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Smart DNS: Geoblocking umgehen ohne VPN-Verbindung

Autor
André Bartsch
Letzte Aktualisierung
19. Juli 2022

Sie möchten Geoblocking umgehen, um beispielsweise im Ausland auf heimische Mediatheken zuzugreifen? Dann haben Sie mehrere Optionen – allen voran das VPN. Doch weil VPN-Dienste nicht auf jedem Gerät installiert werden können, muss für manche Fälle eine Alternative her. Hier kommt Smart DNS ins Spiel.

In diesem Artikel erklären wir, was genau Smart DNS ist, wann Sie die Technologie verwenden sollten, und wie Sie sie in wenigen Schritten einrichten können.

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Wofür braucht man Smart DNS?

Ein Smart DNS ist nützlich, wenn Sie Ländersperren umgehen möchten, ohne dafür ein VPN oder einen Proxy-Server zu nutzen. Das kann mehrere Gründe haben: VPN-Dienste lassen sich beispielsweise nicht auf allen internetfähigen Endgeräten wie Smart-TVs, Streaming-Boxen oder Spielekonsolen installieren. Im Heimnetzwerk können Sie tricksen und die VPN-Verbindung stattdessen über den Router herstellen – was jedoch nur mit ausgewählten Routern möglich ist.

Außerdem geht ein VPN mit Geschwindigkeitsverlusten einher, weil Ihre Verbindung über weit entfernte Server gelenkt wird. Bei ohnehin schwachen Internetverbindungen könnte das Streaming mit Smart DNS somit besser funktionieren als mit einem VPN.

Wie funktioniert Smart DNS?

Mit Smart DNS können Sie virtuell den Standort Ihres Geräts ändern, indem Sie Ihre DNS-Adresse wechseln. Doch was ist eine DNS-Adresse überhaupt?

Ein DNS (Domain Name System) dient dazu, Domain-Namen umzuwandeln. Klarnamen, die Menschen gut lesen und verstehen können, wie zum Beispiel experte.de, werden dabei in ein Format umgewandelt, das Computer wiederum problemlos verstehen, wie zum Beispiel 192.168.178.48 – und umgekehrt.

Bei Smart DNS ersetzen Sie den DNS-Server Ihres Internetproviders durch den DNS-Server Ihres Smart-DNS-Providers. Wenn Sie nun beispielsweise netflix.com aufrufen, dann erhalten Sie nicht die normale IP von netflix.com. Stattdessen bekommen Sie per DNS die IP eines transparenten Proxies des Smart-DNS-Anbieters. Dieser Proxy-Server steht in den USA, wodurch Netflix ein korrekter Standort vorgetäuscht wird.

Im Unterschied zu VPN werden die Daten aber nicht nochmal verschlüsselt, was zu einer etwas höheren Verbindungsgeschwindigkeit führen sollte.

Kostenlose und kostenpflichtige Smart DNS Dienste

Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Smart DNS-Dienste, wobei die meisten Gratis-Angebote mit Vorsicht zu genießen sind.

Erstens sind sie häufig unzuverlässig, funktionieren gar nicht oder nur eingeschränkt. Zweitens können Sie an Smart DNS-Codes von zwielichtigen Anbietern geraten, die Ihre Daten in Gefahr bringen. Im schlimmsten Fall können die Hacker Ihre Log-in-Daten oder sogar Ihre Bankdaten klauen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher nur auf seriöse Smart DNS-Anbieter setzen, die ausreichend Kundenbewertungen, professionellen Support und eine Datenschutzrichtlinie bieten – und die sind in der Regel kostenpflichtig. Beispiele für solche Dienste sind GETFLIX oder Unlocator.

Unlocator zählt zu den seriösen Smart DNS-Diensten.

Alternativ gibt es auch VPN-Dienste, die Smart DNS-Funktionen gleich integriert haben – mehr dazu später.

Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Smart DNS und VPN sehen wir uns im nächsten Kapitel an.

Smart DNS vs. VPN

Smart DNS bietet ähnliche Funktionen wie VPN-Dienste, und muss sich daher den Vergleich mit der Konkurrenz gefallen lassen.

