Liquiditätsplan: Kostenlose Vorlage für Ihre Liquiditätsplanung
Nur weil Ihre Firma auf Papier profitabel ist, heißt das noch lange nicht, dass auch immer genügend Geld auf dem Konto liegt. Profitabilität und Liquidität sind nämlich zwei verschiedene Paar Schuhe.
Damit Sie stets zahlungsfähig bleiben, müssen Sie nicht nur schauen, wie viel Geld Sie verdienen – sondern auch im Blick behalten, wann das Geld reinkommt und wieder rausgeht. Dabei kann ein Liquiditätsplan helfen. Mit unserer Vorlage können Sie ihn unkompliziert selbst erstellen.
Was ist ein Liquiditätsplan?
Ein Liquiditätsplan ist ein einfaches Planungswerkzeug, mit dem Sie die Zahlungsströme Ihres Unternehmens im Blick behalten können. Er verrät, ob Ihr Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten jederzeit zahlungsfähig bleibt – indem er sichtbar macht, wann Geld auf Ihr Konto kommt und wann es wieder abgeht.
Es geht also weniger um Gewinne auf dem Papier, sondern ganz praktisch darum, ob auch immer genug Geld auf Ihrem Geschäftskonto liegt, damit Sie Rechnungen, Gehälter oder Kredite pünktlich bezahlen können.
Es gibt unterschiedliche Situationen, in denen ein Liquiditätsplan hilfreich sein kann. Mal geht es um die laufende Steuerung der Finanzen, mal um die Planung einer Gründung oder die Vorbereitung auf Gespräche mit Geldgebern.
Im laufenden Geschäft: Etablierte Firmen können einen Liquiditätsplan nutzen, um drohende Engpässe rechtzeitig zu erkennen. Ein kurzfristiger Plan, der monats- oder sogar wochenweise geführt wird, kann verhindern, dass Ihnen überraschend das Geld ausgeht.
Für die Erstellung können Sie entweder direkt mit aktuellen Zahlen arbeiten oder indirekt mit Erfahrungswerten, z. B. den Zahlen aus dem Vorjahr anhand der Gewinn- und Verlustrechnung.
Für die Gründung: Hier ist der Liquiditätsplan ein fester Bestandteil des Finanzplans. Er dient nicht nur der eigenen Orientierung, sondern ist auch Voraussetzung, wenn Sie sich Geld beschaffen wollen – etwa über einen Bankkredit oder Fördermittel.
Weil Sie zu Beginn oft noch keine konkreten Umsätze oder Rechnungen haben, müssen Sie mit Annahmen und Schätzungen arbeiten, etwa zu geplanten Verkäufen, erwarteten Fördergeldern oder typischen Kosten.
Wie erstellt man einen Liquiditätsplan?
Im Prinzip handelt es sich beim Liquiditätsplan um eine einfache Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben, ähnlich wie bei der EÜR: Sie sammeln alle erwarteten Einzahlungen und Auszahlungen für einen bestimmten Zeitraum und ziehen Letztere von Ersteren ab. Dadurch behalten Sie im Blick, ob Ihr Konto in jedem Monat ausreichend gedeckt ist oder ob Engpässe drohen.
Der Liquiditätsplan ist aber deutlich detaillierter und in die Zukunft gerichtet. Sie berücksichtigen nicht nur Einnahmen und Ausgaben auf Jahresbasis, sondern brechen diese auf Monate (oder manchmal sogar Wochen) herunter. So entsteht eine Tabelle mit vielen Spalten, die zeigt, wann Geld eingeht und wann es wieder abgeht.
Jahr 1 | Jahr 1 | Jahr 1 | ... | Jahr 3 | |
|---|---|---|---|---|---|
Einzahlungen | + | + | + | + | + |
Auszahlungen | - | - | - | - | - |
Bestand | = | = | = | = | = |
Dabei kalkulieren Sie nicht nur für die nächsten Monate, sondern häufig für drei bis fünf Jahre im Voraus – zumindest in groben Zügen –, um die langfristige Zahlungsfähigkeit einzuschätzen. Das hilft auch Banken und potenziellen Investoren, die Stabilität Ihres Unternehmens und das Risiko einer Investition zu bewerten.
Was muss in den Liquiditätsplan?
Ein Liquiditätsplan besteht grob aus zwei Kategorien: Einzahlungen und Auszahlungen.
Bei den Einzahlungen erfassen Sie alle Geldzuflüsse. Das sind nicht nur die Zahlungen Ihrer Kunden, sondern auch staatliche Fördermittel, Bankkredite oder Einlagen der Gesellschafter. Auch Umsatzsteuererstattungen sollten Sie hier berücksichtigen.
