Kostenlos einen Blog erstellen – diese Gratis-Optionen gibt es
Sie haben viel zu sagen – und wenig Budget? Dann möchten Sie vielleicht einen Blog starten, ohne etwas dafür bezahlen zu müssen. Glücklicherweise gibt es einige Plattformen, die genau das ermöglichen. Wir haben die verschiedenen Optionen für Sie zusammengestellt.
Wie bei allem im Leben gilt dabei jedoch: Gratis hat seinen Preis. Kostenlose Blogging-Plattformen sind im Vergleich zu Premium-Angeboten oft mit bestimmten Einschränkungen verbunden. Mit diesen zum Beispiel:
Mögliche Nachteile kostenloser Blogs
Keine eigene Domain
Eine Domain ist Ihre Adresse im Internet. Möchten Sie eine eigene Domain anlegen, also selbst eine benutzerdefinierte Adresse erstellen, müssen Sie dafür bezahlen. Bei kostenlosen Anbietern müssen Sie sich hingegen mit Subdomains des Anbieters zufriedengeben (beispielsweise https://benutzername.wixsite.com/webadresse).Fehlende Features
Generell ist der Funktionsumfang von kostenlosen Plattformen und Gratis-Tarifen eingeschränkt, sonst würde schließlich niemand zur Premium-Fassung greifen. Die Personalisierungsmöglichkeiten und Integrationen sind beispielsweise geringer, und auch bei der Bandbreite und beim Speicherplatz kann es Einschränkungen geben.Mangelnde Monetarisierung
Wer mit seinem Blog Geld verdienen möchte, ist bei kostenpflichtigen Diensten oft besser aufgehoben. Jene sind professioneller und bieten mehr Funktionen zur Monetarisierung. Es gibt aber auch kostenlose Blog-Plattformen, mit denen Sie gutes Geld verdienen können, solange Sie eine große Leserschaft anhäufen.Ihr Blog gehört anderen
Die eigenen Tagebücher zu verlieren, wäre ein großer Verlust, mit einem Blog verhält es sich nicht anders. Bei kostenlosen Blogging-Plattformen ist die Gefahr jedoch größer, dass Ihre Inhalte gelöscht werden – beispielsweise, weil Sie gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Bei Diensten, für die Sie bezahlen, ist dieses Risiko geringer.
Nicht jede der hier vorgestellten Plattformen bringt alle diese Nachteile mit sich, doch generell sind kostenlose Blogging-Plattformen weniger vielseitig als ihre kostenpflichtigen Gegenparts.
Es gibt dennoch viele Projekte, für die kostenlose Dienste völlig ausreichend sind. Wir haben die besten Lösungen zusammengestellt. Dabei unterscheiden wir zwischen Homepage-Baukästen, Content-Management-Systemen (CMS), dedizierten Blogging-Plattformen und sozialen Netzwerken.
Homepage-Baukästen
Homepage-Baukästen sind cloudbasierte Design-Tools, mit denen Nutzer ganz ohne Programmier- und Webdesign-Kenntnisse eine eigene Website basteln können. Designvorlagen und benutzerfreundlichen Editoren, in denen sich neue Seitenelemente mit wenigen Klicks hinzufügen und anpassen lassen, machen die Personalisierung relativ intuitiv.
Blog-Funktionen findet man bei so ziemlich jeder Baukasten, und manche stellen sie sogar kostenlos zur Verfügung. Dies sind unsere Favoriten:
Wix
Wix ist nicht nur der EXPERTE.de-Gesamtsieger unter den Homepage-Baukästen, sondern liefert auch die beste kostenlose Blogging-Plattform in dieser Kategorie. Es stehen viele Design-Templates zur Auswahl und der Drag-and-drop-Editor zählt zu den benutzerfreundlichsten auf dem Markt. In manchen Vorlagen ist ein Blog ohnehin bereits integriert, bei anderen müssen Sie ihn manuell anlegen.
Wix bietet zwar nicht die umfangreichste Blogplattform auf dem Markt, liefert die Basics dafür völlig kostenlos.
Das Blog-Paket von Wix ist nicht aufregend, deckt aber alles Wichtige ab: Sie können Einträge mit Tags und Kategorien ordnen, Beiträge vorausplanen und grundlegende SEO-Einstellungen vornehmen.
