Datenschutz & Privatsphäre

Anti-Tracking Software: So verhindern Sie Tracking im Netz

Autor
André Bartsch
Letzte Aktualisierung
31. März 2022
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Sie werden im Netz nonstop überwacht. Mit den Informationen, die über Sie gesammelt werden, optimieren Unternehmen beispielsweise Marketingkampagnen, um Ihnen personalisierte Werbeangebote anzubieten. Viel kritischer ist zu sehen, dass durch das Tracking auch Nutzprofile erstellt werden, die viele und zum Teil sehr persönliche Informationen über Sie enthalten.

Was genau Tracking eigentlich ist, und was es so problematisch macht, haben wir bereits in einem ausführlichen Artikel zum Thema beleuchtet. Nun möchten wir Ihnen erklären, wie Sie mit kostenloser Anti-Tracking Software Ihr persönliches Datenleck stopfen und die Kontrolle über Ihre persönlichen Daten zurückgewinnen können.

Bevor Sie loslegen, können Sie mit unserem kostenlosen EXPERTE Privacy Check selbst prüfen, wie viele und welche Informationen Sie beim Surfen unfreiwillig preisgeben.

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Glücklicherweise gibt es einige wirksame Methoden, mit denen Sie sich vor Tracking im Internet schützen können. Wir haben die wichtigsten für Sie zusammengestellt.

Browser-interne Lösungen

Manche Sicherheits- und Anti Tracking-Tools sind in gängigen Browsern bereits integriert. Dazu zählen:

1.

Privater Modus

In den Browsern Safari, Firefox und Chrome können Sie einen privaten Modus einstellen. Damit verhindern Sie aber nur, dass andere Nutzer desselben Geräts Ihre Surfaktivitäten verfolgen können. Tracking wird hierbei nicht verhindert!

2.

Do Not Track

Firefox und Chrome bieten eine Nicht-Verfolgen-Funktion (Do Not Track) an. Wir erklären kurz, wie Sie sie in beiden Browsern einrichten:

Firefox:

Öffnen Sie im Anwendungsmenü die Einstellungen.

Firefox Einstellungen

Klicken Sie nun auf Datenschutz & Sicherheit. Scrollen Sie bis Websites eine "Do Not Track"-Information senden, dass die eigenen Aktivitäten nicht verfolgt werden sollen und aktivieren Sie per Klick die Option Immer.

Aktivieren Sie Do Not Track in Firefox

Ihre Änderung wird automatisch gespeichert, wenn Sie die Einstellungen verlassen.

Chrome:

Klicken Sie zunächst oben rechts auf die drei Punkte und öffnen Sie anschließend die Einstellungen. Klicken Sie auf Sicherheit und Datenschutz und dann auf Cookies und andere Websitedaten.

Cookies und andere Websitedaten in Chrome aufrufen

Aktivieren Sie über den Schieberegler die Option Bei Browserzugriffen eine „Do Not Track“-Anforderung mitsenden.

Do Not Track in Chrome aktivieren

Chrome öffnet ein Pop-up und erklärt Ihnen, was die Nicht-Verfolgen-Option für Sie bedeutet. Klicken Sie auf Bestätigen, um die Einrichtung abzuschließen.

Der große Haken bei der Nicht-Verfolgen-Option ist, dass Firefox und Chrome Website-Betreiber lediglich darum bitten, Sie nicht zu tracken. Sie können sich sicher vorstellen, dass diese Maßnahme nur begrenzten Erfolg haben wird. Schalten Sie die Nicht-Verfolgen-Option trotzdem ein – schaden wird es keinesfalls.

3.

Schutz vor Verfolgung von Aktivitäten

Wenn Sie lieber selbst die Kontrolle behalten wollen, dann können Sie im Firefox den Schutz vor Verfolgung von Aktivitäten aktivieren. Geben Sie dazu in der Adresszeile about:config ein und bestätigen Sie durch die Eingabetaste auf Ihrer Tastatur. Es öffnet sich ein Warnhinweis, den Sie mit einem Klick auf den blauen Button Risiko akzeptieren und fortfahren schließen.

Konfigurationseditor in Firefox öffnen

Geben Sie nun privacy.trackingprotection.enabled in die Suchzeile ein und klicken Sie auf den Button Umschalten. Der Schutz vor der Verfolgung von Aktivitäten ist nun aktiv.

Den Schutz vor Verfolgung von Aktivitäten in Firefox einschalten

Im Firefox zeigt nun das Symbol Blockiert an, dass Ihre Aktivitäten nicht verfolgt werden. Wenn Sie den Schutz für einzelne Websites ausschalten wollen, dann klicken Sie auf das Symbol und deaktivieren die voreingestellte Option Verbesserter Schutz vor Aktivitätenverfolgung ist für diese Website AKTIVIERT.

