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Kill Switch: Was ist ein VPN Kill Switch – und wann braucht man ihn?

Autor
Martin Gschwentner
Letzte Aktualisierung
5. Apr. 2022
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Stellen Sie sich vor, Sie surfen mit VPN im Internet und wähnen sich in völliger Sicherheit – bis Sie merken, dass die VPN-Verbindung schon vor Stunden eingebrochen ist. Mit der Anonymität, die Sie sich erhofft hatten, war es also nichts, und schlimmstenfalls konnte Sie sogar jemand ausspioniert haben. Damit das nicht passiert, bieten viele VPNs einen sogenannten Kill Switch.

Wenn Sie ein VPN nutzen, ist Ihnen diese Funktion vielleicht schon bekannt. Doch warum ist ein Kill Switch so wichtig, wie genau funktioniert er und welche VPN-Dienste bieten ihn? Wir erklären alles, was Sie zum Kill Switch wissen müssen.

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Was ist ein Kill Switch?

Beginnen wir beim englischen Begriff: „Switch“ heißt Schalter, „Kill“ bedeutet in diesem Zusammenhang nicht töten, sondern ausschalten. Beim Kill Switch handelt es sich also um einen Notausschalter, nur dass es kein großer roter Button, sondern eine automatische Funktion von VPN-Diensten ist.

Was dabei im VPN-Kontext ausgeschaltet wird? Ihr Internetzugang. Ein Kill Switch sorgt nämlich dafür, dass Ihre Internetverbindung automatisch gekappt wird, wenn die VPN-Verbindung unerwartet abbricht. Denn ohne VPN-Tunnel, der Ihre IP-Adresse verschleiert und Anonymität im Netz gewährt, sind Ihre Daten in Gefahr, besonders in öffentlichen WLAN-Netzwerken.

Bei ExpressVPN heißt die Kill Switch-Funktion „Network Lock“.

Ein Kill Switch sorgt also dafür, dass Sie im Falle von VPN-Verbindungsabbrüchen nicht unwissentlich ungeschützt weitersurfen. Doch warum kann es überhaupt zu solchen Verbindungsabbrüchen kommen?

Mögliche Gründe für VPN-Verbindungsabbrüche:

  • Antivirus-/ oder Firewall-Einstellungen
    Antivirus-Programme und Firewalls sorgen dafür, dass auf Ihren Geräten alles mit rechten Dingen zugeht und nur ausgewählte Dienste Zugriff aufs Internet erhalten. Manchmal können diese Dienste natürlich auch etwas übereifrig sein, bei der Blockierung von VPN-Verbindungen zum Beispiel. Falls eine Firewall die VPN-Verbindung beeinträchtigt, können Sie Ihrem VPN manuell die nötigen Erlaubnisse erteilen.

  • Router-Einstellungen
    Vielleicht blockiert Ihr Router die VPN-Verbindung oder es gibt neue Router-Updates, die installiert werden müssen.

  • Probleme mit dem VPN-Protokoll
    VPN-Protokolle legen fest, wie die Datenübertragung zwischen Ihrem Gerät und dem VPN-Server funktioniert. Doch nicht alle VPN-Protokolle sind gleich zuverlässig, deshalb kann sich die Protokoll-Auswahl auf die VPN-Stabilität auswirken. Der aktuelle Goldstandard, was Sicherheit und Stabilität angeht, sind die Protokolle WireGuard und OpenVPN.

  • Schwache Verbindung
    Auch eine unzuverlässige Internetverbindung kann dafür sorgen, dass die VPN-Verbindung abbricht. Das gilt vor allem, wenn Sie sich zu weit entfernten Server-Standorten verbinden. Versuchen Sie ein anderes WLAN-Netzwerk, oder wählen Sie einen näheren VPN-Server, wenn das Problem häufig auftritt.

So funktioniert der Kill Switch

Jeder Kill Switch funktioniert nach dem gleichen Prinzip.: Sobald die VPN-Verbindung instabil wird, trennt der Kill Switch automatisch die Internetverbindung. Laut AVG durchläuft der Prozess vier Schritte:

  • 1.

    Netzwerk scannen: Der Kill Switch analysiert die VPN-Verbindung in Echtzeit, um Änderungen sofort zu erkennen.

  • 2.

