Ländersperre auf YouTube umgehen: Gesperrte Videos sehen
„Video nicht verfügbar“: Diesen Text möchte auf YouTube niemand zu sehen bekommen. Obwohl die schlimmsten Zeiten, was YouTube-Sperren angeht, hinter uns liegen, gibt es immer noch zahlreiche YouTube-Links, die Nutzer bestimmter Regionen ins Leere führen. Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, die entsprechenden Videos trotzdem zu sehen.
Doch was hat es mit diesen YouTube-Sperren überhaupt auf sich, und – noch wichtiger – wie kann man sie umgehen? Das und mehr erklären wir in diesem Beitrag.
Darum gibt es YouTube-Ländersperren
Wir erinnern uns: Bis vor einigen Jahren waren es vor allem Musik-Fans, die von nervigen YouTube-Sperren betroffen waren. Schuld war ein Konflikt zwischen YouTube und der Verwertungsgesellschaft GEMA. Letztere forderte von YouTube nämlich Geld für die Verwendungsrechte von Musikstücken, um die Urheber für jede Wiedergabe zu bezahlen. YouTube-Mutter Google weigerte sich jedoch – bis es 2016 nach sieben langen Jahren endlich zur Einigung kam.
Die roten GEMA-Sperrtafeln sind also mittlerweile Geschichte, doch regionale Sperren auf YouTube gibt es immer noch. Auch heute sind meist Lizenzvereinbarungen dafür verantwortlich: Die werden nämlich für jedes Land einzeln ausgehandelt. Somit kann es sein, dass bestimmte Inhalte aus urheberrechtlichen Gründen in Ihrer Region nicht verfügbar sind und eine Nachricht wie diese erscheint:
Nervig: Das Video ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht verfügbar.
Die YouTube-Sperrtafel ist jedoch nicht das Ende der Welt, denn mit ein paar Tricks können Sie die Videos trotzdem ansehen.
YouTube-Sperren umgehen
YouTube-Sperren sind meist ortsabhängig und nutzen die IP-Adresse eines Besuchers, um zu entscheiden, ob Inhalte verfügbar gemacht werden oder nicht. Somit müssen Sie „nur“ Ihre IP-Adresse ändern und YouTube vorspielen, sie wären in Wirklichkeit anderswo. Dies ist mit verschiedenen Methoden möglich. Zwei der beliebtesten sind VPNs und Proxy-Server.
YouTube-Sperre umgehen mit VPN
Ein VPN (Virtual Private Network) verschlüsselt Ihre Internetverbindung und garantiert somit mehr Sicherheit und Anonymität im Netz. Der Traffic läuft dabei über einen sicheren Server des entsprechenden VPN-Anbieters, der sich überall auf der Welt befinden kann. Je nachdem, wo sich der Server befindet, ändert sich auch Ihr virtueller Standort – also Ihre IP-Adresse.
Professionelle VPN-Dienste machen diesen Vorgang besonders benutzerfreundlich: Sie müssen sich nur ein entsprechendes Programm herunterladen und sich zu einem Server im Ausland verbinden, und schon sollten Sie auf Inhalte zugreifen können, die in Ihrer Region gesperrt sind.
NordVPN ist eines der besten VPN-Programme auf dem Markt.
Die meisten (guten) VPN-Dienste sind kostenpflichtig, doch es gibt auch ein paar kostenlose Angebote, die einen Blick wert sind. Jene eignen sich zwar nicht zum Entsperren von Inhalten bei Streaming-Diensten wie Netflix, Amazon Prime Video & Co., sollten allerdings mit YouTube fertig werden.
Bestes Premium-VPN: NordVPN
Unter den kostenpflichtigen VPN-Diensten ist NordVPN unser Favorit, weil der Anbieter das beste Gesamtpaket aus Performance, Benutzerfreundlichkeit und Features bietet. Mit einem Monatspreis von rund 3 € im günstigsten Paket ist der Dienst zudem auch noch recht erschwinglich.
Bestes Gratis-VPN
Das beste kostenlose Angebot kommt von ProtonVPN. Denn während die meisten VPN-Dienste im Freemium-Bereich ihre kostenlosen Tarife mit Daten- oder Geschwindigkeits-Limits wenig attraktiv machen, gibt es bei ProtonVPN solche Einschränkungen nicht. Sie können nur auf ausgewählte Server (USA, Niederlande und Japan) zugreifen, doch zum Umgehen der Ländersperre auf YouTube ist dies ausreichend.
Ausführliche Rezensionen zu diesen und 25 weiteren VPN-Diensten finden Sie im großen VPN-Vergleich von EXPERTE.de.
