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VPN und Tor kombinieren – ob und wann es sinnvoll ist

Letzte Aktualisierung
2. März 2022
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Es gibt viele gute Gründe, anonym im Internet zu surfen. Indem Sie Ihre Identität verschleiern, können Sie sensible Daten vor Hackern schützen oder nervige Ländersperren aushebeln, die Ihren Zugriff auf Netflix & Co. einschränken. Noch wichtiger ist die Anonymität im Netz, wenn Sie als Blogger oder Whistleblower um Leib und Leben fürchten müssen.

VPNs und Tor sind zwei beliebte Lösungen, die mehr Anonymität und Sicherheit im Netz versprechen. Wäre eine Kombination beider Methoden also ideal, um die eigene Sicherheit noch weiter zu steigern? In diesem Artikel erklären wir Ihnen, in welchen Fällen VPN und Tor im Verbund sinnvoll sind und wie Sie dabei genau vorgehen müssen.

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Wie sich VPN und Tor unterscheiden

VPN und Tor sind zwei bewährte Methoden, mit denen Sie Ihre Daten schützen und einige Online-Einschränkungen wie Geoblocking und Zensurmaßnahmen umgehen können. Es handelt sich jedoch um unterschiedliche Technologien, mit verschiedenen Einsatzzwecken und Vor- und Nachteilen.

Wir stellen beide Lösungen kurz vor.

VPN: Die Grundlagen

Mit einem Virtual Private Network (VPN) verschlüsseln Sie Ihren gesamten Datenverkehr. Wenn Sie sich mit einem VPN-Server verbinden, dann wird Ihnen eine neue IP-Adresse zugewiesen, die dem Standort des Remote-Servers entspricht. Für Außenstehende sieht es somit so aus, als befänden Sie sich an diesem Standort – Sie bekommen sozusagen eine andere Identität.

VPN-Technologie ist auch für Anfänger zugänglich: Dank benutzerfreundlicher VPN-Software, die für Computer, Smartphones und andere Geräte verfügbar ist, können auch Nutzer ohne technische Erfahrung problemlos Ihre eigene VPN-Verbindung einrichten.

Mit VPN-Clients wie dem von NordVPN können Sie in Sekundenschnelle eine VPN-Verbindung herstellen.

VPNs haben viele Einsatzbereiche. Zu ihren wichtigsten Vorteilen zählen:

  • Schutz in öffentlichen WLAN-Netzen
    Wenn Sie sich in öffentliche WLAN-Netze einwählen, ob im Café, in der Bahn oder in der Schule, sind Sie besonderen Risiken ausgesetzt. Für Hacker ist es ein Leichtes, an Ihre Daten zu kommen und große Schäden anzurichten. Wenn Sie ein VPN nutzen, sind Sie durch die Verschlüsselung Ihres gesamten Internetverkehrs auf der sicheren Seite.

  • Anonym surfen
    Internet Service Provider (ISP) sammeln Unmengen an Daten über ihre Nutzer, die sie zu Geld machen können. Falls Sie in der EU leben, sind Sie diesbezüglich zwar durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geschützt, aber Ihr ISP muss Ihre Daten im Bedarfsfall an staatliche Stellen weitergeben. Wenn Sie mit einem VPN verbunden sind, kann Ihr ISP allenfalls erkennen, dass Sie ein VPN nutzen, kann Ihnen Ihre Online-Aktivitäten aber nicht mehr zuordnen. Somit surfen Sie wirklich anonym.

  • Umgehen von Geoblocking
    Jede Website kann Ihre IP tracken und damit Ihren ungefähren Standort bestimmen. Da Sie beim VPN mit einer fremden IP im Internet unterwegs sind, kann Ihr wahrer Standort nicht festgestellt werden. So können Sie ganz einfach Geoblocking umgehen, um auf gesperrte Streaming-Inhalte oder Websites zuzugreifen.

