mit der Sie den Transfer mit wenigen Klicks selbst erledigen können.

Option 2: Migration manuell durchführen

Sie gehen die Sache lieber manuell an oder der Anbieter Ihrer Wahl bietet keinen (kostenlosen) Migrations-Service? Auch kein Problem. Dann sollten Sie zuallererst ein paar Vorbereitungen treffen.

1.

Vorbereitung und Planung

Weil immer etwas schiefgehen kann, ist es ratsam, alle Daten der Website, einschließlich Dateien, Datenbanken und E-Mails, mit einem Backup abzusichern. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie alle Zugangsdaten sowohl für Ihren aktuellen als auch für Ihren neuen Hosting-Anbieter bereithalten. Folgende Daten könnten dabei wichtig sein:

  • Zugangsdaten zum aktuellen Hosting-Konto: Dies beinhaltet Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort für das Hosting-Dashboard oder den Kontobereich Ihres aktuellen Anbieters. Diese Daten sind notwendig, um auf Ihre bestehenden Website-Dateien, Datenbanken und E-Mail-Konten zuzugreifen und sie zu sichern.

  • FTP-Zugangsdaten: FTP (File Transfer Protocol) Zugangsdaten sind erforderlich, um Dateien zwischen Ihrem Computer und dem Webserver zu übertragen. Dazu gehören der FTP-Servername, Benutzername und Passwort.

  • Datenbankzugriff: Für den Zugriff auf Ihre Website-Datenbanken benötigen Sie in der Regel einen Datenbank-Hostnamen, Benutzernamen und Passwort. Dies ist wichtig, wenn Sie eine Website betreiben, die auf einem Content-Management-System wie WordPress basiert.

  • Zugangsdaten für den Domain-Registrar: Wenn Sie planen, Ihre Domain zu Ihrem neuen Hosting-Anbieter zu übertragen, benötigen Sie Zugangsdaten für den Account, in dem Ihre Domain registriert ist.

  • Zugangsdaten zum neuen Hosting-Konto: Dies umfasst die Anmeldedaten, die Sie von Ihrem neuen Hosting-Anbieter erhalten, einschließlich Informationen zum Zugriff auf Ihr neues Hosting-Dashboard, FTP-Zugriffsdaten und andere relevante Details.

2.

Domain übertragen

Wenn Sie planen, Ihre Domain zum neuen Anbieter umzuziehen, sollten Sie den Prozess so früh wie nötig starten. Auch hier ist der genaue Ablauf von Anbieter zu Anbieter etwas unterschiedlich, doch die grundlegenden Schritte sind immer dieselben. So gehen Sie beispielsweise vor, wenn Sie von mittwald zu dogado wechseln möchten:

Schritt 1: Für den Domain-Umzug benötigen einen sogenannten Auth-Code, den Sie von Ihrem alten Hosting-Provider erhalten. Bei mittwald erhalten Sie ihn, wenn Sie im Kundencenter unter „Domains“ auf „Löschen/ Kündigen“ und bei der Kündigung die „Freigabe zum Provider-Wechsel“ auswählen. Der Auth-Code wird dann per E-Mail an den eingetragenen Domain-Inhaber geschickt.

Schritt 2: Wenn Sie den Auth-Code haben, können Sie den Umzug bei Ihrem neuen Hosting-Anbieter in die Wege leiten. Bei dogado geben Sie die Domain, die Sie umziehen möchten, einfach in der Domainsuche ein und klicken im passenden Eintrag auf „Umziehen“.

Suchen Sie in der Domainsuche nach Ihrer Domain, die Sie umziehen möchten.

Schritt 3: Nun müssen Sie den Auth-Code, den Sie vom alten Anbieter erhalten haben, eingeben. Die Domain wird dann zu dogado umgezogen.

Geben Sie nun den Auth-Code ein.

3.

Daten übertragen

Nun müssen Sie Ihre Website-Daten auf dem neuen Server hochladen. Wenn Sie nicht den Umzugsservice Ihres neuen Hoster nutzen, müssen Sie die Datenübertragung manuell über FTP vornehmen.

Falls Sie nicht ohnehin schon ein Backup angelegt haben, sollten Sie spätestens jetzt Ihre Website-Daten vom aktuellen Server sichern. Dies umfasst Dateien, Skripte, Bilder und Datenbanken.

Im Anschluss können Sie ein FTP-Programm wie FileZilla verwenden, um alle Dateien Ihrer Website vom alten Server auf Ihren lokalen Computer herunterzuladen. Dann verbinden Sie sich via FTP zum Server des neuen Hosting-Anbieters, wo Sie die Daten im Verzeichnis Ihrer Website hochladen.