Einschränkungen im Gratis-Tarif
Domain: https://benutzername.wixsite.com/webadresse
Werbung: Werbebanner für Wix am Anfang der Seite
Daten-Limits: 500 MB Speicherplatz und 1 GB Bandbreite
Weebly
Ein großes Alleinstellungsmerkmal von Weebly ist die starke Smartphone-App, mit der man auch mobil an der Website basteln kann. Diese Funktion ist natürlich auch für Blogs praktisch: Wenn Sie spontan eine Idee haben, können Sie gleich unterwegs daran schreiben. Darüber hinaus punktet Weebly mit einer weitestgehend intuitiven Bedienung und einem großen App-Store, der viele Erweiterungen bietet.
Besonders praktisch: Mit der Weebly-Smartphone-App bearbeiten Sie Ihren Blog von überall aus.
Schade ist, dass die Template-Auswahl bei Weebly mit der von Wix nicht mithalten kann. Auf deutschen Support müssen Nutzer ebenfalls verzichten.
Einschränkungen im Gratis-Tarif
Domain: https://websitename.weebly.com
Werbung: „Powered by Weebly“-Einblendung am Ende der Seite
Daten-Limits: 500 MB Speicherplatz
SITE123
SITE123 ist ein Homepage-Baukasten, der sich besonders an Anfänger richtet, die zugunsten einer einfachen Bedienung gerne auf manche Funktionen und Gestaltungsfreiheit verzichten können. Deshalb gilt nicht wie bei Wix & Co. das Drag-and-drop-Prinzip, sondern die Designs sind weitestgehend vorgegeben und Sie können die Inhalte wie Puzzlestücke anordnen.
SITE123 bietet auch im Gratis-Tarif solide Blogging-Features.
Die Blog-Funktionen sind dabei absolut solide. Sie können Beiträge vorausplanen, Leserkommentare erlauben und Statistiken einsehen. Schade ist, dass Sie Ihre Blogbeiträge nicht Kategorien zuweisen können.
Einschränkungen im Gratis-Tarif
Domain: https://zufällige-id.site123.me
Werbung: Hinweis auf SITE123 am Ende der Seite
Daten-Limits: 250 MB Speicherplatz und 250 MB Bandbreite
Blogging-Plattformen
Für manche Blogging-Vorhaben schießt man mit Homepage-Baukästen vielleicht über das Ziel hinaus. Wenn Sie nicht erst eine eigene Website basteln, sondern einfach nur ein Zuhause für Ihre textlichen Kompositionen finden möchten, können Sie stattdessen auch eine simple Blogging-Plattform nutzen.
Medium
Medium ist ein Blogging-Portal, dessen Frontpage eher an eine Nachrichtenseite erinnert – nur dass hier eben die Nutzer für die Inhalte verantwortlich sind. Ex US-Präsident Barack Obama hat beispielsweise einen eigenen Medium-Blog, genauso wie Tim Berners-Lee, der Urvater des World Wide Web.
Doch Medium ist kein Portal für Prominente: Hier kann wirklich jeder veröffentlichen, und das völlig gratis. Sie müssen nur einen Account erstellen und können auf der webbasierten Plattform sofort loslegen. Im simplen Medium-Editor können Sie Ihre Texte formatieren und Bilder oder Videos einfügen. Die veröffentlichten Blog-Artikel werden dann in der Content-Bibliothek von Medium angezeigt und können von Lesern kommentiert werden.
Auf Medium kann wirklich jeder einen eigenen Blog starten.
Wenn Sie mit Ihrem Medium-Blog Geld verdienen möchten, können Sie dem Medium Partner Program beitreten. Voraussetzung dafür ist, dass Sie mindestens 100 Follower und einen veröffentlichten Beitrag haben.
Das Prinzip dahinter: Als Partner können Sie Ihre Blogartikel hinter die Bezahlschranke setzen, sodass nur zahlende Medium-Nutzer darauf zugreifen können (jene erhalten gegen eine Monats-/Jahresgebühr Zugriff auf alle Premium-Blogs auf Medium). Je nachdem, wie viele Menschen Ihre Blogbeiträge lesen, erhalten Sie dann einen Anteil der Abo-Einnahmen.
Substack
Bei Substack schreibt man eigentlich keine Blogs, sondern Newsletter. Genau, Newsletter – die haben mit der US-Plattform nämlich ein waschechtes Comeback gefeiert. Substack ist eine Plattform, auf der Sie Ihren Newsletter hosten und verwalten können. Im Gegensatz zu Medium gibt es keine schillernde Frontpage mit Blogartikeln, sondern für die Vermarktung Ihres Contents sind Sie selbst verantwortlich.