Schutz vor Aktivitätenverfolgung selektiv ein- und ausschalten

Anschließend ist das Blockiert-Symbol im Browser durchgestrichen. Selbstverständlich können Sie den Schutz bei Bedarf auch wieder einschalten.

Browser Extensions

Es gibt eine Reihe von Anti Tracking Browser Erweiterungen. Die nachfolgenden Extensions haben uns besonders gut gefallen:

1.

Privacy Badger

Privacy Badger wird gemeinnützig von der Electronic Frontier Foundation (EFF) entwickelt und ist für Firefox (PC und Android), Chrome, Edge und Opera verfügbar. Sie können die Extension absolut kostenfrei verwenden. Privacy Badger sorgt dafür, dass bekannte Werbe-Tracker Ihre Surf-Aktivitäten nicht aufzeichnen. Sie können Werbe-Tracker in den Privacy Badger Einstellungen aber auch grundsätzlich ausschalten.

Die Erweiterung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie Cookies akzeptiert, die für den technischen Betrieb einer Website nötig sind. Sie verhindert dabei aber zuverlässig, dass Daten zu Tracking-Zwecken aufgezeichnet werden. Sie können zudem vertrauenswürdige Websites auf eine Whitelist setzen.

Die Extension Privacy Badger

2.

DuckDuckGo Privacy

DuckDuckGo Privacy ist eine ebenfalls kostenlose Erweiterung für Firefox, Safari und Android. Sie blockiert Werbe-Tracker und analysiert Websites hinsichtlich ihres Datenschutzes. Dabei können Sie bestimmte Websites auf eine Whitelist setzten, wenn sie entweder nicht korrekt funktionieren oder Sie ihnen vertrauen.

Sie können in der Extension auch die DuckDuck-Suchmaschine nutzen. Im Gegensatz zu Google, Bing & Co. zeichnet sie keinerlei Daten über Sie auf.

Die Erweiterung DuckDuckGo Privacy

3.

Malwarebytes Browser Guard

Malwarebytes stellt mit dem Browser Guard eine kostenlose Browser-Erweiterung für Chrome, Firefox, Safari und Edge zur Verfügung. Die Extension blockt unerwünschte Werbung, Tracker sowie ungewollte Downloads von Malware und Programmen aller Art.

Malwarebytes Browser Guard

Privacy Browser

Manche Browser schützen Ihre Daten besser als andere. Dies sind unsere Favoriten, was Datenschutz angeht:

1.

Brave

Brave ist ein kostenloser und quelloffener Browser, der wie Google Chrome auf Chromium basiert. In Brave sind standardmäßig Datenschutz-Einstellungen aktiviert, sodass Werbung und Werbe-Tracker automatisch blockiert werden. Diese Einstellungen können Sie aber individuell und einfach an Ihre Sicherheitsbedürfnisse anpassen. Brave schützt Sie ebenfalls davor, dass Ihr Browser-Fingerabdruck gesammelt wird.

Der Brave Browser bietet mehr Datenschutz als übliche Browser.

2.

Firefox

Auch Firefox eignet sich hervorragend dazu, Ihre Daten effektiv zu schützen. Sie müssen ihn dafür aber korrekt einstellen, indem Sie beispielsweise den Browser-Datenschutz unter Benutzerdefiniert anpassen oder die Sicherheitsstufe Streng auswählen und die Telemetriedaten deaktivieren.

Eine vollständige Anleitung zum Thema Datenschutz und Sicherheit finden Sie auf der Mozilla Website.

Firefox: Weitere Datenschutz-Einstellungen

3.

Tor

Ein Höchstmaß an Anonymität verspricht Tor – The Onion Router. Tor ist ein Oberbegriff für den Tor-Browser, das Tor-Netzwerk und die Tor-Server. Wenn Sie Tor nutzen, wird Ihr Datenverkehr in mehreren Schichten verschlüsselt, was dem Aufbau einer Zwiebel ähnelt – daher der Name.

Das Tor-Netzwerk besteht aus Tausenden privater Server. Bei einem Verbindungsaufbau lädt der Tor-Browser zunächst eine Liste der verfügbaren Server herunter und legt dann eine rein zufällige Route durch das Tor-Netzwerk fest. Dabei werden die Daten auf allen Servern wieder neu verschlüsselt, bis sie schließlich auf Ihrem Rechner landen.

