Datenschutz & Privatsphäre

Privacy Browser: Die besten Browser für maximale Sicherheit

Letzte Aktualisierung
12. Juni 2024

Sie werden ausspioniert. Ihr Browser sieht dabei nicht nur tatenlos zu – sondern unterstützt die Schnüffeleien von Firmen, die Ihre Daten zu Geld machen möchten, auch noch. Es gibt aber auch Privacy Browser, die Ihre Daten stärker schützen und größeren Wert auf Ihre Privatsphäre legen.

Wir verraten, welchen Zweck Privacy Browser haben und welche davon einen Blick wert sind.

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Warum Privacy Browser nutzen?

Browser wie Google Chrome, Mozilla Firefox oder Microsoft Edge werden aus gutem Grund millionenfach verwendet. Ihre Bedienung ist kinderleicht und sie sind vollgepackt mit Features, die das Surfen bequemer und einfacher machen. Doch aus Sicht von Sicherheit und Privatsphäre sind die regulären Browser nicht unbedingt die ideale Wahl.

Das bedeutet nicht, dass das Surfen mit Chrome gefährlich ist. Es geht eher ums Prinzip: Um Nutzern eine personalisierte Online-Erfahrung zu bieten, nutzt Google beispielsweise viele Tracking-Technologien, die Werbeanzeigen und Suchergebnisse individuell auf die User-Bedürfnisse zuschneiden.

Was manche für praktisch halten, empfinden andere als groben Eingriff in die Privatsphäre. Zudem lassen sich Microsoft und Mozilla beispielsweise mit den regelmäßigen Sicherheits-Updates Zeit.

Wer Datenschutz und Privatsphäre besonders wichtig findet und Abstriche beim Surf-Komfort akzeptieren kann, hat eine Reihe von Privacy-Browsern zur Auswahl. Die haben sowohl Vor- als auch Nachteile:

  • Erhöhter Datenschutz: Privacy Browser blockieren Tracking-Technologien und schützen Ihre Daten besser vor Werbenetzwerken.

  • Weniger personalisierte Werbung: Sie erhalten weniger gezielte Werbung, was das Surferlebnis verbessern kann.

  • Mehr Kontrolle: Sie haben mehr Kontrolle über Ihre Daten und können selbst bestimmen, wer Zugriff darauf hat.

  • Weniger Komfort: Privacy Browser sind nicht so benutzerfreundlich wie klassische Browser und häufig etwas langsamer.

  • Kompatibilitätsprobleme: Manche Websites funktionieren möglicherweise nicht optimal oder bieten nicht den vollen Funktionsumfang, wenn Sie sie mit einem Privacy Browser besuchen.

  • Geringere Verbreitung: Weil Privacy Browser weniger verbreitet sind, erhalten sie möglicherweise nicht so häufig Updates oder Unterstützung wie gängige Browser.

  • Keine hundertprozentige Anonymität: Garantierte Anonymität im Netz gibt es nicht – daran können auch Privacy Browser nichts ändern.

Maximale Sicherheit: Welche Privacy-Browser gibt es?

Sie haben sich entschieden, Ihre Internet-Aktivitäten mit einem Browser für maximale Sicherheit zu ergänzen? Wir stellen Ihnen drei der populärsten Vertreter vor:

1.

Tor: Erste Wahl für Whistleblower

Der wohl bekannteste unter den Privacy-Browsern heißt Tor Browser – kurz für „The Onion Router“. Die namensgebende Zwiebel ziert auch das Logo des Browsers, der an den populären Firefox angelehnt ist. Tor wurde eigentlich für die U.S. Navy entwickelt, um Regierungskommunikationen geheim zu halten. Heute ist der Browser populär bei Journalisten, Gesetzeshütern und Datenschutz-Aktivisten.

Der Tor Browser basiert auf Firefox.

Nutzerdaten werden bei Tor besonders gut verschlüsselt, bevor sie ins Netz geschickt werden. Sie wandern – wie bei einer Zwiebel – durch mehrere Schichten, bis die gewünschte Anonymität gegeben ist. Wenn Sie mit dem Tor-Browser surfen, müssen Sie sich über Probleme wie Browser-Fingerprinting und Tracking also weniger Sorgen machen.