Eines der beliebtesten FTP-Programme ist FileZilla.

Sie können die etwas mühsame, manuelle Server-zu-Server-Migration per FTP aber auch umgehen, indem Sie ein Migrations-Tool wie Mover oder (für WordPress-Websites) WordPress-Plugins wie Migrate Guru nutzen.

4.

Datenbank übertragen

Wenn Sie Ihre Dateien auf den neuen Server übertragen haben, müssen Sie das Ganze mit Ihrer Datenbank wiederholen.

Schritt 1: Zunächst müssen Sie Ihre Datenbank im Control Panel des alten Hosters exportieren. Das erfolgt meist über phpMyAdmin. Für den Export wählen Sie am besten das SQL-Format.

Nutzen Sie phpMyAdmin, um Ihre Datenbank zu exportieren.

Schritt 2: Nun erstellen Sie im Control Panel des neuen Hosting-Anbieters eine neue Datenbank und importieren die exportierte SQL-Datei.

5.

Website testen

Wenn Sie alle Daten und Datenbanken umgezogen haben, können Sie Ihre Website im Prinzip beim neuen Anbieter live schalten. Zunächst sollten Sie aber überprüfen, ob alle Links, Funktionen und Anwendungen den Umzug überlebt haben und korrekt funktionieren. Viele Hosting-Anbieter bieten dafür eine temporäre URL oder die Möglichkeit, eine Subdomain zu erstellen, um Ihre Website auf dem neuen Server zu testen, bevor die DNS-Einstellungen aktualisiert werden.

Hier ist eine kleine Checkliste der Aspekte, auf die Sie beim Testen der umgezogenen Website achten sollten:

  • Funktionalität-Checks

    • Seitenaufruf: Überprüfen Sie alle Seiten Ihrer Website, um sicherzustellen, dass sie korrekt geladen werden und keine 404-Fehler (Seite nicht gefunden) auftreten.

    • Interaktive Elemente: Testen Sie bei allen interaktiven Elemente (z. B. Kontaktformulare, Suchfunktionen, Anmelde- und Registrierungsformulare, Einkaufswagen bei Online-Shops), ob sie funktionieren, wie sie sollen.

    • Responsive Design: Überprüfen Sie, ob Ihre umgezogene Website auf verschiedenen Geräten (Smartphones, Tablets) richtig dargestellt wird. Unser Mobile Friendly-Test kann Ihnen dabei helfen.

  • Link- und Content-Checks

    • Interne Links: Stellen Sie sicher, dass alle internen Links korrekt funktionieren und keine davon ins Leere führen.

    • Externe Links: Überprüfen Sie auch externe Links auf ihre Gültigkeit.

    • Medieninhalte: Stellen Sie sicher, dass alle Bilder, Videos und Audiodateien korrekt geladen werden und sichtbar sind.

  • Performance-Checks

    • Ladezeiten: Testen Sie die Ladezeiten der Website. Dafür gibt es verschiedene Tools – Sie können beispielsweise den Pagespeed-Test von EXPERTE.de nutzen.

    • Stresstests: Bei größeren Websites kann es sinnvoll sein, einen Lasttest durchzuführen, um zu sehen, wie die Website unter hoher Belastung reagiert.

  • Sicherheits-Checks

    • SSL-Zertifikat: Überprüfen Sie, ob ein SSL-Zertifikat korrekt installiert ist.

    • Datenschutzrichtlinien: Stellen Sie sicher, dass alle Datenschutzrichtlinien und rechtlichen Anforderungen erfüllt sind.

Fazit

Keine falsche Loyalität: Wenn Ihr Hosting-Anbieter nicht mehr leistet, was er verspricht, wird es Zeit, Ersatz zu suchen.

Der Umzug einer Website von einem Provider zum anderen ist gar nicht so kompliziert, weil fast viele Hosting-Dienste Migrations-Tools oder -Services bereitstellen, die für Neukunden häufig sogar kostenlos sind. Doch auch eine manuelle Migration ist kein Problem, solange Sie sie sorgfältig planen und alle wichtigen Aspekte berücksichtigen, vom Domaintransfer bis zur Datenübertragung.

Am wichtigsten ist, dass Ihr neuer Hosting-Anbieter seine Sache besser macht als der alte. Unser Vergleich der besten Hosting-Dienste kann Ihnen dabei helfen, die für Sie und Ihre Bedürfnisse ideale Lösung zu finden.

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1,6
Testergebnis
gut
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Janis von Bleichert hat Wirtschaftsinformatik an der TU München und Informatik an der TU Berlin studiert. Er ist seit 2006 selbständig und ist der Gründer von EXPERTE.de. Er schreibt zu den Themen Hosting, Software und IT-Security.
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