Datenschutz & Privatsphäre

IP-Adresse ändern » 3 einfache Möglichkeiten

Autor
Janis von Bleichert
Letzte Aktualisierung
3. Aug. 2022
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Ihre IP-Adresse ist Ihr Online-Reisepass. Sie wird benötigt, um Ihre Geräte im Netz zu identifizieren, und ist Voraussetzung dafür, dass Sie sich über Ihren Dienstleister ins Internet einwählen können. Doch im Gegensatz zum Reisepass, den Sie nur alle zehn Jahre erneuern müssen, ist Ihre IP-Adresse etwas weniger langlebig. Ganz ohne Vorwurf der Urkundenfälschung können Sie sie zudem relativ einfach ändern. Wir erklären Ihnen, wie.

Doch zunächst: Warum sollten Sie Ihre IP-Adresse überhaupt ändern?

  • Limits umgehen
    Da wären zum einen ganz praktische Gründe. Manche Websites begrenzen beispielsweise die Download-Bandbreite jedes Nutzers und koppeln dieses Limit an die IP-Adresse. Ändert man sie, kann man diese nervigen Limits problemlos umgehen.

  • Geo-Blocking umgehen
    Andere Limits betreffen Ihren Standort. Weil in Ihrer IP-Adresse auch Geodaten vorhanden sind, ist sie dafür verantwortlich, wenn Ihnen der Zugang zu gewissen Inhalten aufgrund Ihres Standorts verwehrt wird. Das betrifft beispielsweise die Streaming-Angebote von Diensten wie Netflix oder Amazon Prime, aber auch den Zugang zu Websites wie Google oder Facebook in Ländern mit restriktiven Internet-Gesetzen wie China. Indem Sie Ihre IP-Adresse ändern und sich digital auf Weltreise begeben, können Sie diese Sperren umgehen.

  • Privatsphäre
    Dann wäre da noch die Privatsphäre. Ihre IP-Adresse identifiziert Sie zwar nicht unmittelbar als Person, kann aber im Zusammenhang mit anderen Online-Aktivitäten viel über Sie verraten. Auch um anonymer im Netz unterwegs zu sein, können Sie also Ihre IP-Adresse ändern.

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IP-Adresse ändern: 3 Möglichkeiten vorgestellt

Nun da wir das Warum geklärt haben, kommen wir zur noch aufregenderen Frage: dem Wie. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei Methoden vor, um Ihre IP-Adresse zu ändern, und gehen auf die Vor- und Nachteile jeder Methode ein.

1.

Router Neustarten

Im Zweifel einfach mal aus- und wieder einschalten? Die Standard-Antwort des Technik-Laien hilft tatsächlich: Die einfachste Methode, Ihre IP-Adresse zu ändern, ist nämlich der gute alte Neustart. Wenn Sie Ihren Router trennen oder manuell ausschalten und sich daraufhin wieder einwählen, erhalten Sie in der Regel von Ihrem Internetdienstleister eine neue IP zugewiesen.

Damit können Sie beispielsweise Download- und andere IP-basierte Limits umgehen, nicht aber Geo-Blocking. Auch Anonymität kehrt damit nicht ein, weil die neue IP-Adresse weiter fröhlich Daten über Sie, Ihren Standort, Ihre Browser-Version oder Ihr Surfverhalten verrät.

Wenn Sie eine elegantere Lösung suchen, um das IP-Problem umfassender zu lösen, empfehlen wir daher ein VPN.

2.

VPN-Anbieter nutzen

Ein VPN (Virtual Private Network) sitzt zwischen Ihrem Gerät und dem verbundenen Netzwerk, wo es Ihre Daten abschirmt, Ihre IP-Adresse maskiert und Ihren Standort verbirgt. Im Gegensatz zum Router-Reset decken Sie damit alle Vorteile der Kontrolle über Ihre IP-Adresse ab.

Weil Sie den Server-Standort selbst wählen können, können Sie nicht nur Geo-Blocking umgehen, sondern ganz gezielt auf Inhalte bestimmter Länder und Regionen zugreifen. Weil Ihre tatsächliche IP-Adresse-verborgen ist, sind Sie zudem anonym im Netz unterwegs. Dazu kommt, dass die Verbindung in der Regel in Sekundenschnelle hergestellt wird, während ein Router-Reset oft Minuten dauert. Auch während eines Downloads können Sie ganz einfach die VPN-Verbindung starten, ohne einen Abbruch zu riskieren.

Bei den Faktoren Sicherheit und Anonymität sind Sie allerdings auf die Angaben der VPN-Provider angewiesen. Viele Anbieter versprechen in ihren Datenschutzrichtlinien, keine identifizierenden Logs zu speichern, was sich aber nur bedingt überprüfen lässt. Manche VPN-Dienste stärken ihre Glaubwürdigkeit deshalb mit externen Audits, die diese Sicherheitsversprechen auf die Probe stellen.

Im Gegensatz zum Router-Reset ist ein VPN meist mit Kosten verbunden. Zwar gibt es auch Freemium-Anbieter, die allerdings selten eine vollwertige Erfahrung bieten, weil Sie Ihre Bandbreite streng begrenzen oder nur wenige Standorte abdecken.