Im Gegenzug müssen Sie Abstriche bei der Bedienbarkeit hinnehmen. Wegen der Zwiebel-Struktur bei der Datensendung ist Tor langsamer als reguläre Browser, auch die Startzeit ist länger. Zudem wird das Interface keine Design-Awards gewinnen.

2.

Brave: Chrome-Alternative mit Privacy-Fokus

Eleganter im Design als Tor ist der Open-Source-Browser Brave, der es Usern erlaubt, bei jeder Session die Daten auszuwählen, die gelöscht werden sollen. Schutzmechanismen wie Adblocking oder Anti-Browser-Fingerprinting sind bei Brave bereits voreingestellt. Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Individualisierung, je nach Nutzerpräferenzen.

Der Brave Browser basiert auf Chromium und ist somit sehr einfach zu bedienen.

Brave bietet sogar eine eigene Suchmaschine, die mehr Privatsphäre als Google verspricht. Die Ergebnisse sollen frei vom „SEO-Spam“ großer Tech-Konzerne sein, zudem würden Suchanfragen und Klicks nicht getrackt.

3.

LibreWolf: Firefox-Alternative mit Privacy-Fokus

LibreWolf ist ein Open-Source-Browser, der auf Firefox basiert. Er bietet eine vertraute Benutzeroberfläche für Firefox-Nutzer, verzichtet jedoch auf Telemetrie und andere Datenverfolgungsfunktionen, die in der Standardversion von Firefox enthalten sind.

LibreWolf basiert auf Firefox.

LibreWolf blockiert standardmäßig Tracker und setzt bei Suchanfragen auf Anbieter wie DuckDuckGo, Searx und Qwant. Es werden keine Verbindungen zu Mozilla-Servern hergestellt, und persönliche Daten werden weder gesammelt noch gespeichert.

Die Liste geht weiter

Die Liste an Privacy-Browsern erschöpft sich an vielen weiteren weniger bekannten Alternativen: SRWare Iron, Epic Browser, Torch, Waterfox, Yandex oder Freenet beispielsweise haben ebenfalls ihre Anhänger. Jeder Browser ist einzigartig und verfügt unterschiedliche Funktionen und Vor- und Nachteile.

Eine gute Quelle für Informationen zum Datenschutz bei Browsern ist PrivacyTests.org. Die Initiative unterzieht beliebte Browser automatisierten Privacy-Tests, um ihre Sicherheits- und Datenschutzfunktionen zu bewerten.

Fazit: Privacy-Browser – nutzen oder nicht?

Privacy Browser bieten erhöhten Datenschutz, indem sie Tracking-Technologien blockieren und Ihre persönlichen Daten schützen. Weil diese Browser weniger gängig und benutzerfreundlich sind, kommen sie für die meisten Menschen vermutlich nicht als primäre Browser infrage.

Wenn Ihnen der Schutz Ihrer Daten besonders am Herzen liegt – und für sensible Kommunikationen, wie bei Journalisten oder Whistleblowern – eignen sich Privacy-Browser jedoch hervorragend als Zweit-Option auf Ihrem Rechner.

Für die generelle Sicherheit im Netz ist gar nicht so wichtig, welchen Browser-Typ Sie verwenden. Grundsätzlich gilt hier sowieso die alte Regel, dass Sie als Nutzer das größte Risiko für sich selbst darstellen. Gefährlicher Malware wie Trojanern können Sie mit der nötigen Vorsicht und dem ein oder anderen Schutzprogramm auch bei Chrome, Firefox und Co. einfach aus dem Weg gehen.

Wenn Sie Ihre Daten auch in herkömmlichen Browsern bestmöglich schützen möchten, können Sie mit gezielten Erweiterungen Ihren Browser-Fingerprint schwächen oder Werbeanzeigen blockieren.

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Martin ist seit über acht Jahren freiberuflicher Texter im B2B-Bereich und spezialisiert sich auf technische Fallstudien für Tech-Unternehmen wie Google Cloud. Er lebt in London und betreibt dort seine eigene Firma, GSCRIBE, die sich auf Customer Success Stories und Employer Branding fokussiert. Bei EXPERTE.de teilt er sein Wissen über Software und Strategien, die Selbstständigen dabei helfen, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und effizienter zu arbeiten.
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