    Anomalien erkennen: Sobald sich der Netzwerkstatus oder die IP-Adresse unerwartet verändert, schlägt der Kill Switch Alarm.

  • 3.

    Verbindung blockieren: Der Kill Switch blockiert entweder den gesamten Internetverkehr oder ausgewählte Anwendungen (mehr dazu im nächsten Abschnitt).

  • 4.

    Neu verbinden: Sobald der VPN-Tunnel wieder sicher ist, sorgt der Kill Switch dafür, dass die Internetverbindung wiederhergestellt wird.

2 Arten von Kill Switch

Es gibt verschiedene Arten von Kill Switch. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Kategorien:

  • Systemlevel Kill Switch: Hierbei wird die gesamte Internetverbindung gestoppt, wenn es zur Unterbrechung bei der VPN-Verbindung kommt. Somit ist garantiert, dass keine Daten Ihr Gerät verlassen und Ihre IP-Adresse nicht sichtbar wird.

  • App-Level Kill Switch: Hierbei können Sie auswählen, welche Anwendungen vom Internet getrennt/ gestoppt werden sollen, wenn die VPN-Verbindung ausfällt und der Kill Switch aktiv wird. Falls Sie beispielsweise nur eine bestimmte Aktion unterbinden möchten, wenn der VPN-Tunnel unterbrochen wird – beispielsweise den Download von Torrents – können Sie diese Funktion nutzen.

Nicht jeder VPN-Dienst mit Kill Switch bietet beide Optionen. Wichtiger (und geläufiger) ist der Systemlevel Kill Switch, weil er die größte Sicherheit bietet.

Warum Sie den Kill Switch nutzen sollten

Nun wissen Sie, wie der Kill Switch funktioniert. Doch warum ist er überhaupt so wichtig?

Wenn Sie bereits einen VPN-Dienst verwenden, kennen Sie vermutlich die Vorteile der VPN-Verbindung. In erster Linie bietet sie Sicherheit und Anonymität im Netz und schützt Sie, vor allem im öffentlichen WLAN, vor Cyberkriminellen. Wenn die VPN-Verbindung verloren geht, ist die Gefahr also offensichtlich: Jeglicher Schutz, den das VPN bietet, geht verloren.

Weil Sie sich in falscher Sicherheit wiegen, machen Sie vielleicht noch dazu Dinge, die Sie ohne VPN-Verbindung nie tun würden. Das Surfen mit einer fehlerhaften/ nicht funktionierenden VPN-Verbindung ist somit noch gefährlicher als das bewusste Surfen ohne VPN.

Wie wichtig der Kill Switch ist, häng aber natürlich davon ab, aus welchen Gründen Sie das VPN überhaupt nutzen. Möchten Sie damit einfach nur Geoblocking umgehen, dann ist es „nur“ ärgerlich, wenn die VPN-Verbindung zum ausgewählten Land verloren geht. Surfen Sie hingegen im öffentlichen WLAN oder gehen mit wichtigen Daten um, die keinesfalls in falsche Hände fallen dürfen, gehen Sie ohne Kill Switch ein echtes Risiko ein.

Besonders wichtig ist die Funktion für:

  • Nutzer von öffentlichem WLAN, die ihre Daten vor Dritten schützen möchten.

  • Journalisten und/ oder Whistleblower, deren Job, Existenzgrundlage oder Leben ohne die Anonymität eines VPNs gefährdet wäre.

  • Menschen, die mit vertraulichen Dokumenten umgehen, wie zum Beispiel Anwälte.

  • Torrent-Nutzer, die nicht möchten, dass ihre Downloads nachvollziehbar sind.

Doch auch für alle anderen ist es ratsam, den Kill Switch zu aktivieren, damit Sie nie unwissentlich ohne VPN-Verbindung surfen.

Wie man den Kill Switch aktiviert

Bei vielen VPN-Diensten ist der Kill Switch automatisch aktiviert, das ist jedoch nicht immer der Fall. Bei der Einrichtung Ihres VPNs sollten Sie deshalb auf jeden Fall in die Einstellungen schauen. Hier können Sie den Kill Switch meist mit nur einem Klick aktivieren, weitere Anpassungen sind nicht nötig.

Der Kill Switch in der VyprVPN Smartphone-App.

Je nach VPN-Dienst kann der Kill Switch auch einen anderen Namen tragen – bei ExpressVPN heißt er beispielsweise „Network Lock“.