  • Mit Smart DNS surfen Sie ohne Geschwindigkeitsverluste
    Während Sie bei VPNs mit gewissen Geschwindigkeitseinbußen rechnen müssen, können Sie mit Smart DNS die volle Geschwindigkeit Ihres Internet-Anschlusses nutzen.

  • Smart DNS unterstützt die meisten internetfähigen Geräte
    Smart DNS funktioniert auf fast allen internetfähigen Geräten. Beim VPN ist es hingegen stark vom Gerät abhängig, ob VPN-Software unterstützt wird.

  • Smart DNS verschlüsselt Ihre Verbindung nicht
    Ein VPN verschlüsselt im Gegensatz zu Smart DNS Ihren kompletten Datenverkehr und Sie bekommen eine neue IP durch den jeweiligen VPN-Server zugewiesen. Sie sind auf diese Weise anonym im Internet unterwegs und schützen sich vor den Gefahren des Trackings sowie vor Hackern, Zensur oder Spionage.

    Bei Smart DNS hingegen surfen Sie weiterhin mit Ihrer eigenen IP-Adresse, Ihr Traffic ist nicht verschlüsselt.

  • Smart DNS erfordert keine Installation, dafür eine manuelle Einrichtung
    Während Sie bei VPN-Diensten eine VPN-Verbindung über eine dedizierte App herstellen, müssen Sie für Smart DNS keine bestimmte Anwendung herunterladen. Allerdings müssen Sie die Einrichtung manuell in den Einstellungen Ihrer Geräte vornehmen.

  • Smart DNS entschlüsselt nicht automatisch alle Seiten/ Dienste einer Region
    Jeder Smart DNS-Anbieter führt eine Liste von Internetseiten, auf die Sie Zugriff bekommen können. Hier müssen Sie darauf achten, dass die gewünschten Seiten und Dienste auch unterstützt werden. Wenn Sie beispielsweise Formel 1 über ORF oder ServusTV schauen wollen, sollten Sie sich keinen Anbieter aussuchen, mit dem Sie nur Inhalte aus den USA entsperren können.

Ein reines Smart DNS ist also vor allem dann nützlich, wenn Sie auf die Sicherheits-Features von VPN-Diensten verzichten können und unkompliziert und ohne Geschwindigkeitsverlust ausländische Inhalte auf allen Ihren Geräten freischalten möchten.

Wie richtet man Smart DNS ein?

Wenn Sie sich für einen Dienst entschieden haben, ist die Einrichtung von Smart DNS unkompliziert. Wir erklären, wie es bei den drei besten Anbietern aus dem EXPERTE.de VPN-Test funktioniert.

NordVPN

Mit NordVPN SmartDNS können Sie Streaming-Dienste aus der US-Region nutzen, wie zum Beispiel Amazon Prime, Disney Plus und Netflix.            

Um SmartDNS zu aktivieren, melden Sie sich zunächst auf Ihrem NordVPN-Account an.

Sie landen in Ihrem Dashboard. Klicken Sie im Menü links unter DIENSTE auf NordVPN. Rechts neben dem Menü werden nun Zusätzliche Funktionen angezeigt. Direkt darunter befindet sich die Option Smart DNS. Klicken Sie hier auf Aktivieren.

Smart DNS aktivieren

Es öffnet sich ein Pop-up mit dem Hinweis, dass Sie eine eventuell bestehende VPN-Verbindung deaktivieren müssen, da Smart DNS sonst nicht eingeschaltet werden kann. Wenn das VPN ausgeschaltet ist, klicken Sie auf den blauen Button SmartDNS aktivieren.

Haben Sie einen Moment Geduld, denn die Aktivierung muss erst angefordert werden. Sie bekommen eine Mail von NordVPN, wenn alles geklappt hat.

Primäre und Sekundäre DNS

Nun müssen Sie nur noch Smart DNS auf Ihrem jeweiligen Endgerät einschalten. In den beiden folgenden verlinkten Artikeln finden Sie diesbezüglich weitere nützliche Informationen:

Auf allen anderen Endgeräten können Sie den primären DNS-Server 103.86.96.103 und den sekundären DNS-Server 103.86.99.103 ausprobieren.