Die Einrichtung eines VPN-Dienstes ist kinderleicht: Registrieren sich bei einem VPN-Anbieter ihrer Wahl, laden Sie dessen VPN-Client herunter und verbinden Sie sich mit einem Server Ihrer Wahl.

So sieht das Ganze beispielsweise bei ProtonVPN aus:

VPN-Dienste wie ProtonVPN machen es ganz besonders einfach, eine VPN-Verbindung herzustellen.

Vor- und Nachteile eines VPNs

  • schneller als Tor

  • schützt Ihre gesamten Online-Aktivitäten

  • hebt Geoblocking auf

  • in der Regel kostenpflichtig

  • manche VPN-Anbieter protokollieren Ihre Daten

Tor: Die Grundlagen

Mit Tor (kurz für The Onion Router) können Sie anonym im Internet surfen. Dabei werden Ihre Daten in mehreren Schichten verschlüsselt, was dem Aufbau einer Zwiebel ähnelt ­– daher der kurios anmutende Name.

Tor ist der Oberbegriff für das Gesamtprogramm und besteht aus diversen Komponenten. Der Tor-Browser auf Mozilla-Firefox-Basis ist vom Anbieter vorkonfiguriert, sodass Sie das Tor-Netzwerk damit besonders komfortabel nutzen können. Dieses Netzwerk besteht aus Tausenden von Tor-Servern, die privat betrieben werden.

Eine Besonderheit von Tor ist, dass es Zugang zum Darknet bietet. Hierbei handelt es sich um einen Teil des Internets, der nicht über das World Wide Web erreichbar ist. Das Darknet bietet viele legale Inhalte an, wird aber leider auch oft für kriminelle Zwecke missbraucht wie zum Beispiel Drogen- oder Waffenhandel.

Mit Tor können Sie auch das World Wide Web wie gewohnt nutzen. Es gibt hier aber ein paar Einschränkungen, da einige Websites und Dienste Tor-Nutzer grundsätzlich blockieren. Sie können diese Einschränkung aber umgehen, wenn Sie, wie später erklärt, Tor via VPN verwenden.

Wie Tor Ihre Daten schützt

Der Tor-Browser lädt zunächst eine Liste der verfügbaren Tor-Server herunter und legt dann eine zufällige Route durch das Tor-Netzwerk fest. Auf jedem Server werden die Daten erneut verschlüsselt, bis sie final wieder auf Ihrem Computer landen. Hier werden sie wieder entschlüsselt.

Durch dieses Prozedere werden Ihre Daten geschützt, denn jedem Server ist nur die IP-Adresse des letzten und des nächsten Servers bekannt. So kann nicht zurückverfolgt werden, woher die Daten kommen und wohin sie gehen. Eine Datenanalyse ist zudem durch die Verschlüsselung nicht möglich.

Sie können den Tor Browser für Windows, Mac, Linux und Android in der 32 oder 64 Bit Version auf der Website von Tor Project downloaden. Mittlerweile werden 36 Sprachen unterstützt und es sollen noch weitere hinzukommen.

Den Tor Browser können Sie ganz einfach im Clear Net herunterladen.

Wenn Sie ein IOS-Gerät haben, dann steht Ihnen im App Store mit dem Onion Browser eine gute Alternative zur Verfügung.

In unserem Artikel zur Anonymität im Netz finden Sie weitere Informationen zu Tor und zum Tor Browser.

Vor- und Nachteile von Tor

  • kostenlos & werbefrei

  • verschleiert Identität besser als ein VPN

  • dezentrale Organisation erschwert Ausschaltung des gesamten Netzwerks massiv

  • langsam und daher nicht für Video-Streaming oder Filesharing geeignet

  • an den Tor-Browser oder andere Tor-Anwendungen gebunden

  • anonymisiert nur das Surfverhalten, nicht den gesamten Online-Verkehr

VPN und Tor kombinieren

Es gibt mehrere Möglichkeiten, VPN und Tor zusammen zu nutzen. Wir stellen Ihnen die beiden gängigsten Wege vor.