Somit eignet sich Substack eher für Leute, die bereits ein Publikum oder Follower in sozialen Medien haben und ihnen regelmäßig Texte direkt ins E-Mail-Postfach liefern möchten. Leser können Ihren Newsletter abonnieren, entweder kostenlos oder kostenpflichtig. Im Gegensatz zu Medium bezahlen Leser dabei nur für Ihre Inhalte, nicht alle Premium-Newsletter auf Substack.
Ein Substack-Newsletter eignet sich eher für Blogger, die bereits ein Publikum haben oder sich gerne selbst vermarkten.
Um zahlende Leser anzulocken, sollten Sie ihnen mit Ihren Texten also einen echten Mehrwert bieten. Gerade für etablierte Journalisten hat sich Substack deshalb als lukrative Plattform offenbart, und einige haben sogar ihre Positionen bei Publikationen wie der New York Times oder der Washington Post aufgegeben, um ihre Leser zu Substack mitzunehmen.
Besonders geeignet ist Substack zudem für Nischen-Themen, die ein ganz bestimmtes Publikum ansprechen, das für gute Inhalte gerne bezahlt. Wenn Sie einfach nur darauf losschreiben möchten, ist Medium aber sicherlich die bessere Wahl.
Content-Management-Systeme
Während Blogging-Portale Abhilfe schaffen, falls Homepage-Baukästen zu viele Funktionen bieten, sind Content-Management-Systeme (CMS) die beste Alternative, wenn Baukästen für Ihre Bedürfnisse zu funktionsarm sind.
Der Vorteil: Hier haben Sie wesentlich mehr Flexibilität, was die Gestaltung Ihres Blogs und Ihrer Website angeht. Allerdings müssen Sie dafür auch mehr Arbeit in die Einrichtung und das Design stecken und sind für Aspekte wie das Hosting selbst verantwortlich.
WordPress
WordPress hat sich im Laufe der Jahre zu dem CMS schlechthin entwickelt. Doch die Wurzeln des Anbieters, der 2003 als Blogging-Plattform an den Start gegangen ist, sind noch immer zu spüren, und auch heute nutzen viele Blogger WordPress für ihre Projekte.
WordPress-Seiten bieten beinahe endlose Personalisierungsmöglichkeiten; außerdem stehen zahlreiche Plug-ins und Erweiterungen zur Verfügung, mit denen Sie Ihrem Blog weitere Funktionen hinzufügen können.
WordPress ist das beliebte CMS auf dem Markt, startete aber einst als Blogging-Plattform.
Doch während WordPress selbst Open Source und kostenlos ist, müssen Sie sich ums Hosting und die Domain selbst kümmern. Es gibt aber auch eine kostenlose Alternative: WordPress.com
Alternative: WordPress.com
Das richtige WordPress findet man unter WordPress.org. WordPress.com hingegen ist ein Baukasten-Dienst der Firma Automattic, die dem WordPress-Mitgründer Matt Mullenweg gehört. Der Name ist derselbe, doch der wesentliche Unterschied ist, dass bei WordPress.com Aspekte wie das Webhosting und die Domain, genau wie bei einem Homepage-Baukasten, inbegriffen sind.
WordPress.com bietet zudem auch einen Gratis-Tarif, bei dem Sie eine Subdomain des Anbieters nutzen können und auf viele Funktionen der Premium-Tarife verzichten müssen. Der Speicherplatz ist beispielsweise auf 3 GB beschränkt, Monetarisierungsmöglichkeiten sind stark eingeschränkt und auch mit Werbeeinblendungen von WordPress müssen Sie leben.
Joomla
Auch Joomla ist ein vollwertiges Content-Management-System, mit dem Sie einen Blog erstellen und dessen Erscheinungsbild und Funktionen völlig frei personalisieren können. Um die Vorteile des CMS auszunutzen, sollten Sie jedoch etwas Erfahrung im Programmieren mitbringen. Zwar gibt es viele Templates und Erweiterungen, doch nur mit benutzerdefiniertem Code können Sie den Mehrwert der Plattform wirklich ausschöpfen.
Bei Joomla können Sie Ihren Blog mit Einschränkungen auch gratis aufsetzen.