Auszahlungen umfassen alle Geldabflüsse. Das sind nicht nur die regelmäßigen Fixkosten wie Miete oder Gehälter für Mitarbeitende, sondern auch variable Ausgaben für Lieferanten, Versicherungen, Steuern oder Kredittilgungen.
Hier sind einige der wichtigsten Positionen:
Einzahlungen | Auszahlungen |
|---|---|
Kundenzahlungen | Mieten, Leasingraten und Versicherungen |
Fördermittel oder Zuschüsse | Gehälter und Sozialabgaben |
Kredite oder Gesellschaftereinlagen | Lieferantenrechnungen und Materialkosten |
Umsatzsteuererstattungen | Steuern und Kredittilgungen |
Weil es sich um ein Prognoseinstrument handelt, wird ein Liquiditätsplan nie zu 100 % stimmen. Doch je vollständiger Sie die Ein- und Auszahlungen einschätzen können, desto verlässlicher wird er.
Denken Sie daran, dass es beim Liquiditätsplan um tatsächliche Zahlungsströme geht: Sie müssen Einnahmen und Ausgaben dann eintragen, wenn das Geld wirklich auf dem Konto eingeht oder abgeht. Es zählt also nicht das Datum einer Rechnung, sondern der tatsächliche Zahlungstermin.
Liquiditätsplan-Vorlage
Seien wir ehrlich: Die Liquiditätsplanung ist ein ziemlich mühsamer Teil der Unternehmensführung. Sie ist – vor allem am Anfang – sehr zeitaufwendig, weil Sie viele unterschiedliche Zahlen zusammentragen müssen. Zudem basiert sie auf Annahmen, die später nicht immer eintreffen, und ist deshalb nicht hundertprozentig verlässlich.
Unsere Vorlage nimmt Ihnen einen Teil der Arbeit ab. Es gibt bereits Platzhalter für alle wichtigen Daten. Sie müssen nur noch Ihre geplanten Ein- und Auszahlungen eintragen; die Summen und Monatswerte werden dann sofort berechnet und für das gesamte Jahr fortgeschrieben.
Das bietet unsere Vorlage:
übersichtliche Aufstellung von Einzahlungen und Auszahlungen auf Monatsbasis
automatische Berechnung von Zwischensummen und Monats-Endbestand
Berücksichtigung von Steuern (Umsatzsteuer, Vorsteuer, Erstattungen)
Platz für Investitionen, Kredite und Fördermittel
verfügbar in den Formaten Excel, Google Sheet und OpenDocument
Hinweis: Unsere Vorlage ist vor allem für Gründer, Selbstständige und kleinere Unternehmen gedacht, die einen einfachen Überblick über ihre Liquidität brauchen. Wenn Sie bilanzieren müssen oder komplexere Finanzstrukturen haben, stoßen einfache Vorlagen schnell an ihre Grenzen.
Dann ist es sinnvoll, eine professionelle Finanzsoftware einzusetzen oder die Liquiditätsplanung gemeinsam mit einem Steuerberater zu erstellen.
Alternative: Tool zur Finanzplanung
Selbst mit einer guten Vorlage bleibt die Liquiditätsplanung überwiegend Handarbeit: Sie müssen Zahlen zusammentragen, Annahmen treffen und die Einträge regelmäßig aktualisieren.
Zudem bleibt immer ein gewisses Maß an Unsicherheit, weil Sie nie genau wissen, wann Zahlungen tatsächlich eingehen oder unerwartete Kosten auftreten. Das liegt aber in der Natur der Sache – schließlich handelt es sich um eine Prognose.
Trotzdem geht es noch ein bisschen einfacher: Es gibt inzwischen einige spezialisierte Software-Tools, die einen Großteil dieser Arbeit abnehmen. Online-Plattformen wie Tidely, Agicap oder Commitly bieten digitale Lösungen für die Finanz- und Liquiditätsplanung, die Ihre Daten automatisch einlesen, berechnen und übersichtlich darstellen.

Viel einfacher: Planen Sie Ihre Liquidität mit einer guten Finanzplanungs-Software wie Commitly.
Die Tools sind in der Regel kostenpflichtig, haben aber ein paar zeitsparende Vorteile:
Automatische Datenübernahme: Viele Tools können Bankkonten, Buchhaltungssoftware oder ERP-Systeme anbinden und so Zahlungen automatisch einlesen.
Echtzeit-Übersicht: Statt einmal im Monat manuell nachzutragen, sehen Sie jederzeit den aktuellen Stand Ihrer Liquidität.
Szenarien & Forecasts: Sie können mit wenigen Klicks verschiedene Szenarien simulieren – z. B. verspätete Zahlungen, neue Investitionen oder zusätzliche Aufträge.
Gemeinsame Nutzung: Sie können Ihre Finanzplanung ganz einfach mit Mitarbeitenden oder Ihrem Steuerberater teilen.