Tor via VPN

In diesem Anwendungsfall, der auch als Tor durch VPN, Onion over VPN oder Tor over VPN bezeichnet wird, werden zunächst alle Daten via VPN verschlüsselt und erst dann durch das Tor-Netzwerk verschickt.

Einrichtung

1. Starten Sie zunächst Ihre VPN-Software und verbinden sich mit dem Remote Server Ihrer Wahl. 

Tipp: Wählen Sie am besten einen Standort in Ihrer Nähe für die bestmögliche Verbindungsgeschwindigkeit.

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2. Öffnen Sie nun den Tor Browser. Wenn das Tor-Netzwerk steht, können Sie die Onion Services und das Darknet allgemein nutzen.

So sieht die Startseite des Tor Browsers aus.

Ihr Internet Service Provider kann jetzt nicht mehr feststellen, dass Sie Tor nutzen. Zudem ist Ihr gesamter Datenverkehr geschützt, nicht nur Ihr Surfverhalten. Sicher ist die Methode aber nur, wenn Sie sich für einen vertrauenswürdigen VPN-Anbieter entschieden haben (bei der Auswahl helfen die VPN-Tests von EXPERTE.de).

Unser Testsieger NordVPN* bietet mit Onion Over VPN übrigens eine spezielle Funktion, mit dem Sie VPN-Verbindung und Onion-Netzwerk schnell und einfach kombinieren können. Der Anbieter verfolgt dabei einen strengen No-Logs-Grundsatz und erfüllt insgesamt hohe Sicherheitsstandards.

VPN via Tor

Bei der Variante VPN durch Tor wird ein VPN-Tunnel durch das Tor-Netzwerk hindurch aufgebaut. Das ist prinzipiell weitaus schwieriger zu konfigurieren als Tor durch VPN; zudem wird dieses Verfahren nur von wenigen VPN-Anbietern unterstützt.

Wie es funktioniert: Der VPN-Dienst verschlüsselt Ihre Daten und sendet sie an das Tor-Netzwerk. Nach dem Onion-Routing empfängt Ihr VPN-Server die Daten wieder vom Exit-Node (also dem letzten Glied in der Tor-Kette), entschlüsselt sie und schickt sie weiter an den Ziel-Server.

Einrichtung

Wie Sie diese Methode einrichten, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Wir erklären es anhand des malaysischen VPN-Providers bolehvpn, der VPN via Tor auf recht einfache Art und Weise unterstützt.

1. Starten Sie zunächst Ihren Tor Browser und anschließend Ihren bolehvpn-Client.

Das Dashboard des bolehvpn-Clients

2. Klicken Sie jetzt auf Proxy settings.

Proxy Einstellungen im bolehvpn-Client.

3. Klicken Sie unter Select Protocol Type auf SOCKS. Geben Sie bei Proxy Address 127.0.0.1 ein und bei Proxy Port 9150. Speichern Sie Ihre Eingaben mit einem Klick auf den Button SAVE PROXY SETTINGS.

Proxy-Einstellungen für die Methode VPN via Tor

4. Starten Sie jetzt Tor. Wenn die Verbindung zum Tor-Netzwerk steht, dann klicken Sie im bolehvpn-Client auf Dashboard. Wählen Sie unter Connect using im Dropdown-Menü eine der FullyRouted-TCP/xCloakRouted-TCP Verbindungsoptionen.

5. Mit einem Klick auf den grünen Connect-Button stellen Sie nun final Ihre Verbindung VPN via Tor her.

Die VPN via Tor Verbindung wurde mit bolehvpn hergestellt.

Beachten Sie, dass der Hersteller selbst darauf hinweist, dass die Verbindungsgeschwindigkeit recht langsam ist. Falls Sie auf der Suche nach einer Alternative zu bolehvpn sind, lohnt sich auch ein Blick zu AirVPN.

Vergleich: Welche Methode ist besser?