ExpressVPN

Auch mit der ExpressVPN Smart DNS Lösung mit Namen MediaStreamer können Sie Inhalte bei Streaming-Anbietern wie Netflix oder Amazon Prime Video entsperren.

Loggen Sie sich zunächst mit Ihren Zugangsdaten und dem Verifikationscode im ExpressVPN-Dashboard an.

Klicken Sie nun im Menü links auf DNS-Einstellungen und anschließend auf der rechten Bildschirmseite auf den grünen Button Meine IP-Adresse registrieren.

Aktivieren Sie zusätzlich direkt darunter noch Meine IP-Adresse automatisch registrieren. So ist immer die korrekte IP vorhanden, wenn Sie sich im ExpressVPN Dashboard anmelden oder die Anbieter-App verwenden.

Lassen Sie Ihre IP registrieren und automatisch aktualisieren.

Nun klicken Sie unter DNS-Konfigurationsüberprüfung auf den grünen Button DNS auf diesem Gerät konfigurieren.

DNS bei ExpressVPN konfigurieren

Es öffnet sich eine weitere Seite, wo Sie erfahren, wie Sie den MediaStreamer von ExpressVPN auf unterschiedlichen Endgeräten einrichten können.

Smart DNS für Endgeräte einrichten

Surfshark

Mit Surfshark Smart DNS bekommen Sie Zugriff auf diverse Streaming-Dienste in den USA. Wenn Sie den Dienst einschalten möchten, unterbrechen Sie zunächst die VPN-Verbindung, da Sie für die Aktivierung von Smart DNS Ihre korrekte IP benötigen.

Melden Sie sich nun mit Ihren Zugangsdaten bei Ihrem Surfshark-Account an.

Falls Sie die 2FA-Authentifizierung aktiviert haben, dann geben Sie den Code nun ein.

Klicken Sie im Menü links unter VPN auf den Pfeil nach unten. Das Untermenü klappt auf. Klicken Sie nun auf Smart DNS.

Smart DNS Aktivierung aufrufen

Klicken Sie nun auf den blauen Button Smart-DNS aktivieren, was bis zu 30 Sekunden dauern kann. Surfshark schickt Ihnen auch eine E-Mail, wenn die Aktivierung erfolgreich war. Dann haben Sie Zugriff auf insgesamt sieben DNS-Adressen.

Smart DNS ist nun aktiv.

Die DNS-Adressen sind aber nur so lange gültig, bis sich Ihre IP geändert hat. Das geschieht turnusmäßig alle 24 Stunden durch Ihren Internet Service Provider. Klicken Sie dann einfach auf den Button IP ändern. Wenn Sie Smart DNS ausschalten wollen, dann drücken Sie einfach den Button Deaktivieren.

Anschließend öffnet sich ein Pop-up mit einer Sicherheitsabfrage. Bestätigen Sie nun die Deaktivierung von Smart DNS erneut.

Sie müssen natürlich noch Smart DNS auf den Geräten aktivieren, mit denen Sie Geoblocking umgehen wollen. Nachfolgend finden Sie englische Anleitungen von Surfshark, wie Sie das auf verschiedenen Endgeräten ganz einfach erledigen können:

Welche VPN-Anbieter bieten Smart DNS?

Nicht jeder VPN-Dienst hat zusätzliche Smart DNS-Features eingebaut. Hier finden Sie eine Übersicht der VPN-Anbieter aus unserem Test:

Anbieter

Unterstützt Smart DNS

Anleitung

Avast SecureLine VPN

Avira Phantom VPN

CyberGhost

ExpressVPN

hide.me

HideMyAss!

Hotspot Shield

IPVanish

Mullvad VPN

NordVPN

Perfect Privacy VPN

Private Internet Access

PrivateVPN

ProtonVPN

PureVPN

Zusätzliches Abo erforderlich

Surfshark

TorGuard

TunnelBear

VPN Unlimited

VyprVPN

Windscribe

Zusätzliches Abo erforderlich

ZenMate

Fazit

Mit Smart DNS können Sie nervige Geoblockaden einfach umgehen. Die Technologie eignet sich besonders gut für Endgeräte, die nicht VPN-fähig sind. Im Gegensatz zum VPN bietet Smart DNS jedoch keinen zusätzlichen Schutz im Internet, weil Ihre Verbindung nicht verschlüsselt und Ihre IP nicht maskiert wird.