YouTube-Sperre umgehen mit Proxy-Server
Proxy-Server sind eine weitere Methode, um YouTube-Sperren zu umgehen. Auch sie agieren als Vermittler zwischen Ihrem Computer und dem Server, den Sie aufrufen möchten. Im Gegensatz zum VPN wird Ihre Verbindung zwar nicht verschlüsselt, doch auch beim Proxy-Server passt sich die IP-Adresse dem Standort des Servers an.
Proxy-Server können Sie im Browser in wenigen Schritten einrichten (wie das geht, haben wir bereits in unserem Beitrag zum Thema erklärt). Wenn Sie damit aber einfach nur YouTube-Videos entsperren möchten, müssen Sie nicht gleich einen manuellen Proxy-Server einrichten. Es gibt nämlich auch praktische Browser-Erweiterungen und – noch einfacher – Web-Proxy-Dienste wie die von HideMyAss oder ProxySite, mit denen Sie YouTube-Ländersperren umgehen können.
Mit kostenlosen Proxy-Services können Sie YouTube-Sperren schnell umgehen.
Der Vorteil im Vergleich zum VPN: Web-Proxy-Dienste, die für YouTube meist ausreichen, sind kostenlos. Allerdings ist die Verbindung eben nicht verschlüsselt, weshalb VPN-Dienste mehr Sicherheit bieten. Falls Sie jedoch einfach nur ab und zu auf ein gesperrtes YouTube-Video zugreifen möchten, muss nicht gleich ein VPN her, sondern die Proxy-Dienste können ausreichen.
Ist das Umgehen der YouTube-Ländersperre legal?
Die Nutzung von VPN-Diensten und Proxy-Servern ist grundsätzlich in den meisten Ländern (und auch in Deutschland) legal. Wenn man sie verwendet, um Geo-Sperren bei YouTube zu umgehen, verstößt man eventuell gegen die Google-Nutzungsbedingungen, nicht aber gegen das Gesetz. Allerhöchstens könnte einem YouTube das Konto sperren, solche Fälle sind uns jedoch nicht bekannt. Die Umgehung der Sperren ist aus YouTube-Sicht somit vielleicht unliebsam, verstößt aber nicht gegen das Gesetz.
Schwieriger wird es, wenn Sie ein VPN oder einen Proxy-Server nutzen, um YouTube in Ländern wie China oder im Iran aufzurufen, wo die Plattform gesperrt ist. Hier ist die Situation von Land zu Land unterschiedlich: In China ist die VPN-Nutzung zur Überquerung der Great Firewall beispielsweise ein offenes Geheimnis und es ist kein Fall bekannt, bei dem der Zugriff auf YouTube rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen hat.
Fazit
YouTube-Sperren sind in Deutschland kein so großes Problem mehr wie früher, doch aus Lizenz- und Urheberrechtsgründen gibt es immer noch viele Videos, die in bestimmten Regionen nicht zugänglich sind. Glücklicherweise ist es einfach, diese Sperren zu umgehen: Sowohl VPN-Dienste als auch Proxy-Server machen es (kostenlos) möglich. Zu den besten kostenlosen Lösungen zählen das VPN ProtonVPN und der Web-Proxy ProxySite.
Wenn Sie nicht nur YouTube, sondern auch andere Streaming-Dienste entsperren möchten, stoßen die kostenlosen Dienste aber schnell an ihre Grenzen. Wie Sie alle Geoblockaden zuverlässig umgehen, erfahren Sie in unserem Beitrag zum Thema. Die besten VPNs fürs Video-Streaming haben wir ebenfalls bereits für Sie zusammengestellt.
Häufig gestellte Fragen
Der Grund dafür liegt meist bei Lizenzvereinbarungen. Diese Verträge werden für jede Region einzeln ausgehandelt, sodass nicht überall dieselben Inhalte gezeigt werden dürfen. In Deutschland war zudem ein Disput zwischen YouTube und der GEMA über die Vergütung der Urheber lange dafür verantwortlich, dass zahlreiche Musikvideos gesperrt wurden.
Zu den einfachsten Methoden zählen VPN-Dienste und Proxy-Server. VPN-Dienste haben den Vorteil, dass sie Ihre Verbindung auch verschlüsseln, allerdings müssen Sie ein Programm dafür herunterladen. Einen Proxy-Server können Sie auch über einfache Web-Proxy-Dienste und Browser-Erweiterungen nutzen.
Nein. Allerhöchstens verstoßen Sie gegen die Nutzungsbedingungen von YouTube/ Google, doch illegal ist die Umgehung von Geo-Sperren auf YouTube nicht.
Ja: Auch wenn kostenlose VPNs meist nicht genügen, um Inhalte bei Streaming-Diensten wie Netflix zu entsperren, sind sie für YouTube in der Regel ausreichend.