Beide Verfahren erhöhen Ihre Online-Sicherheit noch einmal deutlich. Es gibt keinerlei Unterschiede hinsichtlich der Verbindungsgeschwindigkeit. Sie müssen sich hier entscheiden, wem Sie Ihre wahre IP-Adresse anvertrauen wollen: Ihrem VPN-Anbieter (Tor via VPN) oder Ihrem Internetanbieter (VPN via Tor).

Wir von EXPERTE.de empfehlen Ihnen die Methode Tor via VPN, da sie mit jedem VPN-Anbieter funktioniert und sehr einfach anzuwenden ist. Ihr Internetanbieter kann so auch nicht feststellen, ob Sie Tor nutzen. Die Variante bietet zudem einen zusätzlichen Schutz, da auch der Exit-Node des Tor-Netzwerks verschlüsselt wird

VPN und Tor – das perfekte Paar?

VPN und Tor sind hochgradig leistungsfähige Methoden, mit denen Sie viel für Ihre Sicherheit tun können. Mit einer Kombination der beiden Technologien schützen Sie Ihre Daten sogar noch besser. Sie erkaufen sich das Extra-Maß an Schutz aber mit einer deutlich langsameren Verbindungsgeschwindigkeit, sodass Streaming, Filesharing und auch Downloads unter Umständen keinen Spaß mehr machen.

Falls Sie häufig Tor nutzen, viel im Darknet unterwegs sind und Ihnen Bandbreite weniger wichtig ist, dann könnte es sich auf jeden Fall lohnen, über zusätzlichen Schutz durch einen guten und seriösen VPN-Anbieter nachzudenken. So schützen Sie nicht nur Ihr Surfverhalten, sondern Ihren gesamten Internetverkehr.

Wenn Sie besonderen Risiken ausgesetzt sind, beispielsweise als Regimekritiker, Menschenrechtsaktivist, Blogger, Whistleblower oder Journalist, dann empfiehlt sich die Kombination von VPN und Tor besonders. Das gilt auch für Länder, in denen die Tor-Nutzung verboten ist, wie die Türkei oder China.

Wenn weniger auf dem Spiel steht und Sie das Internet nur für „normale“ Dinge verwenden, reicht der Schutz durch einen guten VPN-Anbieter aber in der Regel völlig aus. Im großen EXPERTE.de VPN-Test haben wir 22 beliebte Anbieter miteinander verglichen. Testsieger wurde NordVPN, das uns mit hohen Geschwindigkeiten, ein Höchstmaß an Sicherheit und seine App mit vielen tollen Funktionen beeindrucken konnte.

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Fazit

Wenn Sie ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis haben, können Sie sich noch besser vor Hackern und anderen neugierigen Blicken schützen, indem Sie die das Tor-Netzwerk mit einer VPN-Verbindung kombinieren. Wir empfehlen dabei die Methode Tor via VPN, die mit jedem VPN-Anbieter funktioniert (der EXPERTE.de VPN-Vergleich kann Ihnen bei der Auswahl helfen).

Allerdings hat die Kombination von Tor und VPN auch Nachteile: Bei der Geschwindigkeit müssen Sie mit teils groben Einbußen leben. Zudem hat selbst die beste Sicherheitslösung ihre Schwachstellen: Auch ein VPN-Dienst könnte Ihre Daten beispielsweise missbrauchen oder Opfer eines Hacking-Angriffs werden.

Perfekte Sicherheit wird es vermutlich nie geben – genauso wenig wie einen hundertprozentigen Schutz vor Strafverfolgung. Lassen Sie also immer ein gesundes Maß an Vorsicht walten, wenn Sie online sind. Auf EXPERTE.de finden Sie viele weitere nützliche Ratgeber und Tools zum Thema IT-Sicherheit.

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André Bartsch ist Germanist und zertifizierter Technischer Redakteur. Er hat 12 Jahre in der IT in den Bereichen Spracherkennung und Geschäftsprozess-Software gearbeitet. Seit 2020 ist er als Autor, Werbetexter/Copywriter und Lektor selbstständig. Seine Schwerpunkte sind Software, Internet und Online-Marketing.
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