Genau wie WordPress ist Joomla Open Source und grundsätzlich kostenlos, dafür müssen Sie für Hosting, Domain & Co. bezahlen. Es gibt aber auch eine kostenlose Alternative: Mit dem Launch.Joomla-Service erhalten Sie kostenloses Webhosting mit einer Joomla-Subdomain. Das kostenlose Angebot bringt natürlich wieder Einschränkungen mit sich: Der Speicherplatz ist beispielsweise auf 500 MB begrenzt. Falls der Blog wächst, kann man aber jederzeit upgraden.
Soziale Medien
Auch soziale Medien können als Blog-Ersatz dienen. Nicht jede Plattform ist für Blogbeiträge geeignet, denn bei Twitter verhindert beispielsweise das Zeichenlimit längere Texte, während Instagram vorwiegend für Foto- und Video-Content gut ist. Es gibt aber auch Social Media-Plattformen, die auch Blogger ansprechen dürften.
Tumblr
Tumblr ist ein Microblogging-Service, der genau wie Instagram sehr visuell ausgerichtet ist. Allerdings lassen sich auf Tumblr auch längere Blogs verfassen, denn strikte Zeichenlimits gibt es nicht und grundlegende Formatierungsmöglichkeiten bietet die Plattform ebenfalls. Ihre Stärken spielt sie beim sozialen Aspekt aus: Sie können mit Lesern und Abonnenten wie bei Facebook direkt in Kontakt treten, andere Beiträge liken und kommentieren und Ihre Blogbeiträge mit Tags auffindbar machen.
Tumblr ist Blog-Plattform und soziales Netzwerk zugleich.
Zwar ist Tumblr heute bei weitem nicht mehr so beliebt wie noch vor ein paar Jahren, doch es bleibt eine benutzerfreundliche Blogging-Plattform mit tollen Social Features.
Das Business-Netzwerk LinkedIn hat eine hauseigene Blogging-Plattform, auf der Sie kostenlos Artikel veröffentlichen können. Klicken Sie nach dem Login auf der LinkedIn-Startseite einfach auf „Artikel schreiben“, um den simplen Editor aufzurufen. Sie können ein Titelbild hochladen und Ihren Text mit Bildern, Videos oder Präsentationen ausschmücken.
Auch bei LinkedIn können Sie eigene Blogartikel schreiben und auf Ihrem Profil veröffentlichen.
Ihr Blog lebt auf Ihrem LinkedIn-Profil und wird in Ihrem LinkedIn-Feed geteilt. Somit eignet er sich vor allem für Themen, die für Ihr berufliches Persona relevant sind. Für Hobby-Projekte und Themen, die mit Ihrem Job nichts zu tun haben, ist ein LinkedIn-Blog hingegen weniger geeignet.
Die direkte Suche nach Ihren Blogbeiträgen ist zudem schwierig. Natürlich können Sie Ihre Beiträge auf LinkedIn und anderswo teilen, doch vorwiegend ist es dem Zufall bzw. den LinkedIn-Algorithmen überlassen, wer sie am Ende sieht.
Fazit
Wenn Sie einen kostenlosen Blog starten möchten, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Falls Sie eine eigene Website für Ihren Blog, sich damit aber nicht allzu viel Arbeit machen möchten, lohnt sich ein Blick zu den kostenlosen Tarifen von Homepeage-Baukästen. Sie müssen zwar eine vorgegebene Domain und andere Nachteile in Kauf nehmen, können aber grundsätzlich kostenlos bloggen, auf Ihrem eigenen kleinen Grundstück im Netz.
Mehr Flexibilität bieten Content-Management-Systeme. Doch auch wenn sie als Open-Source-Plattformen tatsächlich kostenlos sind, müssen Sie für Aspekte wie die Domain und das Hosting doch etwas Geld in die Hand nehmen. Auch hier gibt es kostenlose Alternativen, die jedoch wiederum mit starken Einschränkungen verbunden sind.
Benötigen Sie keine eigene Website, können Sie Blogging-Portale wie Medium oder Substack nutzen, bei denen Sie Ihre Blogs auch monetarisieren können. Um echtes Geld zu verdienen, benötigen Sie dabei natürlich ein großes und treues Publikum. Zu guter Letzt können Sie auch Social Media-Plattformen wie LinkedIn oder Tumblr nutzen, um einen kostenlosen Blog aufzuziehen.
Und welche Blogging-Software nutzen die anderen? In unserem CMS-Vergleich haben wir die Nutzungsstatistiken der beliebtesten Blogging-Plattformen analysiert.