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Insgesamt ist ein VPN die bequemste Methode, um Ihre IP-Adresse ganz einfach per Knopfdruck zu ändern. Es ist sicher, einfach zu bedienen und hilft Ihnen dabei, IP-Sperren und Geo-Blocking zu umgehen.

Mittlerweile gibt es jedoch unzählige VPN-Provider mit ganz unterschiedlichen Features, Server-Netzwerken und Sicherheitsstandards. In unserem großen EXPERTE.de VPN-Test können Sie detaillierte Rezensionen zu 17 Anbietern lesen.

Uneingeschränkt empfehlen können wir die folgenden Programme:

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3.

Tor-Browser

Ein VPN ist die perfekte Mischung aus Simplizität und Anonymität. Noch mehr Anonymität - auf Kosten der Simplizität - gibt es bei Tor, kurz für "The Onion Router". Dabei handelt es sich um eine Software, die Ihre Kommunikation im Internet mit sogenannten Tor-Relais anonymisiert.

Während die meisten VPNs nur einen einzigen Proxy-Server verwenden (wobei die Multi-Hop-Funktion immer beliebter wird), lenkt Tor Ihren Datenverkehr durch ein Netzwerk von Knotenpunkten und verschlüsselt dabei Ihre Daten, inklusive IP-Adresse, auf jedem Schritt. Dieses Prinzip nennt sich "Onion Routing", weil jede Sicherheits-Ebene wie eine Zwiebelschale über Ihrer Identität liegt.

Wenn Menschen von "Tor" sprechen, meinen sie dabei meist den vorkonfigurierten Tor-Browser, der auf das Tor-Netzwerk zurückgreift.

Tor bietet damit noch etwas mehr Sicherheit als ein VPN (wer auf Nummer sicher gehen will, kann sogar beide Dienste auf einmal laufen lassen!), ist aber weniger benutzerfreundlich und durch die Schicht-Struktur langsamer als ein VPN.

Somit eignet sich das Programm besonders für besonders sensible Kommunikation, bei der man nichts dem Zufall überlassen will, beispielsweise für systemkritische Journalisten oder Whistleblower. Nicht umsonst rief einst Edward Snowden dazu auf, Tor zu verwenden. Zudem ist Tor völlig kostenlos. Weniger brisante Tätigkeiten im Netz sollten aber auch von einem VPN ausreichend geschützt werden.

Empfehlung

Welche Methode Sie verwenden sollten, um Ihre IP-Adresse zu ändern, hängt ganz davon ab, was Sie damit erreichen möchten.

Wenn Sie einfach nur Limits umgehen möchten, die an Ihre IP-Adresse gebunden sind, kann es durchaus ausreichen, einfach nur den Router neu zu starten.

Wenn Sie anonymer im Netz unterwegs sein und beispielsweise Geo-Blocking umgehen möchten, etwa um ausländische Netflix-Inhalte zu sehen oder bei einer Reise nach China auf gesperrte Apps wie Facebook zuzugreifen, ist ein VPN die beliebteste Allround-Lösung.

Wenn es Ihnen voll und ganz um Sicherheit und Anonymität geht, ist auf Tor und den zugehörigen Tor-Browser Verlass.

Die Unterschiede zwischen Tor und VPN haben wir hier bereits ausführlich für Sie zusammengefasst.

Häufige Fragen & Antworten

Wie kann man die IP-Adresse ändern?

Es gibt mehrere Methoden, die IP-Adresse zu ändern. Wenn Sie einfach nur Download- und andere IP-basierte Limits umgehen möchten, kann es ausreichen, den Router neu zu starten. Falls Sie Ländersperren überwinden möchten, beispielsweise um ausländischen Content zu streamen oder zensierte Inhalte zu sehen, können Sie Ihre IP-Adresse auf Knopfdruck per VPN ändern. Und falls es Ihnen vor allem um anonymes Surfen geht, können Sie den Tor-Browser nutzen.

Wie erhält man eine IP aus einem anderen Land?

Wenn Sie gezielt die IP-Adresse eines bestimmten Landes erhalten möchten, beispielsweise um auf Streaming-Content aus diesem Land zuzugreifen, ist ein VPN-Anbieter die benutzerfreundlichste Methode. Die Anbieter betreiben Server in Ländern auf der ganzen Welt. In der VPN-App können Sie einen passenden Server-Standort auswählen und sich in Sekundenschnelle damit verbinden – und schon haben Sie eine IP-Adresse aus dem entsprechenden Land.

Kann man die IP kostenlos ändern?

Ja, die Änderung Ihrer IP-Adresse ist kostenlos möglich. Beim Tor-Browser handelt es sich um ein Gratis-Programm, und auch viele VPN-Dienste stellen kostenlose Tarife zur Verfügung. In jenen müssen Sie auf bestimmte Funktionen verzichten, beispielsweise Video-Streaming, aber Ihre IP-Adresse wird geändert.

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Janis von Bleichert hat Wirtschaftsinformatik an der TU München und Informatik an der TU Berlin studiert. Er ist seit 2006 selbständig und ist der Gründer von EXPERTE.de. Er schreibt zu den Themen Hosting, Software und IT-Security.
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