Das Beste aus beiden Welten erhalten Sie, wenn Sie auf einen VPN-Anbieter mit Smart DNS Unterstützung setzen, etwa auf den EXPERTE.de-Testsieger NordVPN. Damit können Sie beispielsweise Smart DNS auf Ihrem Smart-TV nutzen, um ausländische Inhalte zu entsperren, und auf allen anderen Endgeräten mit sicherer VPN-Verbindung surfen.

Häufige Fragen & Antworten

Was versteht man unter Geoblocking?

Beim Geoblocking (auf Deutsch: Ländersperre) werden Inhalte, beispielsweise bestimmte Filme und Serien in Mediatheken, oder ganze Websites für Personen aus einer bestimmten Region gesperrt. Es kommt bei Streaming-Anbietern zum Einsatz, die ihre Inhalte aus Lizenzgründen nur in bestimmten Regionen zugänglich machen dürfen, aber auch bei staatlicher Zensur, beispielsweise der Great Firewall of China.

Was ist Smart DNS?

Smart DNS ist ein Verfahren, bei dem Ihre DNS Adresse durch eine andere DNS Adresse ersetzt wird. Dabei werden alle standortbezogenen Daten entfernt und durch Daten ersetzt, die einen vermeintlich passenden regionalen Standort vortäuschen.

Kann man mit Smart DNS wirklich Geoblocking umgehen?

Smart DNS ist eine wirksame und einfache Methode, um Geoblockaden zu umgehen. Es werden dabei aber nicht alle gesperrten Inhalte einer Region zugänglich, sondern nur diejenigen, die vom Anbieter freigeschaltet sind.

Was kostet Smart DNS?

Smart DNS kostet nicht viel: Häufig sind es nur 5-7 Dollar pro Monat. Manche VPN-Anbieter mit Smart DNS Unterstützung sind jedoch nocht kostengünstiger und bieten weitaus mehr Features, die wichtig für Ihre Sicherheit und den Schutz Ihrer Daten im Internet sind.

Sind kostenlose Smart DNS-Dienste empfehlenswert?

Kostenlose Smart DNS-Dienste funktionieren häufig nicht oder nur unzuverlässig. Sie laufen zudem Gefahr, an einen unseriösen Anbieter zu geraten, der Sie ausspioniert, Ihre Bankdaten entwendet und Ihnen großen Schaden zufügt. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einen seriösen, kostenpflichtigen Smart DNS-Dienst oder einen VPN-Service mit Smart DNS-Funktion wählen.

Macht Smart DNS das Internet langsamer?

Bei Smart DNS wird im Gegensatz zum VPN Ihr Datenverkehr nicht verschlüsselt. Sie können also die volle Geschwindigkeit Ihrer Internetverbindung nutzen, was bei VPN nicht der Fall ist.

Ist Smart DNS legal?

Sie können Smart DNS absolut legal verwenden, wobei die Umgehung von Geoblockaden eine rechtliche Grauzone darstellt. Sie verstoßen damit sicher gegen die AGBs Ihrer Streaming-Anbieter, aber Sie müssen hier mit keiner Klage rechnen. Theoretisch kann Ihr Zugang gesperrt werden, was aber in der Realität kaum vorkommt.

Ist Smart DNS besser als VPN?

Sowohl mit Smart DNS als auch mit VPN können Sie Ländersperren einfach umgehen. Smart DNS bietet sich speziell auf Endgeräten an wie beispielsweise einem Smart-TV oder einer Xbox an, wo kein VPN installiert werden kann. Grundsätzlich ist aber eher VPN mit Smart DNS Unterstützung zu empfehlen, da es im Gegensatz zu Smart DNS zusätzliche Sicherheitsfunktionen bietet.

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André Bartsch ist Germanist und zertifizierter Technischer Redakteur. Er hat 12 Jahre in der IT in den Bereichen Spracherkennung und Geschäftsprozess-Software gearbeitet. Seit 2020 ist er als Autor, Werbetexter/Copywriter und Lektor selbstständig. Seine Schwerpunkte sind Software, Internet und Online-Marketing.
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