Eine Besonderheit von Tor ist, dass Sie damit Zugang zum Darknet bekommen. Das ist ein Teil des Internets, der nicht über das World Wide Web zugänglich ist.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem EXPERTE-Artikel zu Tor. Wenn Ihr Sicherheitsbedürfnis besonders hoch ist, können Sie Tor auch mit einer VPN-Verbindung kombinieren (dazu später mehr).

Der Tor Browser

Antivirus-Software

Es gibt viele Antivirus-Anbieter, und manche davon sind grundsätzlich sogar kostenlos verfügbar.

Wenn Sie beispielsweise Bitdefender nutzen, können Sie in den Privatsphäre-Einstellungen auf Knopfdruck eine Anti-Tracker-Erweiterung für Microsoft Edge, Internet Explorer, Firefox oder Chrome installieren.

Aktivierung der Anti-Tracker-Funktion bei Bitdefender

Bei anderen bekannten Herstellern wie Norton mit AntiTrack und Avast mit AntiTrack Premium müssen Sie für den Schutz Ihrer Privatsphäre allerdings extra zahlen.

VPN

Ein VPN-Tunnel bietet Ihnen einen großen Vorteil: Sie können damit Ihren vollständigen Internet-Datenverkehr verschlüsseln. Bei einem Verbindungsaufbau bekommen Sie die fremde IP eines Remote Servers zugewiesen und sind so anonym im Internet unterwegs.

Dadurch erfährt weder Ihr Internet Service Provider noch sonst jemand, welche Seiten Sie im Web aufrufen oder was beispielsweise in Ihren E-Mails steht. Ihr ISP sieht lediglich, dass Sie VPN aktiviert haben. Mit einem VPN schützen Sie sich zudem effektiv vor Hackern, wenn Sie beispielsweise ein öffentliches WLAN nutzen.

VPNs bieten ein gewisses Maß an Schutz vor Tracking, da Sie mit einer VPN-Verbindung nicht mit Ihrer wahren IP im Internet unterwegs sind. Das schützt Sie vor Trackern, die es auf Ihre IP abgesehen haben. Zudem ist eine korrekte Lokalisierung nicht möglich, da sich der Server an einem anderen Ort befindet als Sie selbst. Ansonsten bietet VPN keine weiteren speziellen Anti Tracking Features.

In den meisten Fällen ist VPN kostenpflichtig, aber die monatlichen Ausgaben sind bei den meisten Diensten recht überschaubar. Wir haben die besten VPN-Anbieter in unserem großen VPN-Test für Sie verglichen. Unser Testsieger ist NordVPN.

Der EXPERTE.de-Testsieger NordVPN liefert das beste VPN-Gesamtpaket.

Wie bereits erwähnt, können Sie eine VPN-Verbindung auch mit Tor kombinieren, um noch mehr Sicherheit zu erzielen.

So schützen Sie sich am besten

Wenn Sie Chrome oder Firefox nutzen, dann schalten Sie zunächst die Nicht-Verfolgen-Funktion und den Schutz vor Verfolgung von Aktivitäten ein. Firefox können Sie wie oben beschrieben auf noch mehr Datenschutz trimmen.

Im nächsten Schritt installieren Sie eine der Browser Erweiterungen, die in vielen Fällen auch für Safari, Edge oder Opera erhältlich sind. Sie können auch den Anti-Tracker von Bitdefender einsetzen, wenn Sie dort sowieso schon Kunde sind. Alternativ steigen Sie gleich ganz auf Brave oder Tor um.

Auch ein VPN ist absolut zu empfehlen, weil Sie damit Ihren kompletten Datenverkehr schützen und so ein hohes Maß an Sicherheit vor Hackern, Datenklau und Spionage aufbauen. Wir empfehlen Ihnen hier unseren Testsieger NordVPN*.

Fazit

Das Netz hat sich in den letzten Jahren zu einem Ort entwickelt, in dem wir alle trotz bestehender Datenschutz-Gesetze ständig und an jeder Ecke überwacht werden. Sie sind den Spionage-Attacken von Konzernen, Hackern und staatlichen Stellen aber nicht hilflos ausgeliefert.

Sie selbst haben die Kontrolle und können mit wenig Aufwand viel dafür tun, dass ihre Daten wieder sicherer werden. So gewinnen Sie nicht nur Ihre Privatsphäre zurück, sondern schützen sich zugleich auch vor Datenklau mit all seinen negativen Konsequenzen.

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André Bartsch ist Germanist und zertifizierter Technischer Redakteur. Er hat 12 Jahre in der IT in den Bereichen Spracherkennung und Geschäftsprozess-Software gearbeitet. Seit 2020 ist er als Autor, Werbetexter/Copywriter und Lektor selbstständig. Seine Schwerpunkte sind Software, Internet und Online-Marketing.
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