Die besten VPNs mit Kill Switch

Ein Kill Switch ist mittlerweile eine VPN-Grundfunktion, die aber nicht von jedem Dienst unterstützt wird. Im Folgenden finden Sie unsere Top 3 VPN-Dienste mit Kill Switch, basierend auf unserem großen EXPERTE.de VPN-Vergleich von 22 VPN-Anbietern:

1.

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NordVPN ist der EXPERTE.de-Gesamtsieger unter den VPNs. In unserem Speedtest liegt NordVPN auf dem ersten Platz, und bietet neben exzellenter Performance hohe Sicherheitsstandards, intuitive Anwendungen und einen soliden Funktionsumfang. Zu den Features zählt natürlich auch ein Kill Switch, der sowohl auf System- als auch auf App-Level greift und in unserem Test zuverlässig funktionierte.

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ExpressVPN ist ein anhaltend beliebter VPN-Dienst, der zwar etwas teurer ist als die meisten Alternativen, im Gegenzug aber eine starke Performance, ein großes Server-Netzwerk und exzellente Benutzerfreundlichkeit liefert. Natürlich ist auch ein Kill Switch mit von der Partie, der allerdings nur auf Systemebene funktioniert.

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Surfshark ist eines der günstigsten Premium-VPNs auf dem Markt und liefert unserer Meinung nach das wohl beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Der günstige Preis spiegelt sich dabei keinesfalls in der Performance wider: Im Speedtest erreichte Surfshark sogar einen hervorragenden zweiten Platz. Einen Kill Switch gibt es auch, der allerdings auch hier nur auf Systemebene greift.

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Note 2,0

Fazit

Ein Kill Switch ist ein Sicherheitsmechanismus, den jeder VPN-Dienst haben sollte. Er sorgt dafür, dass die Internetverbindung während der VPN-Nutzung automatisch gekappt wird, wenn es zu Problemen mit der VPN-Verbindung kommt, damit Sie nicht unwissentlich ohne sicheren VPN-Tunnel surfen.

Die meisten VPN-Dienste haben heutzutage einen Kill Switch integriert, so auch die Top 3 VPNs aus dem EXPERTE.de VPN-Vergleich: NordVPN, ExpressVPN und Surfshark. Oft ist der Kill Switch automatisch aktiviert, doch zur Sicherheit sollten Sie ihn bei der Einrichtung Ihres VPNs in den Einstellungen suchen.

Kill Switch hin oder her: Ob ein VPN überhaupt notwendig für Sie ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Kill Switch?

Ein Kill Switch ist eine VPN-Funktion, die dafür sorgt, dass die Internetverbindung unterbrochen wird, wenn der VPN-Tunnel einbricht. Er sorgt dafür, dass Sie nicht aus Versehen ohne VPN-Schutz im Internet surfen. Man unterscheidet dabei zwischen einem Kill Switch auf Systemebene, der die gesamte Internetverbindung kappt, und einem Kill Switch auf App-Ebene, der nur die Verbindung ausgewählter Anwendungen aufhebt.

Brauche ich einne Kill Switch?

Ein Kill Switch ist wichtig, um zu vermeiden, dass Sie unwissentlich ohne sicheren VPN-Tunnel surfen. Denn selbst bei den besten VPN-Diensten kann es gelegentlich zu Verbindungsproblemen kommen, und ohne Kill Switch besteht die Gefahr, dass die VPN-Verbindung zwar einbricht, die Internetverbindung aber nicht. Dann sind Sie im öffentlichen WLAN angreifbar oder Ihre Daten können anderweitig nachverfolgt werden.

Wie zuverlässig ist ein Kill Switch?

Ein Kill Switch ist in der Regel sehr zuverlässig. Wir testen die Funktion im Rahmen unserer VPN-Erfahrungsberichte und haben bei den meisten VPN-Anbietern gute Erfahrungen gemacht.

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Martin Gschwentner hat Amerikanistik und Medienwissenschaft in Deutschland, den USA und Frankreich studiert und arbeitet als freier Redakteur in Paris. Er forscht als Doktorand am Institut für England- und Amerikastudien der Universität Paris Diderot zum Einfluss des Geldes auf die US-Politik. Auf EXPERTE.de schreibt er über IT-Sicherheit, Datenschutz und Software für Selbständige und Kleinunternehmen.
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